Rasur-Tagebuch - mein Erfahrungen mit den Rasierhobel

[Lesitzki]

Ich habe mich wieder mal auf YouTube umgeschaut bezüglich meiner festen Rasierseife.
Fast alle nutzen Rasiercremes. Wenn mal im Tiegel aufgeschäumt wird, dann ist es eine weiche Rasierseife. Ich habe nur zwei Filme gefunden wo sich im Tiegel eine feste Seife befindet. Die restlichen raspeln sich etwas von den Seifenblock ab und schäumen die Seifenflocken auf.

Ich werde da heute noch mal einen zweiten Versuch unternehmen und versuchen mehr Seife aufzunehmen. Wie gesagt ich hatte Schaum aber der war nicht standfest. Er fiel in sich zusammen. Ich könnte jetzt sagen die Seife taugt nichts, aber meist liegt das Problem bei demjenigen, der den Rasierpinsel in der Hand hat.

Beim fotografieren ist sehr oft die Kamera, die Automatik oder die Objektive in schuld, aber in Wirklichkeit ist es die Person hinter der Kamera.

[Lesitzki]

Was ich bei solchen Beiträgen am meisten vermisse, ist dass nicht über das Barthaar geschrieben wird, an der die Klinge getestet wurde.

Du sprichst mir aus der Seele      genau das vermisse bei all den Berichten über Rasierklingen auch. Die sagen nichts aus. Ich dachte das wäre klar und hätte das irgendwo geschrieben, sorry. Die wichtigste Info vergessen.

Also, ich bin 63 und ich habe keinen starken Bartwuchs, glaube ich jedenfalls, aber das Barthaar ist schon sehr kräftig, dick und hart. Das weiß ich aber erst seit dem ich mich mit dem Hobel rasiere.

[Lesitzki]

Zweiter Versuch mit meiner neuen Rasierseife. Dieses mal habe ich zum Schaum aufschlagen einen Kunsthaar-Pinsel genommen. Mit den kräftigeren Haaren kann man mehr Seife aufnehmen und der Schaum wurde besser als heute Morgen. Er war standfester, fiel aber auch zusammen. Er ist also nicht sehr standfest wie meine Rasiercreme von Taylor.

Ich habe etwas geforscht aber sehr wenig gefunden. Es gibt Seifen, die die Priorität auf das aufweichen der Barthaare legen zu lasten der Standfestigkeit des Schaums. Ein paar Tropfen Olivenöl soll den Schaum standfester machen. Habt Ihr das auch schon mal beobachtet?

Ich werde das morgen mal auf der Haut testen. Weniger Wasser nehmen. Das Verhältnis zwischen Wasser und Seife scheint bei Rasierseife viel genauer gewählt werden. Alles nur Vermutung - reines Bauchgefühl. Morgen bin ich schlauer, so oder so.

[perteges]

Vorsicht, es kann wirklich an der ,,Rasier"Seife liegen, nicht alles was als Rasierseife verkauft wird taugt auch zum Rasieren.
Das ein vernünftiger Pinsel nicht vernünftig Seife von einem Puck aufnehmen kann halte ich für ein Gerücht, dieses Problem hatte ich noch nie.

[Lesitzki]

@perteges - bisher habe ich nur die Rasiercreme von Taylor genutzt und hatte nie Probleme obwohl ich Null Ahnung hatte. Die feste Rasierseife habe ich zum ersten mal genutzt. Ich habe mehrfach gelesen das die Seifenaufnahme mit einen Dachs schwieriger ist. Aus diesen Grund wird zur Seifenaufnahme einen Pinsel mit Schweineborsten empfohlen und zum aufschäumen dann den Dachs zu nutzen.

Morgen versuche ich es noch mal und schau mal wie sich Schaum entwickelt und wie standfest er ist. besonders werde ich mal auf die Rasureigenschaften achten. Wenn der Schaum zusammen fällt kann man ihn auch durch wiederholtes aufschlagen wieder Standfestigkeit verleiten. Vielleicht gebe ich dann auch mal ein paar Tropfen Öl hinzu. Ich bin gespannt.

[MRetro]

Vorsicht, es kann wirklich an der ,,Rasier"Seife liegen, nicht alles was als Rasierseife verkauft wird taugt auch zum Rasieren.
Das ein vernünftiger Pinsel nicht vernünftig Seife von einem Puck aufnehmen kann halte ich für ein Gerücht, dieses Problem hatte ich noch nie.

