Mitchell's Wool Fat RS

Begonnen von Prince Denmark, 27. Januar 2008, 13:35:07

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Monza

Heute die zweite Rasur mit der Mitchell's.
Bin mit dem Schaum immer noch nicht zufrieden.
Habe diesmal wesentlich mehr Seife aufgenommen. Die erzeugte Schaummenge war diesmal auch in Ordnung. Der Schaum war auch schön feinporig, nur wurde dieser auf der Haut schnell trocken.

Aber egal. Ich finde die Einweich- und Pflegeeigenschaften der Mitchell's so klasse, dass sie meine Alltagsseife werden soll.
Ich werde sie mit der Zeit schon noch bändigen.
Gut Ding will Weile haben.


Schönes Wochenende euch allen.

DerDuke

Zitat von: Tim Buktu am 11. Februar 2017, 14:23:57
Ich mag die Mitchell's auch, habe aber heute nach einem Wechsel zur Taylor Jermyn Street RC mal wieder erfahren dürfen, was wirklich fetter Schaum ist. Natürlich liegt das hauptsächlich an der aufgenommenen Menge. Ich finde es schwierig, so reichhaltigen fetten Schaum mit einer triple milled Seife hinzubekommen. Da fehlt mir wohl die Ausdauer beim Aufnehmen.


Ja das stimmt, einen solchen "Klopfschaum" der so hohle pock pock Geräusche macht ist mit der Mitchells bestimmt sehr aufwendig.

Aber einen mitteldicken Johjurt bekommt man in ~ 2min hin.

maranatha21

Ich kann mich nur wiederholen. Die Mitchell braucht nicht zwangsläufig viel Material, sondern etwas mehr Zuwendung. Ich schlage den Schaum meist in der Schale vor, bis er schon fast sahnig ist. Dann kommt er ins Gesicht wo er mit weiterer Zugabe von Wasser auf die Lieblingskonsistenz gebracht wird. Dauert ein wenig länger, ist aber ein Spitzenergebnis. Wie gesagt, das ist zuverlässig machbar mit sehr wenig Seifenaufnahme. Mehr Material bedeutet bei mir nicht fetteren Schaum. Entscheidend ist der zeitliche Aufwand und das dezente Hinzufügen von Wasser. Dazu ist man nicht immer bereit, aber für mich ist das lohnenswert.

Hobel Stef

Was Ich schon glaube ist, dass man dadurch einen stabilen, feinporigen Schaum bekommt.
Aber ein wirklich fetter Schaum mit wenig Material, das geht schlicht und ergreifend nicht auch nicht mit einer Mitchels  ;)!

Fetter Schaum = Viel Material + viel Wasser.

Das wird wie so vieles hier im Forum Ansichtssache sein. Was für den Einen ein wirklich fetter Schaum ist, mag ein Anderer durchaus weniger euphorisch sehen.



Herne

Zitat von: DerDuke am 11. Februar 2017, 15:21:08
Ja das stimmt, einen solchen "Klopfschaum" der so hohle pock pock Geräusche macht ist mit der Mitchells bestimmt sehr aufwendig.

Aber einen mitteldicken Johjurt bekommt man in ~ 2min hin.
Sorry, wenn ich an dieser Stelle mal einhacke und ins Allgemeine abschweife:

Ich tue mir schon seit jeher schwer, wenn hier von joghurtartigem Schaum die Rede ist. Ich kenne aus diversen RS/RC zwar eine Menge verschiedener Konsistenzen, aber streng genommen keine hat was mit Joghurt zu tun, zumindest nicht mit dem, den ich kenne. Ich habe es zwar noch nie probiert, aber Joghurt würde auf das Gesicht aufgetragen doch einfach nach unten fliesen und nicht stabil an der Haut haften bleiben, dazu ist er doch viel zu schwer, dicht ...

Und jetzt lese ich noch was von 'Klopfschaum', der Poltergeist-Geräusche macht. ???
Leute, also da müßt ihr mir mal auf die Sprünge helfen, das übersteigt meine Phantasie nun gänzlich! ;D

DerDuke

Joghurtschaum hat für mich kaum Poren / Luft.
Ist sehr wenig fluffig, aber ziemlich glitschig und dicht ohne runter zu laufen.
Vielleicht eine Mischung aus Joghurt und Skyr.  ;D ;D ;D


Klopfschaum ist für mich einfach die Mother of Lather.
So fett, das der Pinsel beim Streichen schon Klopfgeräusche macht.

Hobel Stef

Joghurtschaum ist für mich ein Schaum mit viel Wasser und wenig Luft und wenig Volumen.
Er ist sehr glitschig, sehr kompakt und glänzt.

