Zeigt her Eure Hobel

Begonnen von henning, 23. September 2007, 19:34:40

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Eugen Neter

Zitat von: moviemaniac am 15. Februar 2008, 11:27:49
PS: besteht Interesse an Bildern von meinem Valet Autostrop und meinem Rolls Razor?
Na und ob, movie!

moviemaniac

Alles klar, dann werde ich nach dem Mittagessen die DSLR auspacken  :D

henning

Am Anfang des Threads steht: Es geht hier um Hobel auf die ihr stolz seid. Ungewöhnliche, normale, alte, neue, schöne oder häßliche!

moviemaniac

#393
Und hier die Fotos:

Den Anfang macht der Valet AutoStrop:









Und dann mein Rolls Razor:









abc123

Was sind denn das für Klingen im Valet Autostrop?
Haben die Industrieklingendicke? Kann man die nachschärfen?

moviemaniac

Das sind ganz spezielle, eigens gefertigte Klingen. Ob Industriestärke oder nicht kann ich nicht sagen, da mir der Begriff nichts sagt. Nachschärfen - jein. Es ist ein Riemen dabei, mit dem die Klingen im Hobel abgezogen werden können und dadurch lange halten. Auf den Steinen kann man die Klingen durch deren Dicke sicher auch schärfen, allerdings müsste man sich eine Apparatur (Halterung) bauen, damit der Schärfwinkel stimmt...

abc123

Bastelstunde!  ;D

Mit Industrieklingendicke meine ich so die doppelte, dreifache Normalklingendicke. So wie sie für Ceranfeldschaber zum Einsatz kommt.

henning

Hallo ABC
Ja, in etwa. Sie entsprechen von der Stärke den Single-Edge-Klingen, die so auch heute noch hergestellt werden und eigentlich nur noch für Schaber und ähnliches verwendet werden. Die Autostrop-Klingen haben allerdings nicht diesen dicken Rücken mit aufgeprägtem Blechstreifen.
Sehr schön Moviemaniac. danke für Deinen Beitrag.
Ciao

henning

Habe hiermit mal nachgemessen:



Danach hat die Autostrop eine Dicke von 0,26mm in der Mitte der Klinge und die GEM-Single Edge hat 0,23mm.



Ciao

abc123

Danke für die präzisen Meßergebnisse, henning.
Ich kenne die Gem-Typ Klingen, anfangs sind mir aber die dreiloch DE Industrieklingen in den Sinn gekommen. Sind aber alle ungefähr gleich dick. Möglicherweise kann man die Valet Klingen auf einem Stoßblock mit Chromoxid abziehen - sofern man einen passenden Rückenabstandshalter bastelt.

Uriges Mikrometer, nebenbei.

henning

Erbstück meiner Firma. Die haben mal auf Digital umgestellt, da wurden die alten ausgemustert und ich konnte den einen ergattern.
Ciao

henning

#401
Hallo
Heute bekam ich endlich, nach fast zwei Wochen, einen uralten Rasierhobel für Keilklingen. Es ist ein Rapide, wobei die Box mit J. A. Henckels Wien gestempelt ist und ich nun nicht weiß, ob Rapide evtl. eine Marke von Henckels ist, wie z. B. Friodur. Dafür kenne ich mich mit diesen Hobeln noch nicht genug aus. Zudem steht auf dem Griffstück auch noch etwas von "Ernst Scharff - Frankfurt a. M. Germany Rapide", was nun nicht gerade für Henckels sprechen würde. Die Klingen sind aber mit J. A. Henckels und dem Zwillings-Logo gemarkt. Ich hoffe hier auf Aufklärung.

Wie dem auch sei, handelt es sich hier um einen sehr schönen Rasierhobel alter Machart, zu vergleichen mit meinem Mulcuto und evtl. mit dem Wilkinson, obwohl ich den eine Generation weiter sehe. Der Hobel ist in recht altem Zustand. Gebrauchten Zustand schreibe ich nicht, weil von den drei Klingen offensichtlich nur eine gebraucht wurde, die anderen sind , bis auf Lagerspuren, im Neuzustand und noch nie geschärft worden. Natürlich kann sein, daß sie frühere Klingen ersetzt haben. Jedenfalls hat der Hobel eher wenige Abnutzungsspuren, sondern eher altersbedingte Lagerschäden. Der Hobel ist sehr gut Verarbeitet und scheint überwiegend aus vernickeltem Messing zu bestehen. Das Funktionsprinzip ist recht einfach und der Hobel erklärt sich einem von selbst, weshalb ich die Fotos auch nicht großartig kommentieren muß. Bestückt wird er mit den lange üblichen Keilklingen, die Bruchstücken von Messerklingen entsprechen, wobei es sogar Abbrechklingen gab!!! Die Klingen befinden sich in kleinen Blechschubern und haben über den Rücken nochmals eine kleine Hülse geschoben, die mit dem Abziehgriff zusammenhängen könnte, der sich leider nicht mehr in der Box befindet. Hier hoffe ich, daß evtl. der Abzieher des Mulcuto paßt. Die Klingen werden von hinten in den Kopf geschoben wo sie dann in zwei kleinen Schuhen stecken und von hinten von einem Drahtbügel gehalten werden. Dieser wird mit einer recht großen Rändelmutter an den Klingenrücken gedrückt. Dieser Hobel hat einen wahrlich gr0ßen Zahnkamm, der aber als eher angenehm empfunden wird, da die Spitzen alle abgerundet sind. Die Klinge ist, entgegen Mulcuto und Wilkinson, nicht einstellbar.
Der Hobel hat eine angenehme Schwere, liegt sehr gut in der Hand und ist wirklich gut verarbeitet. Dazu ist er recht gefällig designt, wie ich finde. Ich hoffe auf Guiltys Schärfkünste, um ihn einmal ausprobieren zu können.




henning

                             

Platzger

wieder ein sehr interessantes Modell - bin gespannt, wie sanft der sich bei der Rasur anfühlt.
Good, cheap, beautiful - pick only two

henning

Ich auch. Bei Trockenübungen ( ;D) war er schon mal handlicher als der eher sehr leichte Mulcuto. Die Klingen scheinen bestenfalls halbhohl auszufallen. Da die Mulcuto noch bei Guilty weilen, kann ich auch nicht direkt vergleichen, denke aber, daß sie in etwa die gleiche Breite haben. Wo der Mulcuto größtenteils blechern ist, wenn auch dickwandig, ist der Rapide doch deutlich massiver, wovon ich mir auch eine komfortable Rasur verspreche. Ich werde sehen und berichten. Im übrigen muß ich ihn auch noch etwas aufarbeiten, denn er wurde so gezeigt, wie ich ihn auspackte.
Der Wilkinson war bei der zweiten Rasur übrigens wieder sehr aggressiv, allerdings auch wieder ohne Blutungen zu bereiten. Auch danach hatte ich wieder leichten Rasurbrand. Vielleicht sollte ich einmal mit Öl oder Proraso vorbereiten, um den Rasurbrand zu umgehen, denn die Rasur ist auch sehr gründlich und lohnt sich schon wegen des Erlebnisses sehr.
Ciao