Stumpfgeledert - was nun???

Begonnen von fridolin, 02. September 2008, 09:07:18

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Dullblade

Um ein Messer totzuledern, muss man sich schon ziemlich vekehrt anstellen. Dann ist es das Forumsmesser, d.h. dass Messer ist maximal 1-2 Monate alt. Wenn man nicht wirklich grob ledert, passiert da eigentlich wenig. Wenn es dann bei anderen Messern mit dem Ledern einigermaßen klappt, dann ist viellicht nicht (nur) das Ledern die Ursache.

Kann es denn nicht auch sein, dass nur etwas zuviel geldert und der Grat überzüchtet wurde? Und der könnte nun umgeklappt sein!

Die einfachste Methode dass zu überprüfen ist der Abzug am Handballen. Ist der Grat umgeklappt, dann spürt man auf einer Seite beim HAndballenabzug einen deutlichen Unterschied zur anderen Seite. Die eine Seite flutscht, die andere hakt. Auf diese Seite ist dann der Grat geklappt. Und wenn das der Fall ist, dann zieh ich zunächst mal slange über diese Seite mit dem Handballen bis es eben nicht mehr hakt. Mit Glück richtet sich der Grat auf und das Messer ist nach ein paar Abzügen wieder scharf!

Den regelmäßigen Handballenabzug den Honka meint, ist wohl der nach der RAsur. Der trocknet die FAcette und richtet den Grat wieder ein bisschen...

Bevor Du also das schöne Messer über die STeine schickst, Handballentest!

Übrigens war das Forumsmesser auch bei mir heute dran. Mittlerweile spielt es bei mir in der obersten Liga, anfänglich war es noch etwas rauh.

fridolin

Zitat von: Dullblade am 02. September 2008, 11:37:56

Bevor Du also das schöne Messer über die STeine schickst, Handballentest!


Danke sehr - wird auf alle Fälle beherzigt!!!
Warum zu Fuss gehen, wenn man vier gesunde Reifen hat?

Pepe

Zitat von: UbuRoy am 02. September 2008, 10:39:16
Leider kann man dann allerdings keinen anderen für die Fehler verantwortlich machen, als sich selbst, gell  >D

Wer schlechten Standard braucht, muss sich eben mit Gillette rasieren, beim Donald picken, sich bei H&M einkleiden und Bildzeitung lesen sowie Dokusoaps gucken und FFN im Radio hören, wer was Gutes will, muss es selbst erlernen oder bezahlen.
Für Deutschlandradio ist GEZ fällig und bei der Messerrasur eben das erlernen einiger Fertigkeiten. So sieht das aus...  ;D


gut das Du den Breitsmiley drangehängt hast...sonst könnt' noch jemand meinen, du meinst das, was Du so schreibst, wirklich ernst.
Solltest Du es wirklich ernst gemeint haben, dann sieh Dich vor, dass Dich nicht Burger essende Adjustable-Rasierer in H&M T-Shirt mit laufendem Radio mit einer Bildzeitung erschlagen >D

UbuRoy

An den politisch korrekten Beschützer der Schwachen und derer die mit schlechter Motorik ausgestattet sind:

Nicht ganz ernst, aber mit bierernstem Hintergrund.

Die Quintessenz daraus ist durchaus ernst gemeint, die Wahl der Worte rein subjektiv.

(siehe auch genau diesen Beitrag)  ^-^


Geier0815

Da dieses Thema wieder hoch kam, hab ich mal eine (ernstgemeinte) Frage dazu: Wie schafft man es ein Messer totzuledern wenn es gerade frisch vom Schärfen kommt? Dinge wie den Riemen kleinhacken mal außen vor. Bei längerem Gebrauch leuchtet es mir ja noch ein: Beim Rasieren entstehen kleine Unebenheiten quasi Brüche (mikroskopisch klein) in der Schneide die durchs Ledern wieder aufgerichtet werden und teilweise abbrechen. Wenn diese zu viel werden, wird das Messer stumpf. Dies ist aber eher eine Folge der Rasur als des Lederns. Dann gibt es ja noch die Theorie des "Materialflußes" auf molekularer Ebene was auf lange Dauer evtl eine entstehende Balligkeit erklären könnte. Aber dieser Vorgang dürfte sich erst bemerkbar machen wenn man das Messer schon lange in Gebrauch hat und entsprechend häufig geledert hat.
Die einzige Möglichkeit die mir einfallen will, wäre den Messerrücken beim Abziehen vom Leder abzuheben und damit die Schneide immer wieder umzubiegen was dann zu einem Materialbruch führt. Aber das ist ja nun ein Fehler den auch ein Anfänger bemerken sollte.

