Unholtz Messer - wer kennt es?

Begonnen von cymbaline, 06. November 2009, 11:17:46

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cymbaline

Hallo an alle,

hab aus der Bucht ein gebrauchtes RM gefischt. Beschriftet mit "267 UNHOLTZ" und "JAMES". Auf der Klinge ist der Rest einer Ätzung zu ahnen, welche "JAMES" darstellt. Klingenbreite ca. 4/8", Hohlschliff.

Kennt jemand dieses Messer und kann dazu vielleicht etwas sagen?

Zum besseren Verständnis ein paar Bilder:







Das Messer ist nicht aufgearbeitet, so wie ich es erhalten hab.

Danke für Eure Hinweise.

Jörg
Der Fanatismus ist die einzige "Willensstärke", zu der auch die Schwachen gebracht werden können. (Friedrich Nietzsche)

redmatze

Es gibt da ein James J.V.& Sons, NY.
ansonsten keine Ahnung.
Uburoy, wo bist Du ;) (er kann bestimmt was dazusagen).
gruss an alle
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

UbuRoy

#2
Nee. Der Hersteller ist mir unbekannt.

Aber danke für Dein Vertrauen ;-)

Aber raten wir mal los:  8)

Die Schalen kommen mir mit dieser Perlmutteinlage bekannt vor. Ich hatte schon einmal so eine Beschalung, aber nie so eine Klinge.
Dürfte für den amerikanischen Markt hergestellt sein.

Und vom Alter irgendwo zwischen 1870 und 1900 eingeordnet sein.

Aber vielmehr kann ich dazu auch nicht sagen.

Woraus sind die Schalen? Sieht nicht nach Bein aus, wäre aber denkbar. Eher vielleicht nach gepreßtem Horn?
Die Verzierungen könnten tatsächlich geschnitzt sein.
Die rauhe dunkle Oberfläche ist seltsam. Jedenfalls kein Celluloid oder irgendein Bakelitmaterial. Für Elfenbein zu rauh und zu dunkel.

Spricht für hohes Alter oder für selbstgemachte Schalen.
Eher ersteres.

Aber wie gesagt, die Klinge ist mir nicht bekannt.

Beschreib mal das Messer ein wenig genauer.

cymbaline

@ uburoy

Danke für die Infos.

Die Schalen sind vermutlich Horn. Zumindest roch es nach verbrannten Haaren, als ich eine glühende Nadel an die Schale hielt (natürlich an die Innenseite  ;) ). Die matte Oberfläche kommt von Mikrorissen (durch die Lupe betrachtet sieht es aus wie ein alter Rembrandt). Die Vernietung weist leichten Grünspan auf.

Erstaunlicherweise hat das Messer so gut wie keine Roststellen, lediglich die dunkel angelaufenen Stellen, welche auf den Fotos sichtbar sind. Die Klingenätzung ist nur noch zu erahnen  :'( und zu guter Letzt hat sich schon jemand mit reichlich abrasiver Poliermethodik an der Klinge versucht... Schärfe ist vorhanden, Haartest wird widerwillig bestanden.

Kannst Du mit diesen Angaben was anfangen?

Gruß, Jörg
Der Fanatismus ist die einzige "Willensstärke", zu der auch die Schwachen gebracht werden können. (Friedrich Nietzsche)

UbuRoy

Das Horn kannst Du sicher wieder aufpolieren.

Wenn es verzogen ist, läßt es sich mit Heißdampf wieder problemlos richten.

Danach einige Zeit gut mit Ballistol einreiben.

Die Klinge ist vermutlich sehr Manganhaltig. Die rosten kaum, sind dafür aber dunkler, besonders gut am Erl zu erkennen.

Wenn der Verschliff nicht zu heftig und schief ist, würde ich es an Deiner Stelle nochmal aufarbeiten.

Sonst ggf. die Klinge tauschen, je nachdem wie gut die Hornschalen wieder in Schuß kommen.

Mehr kann ich zu dem Messer auch nicht sagen.

cymbaline

Zitat von: UbuRoy am 13. November 2009, 11:34:07
Das Horn kannst Du sicher wieder aufpolieren.

Wenn es verzogen ist, läßt es sich mit Heißdampf wieder problemlos richten.

Danach einige Zeit gut mit Ballistol einreiben.

Die Klinge ist vermutlich sehr Manganhaltig. Die rosten kaum, sind dafür aber dunkler, besonders gut am Erl zu erkennen.

Wenn der Verschliff nicht zu heftig und schief ist, würde ich es an Deiner Stelle nochmal aufarbeiten.

Sonst ggf. die Klinge tauschen, je nachdem wie gut die Hornschalen wieder in Schuß kommen.

Mehr kann ich zu dem Messer auch nicht sagen.

@UbuRoy

Danke für die Tipps!

Ich denke, ich werd die Griffschalen aufpolieren und dann ist es genug. Am Messer ist nix verzogen und verschliffen und die heutige Testrasur verlief angenehm...  8)

Gruß, Jörg
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medler

Es gab mal eine Messerfabrik in Heidelberg mit dem Namen Unholtz. Bis vor ca. 5 Jahren gab es in der Hauptstraße auch noch ein Messergeschäft. Das musste leider den Ketten- und Handyläden weichen. Vielleicht bekomme ich noch mehr raus ob das Messer daher kommen könnte.
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch geschwinder als der ohne Ziel umherirrt.(Gotthold Ephraim Lessing)