Trockene(!) Lagerung von Rasiermessern: Erfahrungen/Tipps

Begonnen von schlenk, 02. November 2009, 17:45:19

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Piraten-Papa

Zitat von: mrkay am 15. November 2009, 22:44:36
Hab momentan nur 2 !!! Messer ,u. die öle ich nach jeder Rasur !!! :D

Bei mir kommt kein Öl mehr an die Messer, weil ich mir damit mein erstes Messer versaut habe. Das Messer war seinerzeit scheinbar noch nicht ganz trocken und ich habe fleissig Ballisto draufgesprüht. Zwei Tage später waren lauter schwarze Punkte auf der Klinge.

schlenk

#16
Zitat von: Piraten-Papa am 15. November 2009, 23:00:19
Bei mir kommt kein Öl mehr an die Messer...
Interessant! Ölst Du sie gar nicht mehr? Alternative Öle (Kamelienöl, Silikonöl,...)? Fett?
gruesse von schlenk

Piraten-Papa

Nein, bei mir wird nichts mehr geölt. Nach der Rasur wird das Messer gesäubert und mit Klopapier getrocknet. Dann ziehe ich es 3-4 mal auf dem Unterarm am, um die Facette zu trocknen. So bleibt das Messer dann bis zum nächsten Tag stehen. Bevor ich es wegpacke, wird noch 3-4 mal über's Leder gerutscht und fertig.

eberhard

nach dem rasieren , wische ich das messer mit einem handtuch trocken ( 1 bis 2 mal durchziehen und dann noch 2mal wie auf dem leder drüber) und dann stelle ich es in den ständer bis zum nächsten tag. nur die messer die ich für längere zeit einlagere, öle ich leicht ein ( ich nehmen dafür  0w30 motorenöl, da motorenöl sehr viele korrosionsinhibitoren enthält) von ballistolöl möchte ich abraten, da buntmetalle, leichtmetalle und auch manche stähle darauf mit verfärbungen reagieren. so halte ich meine messer seit vielen jahren rostfrei.

Buddel

#19
Da ich seit einiger Zeit auch massive Probleme mit der Lagerung meiner Messer bekommen habe (Flugrost), hab ich diese Lösung gewählt:



Den Humidor gab es bei ebay für unter 20,- Euro inkl. Versand. Dazu dann noch 250g Silicagel Trockenmittel für 5,- Euro. Das Zeug hat den Vorteil, es ändert seine Farbe, wenn es gesätigt ist und kann dann im Backofen bei 80 Grad wieder reaktiviert werden.
Durch das Hygrometer konnte ich schön sehen, wie sich die Luftfeuchtigkeit von 80% bei offenen Deckel nach nunmehr 2 Wochen auf ca. 50% eingepegelt hat. Die ersten 80 Gramm Silicagel haben auch schon ihre Farbe verändert und wurden gestern ersetzt.

Allerdings scheint es mir so, als ob auch das Holz des Humidor austrocknet, wodurch sich die Spaltmasse (Deckel) geringfügig vergrößert haben. Ich gehe aber davon aus, dass die Feuchtigkeit nicht so schnell wieder in den Kasten kriecht, da ja auch erstmal das Holz wieder Feuchtigkeit aufnehmen würde (ähnlich wie bei Schuhspannnern). Außerdem riechen meine Messer jetzt lecker nach Zeder  ;D
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Pepe

@ Buddel: sehr edel  dh:
Optimal gegen Korrosion ist ja eine relative Luftfeuchte unter 50%. Da bist Du mit Deinem Humidor ja (fast)  ;) auf der sicheren Seite...oder bekommst Du den Wert noch unter 50%, indem Du die Menge an Silicagel erhöhst?

Buddel

Weiß ich noch nicht. Kann sein, dass das Silika dann nur noch Luftfeuchte durch die Ritzen zieht und drin nicht mehr viel passiert. Wir werden sehen. Aber um die 50% ist schon mal voll ok:

Sichtbares Rosten an der Luft tritt erst bei einer relativen
Luftfeuchtigkeit zwischen 60 und 70 % auf. In trockener Luft rostet Eisen nicht .