Bengall Reynolds

Zitat von: Geier0815 am 23. Oktober 2009, 12:11:47
()
Die einzige Möglichkeit die mir einfallen will, wäre den Messerrücken beim Abziehen vom Leder abzuheben und damit die Schneide immer wieder umzubiegen was dann zu einem Materialbruch führt. Aber das ist ja nun ein Fehler den auch ein Anfänger bemerken sollte.

Ja klar, anschließend beim rasieren  ;)

Mal im Ernst:
-DAS ist DER Fehler den ich am häufigsten beobachte.
An zweiter Stelle kommt:
-Das Messer so behutsam abledern das die Schneide das Leder nicht mal berührt. Meist bei dem Zug in Richtung zum Körper.
Der zweite Platz wird sich aber geteilt mit:
-Einen dieser 12,99 EURO Riemen von Ebay verwenden.
On a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero.

lesslemming

Das passiert wirklich häufig!
Totledern bedeutet übrigens nicht "zu viel ledern" sondern schlicht und ergreifend falsch.
Das Ledern ist das A und O bei der Rasur und hier werden die meisten Fehler gemacht.
Jeder der Messer für andere schärft hat es vielleicht schon erlebt;
das Messer ist perfekt und gewissenhaft geschärft,
der Empfänger streicht es und die Schärfe ist futsch.
Der Empfänger ärgert sich und macht den Schärfer verantwortlich.
Daher würde ich empfehlen die erste Rasur mit einem frisch geschärften Messer
OHNE eigenes Ledern zu machen, lieber darum bitten die Messer vor dem Abschicken nochmal zu streichen.

Wenn die erste Rasur dann gut ist, und die zweite nicht... naja dann haben wir den Übeltäter.

Ich selbst kann mich noch zurückerinnern als ich begonnen habe mit der Messerrasur,
auf den Steinen war ich schon echt gut, aber nach dem Ledern war davon nichts mehr zu merken.
Die Haare sind gesprungen und haben gezappelt.
Anfangs habe ich (natürlich  O0 ) das Leder verantwortlich gemacht,
aber mittlerweile habe ich das Ledern besser im Blut und bemerke jetzt eine Verbesserung beim Ledern ;)

Viele Fehler passieren bei Unachtsamkeit:
Der Rücken wird angehoben, an bestimmten Stellen wird mehr Druck ausgeübt...
und mMn durch zu langsames und ängstliches ledern!
Der beste Lederer hat den Fluss verinnerlicht und aufgrund der relativ hohen Geschwindigkeit,
bleibt der ausgeübte Druck recht konstant. Das heißt nicht das alle jetzt mit 190 Sachen über ihr leder rubbeln sollen,
sondern das die Angst-lederer den Bewegungsablauf besser verinnerlichen sollen.
Und Achtung, Unachtsamkeit wird hier doppelt bestraft

Wichtig finde ich auch, das nicht zu machen was die Amerikaner empfehlen:
feste stramm ziehen. Nichts gegen das Strammziehen, das darf jeder machen wie er will.
Er sollte nur nicht *feste* daran ziehen. Denn dann verkrampft man mit beiden Armen
und der Bewegungsablauf wird gestört.
Lockerer Griff, flüssige Bewegung und Achtsamkeit sind die Grundbausteine zum erfolgreichen Ledern
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

harrykoeln

#22
Auch sehr gerne genommen und gerade in letzter Zeit immer wieder Thema gewesen:

Wir war das noch - Glattleder 5 Rasuren lang, und alle 5 Rasuren ausgiebig Pastenriemen...
Wie heißts im Fernsehen? Liebe Kinder, macht das zuhause nicht nach.

Und wenn sowas lese oder höre, und CrxOx Riemen in den Händen eines Anfängers/Einsteigers ausgiebig genutzt sehe, dann bekomme ich Stehhaare. Ein Anfänger/Einsteiger braucht ein rasurtüchtiges Messer und ein funktionerendes Glattleder. UND: er muss ein Messer ledern können oder es zumindest rasch lernen. Dann sollte er sich ums rasieren kümmern und dieses System völlig unangetastet lassen. Will er sich das Schärfen aneignen --> ok, andere Messer und anderes Equipment (wenn geht auch incl Leder). Never touch a running system... Und das möglichst so lange, bis er weiss, was er da wirklich tut, was er wann, wie und wie oft tut um das Gewünschte zu erreichen. Klar muss Mann das ausprobieren, learning by doing und try and error erleben... Aber eben nicht am aktuellen Rasurequipment. Schafft man dann einen tollen Rasierer, kann der zum Equipment dazu... und alles ist schön.

