Offener Zahnkamm

Begonnen von zuppi, 24. Januar 2008, 11:58:33

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AlterFreund

Ich hole den Uralt-Thread mal hoch, denn ich hatte heute meine erste Rasur mit offenem Zahnkamm.
Nach Rasiermesser (als Anfänger direkt tadellose Ergebnisse) und Gillette-Butterfly-Hobel /ebenfalls mit perkeften Rasurergebnissen)
heute meinen goldenen Dreiteiler von Gillette eingeweiht. Und ich habe das erste mal in meinem Leben an mehreren Stellen
aus dem Gesicht geblutet. So Cuts hatte ich mit noch nichts anderem. Ich weiss, ich knatsche, aber irgendwie musste ich das loswerden, da ich sonst nur
lese wie sanft die doch wären...sowas...
Grüße!
Meine Ausrüstung: Rasierseifen:25 / Rasiercremes:32 / After-Shaves:19 / Rasierpinsel:13 / Rasierhobel:5 / Rasiermesser:46 / Schleifsteine: 16
Haute Montagne - Lang und hoch lebe mein geliebter Pyrenäen-Dachs !     ;D

Honka

Dazu fallen mir zwei Dinge ein:

Welche Klinge hast Du benutzt? (Nicht jeder Rasierer verträgt jede Klinge...)

und natürlich die 3 wichtigsten Grundregeln:

Nicht aufdrücken Nicht aufdrücken Nicht aufdrücken

HEJO

Habe zwei mit o. Zahnkamm: Alter Merkur 15s & Mühle R89. Bis jetzt komme ich in Verbindung mit der Derby am besten zurecht. Benutze die aber nur beim drei Tage Bart...
Gruß, Hermann

AlterFreund

@Honka: Ich denke deine Anmerkungen treffen den Nagel auf den Kopf. Hab mir das nochmal angeguckt und festgestellt dass ich ziemlich fest gedrückt habe.
Die Wilkinson-Klingen die ich hier habe sind so mittelmässig dass ich unbewusst drücke, und bei einem Hobel mit Schaumkante macht das scheinbar nix. Hier schon.
Es ist ein alter Gillette Dreiteiler, den kann ich demnächst mit Gillette SuperThin und Personna Rot füttern.
Grüße!
Meine Ausrüstung: Rasierseifen:25 / Rasiercremes:32 / After-Shaves:19 / Rasierpinsel:13 / Rasierhobel:5 / Rasiermesser:46 / Schleifsteine: 16
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Honka

Zitat von: AlterFreund am 29. August 2008, 13:04:04
@Honka: Ich denke deine Anmerkungen treffen den Nagel auf den Kopf.


den kann ich demnächst mit Gillette SuperThin und Personna Rot füttern.
Grüße!

oh, danke - das freut mich. Die rote Personna wird hier im Forum hoch gelobt - mir ist sie zuu sanft und deshalb ungründlich.

Aber sie ist sicher einen Versuch wert.

Ich habe heute auch mal wieder meine kleine Harke benutzt: Mann muß tatsächlich viel vorsichtiger damit umgehen, als mit einem 23c

zuppi

Meinen Zahnkammhobel habe ich ins "Museum" ausgelagert wegen nichtgebrauch. Hier macht er sich auch gut.
Villeicht...eines Tages....mit anderen Klingen...schauen wir mal....

Am besten komme ich noch immer mit dem 34c zu recht.
Diejenigen, die immer sagen "es geht nicht", sollen jene nicht aufhalten, die's schon längst tun ...

Arnfried

Gibt es eigentlich auch Rasierer mit Torsionskopf UND offenem Zahnkamm? Wenn ich das richtig verstanden habe, eignen sich beide Typen für drahtbürstige Dreitagebärte. Die Kombination wäre doch etwas für alle Bärte Marke "sizilianischer Gemüseverkäufer"  :D

matjes

Einen Hobel der sowohl offenen Zahnkamm als auch Torsion bietet habe ich noch nicht gesehn. Das wäre wohl das ultimative "Tier". ;)

Ich habe jetzt auch zwei Zahnkammdinger. Zurecht komme ich mit keinem von beide. Ich mache wohl bei der Handhabung etwas falsch, denn diese Dinger rasieren bei mir sanft, aber ungründlich. Trotz allem Goodwill muß ich nach jedem Versuch mit einem normalen Hobel nachbessern.
Diese angeblich "scharfen" Rasierer rasieren bei mir sehr ungründlich. Ich erkenne nach jedem Zug eine schön gekämmte Spur im Rest vom Schaum, aber die Haare sind noch komplett da.  o)
Ergo gehe ich davon aus, das ich den Hobel irgendwie falsch benutze. Ich habe mehrere Winkel ausprobiert, denoch ist das Ergebnis für mich unbefriedigend. Aber mein Ehrgeiz befiehlt mir zum Weitermachen. Irgendwann wird mich auch ein Zahnkamm befriedigen. ;)

Gruß
Matjes

Honka

Zitat von: Matjes am 03. September 2008, 01:11:06
Ergo gehe ich davon aus, das ich den Hobel irgendwie falsch benutze. Ich habe mehrere Winkel ausprobiert,

Ich benutze meine Harke auch immer wieder gerne - stelle aber auch immer fest, daß ich mich  - vielleicht mehr als auf andere Rasierer - darauf einstellen muß.

