Lagerschäden

Begonnen von srge01, 18. September 2009, 12:30:18

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srge01

hallo liebe freunde,
endlich komme ich mal wieder nach einer stressigen zeit dazu mich hier blicken zulassen:-)

bei mir ist in der letzten zeit immer wieder die gleiche frage aufgekommen,auf welche ich noch keine antwort habe.
ich habe relativ viele rasierfertige messer,die ich allle natürlich trocken lager.angenommen ich benutzte ein messer 1-2 jahre nicht,weil ich "keine lust"auf das messer habe,nehme es aber dann aus der schachtel ,leder es usw...ist es dann rasierfertig,oder verliert es durch was auch immer an schärfe?es tauchen ja bsp in der bucht derzeit viele nagelneue fillis auf,von denen ich einige habe,selbst die original eingeschweissten messer haben nicht die erwartete schärfe,waren diese noch nie scharf,oder haben sie die selbige verloren?
beste grüsse stefan

herzi

Wenn sie bei Raumtemperatur und trocken gelagert werden kann ich mir nciht vorstellen, daß sich was ändert.
Gruß,
Stefan

Frank83

Ich bin auch der Meinung dass sich da nichts ändert im Laufe der Zeit. Das einzige was sich wohl geändert hat ist die Vorstellung von Schärfe. Wir sind alle Liebhaberschärfe gewohnt, die es eigentlich nicht braucht. Das dürften früher die Wenigsten als Standard betrachtet haben.

schlenk

Da ich sehr ähnliche Erfahrungen gemacht habe, srge01, gehe ich davon aus, dass in Abhängigkeit vom Hersteller die Messer ursprünglich nicht unseren Vorstellungen von Rasurschärfe entsprachen.
gruesse von schlenk

Lord Vader

eigentlich kann sich da nix ändern, eigentlich. ich besitze auch recht viele messer, von denen das ein oder andere auch schonmal in vergessenheit geraten kann. wenn es dann mal wieder entdeckt wird - vielleicht nicht nach 2 jahren, aber sagen wir mal nach 6 - 9 monaten - , dann habe ich schon beide varianten erlebt. das eine messer rasiert wie gewohnt wunderbar, ein anderes messer, dass top scharf weggelegt wurde, rasiert zwar immer noch ausreichend, aber es ist irgendwie rauher geworden. es hat sich also etwas verschlechtert, weas die rasureigenschaften angeht.


henning

Hier möchte ich einmal anmerken, daß man sehr alte Rasierklingen in der Regel nicht mehr verwenden kann. Dabei weiß ich nicht, ob es sich um damals übliche schlechtere Schärfe, oder um altersbedingte Veränderung zum schlechten hin handelt. Mir sind jedenfalls nicht ein einziges mal alte Klingen untergekommen, die man noch vernünftig verwenden konnte. Egal wie neu sie noch aussahen.

Ciao

srge01

hi henning,daran hatte ich auch schon gedacht..aber was mag da passieren?ist es flugrost,die den grat abträgt?man weiss es nicht,warscheinlich ist es nicht das verkehrtetste,sich einmal im jahr alle seine messer zu schnappen,um sie zu ledern um solchen problemen vorzubeugen...
danke auch an alle anderen für die rasche antwort...
sollte noch jemand eine idee haben,was passiert,bitte weiterschreiben:-)

Geier0815

Ich vermute das dort Oxydation stattfindet. Durch Feuchtigkeit und Wärme wird diese beschleunigt aber sie findet auch ohne statt. Die Messer werden ja nicht Luftdicht verpackt.

El Topo

Zitat von: Lord Vader am 18. September 2009, 12:55:55
dann habe ich schon beide varianten erlebt. das eine messer rasiert wie gewohnt wunderbar, ein anderes messer, dass top scharf weggelegt wurde, rasiert zwar immer noch ausreichend, aber es ist irgendwie rauher geworden. es hat sich also etwas verschlechtert, weas die rasureigenschaften angeht.

Genau das gleiche hab ich neulich auch bei einem Messer erlebt. Die Schärfe war zwar immer nich erheblich über "bloßer Gebrauchsschärfe", aber die Sanftheit hat leicht abgenommen. Heut hab ich das Messer erneut benutzt, auf Leinen und Leder abgezogen und schon war alles wie früher. Auch ich tippe auf mikroskopische Spuren von Oxidation durch Luftfeuchtigkeit. Solange der Rost nicht sichtbar ist, sollte aber Abziehen auf Leder (und Leinen?) die Sache aber wieder in Griff kriegen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sich der Grat bei trockener Lagerung bei Raumtemperatur irgendwie verändert. Zumindest nicht in absehbarer Zeit.
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


Iltis

Ich hatte das Glück, vor ca. 2 Jahren ein NOS Dorko 4/8, noch original verpackt, von schätzungsweise die 1950er Jahren bei ein Waffenladen kaufen zu können. Das Teil war sehr scharf - damit konnte man die oberste 1mm die Armhaare abschneiden, was ich beim selber Schärfen nie erreicht habe. Aber die Rasur war katastrophal, nur ruppig und unangenehm. Erst nach Abzug auf ein etwas durchhängenden Pastenriemen und langes Ledern war es zu ein vernunftiges Rasiermesser zu machen. Dorkos haben den Ruf, "eigenwillig" zu sein, und ich war damals der Meinung, das Messer war wirklich "zu scharf". Jetzt frage ich mich, ob es sich nicht um ein "Lagerungsschaden" handeln könnte. Ob das durch mikroskopische Oxidierung, oder eine Änderung in die Gefüge des Grates (was ich mir schlecht vorstellen kann) verursacht wurde, waage ich nicht zu vermuten. Immerhin lag das Messer ca. 50 Jahre lang in sein Schachtel, offensichtlich warm und trocken gelagert, weil auf die (nicht eingeölte) Klinge war kein Spur von Rost. So lange wird kein Messer bei uns rumliegen, und die negative Eigenschaften liessen sich relativ einfach beheben. Ich denke, man brauch sich kein grosser Kopf deswegen machen.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Frank Kratzsch

Das einzige was einem Messer schaden kann ist Wasserdampf, Hitze, Kalkablagerungen und aggressive Reinigungsmittel diese nutzen die feine Schneide unnötig ab und machen sie schnell stumpf.
Ansonsten sollte man die Messer auch nicht in Messerhüllen aus Leder lagern, da die im Leder verbliebenen Gerbstoffe eine Oxidation herbeiführen können.

Sonst wüßte ich nicht was dazu beitragen könnte, das Messer nach langer Lagerzeit stumpf sind.

Was wohl bei vielen Herstellern ein Problem ist, das die schärfe nach der Auslieferung nicht der gewünschten Rasurschärfe entspricht und diese erstmal fertig gemacht werden müssen. Wenn man sich also vor 5 Jahren ein Messer gekauft hat und es erst heute ausprobiert, kann es daran liegen das es noch nie wirklich scharf war....