Kennt jemand diesen Verkäufer, bzw. Stein (Nakayama)

Begonnen von Dullblade, 22. September 2009, 08:48:41

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Dullblade

Ich weiß, dass Ebay verweise nciht gerne gesehen werden, aber die Auktion ist ja schon abgelaufen. Ich hoffe es geht also, wenn nciht, bitte löschen.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=200355446586

Ich habe diesen Stein anhand der Beschreibung gekauft; es handelt sich also angeblich um einen mehr als 70 Jahre alten Nakayama Stein, angeblich hervorragend für unsere Zwecke geeignet. Die Transaktion erfolgte völlig problemlos, der Stein kam heute an und schaut gut aus, eigentlich wie erwartet; auf jeden Fall groß genug für unsere Messerchen, die nutzbare Fläche entspricht in etwa meinen Spydercos.
Der Haken, er kostete nur 84 Euro, was einem angesicht der Preisvorstellungen für japanische Natursteine schon ein bisschen stutzig macht. Ich werde ihn in den nächtsten Tagen mal benutzen und berichten. Der Stein ist eben, fühlt sich sehr glatt an. Es ist zwar eine Bruchstelle in einer Ecke der Schleifebene erkennbar, die wird aber keinen Einfluß haben, da bin ich mir sicher.

Pepe

der Preis hätte mich auch erstmal stutzig gemacht...

Ich glaube, moviemaniac und harrykoeln haben solche Steine und kennen sich damit aus.


Pepe

der günstige Preis kam ggf. wegen dem großen Ausbruch zustande...
Beim Schärfen stört das allerdings einen Profi wie dich ja wohl nicht sonderlich  o) :D
...must' halt nur ein bisschen aufpassen, dass Du an der Kante mit dem Messer nicht abrutscht.

moviemaniac

#4
@Pepe: Der Ausbruch spielt gar keine Rolle, diese Steine werden pro Gramm verkauft je nach Qualitätsklasse.

Ich vermisse auf dem Stein jegliche Stempel, die ich bisher mit den Nakayamas in Verbindung bringen konnte, besonders der Stempel der Besitzerfamilie fehlt mir. Auf Straightrazorplace gibt es einen sehr kompetenten Mann "soatoz", der dir sicherlich mehr helfen kann als ich.

//edit: Lese gerade, die Steine sind aus alten unbearbeiteten Brocken neu geschnitten worden. Das erklärt die mit unbekannten Stempel. Würde aber dennoch zur Sicherheit soatoz fragen ;)

Wichtig ist aber nur, dass er gut funktioniert. ;)
Herzliche Grüße aus Oberösterreich,
Klaus

UbuRoy

Sieht jedenfalls aus wie ein Nakayama. Freu dich das Du den günstig bekommen hast. Pfeif auf die Stempel und schärf einfach die Messer damit. Dann wirst sehen ob er gut ist oder nicht.

Immer dieser Markenwarenhype heutzutage...  o)

lesslemming

#6
330mate_com ist ein bekanntes Mitglied der Straightrazorplace-gemeinder! Schau dich dort mal um, seine Steine wurden auch schon erwähnt und besprochen

ich würde mir in den Fuß beißen wenn ich den mal probieren dürfte.
Sag an: wie arbeitet er für dich?

p.s: wie hast du ihn nach DE bekommen, waren Zoll und Steuern nicht eine Qual?

p.p.s: so wie die Stempel aussehen könnte es ein Nakayama sein (bzw. so gestempelt),
ich meine eines der Zeichen wiederzuerkennen.
Es ist kein Maruka, oder Maruichi.

Beides sind spezielle Stempel, kreisrund mit dem Namen der Familie darin:
Maru = Kreis Ka(to) / Ichi = Familienname
also ein besonderes Qualitätssiegel, aber immens teuer.
Diesen Stempel hat NICHT jeder Nakayama bekommen.
Weil nicht jeder den besonderen Qualitätsmerkmalen entsprach
und optische Mängel aufwies.
Und Ausbrüche und Unebenheiten spielen durchaus eine Rolle im Preis,
zumindest bei den mir bekannten Quellen (oldschoolshaving etc. pp.)
wo die Steine eher nach Qualität als nach Quantität gehen,
wobei letzteres natürlich immer eine große Rolle spielt
Ein 600 gramm schweres, 10cm dickes kleines Viereck würde niemand kaufen  ;)


Von der Farbe her würde ich es als Asagi mit Kiita beschreiben,
also bläulich mit gelben Teilen.
Den Farben werden Merkmale zugeschrieben wie besonders schnell, oder langsam

so wie es bei gelben belgiern Unterschiede gibt, es gibt beige, grüne und rote.
Im prinzip, meine ich, alle dieselben nur mit leichten Unterschieden.