Den wahren Joghurtschaum kann man meiner Meinung nach nur mit Talg Seifen mischen, die veganen "gehen zu viel auf". Wobei es schon ein paar Wenige Ausnahmen gibt, die da ran kommen. Ein Klassiker für Joghurtschaum wäre Stirling oder Mikes Naturals.

Für Joghurtschaum benötigt man auch ordentlich Material, also nix mit 5 mal auf der Seife kreisen.

Das Gegenteil wäre für mich dann der nennen wir Ihn mal "Sahneschaum". Das ist dann wenn der Schaum "explodiert" und beim Tiegelschäumen der Pinsel schon nach wenigen Umdrehungen im Schaum versinkt. Die Seifen sind vegan und vertragen in der Regel weniger bis deutlich weniger Wasser. Ein Klassiker wäre für mich zB die italienische Figaro RS oder auch eine Meißner Tremonia.


Herne

Sorry Leute, das überzeugt mich nicht. Ich bleibe dabei, das was ihr beschreibt mag äußerlich vielleicht Joghurt ähneln, aber bezüglich Masse/Gewicht haut das einfach nicht hin. Da ist im Rasierschaum immer mehr Luft drin, egal wie man ihn anrührt.
Und daran, daß ich bisher nur nicht die richtigen Seifen kennengelernt habe, wird es kaum liegen. ;)

@ Duke: Also ich habe auch oft richtig fetten Schaum. Nur klopfen tut da beim besten Willen nichts.
Solche paranormalen Phänomene werden mir wohl weiterhin verwehrt bleiben. ;D

Skyr kenne ich nicht. Werde ich bei Gelegenheit mal probieren. :D

947

Worin bewahrt ihr den Mitchell's Puck eigentlich auf? In dem Original-Behältnis hat die Seife an den Rändern noch einigen Platz, so dass das Vorwässern der Seife immer die ganze Seife erfasst, also nicht nur die Oberfläche. Meiner Meinung nach würde ja das Wässern der Seifenoberfläche reichen. Hat jemand also eine gute Dose in der die Seife optimal hineinpasst gefunden?
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Glut.

Herne

Also ich finde, wenn es schon mal so einen stilvollen Original-Tiegel gibt, sollte man diesen auch benutzen!

Grundsätzlich reicht meiner Erfahrung nach bei den englischen Hartseifen das vorige Anfeuchten der Oberfäche mit ein paar Tropfen völlig aus. Natürlich tut man sich leichter, wenn die Seife nicht gänzlich eingetrocknet und schon Monate lang nicht mehr benutzt worden ist.

Monza

Angeregt durch einen Kommentar unter dem Video von mantic59 habe ich es heute mit der MWF ohne Vorwässern der Seife probiert und das Ergebnis war bis jetzt das beste.

- Seife nicht vorwässern
- Pinsel sehr trocken ausschlagen
- 20-30 Umdrehungen auf der Seife und im Gesicht verstreichen
- nochmals trocken kurz auf die Seife
- etwas Wasser aufnehmen und ab ins Gesicht
- dann wie gehabt immer wieder geringe Mengen Wasser mit hinzufügen


Ähnlich wie maranatha21 mit seinem 25er Mühle STF reicht mir so mit meinem Omega eine sehr geringe Menge Seife aus, um besten Schaum für drei Durchgänge zu zaubern.
Wer Probleme mit der Mitchell's hat, sollte diese "Trockene Methode" vielleicht einmal probieren.

DerDuke

Zitat von: Herne am 12. Februar 2017, 12:38:17


@ Duke: Also ich habe auch oft richtig fetten Schaum. Nur klopfen tut da beim besten Willen nichts.
Solche paranormalen Phänomene werden mir wohl weiterhin verwehrt bleiben. ;D

Skyr kenne ich nicht. Werde ich bei Gelegenheit mal probieren. :D


Nimm dir mal eine englische RC, TooBs oder ähnliches, eine dicken Pinsel wie die Proraso Borste und dann gib ihm  O0
Wenn du dann bspw. am Hals oder Kinn mit schönen langen Zügen quer den Schaum flott verstreichst macht das bei mir so ein Geräusch.
Vielleicht ist mein Kopf aber auch ein besonders guter Resonanzkörper.  ;D ;D

Herne

Zitat von: DerDuke am 12. Februar 2017, 13:52:55
Vielleicht ist mein Kopf aber auch ein besonders guter Resonanzkörper.  ;D ;D
Jetzt kommen wir der Sache schon näher. ;D

Die englischen RCs benutze ich nun schon seit 15 Jahren und habe sie sicherlich schon in allen erdenklichen Varianten eingeschäumt, aufgetragen ... . Allerdings nie mit Borste. Vielleicht ist es einfach die Sau, die da klopft. ;D

Achtung OT: Eben wo ich das schreibe, kommt mir unweigerlich folgende Szene aus dem Film RED in den Sinn. ;D
https://www.youtube.com/watch?v=kJh6ZyPJkAk

maranatha21

#523
@947:

