grundlegende Fragen zum Messer

Begonnen von oxema, 20. Dezember 2009, 17:42:18

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oxema

Hallo!

Im Sommer bin ich vom Mach3 auf Hobel umgestiegen. Das hab ich inzwischen auch einigermaßen gut drauf und bekomme gute Rasuren hin. Jetzt "juckt" mich auch noch ein Messer. Ich finde, es ist halt einfach das "must have" der klassischen Rasur. Pinsel und Seifen hab ich im Überfluss. Jetzt fehlt halt noch das Messer und was ich sonst noch dafür brauche.

Ich hab mich auch schon ein bißchen umgeschaut und auch schon einige gesehen die mir gefallen (u.A. ein Wacker und ein Revisor).

Aber mir stellen sich noch Fragen über Messer im allgemeinen.


  • Hat die Kopf- und Ansatzform eine Auswirkung auf die Rasur?
  • Welche Auswirkung hat die Hohlung auf die Rasur? Was brauche ich?
  • Reicht mir am Anfang erst mal nur ein Lederriemen oder brauch ich gleich noch mehr?
  • Wenn ich mich 1-2x pro Woche mit dem Messer rasiere (sonst Hobel), wie lange bleibt das dann scharf und was kostet es in etwa wenn ich das nachschärfen lasse?
  • Muß ich sonst noch was über Messer wissen?

Ich bin der totale Noob was Rasiermesser angeht. Deswegen auch die Fragen. Aber ich will halt nicht was kaufen und dann feststellen, daß das für mich nicht das wahre ist oder ich besseres für gleiches Geld hätte bekommen können. Ich bin für jeden Tip dankbar.

Gruß
Oli

Iltis

Hallo Oxema!
Hat die Kopf- und Ansatzform eine Auswirkung auf die Rasur? Nein, das ist nur ein Frage der Ästhetik.

Welche Auswirkung hat die Hohlung auf die Rasur? Was brauche ich? Manche behaupten, ein derbes Messer ist sanfter in der Rasur, manche halten ein vollhohles Messer für flexibler. Ich halte beides für Gerüchte - mit jeden gut geschärftes Messer lässt sich prima rasieren, wenn man es übt (nicht zu unterschätzen). Ein vollhohles Messer gibt von sich ein Geräusch wärend der Rasur (Prima Klang von Dovo läßt grüßen!) das manche gut gefallen; ist Geschmackssache.

Reicht mir am Anfang erst mal nur ein Lederriemen oder brauch ich gleich noch mehr? Ein Lederriemen reicht erstmal

Wenn ich mich 1-2x pro Woche mit dem Messer rasiere (sonst Hobel), wie lange bleibt das dann scharf und was kostet es in etwa wenn ich das nachschärfen lasse? Sehr schwer zu sagen. Es heisst, ein Messer hält der Tägliche Rasur ca 1/2 Jahr aus, vor es auf die Steine muss. Das kannst du dir hochrechnen, und vielleicht stimmt es. Ich würde dafür aber nicht mein Hand ins Feuer legen, und wenn du Anfänger bist, ist es eher wahrscheinlich, das ein Missglück (Ledern, nicht aufpassen beim Reinigen, undundund) die Schärfe ruiniert. Was Schärfen kostet kann ich dir nicht sagen, denn ich selber schärfe, und wurde dir sowieso empfehlen, es auch zu lernen, meine Meinung nach gehört es dazu.

Muß ich sonst noch was über Messer wissen? Sicher, aber das kriegst du am besten selber raus. Probieren geht über Studieren.

Ich würde dir empfehlen, ein "Anfängermesser" im M.H. zu kaufen, anfangs  kein teuere Neuware, und ausprobieren. Vielleich stellst du fest, der Messerrasur ist nichts für dich, dann ist kein grosses Geld weg, und, viel wichtiger, kannst du deine "Anfängerfehler" (die fast vorprogrammiert sind) damit machen, und falls du dir das Schärfen angewohnen willst, hast du ein Übungsobjekt.

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Michl

den letzten teil kann ich nur unterstreichen...

der mitgliederhandel ist sehr zu empfehlen, die messer kommen eigentlich alle rasurfertig und für ein bruchteil des neuwertes.

die rasurschärfe ist übrigens nicht zu unterschätzen, ich hab ein prima klang, wovon ich dachte es sei rasurfertig... bis ich es von einem forumsmitglied wiederbekam und den unterschied zwischen scharf und rasurfertig bemerkte. aber das ist am anfang so ne sache, da ist alles scharf und rasiert. das muss man selbst spüren >D

wie gesagt, am besten im mh nachschauen oder fragen, irgendeiner verkauft immer ein günstiges scharfes einsteigermesser...

