Vom Schleifen oder Schärfen

Begonnen von Sicknote, 02. März 2010, 22:32:21

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Sicknote

welches jetzt? meins? es ist jetzt angekommen und sieht in natura noch besser aus. jetzt muss es nur noch geschliffen werden.

Geier0815

Zitat von: Sicknote am 02. März 2010, 22:32:21
[...] jetzt muss es nur noch geschliffen werden.
Wie jetzt, Du besitzt eine Schleifhexe? Tut mir Leid, ich konnte es mir echt nicht verkneifen. Was Du vorhast, nennt man Schärfen. Schleifen ist das was der Herr Wacker oder der Herr Livi macht, nämlich aus einem Stück Metall ein Messer durch schleifen zu formen.

Sicknote

Ohh Pardon Herr Pfennigfuchser :) ich glaub jeder hier weiß was ich meine.

shaved

Der fuchst weder Pfennige noch Cents.
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.

Stoppelfeld

Zitat von: Geier0815 am 02. März 2010, 22:38:32
Zitat von: Sicknote am 02. März 2010, 22:32:21
[...] jetzt muss es nur noch geschliffen werden.
Wie jetzt, Du besitzt eine Schleifhexe? Tut mir Leid, ich konnte es mir echt nicht verkneifen. Was Du vorhast, nennt man Schärfen. Schleifen ist das was der Herr Wacker oder der Herr Livi macht, nämlich aus einem Stück Metall ein Messer durch schleifen zu formen.

Schärfen kann man ein Gericht was man nachträglich essen möchte. Auf einem Schleifstein schleift man, schärfen ist kein abrasives Verfahren, schleifen hingegen schon. Am Ende sollte man ein scharfes Messer erhalten.
Immer diese Verwässerung der spezifischen Fachtermini.

Iltis

Zitat von: Stoppelfeld am 03. März 2010, 06:34:46
Immer diese Verwässerung der spezifischen Fachtermini.

@Stoppelfeld: wenn ich ein Messer mit tiefe Scharten in die Schneide zurück ****en muss, schärfe ich oder schleife ich? meines Erachtens gehen die Begriff ineinander über. Sie klar trennen zu wollen ist pedanterie. Schärfen ist übrigens auch ein abrasive Prozess, wie nimmt man Material von die Facette sonst ab?
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Stoppelfeld

Kann sein das sich die deutsche Sprache ändert, eine gewisse Fachtermini sollte man nicht verwässern lassen.
Wenn ich eine Schneide/Grat eines Messers, aufgrund einer Scharte o.ä., einige Millimeter zurück setzen muss, nutze ich Schleifsteine und schleife die Facette beidseitig so lange zurück, bis entsprechende Scharte o.ä. weggeschliffen ist. Das Ziel ist ein scharfes Messer. Man braucht schärfen und schleifen nicht klar trennen, streng genommen gibt es den Begriff des Schärfens gibt es in der Metallverarbeitung und -bearbeitung nicht. Schärfen ist kein abrasiver Prozess, jedem Prozesstechnologen stehen bei der Aussage die Haare zu Berge, ab heute:
Schleifpapier = Schärfpapier
Schleifstein = Schärfstein
Heisenbergsche Unschärferelation = Kaltentalsche Nichtschleifrelation
scharfes Curry = Schleifenkraut
usw. usf.

Mir ist es eigentlich egal ob man es schleifen, schärfen oder wie auch immer nennt, ich finde es nur bedenklich wenn man Begriffe verwässert und mehrfach belegt. Sprache, vor allem Fachsprache, zeichnet sich durch eine klare Definition der Begriffe aus, kann sein das das in Zeiten des Internets lächerlich ist, ist aber eine grosse Errungenschaft der Menschheit.

Vielleicht macht es Sinn den ganzen OFF-Topic hier aus dem schönen Hersteller-Thread zu schmeissen und einen eigenen Strang zu eröffnen. Sorry für das Off.

UbuRoy

#7
'Türlich ist schärfen abrasiv. Sonst würde wohl kaum jemals eine Klinge scharf werden.

Außerdem ist ein Schleifstein ein Schleifstein und ein Schärfstein ein Schärfstein.

Schleifsteine werden in der Regel mechanisch bewegt (meist achsial drehend) während das zu schleifende Gut oder auch der Schleifstein/-scheibe/what ever durchaus unbewegt und/oder mechanisch/manuell nachgeführt sein kann (muß aber nicht).

Ein Essen zu schärfen stelle ich mir schwierig vor. Ich würze in der Regel nur, wodurch es durchaus auch schärfer werden kann.

Deiner Lobrede darob der Klarheit von Fachtermini in der deutschen Sprache widersprichst Du also eigentlich selbst. Nicht schlimm, aber schön das wir mal drüber geredet haben ;-)

Schleifpapier... Naja. Eigentlich heißt es "Schmirgelleinen"... und in meiner Metallerlehre wurde ich durchaus vom Meister angehalten, Bohrer und Drehmeißel zu schärfen, nicht zu schleifen. Steht in jedem Tabellenbuch. Heisenbergsche Quantentheorie haben wir dafür eher seltener zu Rate gezogen...

Ist wie mit Schraubenzieher (Schraubendreher), Schieblehre (Meßschieber), Zollstock (Gliedermaßstab, übrigens mit dezimaler Zentimetereinteilung...). Glühbirne (Glühlampe, die heutzutage oft "angeschalten" werden, mannmann...) usw. Könnte ich noch Dutzende weitere sehr "unscharfe" Begriffe anführen, die - zumindest ich - auf der Werft damals nie verwendet habe, weil sofort eine blöde Bemerkung der Kollegen gekommen wäre...

Deutsche Sprache ist eigentlich ideal für klare und eindeutige Definitionen 8natürlich mit Ausnahmen). Um so trauriger, das heutzutage selten jemand unter 40 Lenzen in der Lage ist, dieses mächtige und schöne Werkzeug wirklich gut zu bedienen. Aber das ist ja nix Neues.

Sicknote

Was hab ich denn hier schon wieder angefangen :)

UbuRoy

Wieso? Bischen Definition kann nicht schaden,  ;D

und Klugscheißen am morgen kann auch erleichtern...  :-X

Sicknote

Jo stimmt schon, aber so ne diskusion? Ich hätte mal schreiben sollen, dass das messer noch scharf gemacht werden muss.

UbuRoy

Dann S-C-H-L-E-I-F es doch. Oder suchst Du jemanden zum S-C-H-Ä-R-F-E-N  ;D ;D ;D ;D

Hauptsache Scharf...

Sicknote

Ich mein ich schleif es jetzt auf meinen Schleifsteinen oder heißen die auch schärfsteine? Höhö egal.

Stoppelfeld

Zitat von: Sicknote am 03. März 2010, 09:33:35
Was hab ich denn hier schon wieder angefangen :)

Ein Thema zum diskutieren, sollte man immer mal machen das schärft die Sinne. Gut das wir auch darüber einmal schreiben.

Senser

Zitat von: Stoppelfeld am 03. März 2010, 07:55:39
....schleifen nicht klar trennen, streng genommen gibt es den Begriff des Schärfens gibt es in der Metallverarbeitung und -bearbeitung nicht. Schärfen ist kein abrasiver Prozess...

Seltsam, da gibt es Firmen, die meine Fräser und Sägen "scharf machen" und die nennen sich "Schärfdienst" und berechnen mir "Schärfkosten". Ich sollte denen vielleicht mal die Rechnungen zurückschicken, mit dem Komentar, dass es gar keinen Schärfdienst gibt. Dann spare ich ca. 2000,- € im Jahr.
;D
Gruß Senser