Aggressive Messer

Begonnen von Buddel, 08. März 2010, 09:01:12

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 2 Gäste betrachten dieses Thema.

Buddel

Hallo Leute,

ich brauch eure Hilfe. Ein Bekannter von mir, ist gerade dabei schärfen zu lernen. Allerdings hat er bei seinen letzen Versuchen zwar sehr scharfe Messer zustande gebracht, allerdings waren diese immer sehr aggressiv oder beißend.

An den Messern liegt es nicht. Ich habe aus denen immer sehr gute sanfte Rasierer herausgekitzelt. Allerdings weiß ich auch nicht, wo das Problem liegen könnte. Das Schärfverfahren ist an sich in Ordnung und die Steine kenne ich zwar nicht persönlich, die sollten aber durchaus in der Lage sein, eine gute Schärfe zu ermöglichen. Hier mal die Vorgehensweise:

...sehr scharf, aber leider zu ruppig und agressiv. Das messer gräbt sich schon beim Ansetzen in die Haut.
Diesmal hatte ich folgende Schritte:
1000 Shapton, 2000 Shapton. 4000 Shapton, 6000 Shapton, 8000 Shapton,
Lederriehmen Paste rot, Lederriehmen  Paste schwarz, Leder

Rücken mit zwei Klebestreifen abgeklebt, 1000 und 2000 er Stein bis der erste Streufen durch war. Streifen jeweils erneuert, alle folgenden Steine 20 Schübe pro Seite, Pastenriehmen jeweils 10 Züge pro Seite, Leder 50 Züge pro Seit
e.


Hat einer von euch eine Idee, woran es liegen könnte?  ???
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Kirk

Hallo Buddel,

möglicherweise zu scharf? Kannte das auch von ein paar Exemplaren. Vielleicht gibt es sich nach ein paar Rasuren. Mein Fili war nach einer Neuschärfung auch die ersten paar Rasuren ruppig u. aggressiv. Jetzt passt es wieder wunderbar.

LG

Behrendt

Hallo Buddel,

Wenn ich Dich richtig verstanden habe hast du insgesamt 100 Züge pro Seite auf den Steinen gemacht danach Pastenriemen und dann noch 50 pro auf dem Lederriemen. Die Dinger müssen ja die Haare spalten und natürlich auch richtig aggressiv werden.
Ich habe mal gelernt das man mit dem ersten und dem letzten Stein die meisten Züge machen sollte das sind bei mir 15 pro Seite
bei den Steinen dazwischen werden nur 10 Züge gemacht. Pastenriemen finde ich o.k. jedoch beim Leder mache ich nach 20 Zügen
den Haartest, wenn der klappt. FERTIG.

Robert

DER FRANKE

Buddel

Hallo Robert,

ich bin nicht der Schärfer in diesem Fall, sondern nur der Ferntrainer. Wie gesagt, ich hab mit meinem Equipment die Messer super hinbekommen. Ich weiß nicht so recht, warum das mit den Shaptons nicht auch klappen soll. Und die Anzahl der Schübe erscheint mir wirklich nicht als zu hoch. Ich mache da manchmal deutlich mehr, ohne dass es beißt.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Piraten-Papa

Ist denn der Shapton 8000 als Finisher geeignet? Er soll ja bei weitem nicht so gut polieren wie z.B. ein Cerax oder Naniwa.

UbuRoy

Länger ledern, dann wird die Facette balliger und der Grat dadurch vielleicht weniger aggressiv.

Einfach noch mal 100 Züge auf dem Leder versuchen. Schief gehen kann eh nix dabei.

Senser

Zitat von: UbuRoy am 08. März 2010, 10:09:28
Länger ledern, dann wird die Facette balliger und der Grat dadurch vielleicht weniger aggressiv.

Einfach noch mal 100 Züge auf dem Leder versuchen. Schief gehen kann eh nix dabei.

Das würde ich auch vorschlagen. Evtl. sogar mehr mit dem Pastentiemen. Ich kenne die Shaptons nicht, aber wenn sie ähnlich arbeiten wie die keramischen Steine, die ich auch mal hatte, dann würde ich sagen: typischer Fall von Überschärfe. Entweder mit einem feinen Finischer hinterher, oder wie gesagt: Ledern bis der Arzt kommt.
Es kann übrigens durchaus vorkommen, dass der Haartest nach dem Ledern nicht mehr so gut gelingt wie nach dem letzten Stein. Das ist aber völlig egal und auch meist ein Indiz für sanften Ansatz und sanfte Rasur.
Gruß Senser 

Geier0815

Da er mit zwei Lagen Tape vom ersten Stein an gearbeitet hat, könnte es auch sein dass er nicht genug Durchhang in den Riemen hatte und somit mit Paste und Leder nicht wirklich die Spitze erreicht hat. Das Ergebnis entspricht dann dem 8.000er Shapton ohne Paste und Leder. Und das dies extrem aggressiv wirkt sollte nicht wundern.

