Wie fühlt sich eine Messerrasur an?

Begonnen von oxema, 04. Februar 2010, 15:42:04

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

oxema

Hallo!

Ich habe Anfang Januar ein Messer mit Riemen von Dagobert bekommen. Es war ein neues Messer und er hat mir versichert, daß er es für mich rasurfertig macht. Also glaube ich stark, daß es schon richtig scharf war als ich es bekommen habe. Ich bin auch ganz zufrieden damit und ich denke auch, daß meine Technik inzwischen ganz ok ist (der kurzen Zeit entsprechend halt).

Nur fühlt sich die Rasur (speziell gegen den Strich) nicht wirklich gut an. Wenn ich die Rasur mit einer Hobelrasur vergleiche, dann kommt eine stumpfe Klinge dem Gefühl mit diesem Messer am nächsten (gegen den Strich rupft es z.B.). Ich vermute also, daß ich das Messer (wie auch immer) in den paar Wochen stumpf gemacht habe. Haartest funktioniert auch nicht. Das Haar wird einfach nur umgebogen.

An der Vorbereitung kanns m.E. nicht liegen. Ich zieh immer das volle Programm durch. Speick Seife, heißes Tuch, Gesichtsschäumen, danach kaltes Wasser, AS. An der Seife kanns wohl auch nicht liegen, ich hab schon viel durchprobiert (3 verschiedene Calanis, Arko Stick, Speick RC, Irish Moos RS) und es macht keinen Unterschied.

Oder muß sich das Messer einfach so anfühlen, weil es halt eine andere Rasur als mit dem Hobel ist? Weil trotz dem rupfen gegen den Strich fühlt sich meine Haut nach der Rasur besser an als mit dem Hobel (z.B. fühlt sich das AS nicht so "scharf" an)

Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd zum rasieren, kann ja auch sein  :-[

Gruß
Oli

kretzsche

Entweder hast Du ein "anderes Rasurgefühl" erwartet, oder Du hast das Messer Stumpf geledert, was aber wieder nicht zum glatten Hals passen mag... Mach einfach weiter, wenn die Glätte passt, ist alles in Ordnung.

Uwe ;)

H. Herdick

Zitat von: oxema am 04. Februar 2010, 15:42:04

Nur fühlt sich die Rasur (speziell gegen den Strich) nicht wirklich gut an. Wenn ich die Rasur mit einer Hobelrasur vergleiche, dann kommt eine stumpfe Klinge dem Gefühl mit diesem Messer am nächsten (gegen den Strich rupft es z.B.). Ich vermute also, daß ich das Messer (wie auch immer) in den paar Wochen stumpf gemacht habe. Haartest funktioniert auch nicht. Das Haar wird einfach nur umgebogen.

Oder muß sich das Messer einfach so anfühlen, weil es halt eine andere Rasur als mit dem Hobel ist? Weil trotz dem rupfen gegen den Strich fühlt sich meine Haut nach der Rasur besser an als mit dem Hobel (z.B. fühlt sich das AS nicht so "scharf" an)

Hallo Oli

Ob Du das Messer Stumpf geledert hast, keine Ahnung. Ich gehe davon aus, daß das Messer noch rasurfertig ist.

Deine Beschreibung passt auch zu meiner Erfahrungen als ich vor über 1 1/2 Jahre von Hobel nach Messer umgestiegen bin. Es fehlt Dir an erfahrung, so wie es bei mir auch am Anfang an erfahrung gefehlt hat (es wird behauptet, man braucht ein Jahr um die Messerrasur zu beherschen). An Deiner Stelle würde ich mich keine Sorgen machen: einfach weiter üben und so viel wie möglich eine genussvolle Rasur erzeugen. Alles Andere ergibt sich von selbst.

