Neuer Dachshaarpinsel

[Lesitzki]

Ich bekomme heute einen neuen Dachshaarpinsel. Angeblich Dachshaar - ich habe keine Ahnung was mich erwartet und was die Chinesen da zusammengebastelt haben.

Gibt es etwas zu beachten bevor ich ihn das erste mal einsetze? Von auswaschen mit Spülmittel oder Haarschampoo bis hin zu Hundeschampoo habe ich alles gefunden. Das ist schon eine sehr unterschiedliche Vorgehensweise.

Wie bereitet Ihr eure neuen Pinsel auf die erste Rasur vor?

[Onkel Hannes]

Wo ist das Problem? Probier ihn aus, schließlich geht er ja nicht kaputt durchs unterlassen. Stört Dich dann der Duft, ergreife Maßnahmen. Welche geeignet sind, hast Du Dir ja schon angelesen.

[Lesitzki]

Also kein Voodoo - nachts bei Vollmond mit der Seife aus einer Kröte usw usw usw ...

Einfach auswaschen und wenn er stinken sollte einmal in Kaffee tauchen. Das Leben kann so einfach sein ...

Danke Hannes

[Lesitzki]

Die Post war da      .
Der Rasierpinsel ist optisch eine Mühle-Kopie. Es scheint Dachshaar zu sein weil er riecht nach Tier. Aber nicht so streng, das man irgendeinen Alarm auslösen müsste. Habe ihn einmal gewaschen und steckt er in Rasierschaum für eine Weile und dann schauen wir mal weiter was die Nase mir so erzählt.

Zum testen habe ich die Weleda Rasiercreme genommen und der Schaum ist sehr gut geworden. Ich kann das jetzt mit Lobeshymnen auf den Pinsel schieben oder es liegt einfach an der gesammelten Erfahrung.

[MRetro]

Ich schäume mit einem neuen Dachshaarpinsel einfach 2 mal die Speick RC auf. Die hat einen sehr intensiven Eigenduft.

[MRetro]

Der Rasierpinsel ist optisch eine Mühle-Kopie. Es scheint Dachshaar zu sein weil er riecht nach Tier.

Jetzt bin ich aber neugierig. Welchen hast du denn gekauft?

[Lesitzki]

Bei Aliexpress kann man von Schrott bis Edelware alles kaufen. Ich hatte mir die Dachshaarpinsel anzeigen lassen und habe mit den schönsten herausgesucht. Bei einen Preis von unter 10€ hatte ich keine großen Erwartungen. Zumal ich weiß das ein Dachshaarpinsel auch 300€ kosten kann.

Er riecht nach Tier - weder nach Wildschwein noch nach Pferd - es scheint also Dachshaar zu sein. Er stinkt aber nicht - jede Nase reagiert anders. Die Borsten/Haare sind länger und weicher als von den Kunsthaarpinsel aus dem DM-Markt. Ein Test mit der Weleda Rasiercreme hat einen sehr schönen und Schaum erzielt.

Morgen kann ich berichten wie es sich im Gesicht anfühlt. Ist der Kunsthaarpinsel besser oder der Dachs.

Rein optisch gefällt er mir sehr gut.

[Lesitzki]

Ich habe es zwar schon in meinen Rasur-Tagebuch geschrieben. Aber hier gehört es auch noch hinein.

Überall kann man lesen ein Rasierpinsel aus Dachshaar ist das Maß aller Dinge. Aus diesen Grund wollte ich auch einen haben um mir meine eigene Meinung dazu zu bilden. Die Haare eines Kunsthaarpinsel sind dicker. Der Pinsel selbst fühlt sich dadurch dichter an und man kann ihn nicht bis zum Griff auf die Haut drücken. Die Haare bieten einen entsprechenden Widerstand. Dadurch kann man den Schaum aber in den Bartstoppeln einmassieren oder die Haut massieren. Will man eine dickere Schaumschicht auftragen, wirken die Pinselhaare eher wie ein Spachtel. Drückt man zu fest schabt man Schaum herunter als ihn aufzutragen. Mit etwas Übung geht es aber trotzdem und wenn man nichts anderes kennt eignet sich mein Kunsthaarpinsel von Balea sehr gut. Ich nicht behaupten das der unbrauchbar ist oder sonstige negative Eigenschaften hat.

