Finisher

Begonnen von perteges, 13. Januar 2010, 10:38:05

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perteges

Ausgehend von dieser Aussage:

Zitat von: urza am 12. Januar 2010, 22:23:38
Zitat von: Geier0815 am 12. Januar 2010, 22:22:13
Zitat von: urza am 12. Januar 2010, 22:15:23
der escher ist ein kalkstein.
Und schon wieder etwas Neues, zumindest für mich. Ich bin immer davon aus gegangen das der Escher zu den alten Thüringern gehört. Danke für die Info!
So ist es auch, aber wie jeden gescheite Finisher ist der escher ein Kalkstein, die NEUEN thueringer sind aber Schiefersteine.


stellt sich mir die Frage nach dem "richtigen" Finisher.


Weil ich das noch nie hörte/gelesen habe, frage ich nochmal nach.

Jeder "gescheite" Finisher ist ein Kalkstein??? 

Ich bin gerade auf der Suche nach einem Finisher, welche Kalksteine sind denn da empfehlenswert?

Mein "letzter" Stein ist der Herbertz "natürliche Wasserabziehstein", der ja ein Thüringer sein soll.
Danach gehe ich auf PG17 + Leder.

Die Messer rasieren so ganz ok, haben aber nicht die Sanftheit wie sie die von den Schärfexperten
(Bartisto + HarryKöln sind da meine Referenzen) geschärften Messer haben.

Was müsste dann als möglichst universell einsetzbarer Finisher noch nach dem Herbertz kommen?


VG Thomas

Senser

Ich mache beste Erfahrungen mit dem 10.000er Naniwa SS
Das ist zwar ein synthetischer Stein, aber was spricht gagegen? Warum muß ein Finisher ein Kalkstein sein?
Gruß Senser

urza

hmm, naja als im Off-Topic bereich getroffene aussage ist sie Sehr Subjektiv. Gibt natuerlich auch Steine aus Syntetischer herstellung die brauchbare(brauchbar im eigentlichen sinne, nicht im abwertenden) ergebnisse liefern. Meine ehrfahrungen damit sind aber nicht so toll gewesen bisher, hatte aber auch nur einen 8000er King, und einen MST schiefer(dies ist kein Syntestischer stein). ausserdem habe ich auch noch einen shapton 500. Ich finde das die entstehende schneide von syntetischen steinen nicht sehr toll ist, den 500er benutze ich eigentlich gar nich fuer rasiermesser, da ich finde dass sich seine spuren vererben (jaja ich weis so lange schleifen bis keine spuren von vohrigen stein uebrig sind bevor man zum naechstkleineren wechselt, steht im widerspruch zu meiner aussage, aber selbst wenn nach dem 1000er keine sichtbaren spuren sind, tauchen sie spaeter wieder auf, allerdings nicht im bereich das sie einfluss auf die schaerfe haetten). Mit Kalkstein gefinishte Messer sind weniger bissig, da die struktur der schleifkoerner weichere uebergaenge ermoeglicht wie die syntetischen. Ich vergleiche das immer gerne mit analog <-> digital, Die natursteine sind die analogen, sie haben das gesamte spektrum, die reelen zahlen, die syntetischen haben nur das ganzzahlige spektrum, wenn man nun immer wieder die gleichen bewegungen auf einem syntetischen stein ausuebt, mit seinen scharfkantigen schleifpartikeln und struktur im stein, hat man auch eine sturktur in der klinge, sie ist dann quasi der abdruck der koerner, und damit auch scharfkantig, so kommt es meiner meinung nach das Syntetsich gefinischte bissiger sind. um das auszugleichen gibt es zwei moeglichkeiten, man bringt eine analoge komponente in die bewegung beim schleifen (zittern, bzw winkel relativ zur unteren steinkante aendern...) oder man nimmt einen stein hoeher feinheit, also aehnlich wie beim annaehren einer Digitalen funktion an eine analoge ;). Da ich gerne mal mit einem Hohen Winkel rasiere (bis zu 45°, manchmal sogar drueber(nur stellen weise, das ganze gesicht ueber wuerde ja keiner durchhalten)) sind bissige messer fuer mich sehr unnangenehm, konsequens daraus ist, Kalkstein. Ausserdem riechen die besser. :).