Erlaubt mir zu widersprechen, ein Messer hab ich im ratzfatz totgeledert, im ungünstigsten Fall reicht ein falscher Abziehvorgang und das Messer ist platt. Ich hatte schon einige solcher Patienten daheim.

Ich möchte eine, mich ausgesprochen nachdenkliche machende Frage stellen: Wir lesen und hören immer wieder, das nach den Steinen, der CrxOx Riemen dem Messer zum "2.ten Schneidenwinkel" verhilft.
Unter dem Mikroskop betrachtet, mache ich dabei nichts anderes, als der Schneide den ersten Schubser in Richtung Balligkeit zu verpassen, dh, die Schneide bekommt ein sanft, aber ein eben stumpferes Dach verpasst.

Und genau die Balligkeit ist das böse Monster, aber eben der Endzustand dem wir alleine schon durchs Ledern entgegenstreben. In der letzten Zeit konnte ich ein paar Beobachtungen machen und hab die durch ein paar "Versuche" versucht zu untermauern.

Es heisst doch immer, "wenns Messer nachläßt, kannstes mit dem Pastenriemen wieder aufpimpen". Mir wollte sich nicht so ganz erschließen, warum das so sein sollte, weil bestätigen konne ich das eh nie. Das hab ich erst in Frage und nach eben den Versuchen Folgendes fest gestellt: (hab da einmal was vorbereitet oder wie heißt das bei Kochsendungen immer?):
Nehm ich zum "aufpimpen" nen CrxOx-Hängeriemen, ist das sogar eher kontraproduktiv, denn was mache ich? Das Messer noch balliger. Für 2-3 Rasuren wirds vielleicht gehen, über die Güte der Rasuren decke ich das Mäntelchen des Schweigens.
Anders und 'n bißchen besser, nehme ich mir etwas Zeit und benutze abrasivere Pasten auf Ledern, die auf nen festen Untergrund aufgebracht sind. 5-10 Rasuren solala vielleicht.
"Testsieger" ist Bartistos Kieselerde-Methode. Das ist die einzige Methode, wie ich mit einem "müden" Messer um nen Stein drumrum komme und es dennoch wieder auf die Beine bring und das auch für nen längeren Zeitraum. Auch leicht zu erklären warum, sie erzeugt die Geometrie, wie sie auch ein Stein hinterläßt, denn sie arbeitet ja auch am "steinähnlichsten". Will sagen: Schleifpartikel, nicht nachgebender Untergrund ... wie beim Stein. Danach kommen wir wieder mit dem CrxOx Hängeleder ganz groß raus.
Wobei ich kurz anmerken möchte: das Experimentieren auf meinem Glasplattentisch mit unterschiedlichen abrasiven Mitteln wie CrxOx, Fe2O3, Zahnpasta, Stahlfix, Wiener Kalk uä, macht mir nen Riesenspaß und bringt Ergebnissen von Huiii bis Bäääh. Auch die Untergründe können variieren (Glasplatte, Marmor roh, poliert...). Ein großes Feld.

"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Geier0815

Puhh, ganz schön viel was Du hier in die Runde schmeißt.
Erste Frage warum Pastenriemen? Weil Steine die über ca. 12.000 liegen recht teuer sind, diese aber erst die Schärfe produzieren mit der man sich vernünftig rasieren kann, wohlgemerkt es geht jetzt nur um die Schärfe! Der Pastenriemen ist eine günstige (um nicht zu sagen billige) Alternative.
Zweites Thema Balligkeit. Balligkeit an sich ist nichts schlimmes, solange die "Spitze" der Schneide, also der Bereich der Schneidet einen gewissen Winkel nicht überschreitet. Dies läßt sich aber an einer balligen Schneide nicht allzu gut kontrollieren, dies können wir viel besser durch einen definierten Winkel wie er uns durch Steine oder Glasplatte gegeben ist.
Drittes Thema "zweiter Winkel". Warum schleifen wir einen zweiten Winkel, egal ob mit Steinen oder mit Pastenriemen? Wird dieser zweite Winkel einen Einfluß auf die Stabilität der Schneide haben? Ich denke eher nicht, dazu ist die Änderung des Winkel nicht gravierend genug. Warum also dann? Dieser zweite Winkel sorgt in erster Linie dafür das wir mit dem letzten und feinsten Schliff genau dahin kommen wo wir diese Feinheit brauchen: Exakt an der Spitze. Des weiteren sorgt der zweite Winkel dafür das wir optisch das Ergebnis unseres feinsten Mediums wahrnehmen und kontrollieren können.