Merkliche Rostgeschwindigkeiten treten mit der Feuchtigkeit stark zunehmend
erst bei relativen Luftfeuchtigkeiten oberhalb von 65 % auf.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

olddj

Bei mir sieht dass so aus, da ist noch nie was gerostet!
Nach dem benutzen trocknen lassen und dann offen hinhängen.

Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

perteges

Vorsicht dann bei der Inbetriebnahme eines Humidors - ein gut "eingefahrener" Humidor hat sehr viel Feuchtigkeit im
Holz - für die Lagerung von Zigarren werden im Allgemeinen 72 % rel.Luftfeuchtigkeit empfohlen, d.h. ich habe
Befeuchter!!! im Humidor die die Luftfeuchigkeit auf diesem Wert halten sollen.

Logischerweise ist ziemlich viel von der Feuchtigkeit nicht nur in den Zigarren sondern eben auch im Holz :)

Also besser vor der Befüllung mit den Messern erstmal gut austrocknen lassen.


@Buddel:  Hast Du das Hygrometer denn geeicht? Üblicherweise zeigen solche Billigdinger nicht so ganz genau die Luftfeuchtigkeit an....



VG Thomas

UbuRoy

Der arme Humidor. Das wird er gar nicht mögen, diese Trockenheit nach all den Jahren als Feuchtbiotop.

Außerdem werden Deine Holzgriffe jetzt sicher das Tabakaroma übernehmen (was durchaus angenehm sein kann) ,-)

Buddel

Zitat von: perteges am 16. November 2009, 13:08:05

@Buddel:  Hast Du das Hygrometer denn geeicht? Üblicherweise zeigen solche Billigdinger nicht so ganz genau die Luftfeuchtigkeit an....


Nein hab ich nicht. Mir gehts ja auch nicht um 2-3 % mehr, sondern darum, dass die Messer nicht mehr rosten. Da sind 30% Abfall der Luftfeuchte im Vergleich zu vorher schon mal was wert. Das der Humidor sich nicht freut ist klar. Aber von mir aus verschleiße ich eben alle 2 Jahre so ein Teil (bei dem Preis). Das ist immer noch billiger, als Rostnarben an Puma Gold, W&B Meatchoppern oder 8/8 Filis  ;)

Nach Tabak riecht da nix mehr, nur Zeder. Ich vermute das Teil war schon länger nicht mehr in Gebrauch.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

olddj

Nu stelle ich mal ne ganz detsche Frage, verzieht sich nicht das Holz von den Messerheften?
Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

schlenk

Zitat von: olddj am 16. November 2009, 16:40:42
Nu stelle ich mal ne ganz detsche Frage, verzieht sich nicht das Holz von den Messerheften?
Du meinst, durch die Austrocknung? Naja, so ein Humidor ist ja keine Trockenkammer. Den (Aus-)Trocknungseffekt halte ich eher für begrenzt.
gruesse von schlenk

olddj

Schon klar, aber 30% weniger Luftfeuchtigkeit, Holz verzieht sich schnell.
Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

Stoppelfeld

Wenn die Luftfeuchte um 20-30% abnimmt sinkt auch die Holzfeuchte um einige Prozent. Dabei spielt es keine Rolle ob das Holz sehr gut abgelagert und getrocknet wurde. Die rel. Feuchte von Holz ist abhängig von der Luftfeuchte der Umgebung. Bei einer Reduzierung der Luftfeuchtigkeit nimmt die Holzfeuchte mit ab. Je nach Abnahme und Struktur der Holzfasern kommt es zu Verzug an Vollhölzern. Da reichen auch einige Prozent reduktion der Holzfeuchte. Gut wenn es nicht passiert, wenn es passiert ist es weniger erfreulich und dagegen kann man mit ein wenig Politur nichts mehr machen.
Ich habe (etwas blauäugig) Messergriffschalen aus Olivenholz gefertigt. Holzfeuchte vor einem Jahr beim Verbauen um die 12%. Nach einem Jahr in der Küche beträgt die Holzfeuchte noch 8%. Der Verzug vom Holz ist so gross, dass es einen Spalt zwischen Holz und Metall vom Messer gegeben hat.