Was @perteges schreibt, ist leider sehr oft richtig. Ich hatte dieses Jahr auch aus dem Urlaub eine ,,Rasier"seife eines kleineren Seifensieders mitgenommen. Auch auf Nachfrage bestätigte der Verkäufer, er und ,,alle Kunden" wären mit der Seife sehr zufrieden.
Was soll ich sagen ... Schrott ... ein totaler Reinfall und nur noch zum Händewaschen zu gebrauchen (dafür ist sie dann aber auch gut zu gebrauchen und riecht auch schön ).

Um sicher zu gehen, solltest du lieber eine bekannte und bewährte feste Rasierseife zuerst testen. Nur so kannst du sicher gehen, ob es am Pinsel oder der (unbekannten) Seife liegt.

[El Hopaness Romtic]

Um sicher zu gehen, solltest du lieber eine bekannte und bewährte feste Rasierseife zuerst testen. Nur so kannst du sicher gehen, ob es am Pinsel oder der (unbekannten) Seife liegt.

Tip: Tabac Original.

[Lesitzki]

@MRetro @El Hopaness Romtic - Neuer Versuch, neues Glück ... mit meiner Rasierseife und Rasiercreme aus Frankreich.
In der Schale bekommt einen guten Scham geschlagen. Er bleibt auch in der Schale stabil. Trägt man ihn auf der Haut auf dann zerfällt er. Nach einer Minute ist er fast verschwunden. Ich habe es auch versucht unterschiedliche Mengen von Öl hinzu zu geben. Kein wirklicher Erfolg. Aber obwohl nur ein dünner Schaumfilm auf der haut liegt gleitet der Hobel sanft über die Haut. Es geht aber es fehlt irgendwie der optische reiz wie beim rasieren der Schaum weggeschabt wird. Bei der Rasiercreme ist es das gleiche Phänomen. Schade. Nach den ersten Durchgang fühlt sich der Schaum auf der Haut gut an. Den Spülstein kann man damit sehr gut reinigen.

Da mir die Tatra Klinge gestern sehr gut gefallen hat, habe ich sie heute das zweite mal genutzt. Ich finde sie immer noch gut. Sie schneidet ohne zu rupfen. Die Rasur fühlt sich sanft an. Keine Cuts und keine Hautreizungen.

Drei Klingen habe ich noch vor mir. Das lese ich mir alles noch mal durch was ich bisher hier geschrieben habe und wiederhole den test noch mal. Es haben sich schließlich einige neue Erfahrungen angesammelt die noch mit einfließen lassen möchte. Außerdem kann ich damit auch eine eventuelle schlechte Tagesform ausschließen. Sie Shark zum Beispiel, sie wird von vielen gelobt und bei mir ist sie komplett durchgefallen.

Morgen geht es weiter. Dann wieder mit der bewährten Taylor of Old Bond Street.

Danke für Eure Kommentare. Die bestätigen immer mein Bauchgefühl und helfen mir die richtigen Entscheidungen zu treffen.

[MRetro]

...
Drei Klingen habe ich noch vor mir. Das lese ich mir alles noch mal durch was ich bisher hier geschrieben habe und wiederhole den test noch mal. Es haben sich schließlich einige neue Erfahrungen angesammelt die noch mit einfließen lassen möchte. Außerdem kann ich damit auch eine eventuelle schlechte Tagesform ausschließen. Sie Shark zum Beispiel, sie wird von vielen gelobt und bei mir ist sie komplett durchgefallen.
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Ein zeitaufwendiges aber absolut vernünftiges Vorgehen.
Gerade am Anfang ist einmal testen, keinmal testen.

[Lesitzki]

Man lernt einfach ständig dazu. Am Anfang legt man eine Klinge rein, rasiert sich und der Bart ist irgendwie ab. Aber alle Rasuren hatten unterschiedliche Vorbereitungen, so das ich keine wirklich verläßliche Aussage treffen kann. Das gehört einfach dazu. Wichtig sind die kleinen Erfolgserlebnisse, die in das Rasur-Ritual standardisiert werden sollte.
Gut ich breche immer wieder mal aus und probiere etwas anderes, ich weiß aber wo die Probleme liegen wenn welche auftreten.
Morgen nutze ich die Taylor RC und werde die Tatra Klinge ein drittes mal nutzen. Danach werde ich eine neue Klinge benutzen. Es sind auch noch vier weiterer unterwegs. Ich bin ziemlich sicher, das ich aus den neuen und meinen bisherigen Klinge drei oder vier Alltagsklingen finden werde. Die auch im Pearl einen guten Job machen werden.
Das ist alles schon ein sehr spannendes Thema, das ich am Anfang viel zu blauäugig angegangen bin.

In drei Wochen geht auf Reise und bis dahin möchte ich mir ein zuverlässiges SetUp zusammengestellt haben.