Ich kann mich aber natürlich auch irren, bin noch recht grün bei den Naturjapanern
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

Dullblade

Im Ebay Link ist es ja eigentlich genau beschrieben, insbesondere die angeblichen Steineigenschaften. Scheinbar hat der Verkäufer auch nochmehr von der Sorte. Freut mich zu hören, dass er zumindest im Straight...forum bekannt ist. Ich hatte ihn noch angemailt und gefragt ob die Steine für Rasiermesser geeignet sind. Laut Verkäufer für alle , also europäische und japanische Messer.

Schauen wir also einfach was geschieht...
.

Dullblade

So konnte natürlich nicht widerstehen und hab meinen Japaner über die Steine geschickt. Erst 1000er King, dann alle Spydercos, dann der Nakayama. Immer mit 3* vorne 1*hinten... . Für das letzte Finish hab ich dann 1 Lage abgeklebt und bin noch mal 20 Züge über den Nakayama.
Das Gefühl auf dem Nakayama ist schwer zu beschreiben aber durchaus mit nichts zu vergleichen, was ich bisher je unter meinen Fingern hatte. Man fühlt irgendwie wie er arbeitet, obwohl er doch ziemlich glatt ist; der Spyderco ultrafein scheint aber zunächst nicht gröber zu sein. Die Facette kommt aber viel gleichmäßiger vom Nakayama, denn vom Spyderco. Allerdings geht das Finish in eine sehr feine gleichmäßig, satinierte Fläche, während der Spyderco mehr spiegelte und kleine "Kratzerli" zeigte.
Der Haartest gelang mit dem Messer vom Stein nicht (er gelang mit diesem Messer aber noch nie vom Stein weg). Danach ins Bad, vielleicht 20-30 Züge über Eisenoxid und ein bisschen geldert. Danach häckselte das Testhaar!

Kurzum mogen früh wird es sich zeigen. Mein Japsermesser hatte ich selbst nie zur sanften Rasur gebracht. Harry hat sich drum bemüht, die Rasur wurde deutlich besser, aber immer noch weit von der Sanftheit meines Referenzmessers entfernt. Morgen früh werd ichs wissen!

fenriswolf

Da machst Du Dir die Mühe und baust Dir eine komplett neue Facette auf um ihr dann zum Schluss mit 20 Zügen auf dem Japaner einen stumpferen Winkel zu verpassen.  ???

Der Vorteil japanischer Rasiermesser liegt meiner Meinung darin, dass man sich mit einer stabilen Schneide rasiert und nicht mit einem labilen Grat. Um diesen stabilen Grat dann jedoch soweit zu bekommen, dass der berühmten Haartest möglich ist, reicht ein wenig ledern nicht aus. Je nach Messer empfielt sich zudem der Einsatz eines Chromoxidriemens zwischen Stein und blankem Leder. Auch erfordern japanische Rasiermesser öfters eine höhere Zahl von Streichbewegungen auf dem blanken Leder wie dünner ausgeschliffene Rasiermesser eurpäischer Bauart um zum gewünschten Resultat zu kommen.

Gib dem Stein beim nächsten Komplettaufbau doch die Chance, sich auf dem selben Winkel zu beweisen. Ist das Ergebnis unbefriedigend, kannst Du Die zweite Facette immer noch anlegen.

Dullblade

Ich habe bisher (an meinen europäischen Messern) eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht, wenn ich die Facette komplett neu aufgebaut habe und am Schluß die letzte Spitze etwas steiler angeschliffen habe. Ich bilde mir ein, dass dies der Schnitthaltigkeit gut tut. Die Schneide wird dadurch ja eher noch stabiler. Ob der Winkel zu stumpf zum Rasieren ist sehe ich morgen.

Da der Haartest ja gut geklappt hat, reicht scheinbar mein bisheriges weniges Ledern aus. Ich habe bewusst kein Chromoxid eingesetzt, sondern das nicht ganz so aggressiv wirkende Eisenoxid, um wirklich nur wenig zu verbessern, da ich ja eigentlich die Wirkung des neuen Schleifsteins testen will. Es hat mich eigentlich auch erstaunt, wie schnell der Haartest kam, bis dato hatte ich mich an dem Messer totgeledert.  Aber entscheidend wird die Rasur morgen sein. Bis dato war das Messer nicht das sanfteste, wir werden sehen. Wenns nicht klappt kann ich ja nochmal die Facette durchschleifen, soo viel Arbeit ist das auch nicht, um den letzten Winkel wieder zu egalisieren.
Auf jeden Fall danke für Ergänzung, wie gehst Du denn (mit welchen Steinen und Pasten) an Deine tollen Iwasakis ran?