Lord Vader

ich denke, dass die spitze des messers trotzdem erfasst wird, auch wenn der durchhang nicht optimal ist. vielleicht setzt er die messer falsch an, wenn die sich sofort in die haut graben? hatte sowas bisher noch nie, auch wenn die messer unnatürlich scharf wurden.

das mit den paar mehr zügen auf den pastenriemen könnte bestimmt helfen. hatte mal ne rote stangenpaste im einsatz. die hat recht langsam abgetragen, auch wenn ich die betreffende paste natürlich nicht kenne. auch würde ich deinem freund empfehlen, mal chromoxid einzusetzen. das geht etwas heftiger zur sache... danach kann er ja immer noch ein paar züge auf dem roten und/oder schwarzen riemen machen.

lg

lord vader

redmatze

Ich sehe es ähnlich wie Lord Vader, mehr auf Züge auf rote Paste würde ich probieren.10 Züge auf Chromoxid müssten auch langen+ mehr ledern.

Hatte mal ein Silversteel, das schon beim Ansetzen Spuren hinterlassen hat, hab dann nochmals ausgiebig geledert und ein paar Rasuren damit gemacht und jetzt funzt es wieder wie gewohnt.

Bin gespannt was die Lösung des Problems ist.
gruss
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Buddel

Er hat mir ja eines dieser Messer geschickt. Hab Haartest gemacht und dachte, ist schon mal i.O.
Dann Testrasur, ok, sanft war es nicht wirklich. Also noch mal geledert - keine Verbesserung aber schon den zweiten Mikronick im Gesicht. Also bin ich noch mal über alle meine Riemen gegangen, incl. Diamantpaste und Chromoxid - keine Verbesserung.

Als ich dass Messer dann wieder vom 1000er aus neu geschärft habe, war alles wieder fein. Von daher bin ich ein bisschen skeptisch, ob es allein am ledern liegt.

Ich werde diese Woche noch mal ein Messer von ihm bekommen. Da werde ich dann etwas intensiver in diese Richtung forschen. Ist halt wirklich schwierig einzuschätzen, wenn man nicht genau sieht, was der andere macht.

Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

UbuRoy

Könnte mir eventuell vorstellen, das er beim Schärfen auf den Steinen zu stark aufdrückt. Möglichweise erzeugt er dadurch auch die Überschärfe, einfach weil der Grat bei starkem Druck wahrschienlich ausgeprägter und aggressiver wird.

Vielleicht auch zuviel Druck und zu wenig Durchhang beim Pasten.

Ist aber beides nur eine Vermutung.

Lord Vader

so wie sich das anhört, hält das messer je einige rasuren schon durch. ein labiler grad wäre da doch schon längst weggeklappt, oder?

lg

lord vader

Dagobert

hallo Buddel,ich habe auch die Shapton´s 2000 , 5000 , 8000 , ich wahr anfangs auch nicht so begeistert von dem 8000 er als Finisher.Seit ich den Stein mit einem weiteren 8000 er abreibe zeig sich ein ganz anderes Schleifbild,welches auch wesentlich Polierter ist.Zwischen den 5000 und den 8000 er Stein nehme ich immer noch einen GBB,ich bilde mir ein,das genau das (die Verwendung eines Natursteins) das Endergebnis wesentlich verändert.
Ich bin mittlerweile mit den Steinen super zufrieden.

Senser

Zitat von: Geier0815 am 08. März 2010, 10:49:47
Da er mit zwei Lagen Tape vom ersten Stein an gearbeitet hat, könnte es auch sein dass er nicht genug Durchhang in den Riemen hatte und somit mit Paste und Leder nicht wirklich die Spitze erreicht hat. Das Ergebnis entspricht dann dem 8.000er Shapton ohne Paste und Leder....

Sorry Leute, aber es will doch niemand ernsthaft behaupten, dass die Verwendung von 1 oder 2 oder 3 Tapes irgendeinen Einfluß auf den Durchhang des Riemen bzw. umgekehrt hat. Den möchte ich sehen, derden Riemndurchhang so genau steuern kann, dass er die minimale Winkelveränderung durch die Verwendung von Tape beinflussen kann.
Ich bin überzeugt, wenn er einen feinen Finisher, keinen keramosch gebundenen, verwendet und später ordentlich ledert, ist die Welt wieder in Ordnung.
Gruß Senser