[Lesitzki]

Heute mal "back to the roots". Waschen, pre shave mit Öl, ToOBS Sandawood RC mit dem Dachs und im KCG wurde zum dritten mal die Tatra Klinge genutzt.

30 Minuten Wellness und eine sehr angenehme Rasur. Die war nicht Babypopo gründlich. Sie hat sich einfach nur gut angefühlt. Auch bei der dritten Nutzung der Klinge war kein Rupfen zu spüren. Die Klinge schnitt das Barthaar.  Es gab keine Cuts oder Hautreizungen. Ich habe aber das Gefühl, das die Klinge an Schärfe verliert also ein viertes mal werde ich sie nicht nutzen.

Das was ich jetzt schreibe ist mit Vorsicht zu lesen, weil sehr unterschiedliche Erfahrungsstufen da mit einfließen. Mit der Tatra hatte ich nie Sorge, das ich mich schneide. Sie war scharf und sanft zur Haut. Andere Klingen fühlten sich aggressiver an und rupfig bei mehrmaliger Nutzung wurde es nicht besser, eher schlimmer. Die Tatra ist bisher meine beste Klinge im KCG.

Wie ich schon weiter oben geschrieben habe werde ich alle klingen noch mal im KCG nutzen um die Bisher gewonnenen Erfahrungen nutzen zu können und der Klinge eine weitere Chance zu geben. Es ist schon erstaunlich wie ein Hobel von "irgendwie rasiert der nicht richtig" bis "wow, was für einen angenehme Rasur" performen kann.

Mittwoch kommt ein weiterer Dachs und ein paar Klingen zum testen. Außerdem zuckt mein Bestellfinger bei der "Saponificio Varesino Dolomiti Rasierseife" - noch kann ich ihn bändigen ...

Habt alle einen schönen Feiertag.

[MRetro]

Es ist schon erstaunlich wie ein Hobel von "irgendwie rasiert der nicht richtig" bis "wow, was für einen angenehme Rasur" performen kann.

Zu (fast) jedem Rasierhobel gibt es auch eine Klinge.
Schöner wären natürlich 5 oder 6 Klingen, damit man keine Liste führen muss.
[Zur Erklärung: Bei mir sind es eher Richtung 200 RH ]

[Lesitzki]

@MRetro - ich möchte mir erst einmal eine Basis aufbauen. Es wäre "nice to have" wenn man mehrer Klingen im Bestand hat, um bei einen zickigen Hobelzugang alternativen in der Hinterhand hat. Ich glaube aber das wird.
Meine Quellen weiten sich aus. Die Auswahl ist riesig.

Dann gibt es noch ein paar old school Klingen im Bestand 

[Lesitzki]

Heute habe ich eine "Tiger Platinium" eingelegt. Die stammt aus dem gleichen Werk, wie die "Tatra Platinium". In den sozialen Medien schwankt die Beurteilung zwischen, "die sind identisch" bis zu "die Tatra ist schärfer".
Beide schneiden das Barthaar ohne zu rupfen - mein Bauchgefühl sagt, die sind gleich scharf. Aber die Tatra ist sanfter. Wie soll ich das beschreiben? Die Tatra schneidet sanfter. Mit der Tiger ist die Haut auch stärker gereizt.

Der Dachs hatte heute Pause und der Balea Kunsthaar-Pinsel war an der Reihe. Also mir gefällt der Dachs viel besser. Aufschäumen, Hautkontakt und auftragen einmassieren des Schaums.

So langsam kristallisieren sich Vorlieben heraus.

[Lesitzki]

Am Anfang habe ich mir mit Interesse die Rasur-Videos auf Youtube angeschaut. Je mehr ich eigene Erfahrungen sammeln konnte, habe ich auf ganz andere Details bei den Videos geachtet. Mittlerweile klicke bei vielen Filmen  sehr schnell weg. Warum?
Zuerst war das Rasur-Ritual im allgemeinen interessant. Es ging um Schaum aufschlagen und auftragen. Dann achtete ich auf das Rasurgeräusch. So konnte ich Rückschlüsse auf die Bartstärke des YouTubers ziehen und einschätzen ob die Klinge auch etwas für mich wäre. Aber was soll ich von YouTubern halten, die definitiv einen wässerigen und zu dünnen Schaum nutzen? Oder die vielen, mit Kinn- und Oberlippenbart, die die Problemzonen somit umgehen. Genau da stellt sich doch heraus, ob eine Klinge sanft ist oder nicht. Auf der Wange mit dem Strich kann ich mit jeden Hobel rasieren, egal welchen Klingenspalt er hat und welche Klinge eingelegt ist.

Da mag ich doch viel lieber die italienische Rasur-Gang im Rapperoufit, wo es auch mal blutig wird ...