Haben tue ich einen 110 euro japaner von japanmesser einen 9000er Dojo in gelb, wuerde den stein vorbehaltlos empfehlen, auf die frage ob der preis gerechtfertigt ist, habe ich aber keine antwort, fuer 110 flocken bekommt man schon so manches feines steinchen. Ich habe mal ein Escher gefinischtes messer gesehen, die Schneide sah nach gruener paste nicht besser aus wie von meinem japaner, bzw deutlich schlechter, was aber nicht nur am stein liegen muss. Aufgrund dieser einmaligen, eigentlich wenig aussagenden ehrfahrung wuerde ich sagen, das mein Japaner mit einem Escher mit halten kann.

Bartisto haelt gar nichts von meiner art zu schleifen und widerspricht mit seiner art allen meinen punkten, die ergebnisse geben ihm, aber auch mir recht(zumindest behaupte ich das :)), es gibt halt immer mehr wie einen weg (hatte nie ein bartisto gefinischtes, beziehe mich auf aussagen dritter.) Von Harry hatte ich drei Messer, alle drei kammen bei mir auf den japaner, welcher zu einer spuehrbaren verbesserung beigetragen hat(zwei der messer nicht aus erster hand).
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Buddel

Ich gehe nach dem von Senser (zu recht) bereits empfohlenen Naniwa 10.000er noch auf den 16.000 Franken hier:
http://www.***/shop.php?action=hwherren&subAction=steine

Der Stein ist hart, ziemlich langsam und gibt null Feedback, wenn man damit klar kommt, ist er aber sehr gut. Haartest vom Stein ohne Ledern klappt fast immer. Bei einigen Messern hat erst dieser Stein eine aktzeptable Rasur ermöglicht.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Iltis

Es führen viele Wege zum Ziel, und nicht jeden Weg ist aus Kalkstein gebaut...
Als Abschlusstein setze ich entweder ein GBB (Vulkansedimentstein) oder eins von 2 Schieferstein (MST oder Dragon´s Tongue). Von keine von diese Steine ist direkt danach ein  Haartest möglich, stört mich aber nicht - dafür gibt es Pastenriemen, oder wenn es sein muss, Diamantinepulver. Ich bevorziehe Natursteine aus ästhetischen Gründe (genau wie der Messerrasur), aber das ist Geschmackssache. Ich wurde Jeden empfehlen, mit ein 1K/6K Kombistein und ein "günstigen" Abschlusstein (BBB oder MST Thüringer, z.B.) erstmal das "Handwerk" zu erlernen, bevor man mit "bessere" Steine experimentiert. Wenn man kein Gefühl für was sich "richtig" anfühlt hat, kann man, glaube ich schlecht die feine Unterschiede bei sehr feine Steine differenzieren. Neulich habe ich von ein Forianer einen japanischen Abschlussstein gekauft - der ist nach meinen ersten empfinden feiner als meine anderen Abschlusssteine, aber dermaßen anders (sehr weich, und fühlt sich viel "seidiger" an), das ich noch eine Weile brauchen werde, ihn einzuschätzen.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

abc123

Zitat von: urza am 12. Januar 2010, 22:23:38
Zitat von: Geier0815 am 12. Januar 2010, 22:22:13
Zitat von: urza am 12. Januar 2010, 22:15:23
der escher ist ein kalkstein.
Und schon wieder etwas Neues, zumindest für mich. Ich bin immer davon aus gegangen das der Escher zu den alten Thüringern gehört. Danke für die Info!
So ist es auch, aber wie jeden gescheite Finisher ist der escher ein Kalkstein, die NEUEN thueringer sind aber Schiefersteine.

Könnte jemand bitte Quellen anführen, bzgl. der Aussage, daß der Escher ein Kalkstein sein soll bzw. weitere Kalkschleifsteine anführen.

perteges

Hallo Iltis, ich habe ja Deinen MST und auch die Dragon´s Tongue schon gesehen, und Du meinen Herbertz "natürlichen Wasserabziehstein".

Die waren sich ja ziemlich ähnlich und im anderen Forum gab es auch gleichlautende Aussagen bzgl. MST und Herbertz.