Nun aber zum entscheidenden Punkt, was beim Pasten auf lange Sicht passiert: Wenn wir ein Messer mit dem Pastenriemen "auffrischen" müßen wir jedesmal den Winkel erhöhen um tatsächlich die Schneide zu schärfen. Wenn das Messer aber schon länger in Benutzung war, ist die Schneide kürzer geworden da wir beim "Richten" mit dem Leder ja die kleine Brüche entfernen die durch die Rasur entstehen. Damit erhöhen wir aber auch den Winkel der Schneide. Wenn wir nun Pasten kommen wir in einen Winkelbereich der eben nicht mehr langt um sich vernünftig zu rasieren. Eine Mögliche Lösung wäre es den Pastenriemen sehr stramm zu halten um den Winkel zu korrigieren was aber dann extrem lange dauert. Oder wir greifen zur Glasplatte oder gleich zu den Steinen.

harrykoeln

#24
Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 12:13:10
Puhh, ganz schön viel was Du hier in die Runde schmeißt.
...

Na, hoffentlich.

Im dann Folgenden...
Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 12:13:10
... Erste Frage warum Pastenriemen? Weil Steine die über ca. 12.000 liegen recht teuer sind, diese aber erst die Schärfe produzieren mit der man sich vernünftig rasieren kann, wohlgemerkt es geht jetzt nur um die Schärfe!Der Pastenriemen ist eine günstige (um nicht zu sagen billige) Alternative.
Zweites Thema Balligkeit. Balligkeit an sich ist nichts schlimmes, solange die "Spitze" der Schneide, also der Bereich der Schneidet einen gewissen Winkel nicht überschreitet. Dies läßt sich aber an einer balligen Schneide nicht allzu gut kontrollieren, dies können wir viel besser durch einen definierten Winkel wie er uns durch Steine oder Glasplatte gegeben ist.
Drittes Thema "zweiter Winkel". Warum schleifen wir einen zweiten Winkel, egal ob mit Steinen oder mit Pastenriemen? Wird dieser zweite Winkel einen Einfluß auf die Stabilität der Schneide haben? Ich denke eher nicht, dazu ist die Änderung des Winkel nicht gravierend genug. Warum also dann? ...

Des weiteren sorgt der zweite Winkel dafür das wir optisch das Ergebnis unseres feinsten Mediums wahrnehmen und kontrollieren können.
...

sind wir aber teilweise völlig gegenteiliger Auffassung.

Der Pastenriemen ist kein "billiger Ersatz" eines feineren Steines. Würde ja im Umkehrschluss bedeuten, brazzel mit nem feinen Stein die zweite Facette ran und donner den Pastenriemen....
Ich für meinen Teil unterstütze die Arbeit des Pastenriemens sehr gerne nachdem ich fix und fertig auf den Steinen bin, indem ich mit 5-10 Zügen auf dem feinsten Stein pro Seite ne kleine Mikrophase "hinhauche". Und dann aufs Leder. Aber verzichten aufs Leder? NEVER! Ich bin im Gegenteil ein ausgesprochener Freund des ausgiebigen Lederns, auch vor der Rasur. Ich hab mit nem Messer lieber 80 richtig geile Rasuren bevor es wieder auf den Stein muss, als 150 solalalene.

Balligkeit ist der Tod des Rasierens, auf ne ballige Schneide kannste aufsatteln und in den Sonnenuntergang reiten, aber Dich sicher nicht mehr mit ihr rasieren. Ists ballig, ists vorbei mit der Herrlichkeit.
Solche Sätze
Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 12:13:10
...  Balligkeit an sich ist nichts schlimmes, ...
halte ich Anfängern gegenüber für nicht hilfreich, auch wenn die Erklärung stante pede folgt und sagt, warum es eigentlich doch nicht so ist. Und sei mir nicht böse, aber die Aussage
Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 12:13:10...
Zweites Thema Balligkeit. Balligkeit an sich ist nichts schlimmes, solange die "Spitze" der Schneide, also der Bereich der Schneidet einen gewissen Winkel nicht überschreitet. Dies läßt sich aber an einer balligen Schneide nicht allzu gut kontrollieren, dies können wir viel besser durch einen definierten Winkel wie er uns durch Steine oder Glasplatte gegeben ist.  ...
kapier ich nicht.
Balligkeit sei nichts schlimmes solange ein Winkelbereich nicht verlassen wird. Wird der Bereich nach oben (also stumpfer) verlassen, kann ich das nur an einem Zustand den Stein oder Glasplatte hinterläßt kontrollieren? Ich verstehe die Aussage nicht.


