Jap. Naturschleifsteine mit Erfahrungsbericht

Begonnen von Behrendt, 31. Dezember 2009, 11:52:32

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Sicknote

Maxim spricht da in etwa von härte wobei 1 sehr weich ist und 5 sehr hart. Ich kann dir sagen, nimm lieber einen lv 5 oder lv 4.5 als einen lv5++ da diese doch schon sehr hart sind und es sauschwer ist slurry anzureiben. Noch dazu sind die super harten oozukus meist noch sehr langsam. Das Ergebnis ist nur ganz minimal besser. Mein bester oozuku ist ein lv5+.

lesslemming

Die "5++++" -Systeme sind ein System das jeder Verkäufer für sich selbst anlegt. Er vegrleicht seine Steine nach Härte und bewertet diese von 1-5 von weich bis hart.
Die Systeme sind aber nicht Verkäuferübergreifend zu verwenden, d.h. sie können nicht verglichen werden.
Ein 330mate 5++ kann uU bei Maksim ein 3,5 sein usw.

Weiterhin gehen Naturjapaner (generell Natursteine) nicht nach 8-50k (sprich JIS Korngrößensystem).
Dort wird nicht die Korngröße sondern die Härte und in manchen Fällen die Feinheit angegeben.
Deshalb ist es so wichtig mit dem Verkäufer zu sprechen und ihm mitzuteilen was mans ucht (Abschlussstein für die Rasur).

Bei Naturjapanern zahlt man ab einer gewissen Summe (sagen wir ab 2-300€) nicht mehr für die Performance,
sondern für Aussehen, Homogenität, Größe/Gewicht, Seltenheitswert. Für die Schärfeigenschaften sind diese Werte selten von Bedeutung.

Enttäuschungen gibt es immer dann, wenn die Erwartungen zu groß sind. Wie schon erwähnt, ist der Naturjapaner (genau wie der Escher) nur so gut wie dein Geschick beim Schärfen.
Ich persönlich habe einen Vorkriegsthüringer, Shoubudani, Nakayama, Ohzuku und den Shapton Glass 30.000 und alle sind sensationelle Abschlusssteine die mir hervorragende Rasuren ermöglichen
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

strawinski

so, ich habe von einem netten Kollegen einen wirklich schönen  Nakayama bekommen. Habe alle Möglichkeiten durchgetestet. Nach dem Escher, nach dem 8er Naniwa, blanko ohne Slurry und nach dem 1000er Naniwa nur mit nem Anreiber. Es ist und bleibt ein phantastisches Ergebnis, was aus meiner Sicht nicht groß steigerbar ist. Das einzige was ich noch probieren werde, ist mit den 3 Anreibern, die ich kaufen will. (Botan etc.)
Deswegen meine Frage. Kann man von derQualität her die Anreiber bei Maxim nehmen oder sollte man eine bessere suchen bei anderen Shops?
Danke für eure Antworten
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

Sicknote

Nimm die von maxim, in Japan ist es mitlerweile nicht mehr so viel billiger.

strawinski

ja danke für die schnelle Antwort. Die Qualitätsunterschiede werden ja nicht so frappierend sein. Außerdem zahlt man ja ca.12 euro Versand und Zoll aus Japan. Das würde aufs gleiche rauskommen....Denke auch, das Maxim einer der seriösen ist.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

strawinski

ich habe noch Anreiber hier entdeckt...http://www.japan-tool.com/...es gibt ja bei den Dingern darum, das es keine schwarzen Einschlüsse gibt...Was meint Ihr dazu?. Der Preis ist ja auch nicht schlecht.
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

strawinski

also ich habe heute ein WB mit dem Set inklusive den neuen Koma geschärft. Ich muß sagen, das die Rasur mindesten ein Drittel besser war als ohne den Koma.
Mehr geht wohl auch nicht......
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

BastlWastl

Ich habe mich in letzter Zeit auch intensiv mit Naturjapanern auseinander gesetzt, vorallem mit den verschiedenen Nagura.-

Nachdem ein Freund von mir aus Japan ein paar vermeindliche Koma Nagura mitgebracht hat, die leider allesammt ohne Stempel daherkamen, habe ich diese mit den vorhandenen (Botan, Tenjio, Meijiro, Koma) verglichen.

Ein abgewerkelter Tsushima Nagura war auch dabei, der um es gleich zu sagen für RM gar nix taugt, die sind sogar gröber als Botan Nagura, das hat mir auch Herr Horie (Japanmessershop) auf Nachfrage bestätigt.

Bei den ganzen Tests diese Nagura einzuschätzen, bin ich auf Empfehlung meines Freundes dazu übergegangen den Slurry eines jeden Mikawa Nagura mithilfe eines gehärteten, planen Metallstückes zu verfeinern (Slurry anreiben, Schärfvorgang durchführen, Slurry erneuern aber den "alten" auf dem Stein (Ohzuku und Ohtaniyama) belassen und diesen dann mit viel Druck mit dem Metallplättchen so lange bearbeiten dass sich der Slurry dunkelgrau färbt.
Dabei wurde der Schleifschlamm so fein dass man sich vom Stein weg mit unbehandeltem Leder super rasieren konnte.
Dies war bei allen Nagura der Fall, sogar beim Botan.