Deiner Meinung nach bringt mir ein "feinerer " Finisher also nicht viel?  Ein "Schiefer" reicht (erstmal) aus?


Viele Grüße, Thomas

rubberduck

Wenn du den Herbertz Thüringer hast, dann reicht das! Du gehst ja danach noch auf den Pastenriemen und dann aufs Leder. Im übrigen halte ich den Herbertz-Thüringer nach wie vor für einen sehr sehr guten Finisher, besonders wenn man ihn zum Abschluss nur mit Wasser verwendet, also ohne Schlemme.....

Iltis

Zitat von: perteges am 13. Januar 2010, 19:49:40
Deiner Meinung nach bringt mir ein "feinerer " Finisher also nicht viel?  Ein "Schiefer" reicht (erstmal) aus?

@Perteges: Man kann hier über "Liebhaberschärfe" und "Haartest bei 3cm über der Haltepunkt" lesen - eine solche Schärfe habe ich nie hinbekommen, vielleicht bin ich zu ungeschickt dazu (oder vielleicht, wie ein anderer Forianer mir in ein P.M. geschrieben hat, weiss ich, wie lange 3cm wirklich sind). Eine Schärfe, das eine anständige Rasur ermöglicht kriege ich aber auf jeden Fall hin, und die Mittel dazu besitzt du schon. Ich bin aber immer noch neugierig, was eine Besserung bringen kann, habe deswegen der Japaner gekauft (der war auch günstig ;)), werde das aber als Spielerei beschreiben. Spielen macht Spass, und ich möchte dir auch nicht der Spiel verderben, also probier´ ruhig andere Möglichkeiten aus.

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Paysbas

Zitat von: Iltis am 13. Januar 2010, 18:31:02
Es führen viele Wege zum Ziel, und nicht jeden Weg ist aus Kalkstein gebaut...
Ich bevorziehe Natursteine aus ästhetischen Gründe (genau wie der Messerrasur), aber das ist Geschmackssache.

@ Iltis,

es könnte von mir geschrieben sein. Die Natur gibt und sehr, sehr viele gute Sachen, die Finisher gehören eindeutig dazu. Bisher kann ich mich nicht beklagen mit der Schärfe meiner Messer. Und wie du schon geschrieben hast: "ich weiß was wirklich 3 cm ist".
Herzliche Grüße aus Oberschwaben, 
Paysbas

perteges

Gut, Iltis und Paybas, ihr habt mich überzeugt, wenn wir uns im April ? treffen werden wir das am besten im praktischen Versuch demonstrieren.

Offen ist dann nur noch die Frage: Escher = lt. urza ein Kalkstein?  Ich dachte auch das wären die "Ur Thüringer" und somit Schiefer.

VG Thomas

Senser

Urzas Vergleich synthetisch - natur / digital - analog gefällt mir und beschreibt den Unterschied sehr treffend. Was jetzt nicht heißen soll, dass synthetisch nicht ok ist.
Tatsächlich bevorzuge ich mit Ausnahme des ersten Steins (1000er) und des letzten Steins (10.000er) auch die natürlichen Steine. Dh. AOTO gefolgt vom GBB, und danach den Asaweto. Den Geruch der natürlichen Steine mag ich übrigens auch, allen voran den Geruch des Manufaktum Thüringers.
Da ich aber unbedingt eine polierte Schneide haben möchte, nehme ich zum Schluß halt den 10.000er Naniwa. Wenn man den auch ohne mehrmaliges Anreiben mit Wasser ausschleift bekommt man ein extrem saubere Facette und eine Schärfe, die einen Haartest direkt vom Stein ermöglicht, egal wo ich das Haar halte.
Gruß Senser