Aber nun zum Dachshaarpinsel. Unter den Dachsen selbt gibt es eine große Range von Qualitätsstufen. Das spiegelt sich im Preis bis weit in den dreistelligen Bereich hinein. Meiner dürfte mit unter 10€ sicher in der untersten Kategorie hinein gehören.
Er riecht nach Tier - Dachs. Mehrfaches waschen oder in Kaffeeprütt tauchen hat nicht geholfen und das hilft eigentlich immer. Aber er riecht nur - er stinkt nicht. Meine Nase kann damit leben. Es ist ein Naturhaarpinsel und somit verliert er auch Haare. Das dürfte am Anfang normal sein. Wenn das in einigen Wochen immer noch so ist, dürfte es an der Qualität liegen. Bei 10€ hatte und habe ich keine hohen Erwartungen.

Der Pinsel hat mehr Haare wie der Kunsthaarpinsel ist aber nicht dichter. Er kann aber viel mehr Wasser aufnehmen. Bei dem Kunsthaarpinsel ist mit dreimal ausschlagen das Wasser raus. Bei dem Dachs muss mann es sechs mal machen. Das erfordert erst einmal eine Umgewöhnung beim Schaum aufschlagen. Das hat man aber schnell raus. Gefühlt ist der Schaum aus einer Rasiercreme schneller fertig als mit dem Kunsthaarpinsel. Die Schaumqualität ist nahezu identisch. Nerds sehen das sicher anders und mit einen Silberspitz wird es vielleicht noch besser. Ich bin sehr überrascht gewesen.

Wie fühlt sich nun der Dachs auf der Haut an und wie lässt sich damit der Schaum auftragen?
Der Kunsthaarpinsel nimmt innen kaum Schaum auf. Mit dem Kunsthaarpinsel nimmt man den Schaum außen an den Haaren auf und verteilt ihn auf den Bart bzw. auf der Haut. Der Dachs hat den Schaum in den Haaren. Der im nassen Zustand scheinbar mickrige Pinsel plustert sich richtig auf. Auf der Haut spürt man die weichen Haare, die aber Spitzen haben die leicht piksen. Das doch sehr überraschend. Die massierende Wirkung mit den dicken Kunsthaarpinsel haben die Spitzen des Dachs übernommen. Ich hatte das Gefühl, das sie jeden einzelnen Bartstoppel mit Schaum einmassieren. Eine dickere Schaumschicht aufzutragen gelang mit den Dachs ohne Probleme und viel einfacher als mit dem Kunsthaarpinsel. Genau so hatte ich es mir vorgestellt.
Noch ein Unterschied - beim aufschäumen der Rasiercreme in meiner Müslischale mit dem Kunsthaarpinsel wird die Schaummenge immer mehr weil der Pinsel nichts aufnimmt. Mit dem Dachs passiert erst einmal gar nichts. Brauch ich mehr Seife oder Wasser? Der Dachs wird aber immer dicker.

Nach einmaliger Nutzung kann ich noch keinen wirklichen Erfahrungsbericht abliefern. Das sind eher Emotionen und Bauchgefühl. Aber diese Erfahrung war sehr wertvoll und wenn ich die noch vertiefe weiß ich welcher richtig gute Dachs es einmal werden wird.

Wer hätte das gedacht, das eine Nassrasur so viele Facetten haben kann.
Dosenschaum und Systemrasierer ist einfach, ist bequem und geht schnell aber Euch entgeht etwas sehr angenehmes.

[MRetro]

Oha, da bin ich aber positiv überrascht, dass ein 10€-Dachshaar-Pinsel so zu deiner Zufriedenheit performt. Bei mir waren einige Dachse bis ca. 30€ sehr enttäuschend.

