Jap. Naturschleifsteine mit Erfahrungsbericht

Begonnen von Behrendt, 31. Dezember 2009, 11:52:32

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BastlWastl

Nach einigen versuchen das Maximum aus meinen Naturjapanern rauszuholen bin ich nun endlich am Ziel, zumindest bei meinem Ohtaniyama Kamisori Schleifstein.

Er hinterlies immer eine tolle Facette, als Abschluss nach meinen anderen Steinen, aber ich wollte mehr...... der Stein ist immerhin mit mehr als 15000 angegeben.
Also mit Hobelmessern und Küchenmessern rumgespielt, aber der Stein ist so langsam dass er um voll wirken zu können schon eines zweiten Winkels bedurfte.
Nach einem langen Gespräch mit Herrn Horie vom Japanmessershop und ein bisschen Mailkontakt mit Schleiffreaks aus Übersee, habe ich nun meine Methode für diesen Stein entdeckt.

Heute habe ich mir ein Flic aus der Bucht vorgenommen, es war total Stumpf mit heftig verrundeter Schneide. Da ging mit einem GBB gar nix, also hab ich mir ein Stück Lapping Film 15my auf Glas gepappt und losgelegt bis die Armhaare flogen.

Dann auf den Ohtaniyama mit Botan Nagura angerieben, 3mal und dann den Slurry mittels eines Metallstückes richtig gebrochen und ständig verdünnt bis nix mehr vom Slurry da war. Dann einen Slurry mit meinem Dajio Tomo Nagura angerieben und ihn mit moderatem Druck mit dem Flic soweit gebrochen bis ich eine spiegelglatte Facette hatte. Die Farbe des Schlamms veränderte sich von einem hellem Gelb bis ins tiefschwarze. HHT perfekt. Mit dem dem bloßen Auge und einer Lupe konnte ich keine Kratzer mehr sehen.
Der Schlamm des Dajio hat sich also sehr verfeinert, nach ca. 50 Schüben hatte die Facette noch ein wolkiges aussehen, aber als der Schlamm dann ganz schwarz war wurde das Ergebniss deutlich feiner. Insgesammt ca. 150 Schübe.

Erstes Microscop Bild: Nach der Dajio Sitzung.:



Das Messer war ja nun perfekt geschärft, da wollt ich aber noch einen Draufsetzen und habe probiert, mit einem Lapping Film 0,3 my einen Schlamm auf dem Ohtaniyama anzurühren, hat zwar gedauert aber gefunzt: Das Ergebniss nach 50 Schüben:



Ergebniss feine Kratzer....... Dann dachte ich mir die will ich weghaben und bin auf Glasplatte mit 0.3my Film gewechselt, 100 Züge...... Ergebniss.....




Nach Lesslemmings REM Bildern hatte ich eigentlich mit einem schöneren Spiegel gerechnet, viel mehr Schleifriefen :(....... Dann habe ich mittels Metallplättchen nochmal einen Slurry auf dem Ohtaniyama erzeugt und ihn gebrochen....... Ergebniss weniger Kratzer.......:




Das Messer ist durch das ganze prozedere nicht mehr schärfer geworden, die Ergebnisse (ich habe mein Gesicht in vier Bereiche eingeteilt und mich jeweils vom Stein bzw. des Lapping Film weg damit rasiert. Bei der mit dem Tomo Nagura erzeugten Schneide hatte ich das sanfteste Ergebniss, dich gefolgt vom Ohtaniyama mit Metal angerieben, mit dem Lapping Film allein ist die Rasur zu harsch.

Ähnliches konnte ich bei meinen Nakayamas und meinem Ohzuku feststellen. Ein Stein ohne Slurry tendiert die dazu die Facette zu "verkratzen" im my Bereich versteht sich, angerieben aber entfallten sie ihre wahre Stärke. Ich für meinen Teil bin davon abgekommen die Steine nur mit Wasser zu benutzen, da die Rasuren und die Schärfe mit dem richtigen Slurry einfach angenehmer ist.

Alles nur subjektive Erfahrungen.

Noch ein Wort zu allen Schleifanfängern: Übt erst mit Synthetischen Steinen bevor ihr euch auf das Feld der Natursteine wagt! Die Dinger sind sehr kompliziert, und mann kann schnell daran verzweifeln. Ich schärfe schon seit über zehn Jahren Messer (im Beruf und privat)und habe locker fünf Jahre gebraucht um die Vorzüge von Natursteinen erst richtig schätzen zu lernen, geschweige denn den richtigen Nutzen daraus zu ziehen.

mfg.Wastl.




strawinski

ein wahres wort wastl......vor allem, die Japaner haben es in sich....dazu kommt, das noch jedes rasiermesser eigenen Stahl und Legierung hat. dann jedes eine andere form. Man muß das erstmal verstehen lernen. Es ist eigentlich einfach mit einem Naniwaset und nen Escher als zugabe ein Messer perfekt zu schärfen, egal welcher Art. aber ein Ozuku oder Nakayama und dann noch mit der Japanischen 3 Steine Methode.....das verlangt schon ne andere Art des herangehens......
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

crazor

Ja da gibt es viel zu lernen und es kann eine Menge Zeit investiert werden. Aber hat man die Japaner einmal verstanden dann lohnt es sich auf jeden Fall.

LG,
Werner

strawinski

hat eigentlich mal jemand versucht mit den mejiro, koma und botan nen Escher zu beschleifen?.....ich werde das mal testen ob es funktioniert und was dabei rauskommt........
Nach langem Überlegen werde ich mir noch nen Ozuku im höherem Bereich über Maxim zulegen. wird zwar nicht billig werden aber günstiger als ein Aston Martin.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

kimeter

Zitat von: Senser am 09. April 2010, 09:53:56

@Senser
hast Du eigentlich alle drei Steine mit dem schwarzen Nagura angerieben?

-Andreas