Gold Dollar

Begonnen von jap, 01. November 2009, 11:02:59

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 4 Gäste betrachten dieses Thema.

UbuRoy

Hatte mal eins, es aber sofort weiterverkauft, nachdem ich die Qualität und Ausführung bei Schliff und Schalen ausführlich bewundert hab.
Hatte es noch geschärft und auch Haarscharf bekommen. Aber ausprobieren wollte ich es nicht. Vermutlich ist's in chinesischer/indischer Kinderarbeit in unterirdischen Minen entstanden. Kik-Rasierer aus dem 1 €uro Laden... Sowas unterstütze ich nicht.

Außerdem ist die Plaste dran sicher auch noch Gesundheitsschädlich.

Wenns wenigsten Fair-Trade messer wären...  8)

heikok

Zitat von: UbuRoy am 27. Juli 2012, 11:42:24
Erst hast Du keine Erwartungen und bist nicht enttäuscht, aber dann bist Du mit dem Pfennigartikel doch unzufrieden?
Was denn nun?

Schick ihn doch ein...
Allerdings ist der Versand wohl teurer als ein weiteres von dieser lieblosen Massenware zu ordern.

Nö, teurer wäre es nicht, 4,69€ inkl. Versand hat es gekostet. Nach Frankfurt schicken ist nicht sooo wahnsinnig teuer  ;)
Ich bin recht erwartungslos was diese Messer angeht. Zur Not bastel ich eine schicke Deko fürs Bad und Gästeklo davon.
Aber viele Beiträge hier sagen ja etwas anderes, als das es nur zur Deko dienen kann  ;)

Hiego

Zitat von: redmatze am 27. Juli 2012, 11:51:12

Was mich dennoch interessieren würde ist: hat es jemand mal über längere Zeit ´benutzt und wenn ja, hält es die Schärfe oder ist nach der 20ten Rasur rum. Ich denk mir da ständig für den Preis muss doch irgendwo ein Haken sein?


Ich werde das Teil in den 14-tägigen Urlaub mitnehmen und so wie es sich gestern angestellt hat, gehe ich davon aus, es auch in meine Rotation nehmen. Die erste Rasur hat Lust auf mehr gemacht.

Ich werde weiter berichten.

redmatze

Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Iltis

#49
Zitat von: redmatze am 27. Juli 2012, 11:51:12
Wer verdient denn da noch was?
Was bekommen die Arbeiter unter welchen Bedingungen?

Das ist ein guter Punkt

Zitat von: UbuRoy am 27. Juli 2012, 11:55:10
... Sowas unterstütze ich nicht.

Lobenswert, aber bist du sicher? (ich denke, z.B. an der iPhone Skandal und die konsequente Verschweigung das mehr oder weniger alle Smartphones unter ähnlich wiedrige Bedingungen montiert werden), Computerteile, Haushaltsgeräte usw... da steht nicht mehr "made in..." sondern "assembled in", und wo die Komponenten dazu herstammen weiss kein Mensch, oder verschweigt es. Sowas nicht bewusst zu unterstutzen ist das beste das man erwarten kann, wenn man nicht ein hoffnungsloser Weltverbesserer ist.

Ich hoffe, das es die Schleiffer die Gold Dollars, Double Arrows usw. besser geht als ihre Vorgänger in Sheffield und Solingen, worüber man sich z.B. Hier informieren kann. Die historische Messer werden munter ge- und verkauft, gehyped, unwiederbringlich verändert, und wenn man aus Respekt für ihre sozialgeschichtlichen Wert für ein pfleglicheren Umgang damit plädiert, wird man als Nostalgiker oder Romantiker abgetan.

Wissen tue ich nicht, wie es die chinesische Arbeiter geht - gekauft habe ich aber ein Gold Monkey, durch Herr Herdicks Vermittlung, H. Herdick kenne ich nicht persönlich, traue ich ihn trotzdem äthischen Verstand durch seine Beiträge hier zu, und bin mir sicher, das er von das ganze viel mehr Ahnung hat, als die meisten hier, die nicht einmal in China gewesen sind, im Gegensatz zu ihn. Mit der Gold Monkey bin ich zufrieden, der Stahl ist ordentlich hart und nach geschätzte 20-30 Rasuren immer noch scharf. Schön ist es nicht, aber wie ich schonmal geschrieben habe, mein Crown and Sword von ca. 1978 ist auch nicht schön, es ist ein Werkzeug, das sein Dienst effektiv verrichtet.

Zitat von: UbuRoy am 27. Juli 2012, 11:55:10
Wenns wenigsten Fair-Trade messer wären...  8)

Ohne zu zynisch wirken zu wollen, in der Zeitalter wo Lidl und Aldi damit brüsten, hat diesen Begriff keine nennswerte Bedeutung mehr.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

UbuRoy

Tja. Bei Aldi oder Penny oder Lidl etc. kaufe ich eh nie ein.

