Hobel als Geldanlage?

[egmac]

Mein erster Hoffritz hat eine leichte Beschädigung in der Vernickelung am Kopfdeckel (kleines Stückchen weggebrochen, stört nur optisch, wenn man es weiß), ist ansonsten tadellos schön und hat mich rund USD 35,00 gekostet. Ich habe für den ersten neuwertigen (ungebrauchten) Hoffritz Slant vor 6 Monaten USD 50,00 inkl. Versand gezahlt (allerdings nicht in der Bucht, sondern bei einem Antiquitätenhändler in Arkansas). Danach hat ein Hype um diesen herrlich vernickelten Hobel begonnen, und nach weiteren 2-3 Monaten habe ich für ein weiteres fabriksneues Exemplar bereits USD 200,00 inkl. Versand bezahlt. Das war es mir wert, denn so schöne Exemplare sind selten und gehen jetzt auch noch wesentlich höher (er ist jetzt meine "eiserne Reserve" und liegt unverwendet im Kasten)........ Außerdem habe ich für mich als Kaufmann einen "Mischpreis" kalkuliert!

[Cordy]

Vielleicht hat irgendjemand herausgefunden, das "Hoffritz" die Marke von James Bond ist.
Dann kommt hinzu das es ihn nicht mehr gibt unter der Marke, nur noch als Merkur,
und das "Hoffritz" irgendwie "luxurious" klingt. Schon ist der Hype da....

[feldgeist]

Echt? Dann behalte ich meinen Besser. 

[egmac]

James hat aber keinen Slant verwendet.......das war, so glaube ich ein Zahnkamm!

Die Wahrheit ist eher die, dass der 37c eben ein fantastisches Gerät ist (so man ihn intus hat) und die vernickelte und teilweise versilberte Version des Hoffritz wirklich ein Juwel unter den Hobel darstellt. Da ist, bis auf die Konstruktion, nichts, das an einen heutigen Merkur erinnert. Natürlich hat es damals viele Rasierer gegeben, die so liebevoll produziert waren....

Hier mein "Hässlichster" (der mit dem Fehler):

[kriklkrakl]

James hat sich zuletzt auch mit sowas rasiert,
imho sind solche Typen kein Masstab für den Hobelkauf: 


http://www.jamesbondlifestyle.com/index_gadgets.php?m=ga&g=ga007

[feldgeist]

Es gibt da wohl einen Unterschied zwischen Buch und Verfilmung.

[egmac]

Das ist kein Rasierer, sondern ein Gerät für Verhöre russischer Spione.....

[Sapone da Barba]

Hab' ich schon erwähnt, daß ich für meinen Merkur 37c 2007 EUR 24,50 gezahlt habe? Heute zahlt man gut 10 EUR mehr exclusive Versand.

Damals habe ich mir noch einen Zweiten davon als Backup gekauft, weil er so günstig war.

Gegebenenfalls treibt die Einführung von Paypal auch die Preisspirale hoch, bieten bei xbay.com heute weltweite Interessenten mit, was vor ein paar Jahren möglicherweise noch nicht so war.

[slimboy]

Das Problem mit Sammlungen ist, dass sie dramatisch an Wert verlieren können, z.B. wenn die Sammlergeneration wegstirbt.

Vor 40 Jahren hat das bei Briefmarken eingesetzt, ab ca. 1975 ging die Generation der 1900-1920er in Rente und dachte ans verkaufen. Heute sind Briefmarkensammlungen praktisch wertlos mit Ausnahme von ein paar Higlights.

Also als Geldanlage wären mir Rasierer zu kribbelig. Dazu kommt: Meist werden solche Sammlungen erst von den Erben verkauft und dann relativ schnell zu Geld gemacht.

Nee, ich verwende meine Rasierer schön zum Rasieren, dazu wurden sie ja schließlich gemacht. Das Sammeln überlass ich anderen.

slimboy

[egmac]

Die Erfahrung mit den Briefmarken musste ich auch schon machen........

Allerdings gibt es einen Unterschied: Rasiert wird immer werden.....und Nostalgiker wird es immer geben! Allerdings gebe ich dir recht, große Vermögenzuwächse wird man mit Hobeln wohl nicht erreichen können. Aber innerhalb von 2 Generationen wird man schon das eine oder andere hypen können........

[Siegfried Sodbrenner]

Aber innerhalb von 2 Generationen wird man schon das eine oder andere hypen können.....

Weise Worte vom Meister!
Was steht uns nach "Hoffritz" denn als nächstes ins Haus? Vielleicht das große "Single-Edge-Revival"? Oder doch endlich auch in Deutschland der große "Eclipse Red Ring" Hype?

[Fynn1177]

Rasurdarwinismus 
Siehe Wikipedia
Das Konzept des universellen Darwinismus geht nun davon aus, dass bei jedem System mit diesen Bedingungen Evolution stattfinden wird, ganz gleich in welchem konkreten Rahmen. Das heißt, dass sich bei den Einheiten mit der Zeit komplexe Eigenschaften herausbilden, die ihre Reproduktion begünstigen, während in jeder Generation auch ein Teil verdrängt wird (d. h. ausstirbt). Teilweise können Eigenschaften auch an Komplexität verlieren, wenn der entsprechende Selektionsdruck nachlässt oder sich eine weniger komplexe Eigenschaft als vorteilhafter durchsetzt. Der Universelle Darwinismus sagt für die Entwicklung keine Zielrichtung voraus.

[SFH]

Survival of the schnittest  

[oh Mann, diesen Wortwitz würde sich nicht einmal Tennessee trauen  ]

[Diefenbaker]

Auch wenn der Preis insbesondere für antike Gillettes gerade in der Bucht angezogen hat, so bleibt es doch in der Masse nur Peanuts. Wer hat den schon das Glück, vor Jahrzehnten einen "Toggel" für schmales Geld zu ergattern um ihn jetzt für dreistellige Beträge zu verkaufen.

Mal eine ganz andere Rechnung:
Ein Aristocrat Nr 22 kostete 1957 in Deutschland 17,50 DM (Quelle mr.razor). Das Durchschittseinkommen eines Arbeiters lag in dieser Zeit bei etwa 378 DM/monatl. (Quelle irgendwo im Internet). Der Aristocrat hätte damals also etwa 4,6% eines durchschnittlichen Monatslohns gekostet.

Rechne ich heute mal 50€ für so einen Hobel und setzte 3000€ als Monatslohn an, dann wären das knapp 1,7%.
Vor diesem Hintergrund als ein Wertverfall.

Ob es sich jetzt noch lohnen könnte, mit der Sammelleidenschaft zu spekulieren, .... Zu viel Gedöns bei magerer Redite, es sei denn, ich hätte die Adjustable zu dutzendweise im Keller.

Gruß
Gerhard