Dullblade

So, die Rasur ist vollbracht und ich bin zufrieden! So sanft war das Messer noch nie, was aber alleine noch nichts heißt. Das es aber jetzt in meinem oberen Viertel der Sanftheit mitspielt schon eher :). Besonders die Vorderseite (die echte, die weniger konkave (oder war es konvex?)) ist schon fast perfekt! Das Messer liegt gefühlt fast auf der Backe und es gleitet einfach durch. Die Rückseite war gefühlsmäßig einen Tacken ruppiger. Am gespanntesten war ich natürlich auf die Rasur gegen den Strich und zwar bei mir speziell an der Kinn-Wangen Seite, da hab ich nämlich "stählerne" Barthaare. Aber auch hier völlig zufriedenstellendes Rasurverhalten. Kurzum ich bin jetzt erstmalig mit meinem japanischen Harima Fuji Messer glücklich. Ich bin mal gespannt, ob dieser sanfte Zustand anhält, ich werde es mal die nächsten Tage nutzen.

Das Anschleifen des finalen Winkels als letzter Schleifgang, hat sich damit zumindest nicht als negativ erwiesen, ob es besser ganz ohne wäre, werde ich jetzt nicht testen. Neben einer besseren Schnitthaltigkeit aufgrund des marginal stumpferen Winkels, elimiert dieser Schleifgang in meinen Augen letzte eventuell vorhandene Bartpartikel, sofern der Stahl zur Bartbildung neigt (was bei meinem Japaner aber eher weniger der Fall zu sein scheint.

Zum "Discount" Nakayama:
Ich gebe diesem Stein meine eingeschränkte Empfehlung.
Eingeschränkt, da ich bisher nur ein einziges Messer (wenn auch bis dato problematisches) bisher damit geschliffen habe und viel wichtiger, dass ich keinen anderen japanischen Naturstein je zum Vergleich hatte. Er fühlte sich beim Schleifen dieses Messers besser an, als ich es z.b. von meinem ehemaligen King 8000 Gold und meinem Manufaktum Thüriger gewohnt war. Das Gefühl der Keramikspydercos ist sowieso anders. Das Resultat hat mich auf jeden Fall überzeugt.
Der Stein ist um die 2-3 cm dick, und hat in der obersten Lage, praktisch parallel zur fehlenden Ecke, auf der Gegenseite einen winzigsten Haarriß, der bis dato beim Schleifen nicht stört; er folgt erkennbar einer Sedimentschicht. Fiele der Stein runter, könnte ich mir hier einen Abbruch vorstellen. Insgesamt scheint dieser Stein, (aber auch andere Nakayamas, die ich aber nur von Bildern kenne) ähnlich wie z.B. Schiefer, aus verschiedenen Lagen (Sedimentschichten) aufgebaut, er ist nicht so homogen wie z.B. ein Thüringer

Pepe

Zitat von: Dullblade am 23. September 2009, 08:38:24
(die echte, die weniger konkave (oder war es konvex?))

...einfacher Merksatz dazu:
hatte das Mädchen Sex, wird der Bauch konvex...war das Mädchen brav, bleibt der Bauch konkav  ;D

Freut mich übrigens, dass die Schärf- und Rasier-Aktion positiv verlief.  dh:

fenriswolf

Zitat von: Dullblade am 22. September 2009, 17:40:54
Auf jeden Fall danke für Ergänzung, wie gehst Du denn (mit welchen Steinen und Pasten) an Deine tollen Iwasakis ran?

Um beim Thema zu bleiben. Ich verwende als Steine im oberen Bereich meinen grünen und blauen Escher sowie einen Nakayama Asagi.



Es kostete mich etwas Überwindung, den Stein abzurichten. Nach dieser im Nachhinen erforderlichen Vorarbeit und seit der Verwendung einer Diamantplatte (DMT D8EE) zum Anreiben des Steines, spielt der Stein erst jetzt seine Stärke aus. Und ich sehe noch Potential in ihm.  :)




Dullblade

Zeigt das Bild den Asagi? Der sieht völlig anders aus, als meiner, insbesondere relativ homogen.
Seit wann bist Du stolzer Besitzer eines Tosuke? Wie ist es im Vergleich zu den Iwasakis? (Die Tosuke werden ja etwas öfter feilgeboten...)