Viel Spaß.
Schönen Gruss,
Hermann

--------O rijkdom van het onvoltooide.--------

Dullblade

Gegen den Strich kann manchmal schon etwas ruppiger sein, speziell wenn deine Haare ganz flach auswachsen. Dann ist aber meist nach mit dem Strich schon alles ziemlich glatt. Kurzum, lass das gegen den Strich zunächst einfach mal weg.
Wie ist es denn mit dem Strich? Auch wenn der Haartest nicht optimal ist, ist es für mich das primäre Schärfekriterium, ein Messer das bei mir den Haartest nicht besteht, geht wieder über die Steine. Hat das Messer den Haartest je bestanden, und zwar an allen Stellen der Klinge? Totledern geht eigentlich nur, wenn man komplett falsch ledert.

Keule

Vielleicht ist dein Winkel gegen den Strich auch zu spitz. Gerade in der rechten Hälfte des Halses muss man ja in irgendeiner Form umgreifen und am Hals ist die Angst, sich zu schneiden, vermutlich am ausgeprägtesten.
And God Shave The Queen....

steelbutt

Was meinst Du mit umgreifen?

steelbutt

Keule

Zitat von: steelbutt am 04. Februar 2010, 16:33:15
Was meinst Du mit umgreifen?

steelbutt

Ich persönlich rasiere die rechte Halshällfte gegen den Strich mit der linken Hand. Dadurch kann ich die Fingerhaltung an sich beibehalten, bin aber als Rechtshänder, trotz Training durch musikalische Ausbildung, unsicherer, als mit der rechten Hand (wobei ich mir witzigerweise gerade bei diesem Teil der Rasur nie einen Schnitt eingefangen habe).
Andere, die nicht mit der linken Hand rasieren wollen, werden ja irgendwie umgreifen müssen, um die entsprechende Passage gegen den Strich rasieren zu können.
And God Shave The Queen....

steelbutt

Ah, das meintest Du. Da scheiden sich wohl die Geister. Ich bevorzuge auch die beidhändige Variante.

steelbutt

Keule

Ich auch, trotzdem bin ich eben mit der linken Hand etwas unsicherer und gerade bei einem Anfänger könnte ich mir auch da gut vorstellen, daß er gerade bei einer (und wenn auch nur in der Vorstellung) gefährlichen Passage eventuelle (auch unbewußt) einen zu spitzen Winkel ansetzt.
And God Shave The Queen....

Senser

Hallo Oxema
Wenn ich das Gefühl Hobel /Messer vergleiche, so geht Hobeln bei mir völlig ohne Rückmeldung, was wohl an einem unkomplizierten Bartwuchs liegt, wärend die Messerrasur ein sehr bewusstes, intensives Gefühl vermittelt. Das hat aber nichts mit Rauhigkeit oder Ruppigkeit zu tun. Im Laufe der Zeit wird sich dein Griff festigen, über den Anstellwinkel denkst du dann auch nicht mehr nach, die Unsicherheit ist weg und du wirst die Probleme vergessen haben.
Aber scharf sollte das Messer schon sein und ich bin davon überzeugt, dass es von Dagobert rasierfertg und damit schärfstens ausgeliefert wurde. Wenigstens unmittelbar vor dem Haltepunkt sollte der Haartest eigentlich schon funktionieren.
Und dann noch die Frage, ob die Klinge bzw. der Schliff zu denem Bart passt. Wenn du sehr starken Bart hast, dann sollte die klinge nicht zu dünn ausgeschliffen sein.
Im Zweifelsfall schickst du es nochmal zurück mit der Bitte um nachschärfen- Selbst wenn es dich nochmal ein paar Euros kostet, bekommst du dann ein rasierfertiges Messer welches du bereits mit deinen Grunderfahrungen einsetzten kannst und dann sicherlich nicht mehr falsch lederst, falls das überhaupt der Fall war.
Gruß Senser

Geier0815

Mein erster Verdacht, auch weil im anderen Forum ein User ähnliches hatte, ist ein zu flacher Winkel. Dadurch gleitet dann der Übergang Facette-Klinge über die Haut und die Spitze der Schneide wird minimal darüber geführt was dann eher zu einem Rupfen als einem sauberen Schneiden führt. Dadurch "schonst" Du dann auch deine Haut was dein Gefühl des nicht so "brennenden" Aftershaves erklären könnte. Wenn Du vorsichtig testest, wirst Du erstaunt sein bis zu einem wie stumpfen Winkel Du das Messer über die Haut führen kannst ohne dich zu verletzen. ABER ein zu stumpfer Winkel belastet deine Schneide sehr stark, also nicht dauerhaft machen.