Es ist ein Naturhaarpinsel und somit verliert er auch Haare. Das dürfte am Anfang normal sein. Wenn das in einigen Wochen immer noch so ist, dürfte es an der Qualität liegen.

Hoffentlich stoppt der Haarverlust bald, damit es sich auch voll gelohnt hat.
Wie viele Haare verliert er denn?

[Lesitzki]

@MRetro - Ich habe hier einen Low Budget Kunsthaar-Pinsel mit einen Low Budget Dachshaar-Pinsel verglichen und ich bin von den deutlichen Unterschied sehr überrascht. Es gibt auch Kunsthaar-Pinsel die 50€ kosten und Dachshaar-Pinsel für 300€. Da würde ein vergleich wieder ganz anders aussehen. In zwei oder drei Monaten bin ich schlauer.

Ich muss aber sagen - ich kenne nur diese zwei Pinsel. Jemand, der schon zwei Dachshaar-Pinsel verschlissen hat und fünf andere im Schrank, fast meinen Pinsel vielleicht nur mit den Fingerspitzen an und entsorgt ihn sofort oder streicht damit die Gartenmöbel.

Nun zum Haarverlust. Gestern beim reinigen und Seife aufschäumen als Test hat er vielleicht maximal 20 Haare verloren. Heute war es eins. (Das macht jeder gute Lackierpinsel auch)

[Lesitzki]

Lesen hilft sehr oft um Lösungen für Probleme zu finden. Es kann aber auch zu unerwarteten Ausgaben führen. Ich habe mich ein wenig über Dachshaarpinsel schlau gemacht - oder besser gesagt, ich habe es versucht ...

Ich habe öfters gelesen, das man einen Dachshaarpinsel durchtrocknen lasen soll. Wenn man sich täglich rasiert sollte man sich einen zweiten kaufen und die abwechseln nutzen soll. Es besteht die Möglicht das sich Schimmel bilden kann wenn die Pinsel dauerfeucht sind.

Der Balea Kunsthaarpinsel ist nach ein bis zwei Stunden trocken. Mein Dachshaarpinsel steht seit acht Stunden im beheizten Bad und ist immer noch feucht.

[MRetro]

Naturhaar-Rasierpinsel besser einen Tag pausieren lassen, um sicher zu sein, das sie trocknen konnten.
Übrigens ein guter Grund einen weiteren RP anzuschaffen.
Wie wäre es mit einem Besatz aus Pferdehaar (Vielong)? Angenehm weich und eher wie einen Anstreicherpinsel zu führen.

[Lesitzki]

@MRetro - wie war das noch mit dem Kaninchenbau - Rabbithole?

Ich habe mir ein "Semogue Owners Club Rasierpinsel" mit einen Knoten aus reinen Dachs bestellt. Der Griff ist Elfenbeinfarbig. Ein paar Klingen zum Testen sind auch noch in den Korb gerutscht. Irgendwie bin ich über den Bestellbutton gestolpert. 

[El Hopaness Romtic]

wie war das noch mit dem Kaninchenbau - Rabbithole?

Wenn wir schon beim Thema sind: ein Schweineborstenpinsel sollte meiner Ansicht nach in keinem Kaninchenbau Rasurhaushalt fehlen. Zum Beispiel der Klassiker "10048" von Omega.

[Onkel Hannes]

Wollte ich auch grad sagen, Low Budget unsynthetisch? --> Omega!

Die funktionieren in italienischen Haushalten und bei Friseuren jahrelang täglich, ohne daß sich irgendjemand Gedanken über Trocknungszeiten oder irgendwelche Spezialbehandlungen machen würde. Ist der Pinsel mal ein Viertel kürzer, wird er ersetzt, fertig.

Edit, auf meinen Merkzettel: Hannes-Classic-Woche einlegen. Rote Palmolive, Figaro, Proraso-Omega und Gillette II.