Ein Grundübel liegt m.E. im übertriebenen Respekt, den ich anfangs auch hatte. Teilweise auch geschührt z.B. durch aussagen des Verkäufers beim Hans Nahr: Die Dinger verkaufen wir eigentlich gar nicht mehr, weil sich zu viele Nassrasierer damit übel zugerichtet haben.

Das halte ich für Quatsch. Im Gegenteil  - es ist eher so wie von Dir beschrieben: Im falschen Winkel wird nur der Bart gekämmt... und nicht rasiert.

Also - schmeiß allen überflüssigen Respekt über Bord - und frisch ans Werk. Es gibt kaum eine  bessere und gründlichere Rasur als mit einer Harke.

fridolin

Zitat von: Matjes am 03. September 2008, 01:11:06

Ich erkenne nach jedem Zug eine schön gekämmte Spur im Rest vom Schaum, aber die Haare sind noch komplett da.  o)
Ergo gehe ich davon aus, das ich den Hobel irgendwie falsch benutze.


Richtig.
Wenn Du eine gekämmte Spur siehst, ist das ein klares Indiz, dass die Klinge nicht aufgesetzt hat, ergo der Winkel zu steil war (es sei denn, Du hattest eine Klinge mit Kamm (die sind aber schwer zu kriegen  ;D)). Wenn die Klinge richtig auf der Haut aufliegt, können gar keine Spuren bleiben, da der Schaum von der glatten Klinge geräumt wird.

Hebe also den Hobelstiel noch etwas an, dann sollte das auch klappen.

Ansonsten wie Honka beschrieben: Sehr gründlich, die Harken.
Warum zu Fuss gehen, wenn man vier gesunde Reifen hat?

buzzer

Zitat von: Honka am 03. September 2008, 08:14:58
Also - schmeiß allen überflüssigen Respekt über Bord - und frisch ans Werk. Es gibt kaum eine  bessere und gründlichere Rasur als mit einer Harke.

Hi,

das kann ich nach den letzten Wochen, in welchen ich mich ausschließlich NUR mit dem "Rechen" rasiert habe voll und ganz bestätigen.

Ich zitiere mich mal selbst (von meiner Webseite):
Zitat
Im Gegensatz zu Rasieraparaten mit Seifenspalt (geschlossene Schaumkante) wird bei Hobeln dieser Bauart der Schaum nicht abgestreift, bevor die Klinge auf die Haut trifft, wodurch diese sehr gut gleiten kann. Rasuren mit einem offenen Zahnkammhobel sind daher sehr angenehm und sanft und für empfindliche Haut bestens geeignet.

Die Rasur mit einem offnen Zahnkamm-Hobel kommt einer Messerrasur sehr nahe, eine brauchbare Klinge vorausgesetzt. Eine Solche gleitet ganz sanft über die Haut und ist so scharf, dass sie kaum zu spüren ist, lediglich beim Schneiden der Stoppeln ist ein feines Zirpsen zu hören.

Der richtige Schneidwinkel beim offenen Zahnkamm ist auch von einem Anfänger recht schnell gefunden: Hobel flach ansetzen wie einen Rechen. Damit die Klinge auf die Haut kommt, wird der Griff des Hobels angehoben, somit kann die Rasur beginnen. Die Zinken des Zahnkamms bewirken, dass die Klinge einen gleichmäßig über Klingenlänge verteilten Kontakt zur Haut bekommt. Das ermöglicht eine sichere Führung des Rasierapparates mit einer ausgesprochen geringen Verletzungsgefahr.

Mit anderen Worten: Wer sich mit einem offenen-Zahnkamm-Hobel ins Fleisch schneidet, hat entweder eine unbrauchbare Klinge am Werk oder braucht noch etwas Übung ;)

Rolf
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

Milchbart

Hallo erstmal! Ich lese in diesem Forum schon eine Weile mit, hab aber bis jetzt noch nichts geschrieben. Super Forum!!! :)

Zum offenen Zahnkamm:

Ich habe ende letzten Jahres mal einen alten Gillette mit offenem Zahnkamm bei Ebay ergattert.  Ich war sehr überrascht wie sanft der ist (in verbindung mit einer Derby Klinge). Wenn der Bart mal länger als 2-3 Tage nicht abrasiert wurde nehme ich den auch sehr gern, der kriegt den Dreitagebart ohne Probleme weg. Da liegt für mich der Vorteil in diesen Hobeln.