Erst der zweite Winkel bringt, mit seiner gewollten Abstumpfung, genug Material hinter die Schneide, das sie nicht beim ersten Härchen wegknickt.

Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 12:13:10
...
Nun aber zum entscheidenden Punkt, was beim Pasten auf lange Sicht passiert: Wenn wir ein Messer mit dem Pastenriemen "auffrischen" müßen wir jedesmal den Winkel erhöhen um tatsächlich die Schneide zu schärfen....
Genau, das Messer wird ballig.

"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Geier0815

Ok, Thema Balligkeit. Ballig bedeutet ja das Du mehrere Winkel an der Facette hast. Es macht aber einen Unterschied ob diese sich im Bereich 16, 17, 18 und 19 Grad bewegen oder ob sie bei 22, 24, 26 und 28 Grad liegen. Ob die Übergänge der Winkel nun fließend sein mögen oder nicht, ist in dieser Betrachtung erst mal egal. Mit der ersten Geometrie wirst Du dich gut rasieren können, mit der zweiten wohl eher nicht. Beide sind ballig, also ist nicht nur der Faktor Balligkeit entscheidend sondern der stumpfste Winkel.
Mit einem Pastenriemen wirst Du nicht wirklich feststellen können wie weit Du von einem "brauchbaren Winkel" entfernt bist weil sich das Leder der Facette anpasst. Bei Stein oder Glas fällt diese Einschätzung leichter: Siehst Du dort den Abtrag weiter oben, sprich an der Facette in Richtung Rücken, weißt Du das der Winkel an der Spitze deutlich zu groß geworden ist. Ist der Abtrag nun eher bei der Spitze, siehst Du das Du noch nicht zu weit aus einem brauchbaren Bereich raus bist und kannst die Facette durch zB eine Lage Tape wieder richten.

Beim Thema Pastenriemen weglassen wenn man nur einen genügend feinen Stein hat, liegen wir wohl wirklich auseinander, denn ich verzichte gerne darauf. Was ich allerdings auch nie weglasse ist der reine Lederriemen.

harrykoeln

Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 19:51:31
Ok, Thema Balligkeit. Ballig bedeutet ja das Du mehrere Winkel an der Facette hast....
Ballig ist für mich verrundet und unbrauchbar. Bißchen ballig oder gerade noch brauchbar ballig macht für mich so viel Sinn, wie ein bißchen schwanger.
Hab ich mehrere (zwei) Winkel, rede ich von mehreren (zwei) Winkeln...

Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 19:51:31
...
Mit einem Pastenriemen wirst Du nicht wirklich feststellen können wie weit Du von einem "brauchbaren Winkel" entfernt bist weil sich das Leder der Facette anpasst. Bei Stein oder Glas fällt diese Einschätzung leichter: Siehst Du dort den Abtrag weiter oben, sprich an der Facette in Richtung Rücken, weißt Du das der Winkel an der Spitze deutlich zu groß geworden ist. Ist der Abtrag nun eher bei der Spitze, siehst Du das Du noch nicht zu weit aus einem brauchbaren Bereich raus bist und kannst die Facette durch zB eine Lage Tape wieder richten.
...

Ich versteh das nicht. Das machste doch eh nur, wenns Messer nicht mehr schneidet, also wenn die Facette nicht mehr funktioniert. Und dann kommts ohnehin auf die Steine oder die Glasplatte. Was soll ich denn da noch lange rumdaddeln und machen und kleben und gucken hier oder da?

Zitat von: Geier0815 am 24. Oktober 2009, 19:51:31
....
Beim Thema Pastenriemen weglassen wenn man nur einen genügend feinen Stein hat, liegen wir wohl wirklich auseinander, denn ich verzichte gerne darauf. ...

Das sei Dir unbenommen. Und wenn Du mit öligem Zeitungspapier klarkommst, ists doch auch völlig Latte, solange das Messer sanft rasiert... 
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