Sondern beim Kaffeeröster um die Ecke, beim Fleischer der Region, meinem Bäcker etc. Gemüse beim Gemüsehändler meines Vertrauens. Klamotten nach möglichkeit aus europäischer Fertigung. Nahrungsmittel nach Jahreszeit und möglichst aus der Region. Selbst Seifen etc.

Das hört sich vielleicht kompliziert an, ist es aber im Gegenteil nicht. Äußerst angenehm sogar. Scheiss auf die paar Euro mehr.
So arm ist in diesem Foruzm hier weiß Gott keiner von uns, das er z.B. beim Essen knausern müßte...

Iltis

Klingt so als ob die Heile Welt in Hannover noch erhalten ist...

Als Angestellter im Ökobereich kann ich mir definitiv alles meine ideale Idealen entsprechenden Waren nicht leisten, trotz durch Discounter gesenkte Preise in "seriöseren" Handelsbereich. Das sind nicht ein paar Euro mehr, sondern ein Aufschlag von ca. 30%. Im Ökobereich arbeitet man nicht um reich zu werden, aber mir geht es gegenüber viele anderen im Betrieb relativ gut - als ich anfing, arbeiteten die meisten Kollegen mit aus Überzeugung an die Sache, und nahmen die relativ geringe Vergütung im Kauf. Diese relativ geringe Vergütung war dem Betrieb dann anhand die von Aldi &co. gedrückte Preise zu hoch, und inzwischen kommen meine Kollegen zum grössten Teil aus die Türkei und sind bereit (oder mangels bessere Möglichkeiten, gezwungen) für Löhne zu Arbeiten, wobei die Endpreise so sind, das die Kunden bereit sind zu zahlen. Die Saisonarbeiter waren früher Studenten, die in der Sommerferien bei uns jobbten, jetzt sind sie aus Kostengründen aus Polen und der Tschechei. Meine Kundschaft gegenüber spiele ich auch noch Heile Welt vor, weil sie daran glauben wollen und lieber bei ein "echten" Biogärtnerei kaufen wollen als bei Lidl. Aber es kaufen genug beim Discounter ein, das auch ein Betrieb, das auf Fairness und Sozialverantwortung wert legt einiges Ungerechtes und Unverantwortliches machen muss um zu überleben.

Das sollte man sich im klaren sein.

Gruß

Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Hiego

Sorry, aber geht es doch nicht um etwas zu hypen?!

Einzig und allein ist hier aufzuzeigen, dass die Chinesen es wohl auch verstehen eine Rasurklinge herzustellen, die sogar sehr gut zu gebrauchen ist.
Da beißt die Maus keinen Faden ab. :o

Ob er sich dessen Angebotes bedient muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke, es schadet nichts über den Tellerrand hinauszuschauen.


UbuRoy

Heile Welt? Naja.

Ohne Dir (Iltis) persönlich in irgendeiner Form was unterstellen zu wollen!

Aber:
Es ist einfach so, das ich lieber ein 30Jahre altes Auto und ein 25 Jahre altes Motorrad und ein 20 Jahre altes Fahrrad aus besseren Zeiten immer noch fahre und lieber gut Esse und trinke als mir einen neuen Daimler oder A6 oder eine dieser unsäglichen Protz SUVs für unendlich viel Geld vor die Tür als Statussymbol zu stellen und auch heile Welt zu spielen, mir als Preis dafür aber nur ekelhaftes Billigzeug als Nahrung auf den Tisch stelle, denn davon sehen die Nachbarn ja nix.

Alles Blender und Angeber. Soviel zu Hannover.

Aber so einen Schwachsinn muss man ja nicht mitmachen.

Außerdem hocken hier im forum doch hauptsächlich gut Verdiener jenseits der 40 die sich dutzuende oder hunderte Teurer Rasiermesser und Seifen und Tiegel und Cremes und Wässerchen leisten können und da kann mir keiner erzählen, das es dann nicht mehr fürs Fressen reicht. Im Ernst... Überleg mal.