ChopRazor

Hi Oli,

grins.. Namensvetter.. :-)

ich hab auch erst vor kurzer Zeit den Umstieg von SupermarktRasierSystem auf messer gemacht.

Anfangs seeehr ziepig - mein Messer war definitiv noch nicht scharf genug..
doch mittlerweile hab ich es genau richtig hinbekommen mit der Schärfe

und genau an den Stellen, wie Du auch beschreibst ist es schwierig und ruppelt gern auch rum..

man ist auch anfangs aus Respekt vor der Schärfe seeehr vorsichtig, was den Bewegungsablauf angeht.

Wenn Du mit einer Hand die Haut straffst und dann mit dem Messer locker aber beherzt einen gleichmässig schnellen Zug machst
nimmt das ansich wesentlich besser den Bartwuchs weg, als wenn man langsam und zaghaft einen Zug durchführt.

Aber die Übung kommt

ich hab mittlerweile mein 3fach Klingensystem in die Tonne geworfen und hab voll Spass
mit dem Messer !!!

irgendjemand erwähnt mal diesen unverkennbaren Sound = ICH STEH DRAUF !!!!!

;D ;D ;D

Gruß
Oliver

oxema

Also, ich hab mich gestern nochmal mit dem Messer rasiert.

Es rasiert schon, das ist nicht das Problem. Aber wenn ich mir da manche Videos im Netz anschaue, dann hab ich so meine Bedenken ob meins wirklich so scharf ist wie denen ihre Messer. Ich muß über jede Stelle mehrmals rasieren, daß es sauber wird.

Gegen den Strich springt das Messer irgendwie übers Gesicht. Wenn Metaller hier sind, dann sagt denen der Begriff "Rattermarken" sicher was. Und genauso sieht das Schaumbild in meinem Gesicht aus. Also nicht alles weg sondern immer mal wieder ein kleiner Strich Schaum.

Ich glaube, ich muß das Messer doch mal zum schärfen geben.

Gruß
Oli

ChopRazor

Hi,

ja, so manche Videos hab ich auch nicht schlecht gestaunt, wie schnell das teilweise geht..

Ich denk da aber so 100% kann man das nicht vergleichen - wer weiß, was die für nen Bartwuchs haben.. der kann weicher sein oder
einfach optimaler..
Und die Übung..

bei mir mittlerweile geht das auch schon viel flüssiger - und man verliert die Angst an manchen Stellen und arbeitet
viel gleitender und automatisch rasierts dann auch besser an den Stellen.

Aber Schärfetechnsich.. hatte ich die gleichen Bedenken, wobei ich mein Messer (alt) bekommen habe und
keinerlei Referenzschärfe hatte - somit hab ich es solange bearbeitet (geschärft) und mit Lupe begutachtet, bis
die Schneidfacette so aussah, wie ich mit das vorstelle, daß sie scharf sein MUSS und hab ne Haarprobe an der kompletten
Schneide gemacht

Danach rasierte es (einen zug zum testen auf der Wange) TROCKEN.. sauber ohne zu ziepen durch..

Trotzdem ist es gegen den Strich am Hals noch wiederspänstig (liegt einfach an meinem Bartwuchs)

Du kannst jetzt echt nur hergehen und Dich um die Messerschärfe kümmern, bis Du sicher sein kannst.. es ist wirklich scharf..
und dann kommt der Rest mit der Übung bei der Rasur

Gruß
Oliver

UbuRoy

Rattermarken entstehen, wenn Dein Schaum zu trocken, der Winkel nicht stimmt, Du zu gest aufdrückst oder Du zu lange Züge machst.

Hat nix mit der Schärfe des Messers oder der härte des Bartes, sondern nur mit den Fähigkeiten des Messerführers zu tun.
Übe ein paar Monate, dann erledigt sich das von allein.