harrykoeln

#12
Finisher...
Hier vielleicht erst einmal meinen Standard-Start, wenn die Schneide zunächst einmal richtende Aufmerksamkeit braucht. 500 und 2K Shapton Glassstones sind der Start,
--> dann gehe ich gerne weiter Richtung Natur. Aoto, GBB , BBB, BM Schiefer und das reicht dann auch - na, sagen wir in 80% der Fälle.
Darauf kann ich von der Insel nen Dragon's Tongue, oder auch einen, wie ein Smaragd grün leuchtenden Stein, keine Ahnung was das genau für einer ist, ich nenne ihn einfach meinen Iren oder asiatisch (China) Natur C-Man 12K, (Japan) von Awaseto bis Nakayama, (Deutschland) unterschiedliche Thüringer oder nen Franken satteln .
--> oder auch schonmal künstlich, 4K Shapton, ein 8K, dem 8K SS sehr ähnlich, beim Finisher der 10K oder 12K Naniwa SS oder auch den 16K Shapton Glassstone.
--> oder auch komplett keramisch, mit den 3 Spydercos medium, fine und UltraFine.
Muss ich die Geometrie der Schneide nicht großartig richten, schärfe ich aber auch gerne nur mit der Naniwa SS Serie.

Ähhh BTW, und natürlich jegliche Mischform der Steine.

Soviel meine Sicht zu: viele Wege führen zum Ziel. Manche Messer wollten partout nicht mit keramischen, die konnte ich dann aber mit geballter Power japanischer Steinbrüche zu Fall bringen, andere mochten genau die nicht, liessen sich aber von Herrn Naniwa überzeugen. Feststellen muss ich da allerdings, das ich mich kaum erinnern kann, das die Steine aus dem Land der Flamen und Valonen mit irgendeinem Stahl nicht zurecht gekommen wären, die sind mit Abstand meine Lieblingssteine, die im Normalfalle schon mitmischen.

Dazu bringe ich dann (bei besonders hartnäckigen Fällen) auch gerne meinen "Kieselerdetisch" an den Start, den ich keineswegs nur mit der Kieselerde nutze. Alles was in irgendeiner Form abrasiv ist hat da schon hergehalten. Zahnpasta, Ceranfeldreiniger, Tripelpulver, Bimsmehl, Fe2O3, Chromoxid, Edelstahlputzmittel, Chrompolituren, Spülenreiniger um nur einige zu nennen. Mischungen ausdrücklich erlaubt. Da sind der Phantasie wirklich keine Grenzen gesetzt, passt das Ergebnis nicht - neuer Versuch. Und niemals mit "Schrottmessern" arbeiten, der Stahl der Probanden sollte schon eine gewisse Güte haben und eine gescheite Rasur erwarten lassen, ansonsten hab ich da nämlich ein echtes Problem, meine Ergebnisse zu verifizieren.
Auch nicht nur auf ner Glasplatte, sondern ich hab mir da von nen Steinmetz ne Marmorplatte schneiden lassen, die ich mit den abrasiven Mittelchen wie nen Schärfstein einsetze und auch genauso abrichten kann.

Gab wenige Messer, vor denen ich bislang die Segel streichen musste, aber es gab durchaus welche...

So, soviel zu den Steinen. Leder - jegweder Form und mit allen möglichen und unmöglichen Pasten sind hier ja auch gar nicht gefragt...
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Dullblade

Meines Wissens ist ein Escher ein besonderer Thüringer und kein Kalkstein, sondern Schiefer, ich mag mich aber irren, da ich keinen Escher habe.

Zum Thema Finisher: Viele Wege führen nach Rom, meine Lösung die eigentlich immer zu zumindest zufriedenstellenden Ergebnissen führt sind meine 3 Spyderco, Medium, Fine und Ultrafine. Bei meinem Japser hat sie allerdings eher versagt. Jetzt hab ich ein 3 Nakayamasteinchen, davon 2 ähnlich und einer völlig anders, sowohl in der Optik, als auch beim Schleifgefühl. Mit dem eher weichen gelang es aus dem japanischen Messer einen einigermaßen sanften Rasierer zu machen. Der Stein ist vom Gefühl her sehr weich, man spürt förmlich, wie er arbeitet.

urza

Zitat von: Dullblade am 14. Januar 2010, 08:35:22
Meines Wissens ist ein Escher ein besonderer Thüringer und kein Kalkstein, sondern Schiefer, ich mag mich aber irren, da ich keinen Escher habe.
Da stimmt so, der Escher ist ein Oelschiefer, was genau das auch heissen mag. Wuerd mich ma intresieren wo zum geier ich das gelesen habe das ich es so sehr geklaubt habe...
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]