viel erfolg

gruß michl
"Der Bart sollte, als halbe Maske, polizeilich verboten sein. Zudem ist er, als Geschlechtsabzeichen mitten im Gesicht, obszön: daher gefällt er den Weibern." - Arthur Schopenhauer

Dullblade

Zitat von: oxema am 20. Dezember 2009, 17:42:18


  • Hat die Kopf- und Ansatzform eine Auswirkung auf die Rasur?
  • Welche Auswirkung hat die Hohlung auf die Rasur? Was brauche ich?
  • Reicht mir am Anfang erst mal nur ein Lederriemen oder brauch ich gleich noch mehr?
  • Wenn ich mich 1-2x pro Woche mit dem Messer rasiere (sonst Hobel), wie lange bleibt das dann scharf und was kostet es in etwa wenn ich das nachschärfen lasse?
  • Muß ich sonst noch was über Messer wissen?


1. keine
2. Bei starkem Barthaar wurde ich weniger hohle, also halbhohl bis Wedge, empfehlen, die gehen durch alles. Allerdings ist der Klang eines Vollhohlen bei der Rasur durchaus ein Erlebnis und gut eingeweicht rasieren die auch mehr als gründlich!
3. Lederriemen ist ein Muss, Kauf Dir aber zunächst einen relativ günstigen (siehe z.B. bei *** Streichriemen Rindleder einfach...)
4. Das reicht eine ganze Weile und umso länger, je erfahrener Du bist.
5. k.A. vermutlich ca. 10 Euro beim Forum Schärfservice...
6. Das Messerrasur absolut klasse ist.

Jos

Hallo,

auch wenn die Kopfform im Prinzip keine Auswirkungen auf die Rasur hat,
würde ich dennoch zu einem Rundkopf raten - mein einziges einsatzbereites
Messer hat einen spanischen Kopf, und die ersten Cuts habe ich mir allesamt
mit der Spitze beigebracht.
Ich denke mir, ein Rundkopf wird für die ersten Versuche harmloser sein ...

Gruß, Jens
"Geh Deinen Weg und lass die Leute reden!" Dante Alighieri

Guilty

Sicher hat die Kopfform eine  Auswirkung auf die Rasur.Mit einem Gradkopf lässt es sich an den Konturen wie Kotletten oder Bart(anfang Nasenöffnung)viel präziser Arbeiten wie mit einem Rundkopf eben weil man diese Stellen besser erreicht.Einfacher weil ungefährlicher und damit hat Jos recht ist für den Anfäng aber ein Rundkopf harmloser.

Tim Buktu

Meine ersten Rasuren mit einem Gradkopf sind auch etwas blutig ausgefallen (Nase und Ohrläppchen, vor allem das Ohrläppchen war bei mir gefährdet). Da es mir kein besonders wertvoller Rasierer war habe ich die Spitze Ecke ganz leicht verrundet und wurde dadurch weniger verwundet. :D
Nach etwas Übung ging es dann auch mit dem scharfen Eck!
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

harrykoeln

Zitat von: Guilty am 20. Dezember 2009, 22:36:03
Sicher hat die Kopfform eine  Auswirkung auf die Rasur.Mit einem Gradkopf lässt es sich an den Konturen wie Kotletten oder Bart(anfang Nasenöffnung)viel präziser Arbeiten wie mit einem Rundkopf eben weil man diese Stellen besser erreicht.Einfacher weil ungefährlicher und damit hat Jos recht ist für den Anfäng aber ein Rundkopf harmloser.

Weder Kopfform noch Ansatz als solche haben irgendwelche Auswirkungen auf das Rasurverhalten eines Messers.

Für Anfänger ist allerdings ein Gradkopf mit Vorsicht zu geniessen, er kann zu fürchterlichen Cuts führen wenn Mann die Klingenspitze der Schneidfacette nicht zu jedem Zeitpunkt sicher führt. Zu meinen Anfängerzeiten musste ich deshalb sogar einmal eine Rasur abbrechen um die Blutung eines üblen Cuts zu stillen. Übung macht hier den Meister.
Ob Rund-, Schor-, "Sheffield"-, spanischer oder französischer Kopf, das ist wirklich völlig unerheblich, Unterschiede hab ich da noch nie feststellen können. Welche Kopfform es dann letztendlich wird, ist vielleicht in Gründen der Verfügbarkeit und/oder im Auge des Betrachters zu suchen.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Lord Vader

was vielleicht noch erwähnt werden sollte, ein extrem hohlgeschliffenes messer kann sehr flexibel sein, was bei drahtigem bartwuchs dann nicht so ideal ist. von daher würde ich in einem solchen fall eher ein halbhohles messer nehmen. ich denke auch, dass ein halbhohles messer für den anfang  ideal ist, es ist aber kein muss. jedes andere messer geht meiner meinung nach genausogut.

oxema

Hallo!