Gruß

henning

Hallo
Das mach ich mit dem Merkur Futur der macht auch keine Gefangenen, wenn es nicht anders geht. Ein Dreitagebart ist in der Regel aber wunderbar für die Messerrasur geeignet. Da macht das dann richtig Spaß und eine hohle Klinge ordentlichen Krach.
Das Zahnkammhobel sanft sind, schreibe ich seit geraumer Zeit. Viele Zeitgenossen verwechseln, verständlicherweise, das Gefühl der kratzenden Zinken, mit Aggressivität. Das hat man natürlich nur, wenn man den Hobel zu flach hält. Eine erhöhte Schneidegefahr, wie Honka bei Nahr erzählt wurd, ist natürlich absoluter Quatsch. Ob mich Zinken oder Schaumleiste vor der Schneide schützen ist einerlei, beides erfüllt seinen Zweck. Vielmehr werdeen sich die Anwender ganz normale Cuts zugezogen haben, wie man sie als Anfänger mit anderen Hobeln auch mal bekommt. Das werden sie dann wohl mit dem Gefühl der Zinken dramatisiert haben.
Das man einen Zahnkammhobel so benutzt, daß man weniger drücken sollte als bei "normalen" Hobeln mit Schaumleiste, ist keine neue Erkenntnis. Die Schaumleiste wurde ja gerade deshalb erdacht, stellt eine Evolutionsstufe von großer Wichtigkeit dar. Wer sich vorwiegend mit solchen Hobeln rasiert, wird quasi dahingehend verwöhnt, daß er unbewußt so drücken kann, bis er "seine" Rasur bekommt, ohne größeren Schaden zu nehmen. Bei ursprünglichen, oder speziellen Hobeln, wie Zahnkamm-, Torsions- oder Schrägschnitt-Hobeln, oder auch aggressiveren genosen wie dem Futur, rächt sich dieses Verhalten dann gnadenlos in Form von Cuts oder Rasurbrand. Ganz individuelle, aber kaum verwunderliche Fehler durch klassisches Fehlverhalten.
Alter Freund trifft den Nagel auf den Kopf und untermauert meine Theorie von der "Betriebsblindheit", also daß man unbewußt Fehler macht und erstmal nicht erkennt, weil man sich so verhält wie man es immer macht:
ZitatIch denke deine Anmerkungen treffen den Nagel auf den Kopf. Hab mir das nochmal angeguckt und festgestellt dass ich ziemlich fest gedrückt habe.
Die Wilkinson-Klingen die ich hier habe sind so mittelmässig dass ich unbewusst drücke, und bei einem Hobel mit Schaumkante macht das scheinbar nix. Hier schon.
Das rächt sich bei mir fast jedesmal bei Verwendung eines aggressiven Torsionshobels wie dem 37 von Merkur. Ich habe weit über 180 Hobel und verwende ca. ein Drittel davon in unregelmäßigen Abständen. Dazu ist der mir so sanfte Progress mein Lieblingshobel. Wenn ich dann den 37 nutzte, rasierte ich mich wie immer und damit komplett falsch, weil ich so drückte, wie ich es gewohnt war. Da ich keine Lust habe, mich wegen einem einzigen Hobel jedesmal umzustellen, hat sich der 37 für mich einfach erledigt, denn ich habe genügend andere wunderbare Modelle zur Verfügung.
Hier mal Zahnkammhobel mit überhaupt nie spürbaren "Zinken", egal wie falsch man hält, weil die einfach zu rund oder zu flach sind:













Das sind für mich dann aber auch eher Zwischendinger, deren Zinken mehr oder weniger den eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen.

Ciao

Arnfried

Zitat von: henning am 14. Januar 2009, 09:16:49Das sind für mich dann aber auch eher Zwischendinger, deren Zinken mehr oder weniger den eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen.

Nenn doch bitte mal den einen oder anderen Hobel, der noch hergestellt wird und leicht zu beschaffen ist, der einem "Ur-Zahnkamm" nahe kommt. Seit Sylvester bin ich ja dank kimeter stolzer Besitzer eines ZKH - und äußerst zufrieden mit den Rasuren, die dieses Gerät ermöglicht. Vielleicht lege ich mir irgendwann einen weiteren Zahnkamm zu.

henning

Merkur 11, 12, 15, 25 z. B.. Sonst kenne ich keinen Hersteller mit "echten" Zahnkämmen, wo man die Zinken auch spürt. Beim Roedter ja nicht.

Ciao