Da wurde ich stutzig. Also mit dem Botan Slurry angerieben, Messer dass vom Aoto kam drauf das oben beschriebene Prozedere durchgezogen und nach relativ vielen Schüben incl. Slurryverfeinerung bis zum HHT vom Stein weg geschärft. Dann Tomo Nagura, wieder 30 Schübe je Seite und dann wieder den Slurry gebrochen. Ergebniss wird Fantastisch. Am Schluss noch mal je 20 Schübe über den Ohzuku nur mit Wasser. Besser geht es nicht.

Am Schluss noch eine klare Empfehlung für den JapanMesserShop, denn Herr Horie schaut nicht aufs Geld! Ich wollte mir insgesammt 3 neue Steine und 2 verschiedene Tomo Nagura bestellen, kurz beschrieben was ich damit schärfen will, und bekomme daraufhin geschrieben dass ich mir die Steine für meine Zwecke sparen kann, mit einer für mich geeigneten Lösung, 1 Stein 1 Tomonagura, 1/3 des Preises. Das find ich sehr ehrlich und dass ein Geschäftsmann freiwillig auf Geld verzichtet sollte schon mal erwähnt werden.

Ich kann nur Empfehlen diese Methode mal auszuprobieren, da kann man sich echt Geld sparen. Ich denke ein Botan und ein Tomonagura sind genug. Und ich habe die gleichen Ergebnisse mit weniger Arbeit als mit 3 verschiedenen Mikawa Nagura, Tomo, Wasser. Und vor allem das nervige Abwaschen entfällt fast gänzlich.

mfg.Wastl.

strawinski

ist ja auch in interessanter Weg, den Du beschreitest.......
ich wollte dich mal fragen, wo du einen Ozuku kaufen würdest, falls du dir einen neuen zulegen würdest. ich meine nen richtig guten, für einiges Geld..
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

BlueDun

Zitat von: strawinski am 03. März 2012, 18:44:55

ich wollte dich mal fragen, wo du einen Ozuku kaufen würdest, falls du dir einen neuen zulegen würdest. ich meine nen richtig guten, für einiges Geld..

Hier : https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,13556.0.html;D >D ;D


Sicknote

gibt einige quellen. ich würde bei japan-messer-shop.de mal anfragen. beschreib was du schärfen willst, wie der stein sein soll.
oder bei japanesenaturalstones.com, der ist aber deutlich teurer. Mein bester Oozuku ist vom japan messer shop und war nicht auf der seite vorhanden.

Iltis

Findet man sicher irgendwann beim Trödler für 10€ >D
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

strawinski

@Iltis....damit ziehe ich mein einmaliges Escherangebot für 2 euro an dich offiziell zurück.....ich spende ihn jetzt an mittellose Rasiermesserschleifer.... ;D
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

strawinski

spass vorbei..... :D....ich weiß, die einschlägigen Läden haben ja viel im Angebot....Japantools und Maxim etc...viele Amis kaufen auch da...aber ich kauf auch gern vom Kollegen, der seine Erfahrung mit dem Stein hat....muß nicht heute sein, im Laufe des Jahres.....geb wie gesagt gern einiges dafür aus....
Das Licht kam in die Finsternis. Doch die Finsternis begriff es nicht.

lotse

Hallo!
Vielleicht interessiert das hier ;)?:

Hab mir Anfang März einen Nakayama Awasedo Asagi zugelegt.
Anfänglich bin ich doch etwas skeptisch rangegangen und habe den forumstypischen Hype vermutet. Bisher habe ich meine Messer entweder auf einem grünen Ohira oder auf einem 10.000er Naniwa abschließend abgezogen. Einen Chromoxydriemen habe ich noch nie benutzt, sondern gehe in der Regel über zwei Riemen.
Mir fiel auf, daß bestimmte Klingen vom Naniwa kommend, eine unangenehm aggresive Rasur lieferten, die erst nach fünf bis sechs Rasuren sanfter wurde. Nur vom Ohira erreichte ich jedoch oft nicht die gewünschte Schärfe (je nach Stahl).
Von daher war eine gewisse Unzufriedenheit vorhanden, ideale Vorraussetzung etwas Neues zu probieren.
Ich habe also vorsichtig investiert und für "nur" sechs Dutzend Euros besagten Stein erstanden.
Ich bin begeistert. Zusammen mit einem Tomonagura, der sehr feinen Schlamm erzeugt, erziele ich mit diesem Duo wunderbar feine Schneiden. Unter der Lupe glänzen die nicht so sehr, wie beim Naniwa. Nach dem Ledern rasieren die Messer aber wunderbar sanft.
Was ich also allen Skeptikern und zögernden Beobachtern sagen will:
Es handelt sich bei der Begeisterung für Natursteine, hier speziell japanische, nicht um einen Hype ohne Sinn und Verstand. Diese Steine liefern tatsächlich sehr angenehm rasierende Klingen. Das hätte ich so nicht erwartet.
Soweit meine bescheidenen Cent´s...

LG Lotse.