Peder

So langsam wird's politisch, und ich würde gerne auch mal im China-Urlaub weiterhin von einem dortigen Internet-Cafe auf dieses Forum zugreifen können  ;)
Nee, mal Spaß beiseite, ich denke man sollte jegliche handwerkliche Leistung und Entwicklung honorieren, daher auch großes Lob an die chinesischen Schleifer. Bestimmt wäre es vielen von denen auch lieber, wenn sie die Möglichkeit hätten, ihre Arbeit mit mehr Sorgfalt durchzuführen, jedoch scheint das Hauptaugenmerk wie leider so oft auf der Quantität und den niedrigen Kosten zu liegen. Das liegt meiner Ansicht nach unter anderem an der Nachfrage, ganz ehrlich, der Markt ist überschwemmt, jedenfalls in Deutschland, mit erstklassigen a
lten verrosteten Meisterwerken.
Hier ist die Ätzung schön, es glänzt, keine aufwendige Restauration notwendig, und vor allem: es ist unbenutzt und kostet nicht mehr als ein Döner. Ich frage mich nur, wer die Zielgruppe dafür in Deutschland ist, ich denke weder Sammler, noch Rasurfreudige, die unter anderem auch noch ein Puma gold im Schrank haben, denn an diese
Qualität scheint es nicht heranreichen zu können. Als Eines, "auf das man nicht so aufpassen" 
muß auch nicht, dafür gibt's zu viele billige alte.
So wie ich das verstanden habe ging es auch nur darum, das Messer zu prüfen, ich denke man sollte es aber auch dabei belassen. Durch den Kauf und die Werbung das Konzept zu unterstützen und die Nachfrage zu erhöhen halte ich für fasch, so ein Rasiermesser hält ewig und da kommt es weiß Gott nicht auf 35€ an. Wenn man es mit der Messerrasur " nur mal versuchen" möchte, kauft man sich das edle Stück und steigt nachdem man es mit dem Riemen
nicht scharf bekommt gleich wieder auf den 1000-klingen- Einmalrasierer zurück. Daher möchte ich bevor man so einem Produkt soviel Aufmerksamkeit schenkt nach dessen Existenzberechtigung fragen. Ansonsten ist das für Anfänger sehr verwirrend, warum ein gutes Messer 100-200€ kostet, und für 5€ ein wenig schlechteres gekauft werden kann, was der Europäischen ProduktIon nach Unterstützung des chinesischen Konzeptes und dessen folgender angepassten Verbesserung voraussichtlich vollens den Garaus machen könnte.

KäptnBlade

Also wenn ich das nun richtig mitgeschnitten habe, dann gebührt den chinesischen "Handwerkern" eher das Lob für ein mehr oder weniger gelungenes Herstellen eines rasiermesserähnlichen Werkzeuges.
Auf Schärfe wurde es doch immer erst hier durch versierte Schärfer gebracht.
Also wurde es dort nur zusammengeklöppelt und abgeschickt.

Mir scheint es, als ob einzig die Auswahl eines einigermaßen passenden Stahls zur Herstellung eines Rasiermessers nötig wäre und dieses mittlerweile fast jeder kann.
Um noch weiter zu überspitzen wage ich zu behaupten, heutige Stähle sind generell so gut, dass ein geübter Schleifer aus allen ein brauchbares Rasiermesser geschärft bekommt.

Und jetzt auf mich...
*duck und weg*
Meine Angst, dass die Autokorrektur dieses Forums mal was Obszönes ausspuckt, wichst von Tag zu Tag!

Fynn1177

Natürlich kann man sich mit den Gold Dollar Messern sehr gut rasieren.
Eben auf Rasurschärfe gebracht, wenns ne gerade Klinge ist , kein Problem.
Aber ich bin Genießer, bei mir hat das Rasieren etwas mit Genuss, Spass, entspannen, abschalten vom Alltag zu tun.
Auch die Optik und die Haptik spielt da eine Rolle, deswegen besitze ich kein Gold Dollar.
Soviel zu meinem Statement.
Es grüßt der kleine Nils

Zick Zack da war er ab :-)


octav

Ich habe heute meins aus Frankfurt bekommen.
Es hatte keine erkennbare Facette, war aber sonst ganz sauber geschliffen, keine Ausrutscher des Schleifsteins usw.
Auf den Steinen habe ich gemerkt, das die Schneide leicht ungrade ist. Da werde ich mich mal mit dem Konzept des Schlittschulaufens vertraut machen. Ansonsten habe ich schon schlimmere Messer gesehen.
Neue Schalen wird es demnächst mal bekommen, die originalen sind echt nicht schön.
- Gestatten der Herr mal die Rotzfahne, daß ich mein Messer abwischen kann.
(James Joyce, Ulysses)

UbuRoy

Schlittschuhlaufen bei schiefer Klinge???

Keine gute Idee. Solltest vorher nochmal klären, wofür Schlittschuhlaufen Verwendung findet.
Dafür jedenfalls nicht. Obwohl bei dem Messer natürlich egal ist...

Grognar

Wer garantiert mir eigentlich, daß nicht die Hälfte der neuen deutschen RM in china gefertigt und hier nur geschliffen werden..und die hier noch 100 eur + kosten, weil die Leute so doof sind und das bezahlen.