Danke für die ganzen Antworten. Jetzt weiß ich in etwa was ich suchen muß. Ich werde wohl demnächst mal ne Anfrage im MH starten.  :)

Macht es eigentlich einen Unterschied ob ich einen Streichriemen oder einen Stoßriemen nehme?

Gruß
Oli

Lord Vader

das ist ebenfalls geschmackssache. die einen schwören auf das eine, die anderen nehmen lieber das andere. ich würde dir zu einem hängeriemen raten, da diese meist günstiger sind...

Guilty

#11
Zitat von: harrykoeln am 21. Dezember 2009, 09:05:36
Zitat von: Guilty am 20. Dezember 2009, 22:36:03
Sicher hat die Kopfform eine  Auswirkung auf die Rasur.Mit einem Gradkopf lässt es sich an den Konturen wie Kotletten oder Bart(anfang Nasenöffnung)viel präziser Arbeiten wie mit einem Rundkopf eben weil man diese Stellen besser erreicht.Einfacher weil ungefährlicher und damit hat Jos recht ist für den Anfäng aber ein Rundkopf harmloser.

Weder Kopfform noch Ansatz als solche haben irgendwelche Auswirkungen auf das Rasurverhalten eines Messers.

Für Anfänger ist allerdings ein Gradkopf mit Vorsicht zu geniessen, er kann zu fürchterlichen Cuts führen wenn Mann die Klingenspitze der Schneidfacette nicht zu jedem Zeitpunkt sicher führt. Zu meinen Anfängerzeiten musste ich deshalb sogar einmal eine Rasur abbrechen um die Blutung eines üblen Cuts zu stillen. Übung macht hier den Meister.
Ob Rund-, Schor-, "Sheffield"-, spanischer oder französischer Kopf, das ist wirklich völlig unerheblich, Unterschiede hab ich da noch nie feststellen können. Welche Kopfform es dann letztendlich wird, ist vielleicht in Gründen der Verfügbarkeit und/oder im Auge des Betrachters zu suchen.

Wenn ich als Anfänger oder nicht unterschiedliche Kopfformen mit Vorsicht geniessen muss da sie anders zu Werke und somit auch anders zu händeln sind ist das eine Auswirkung auf das Rasurverhalten.
Ich für meinen Teil nutze die unterschiedlichen Kopfformen soweit es geht mit und somit gehören sie zur Klinge  dazu und haben eine Auswirkung .Ist aber meine Ansichtssache und es braucht sich keiner daran zu stören  ;)

Tim Buktu

Zitat von: harrykoeln am 21. Dezember 2009, 09:05:36
...
Weder Kopfform noch Ansatz als solche haben irgendwelche Auswirkungen auf das Rasurverhalten eines Messers.

... ein Gradkopf mit Vorsicht zu geniessen, er kann zu fürchterlichen Cuts führen...

Ok, ein Gradkopf als solches hat keinerlei Auswirkungen auf das Rasurverhalten. Es kann nur zu fürchterlichen Cuts führen!  ;)
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Dullblade

Zitat von: oxema am 21. Dezember 2009, 15:13:13

Macht es eigentlich einen Unterschied ob ich einen Streichriemen oder einen Stoßriemen nehme?


Meines Erachtens ja, ein Stoßriemen ist statisch, d.h. der Angriffswinkel des Leders auf die Schneide ist immer gleich. Das macht es am Anfang vielleicht einfacher. Mit dem Hängeriemen kannst Du dich aber individuell auf jedes Messer einstellen, er ist damit universeller. Allerdings brauch es ein klein bisschen Übung und Erfahrung, die aber rasch erlernt ist.

oxema

Hi, ich bins nochmal!

Ich habe mir jetzt einen guten Überblick schaffen können.


  • Der Schliff vom Messer ist so wie ich das jetzt sehe erst mal egal.
  • Stoß- oder Streichriemen ist auch nach meinem Geschmack zu wählen, wobei der Profi mit einem Streichriemen einen Vorteil gegenüber dem Stoßriemen hat (?).
  • Die Ansatzform ist auch egal.
  • Die Kopfform ist für das Ergebnis der Rasur zwar egal, aber ich werde mir wohl für den Anfang ein Rundkopf zulegen.

Wie verhält es sich aber mit der Breite vom Messer? Zu breit soll ja, laut der Meinung hier, für den Anfänger nicht so toll sein. Also maximal ein 6/8. Wie ist es aber mit den schmalen Messern? Taugt z.B. ein 3/8 zum rasieren oder sind das irgendwelche Spezialmesser für den Friseur? Kann man mit einem 4/8 schon glücklich werden oder doch lieber ein 5/8 oder 6/8?

Gruß
Oli