Den Puck zerschneide ich in ca. 3mm dicke Scheiben und drücke diese in den Mitchell-Tiegel. Das schließt dann bündig mit dem inneren Tiegelrand ab. Zum einen kann man dann problemlos die Seife wenn gewünscht vorwässern, egal mit wie viel Wasser, zum anderen verhindert es jegliche Sauerei, die das Wasser zum Vorwässern am Rand und Boden der Seife verursachen würde. Außerdem drückt sich das Material, das abgetragen wird nicht in die Lücke zwischen Seife und Tiegelrand sondern landet tatsächlich auch im Pinsel. Einen Puck habe ich auch schon geraspelt. Geht bei der Mitchell ebenfalls gut ohne, dass sich durch das Wässern und wieder Trocknen die einzelnen Raspel wieder vom "Mutterschiff" lösen und dann als Grobteilchen im Pinsel landen. Bei der Harris Marlborough kam das mal nicht so gut und erzeugte dieses Problem.

@Monza:

ich denke, Du meinst diesen Beitrag von theshavebusta. Der geht da ähnlich vor. Mit meinen Dachsen geht diese Methode ziemlich gut. Der Thäter braucht da noch einen Aufnahmedurchgang mehr und ehrlich gesagt, wird da nicht gerade wenig Material verwendet. Der Pinsel ist natürlich nicht ganz trocken, sondern vorgewässert und eher kurz ausgewrungen als ausgeschüttelt, was ihm doch einen gute Menge an Restfeuchte lässt.

Es gibt sicherlich so einige Methoden der Mitchell ihren großartigen Schaum zu entlocken. Was die angesprochene "Spar-Methode" anbelangt, so weise ich darauf hin, dass die bei mir auch nur mit den Synties so klappt. Hatte ich aber auch schon erwähnt. Die Synties sind in der Effektivität da meiner Meinung nach nicht zu schlagen. Mit geringsten Mengen an Seife, vor allem komprimierter Seife (also triple oder "mehr" milled), kommen die am besten klar. Und auch wenn noch fünfzig Beiträge kommen, die alle sagen mit der Mitchell ist nur mit viel Material der beste Schaum zu holen, es geht sehr wohl mit kleinster Menge. Ich praktiziere das seit über einem Jahr mit der Mitchell so und es ist mit dem STF absolut zuverlässig. 20 Umdrehungen mit trockenem Pinsel auf angewässerter Seife reichen für drei Durchgänge plus eventuellem Ausputzen. Mit 30 Umdrehungen ist die Schüssel voll mit Schaum und ich habe viel zu viel. Mit dem, was so im allgemeinen in den Youtube-Beiträgen an Material abgenommen wird, schäume ich mit dem STF einen Eimer voll mit Schaum, der für mehr als fünf Rasuren reicht. Es kommt bei mir auf den Pinsel an. Die Dachse brauchen alle tatsächlich diese Mengen, mit dem Thäter komme ich mit dem "Bisschen" für dem STF zu gar nichts. Das reicht nicht mal für einen halben Durchgang.

Die Schaumqualität oder Konsistenz, um noch mal die "Joghurt-Frage" anzusprechen, ist bei mir dem US-Talgseifen typischen Lather nur ähnlich. Ich kann den Vergleich mit Joghurt nachvollziehen, gebrauche ihn ja selber. Natürlich ist Joghurt noch dichter und läuft auch die Wange runter aber von dem, was wir aus dem Alltag kennen, kommt der Joghurt dem Ganzen am nächsten. Der Sahneschaum ist ja auch nicht wirklich wie Sahne, sondern eben nur vergleichbar im Aussehen und Anfühlen. Der Lather der Mitchell liegt in seiner für mich besten Form irgendwo dazwischen. Er ist fetter, glänzender als der Sahneschaum der z.B. Calani oder auch Harris, aber noch nicht ganz so wie der einer Stirling oder CRSW. Ich mag diese etwas flüssigeren Schäume der US-Talgseifen, was aber nicht unbedingt auf deren wirkliche Qualität schließen lässt. Den Mitchell-Lather finde ich dem der Stirling deutlich überlegen in allen Bereichen, ebenfalls den der Calani. Es ist eine Vorliebe der Konsistenz und da gibt halt auch solche und solche. "Joghurtartig" heißt nicht automatisch "gut" oder "spitze" für mich.

@DerDuke:

Meinst Du dieses "dumpfe Schmatzen" das entsteht, wenn man z.B. auch dicken Kleister auf Tapete streicht (meine Güte, über was wir uns hier unterhalten! o)). Ich glaube zu kennen, was Du meinst.


maranatha21

@ Herne:

Die Szene ist geil!  ;D