Gillette Adjustable

Begonnen von Eugen Neter, 07. Januar 2008, 12:03:04

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makingthingssharp

Also ich habe auch eine Super Adjustable (Black Beauty pre Kunststoffgriff) und einen Slim. Und für mich ist der Super auch ein bisschen besser und einfacher zu handhaben. Liegt wahrscheinlich am längeren Griff. Der Kopf, denke ich, sollte bei beiden identisch sein. Bin mir da aber auch nicht 100% sicher. Mit und Quer nehme ich Stufe 6 - Gegen den Strich Stufe 4. Funktioniert tadellos.

Beste Grüße
Das Denken ist eine zu schwierige Sache, als dass jedermann darin herumdilettieren dürfte.

slimboy

Der Fatboy war schon was besonderes.

Er wurde in den großen Zeitschriften wie z.B. Life, Paris Match und Spiegel international ganzseitig beworben, wie es sonst Luxusgütern (Rolex , Cartier, Astor) vorbehalten war. Er kam in der Schachtel mit dem Vergrößerungsglas über dem Nummernrad.  Das war toll gemacht und hat mich als Junge damals schon fasziniert.

Bei DM 3 mittlerer Stundenlohn 1960 war er hier in Deutschland auch nicht sooo billig. Der Dollarkurz 1:4 tat ein übriges.

Die Faszination kann ich ganz klar nachvollziehen. Aber nur wegen der Rasiereigenschaften bräuchte ich keinen. Ich muss ihn schon ziemlich weit aufdrehen, damit er gründlich ist und dann finde ich ihn nicht mehr sanft. Den richtigen Winkel höhrt und spürt man gut, das ist eigentlich kein Problem.

Und da die Mechanik nicht ohne ist, kann es sein, dass für EUR 70 ebay und EUR 14 Zoll ein Stück Schrott auf dem Schreibtisch liegt.

Für Sammler sicher, aber nur zum Rasiereren braucht man ihn sicher nicht. Schon garnicht für den Preis.

slimboy

geoshave

.... dann eher schon den Slimboy (Slimboy, du bist nicht gemeint  ;D ). Dessen Rasureigenschaften sind eindeutig besser.
Eine Gelegenheit, den Mund zu halten, sollte man niemals ungenutzt vorübergehen lassen. In diesem Zusammenhang: Ist verbale Inkontinenz heilbar?

infabo

Die einen sagen so, die anderen so.
Was Gründlichkeit angeht, eine Tendenz in Richtung Fat Handle habe ich mir eingebildet erkannt zu haben (nach x gelesenen Berichten in deutschen und amerikanischen Foren).
Persönlich kann ich da nicht mitreden, ich habe nur den Slim und nie einen Fat Handle probiert. Aber der Fatboy hat eine marginal andere Kopfform - also nicht nur der dicke Griff und das Gewicht machen einen Unterschied.

Heresy

Na, so marginal finde ich den Unterschied in der Kopfform jetzt gar nicht mal.

Der Fatboy hat den Kopf der bei den 40's Superspeed und den 50's Superspeed (Red Tip und Co.) verwendet wurde. Der Kopf des Slim ist deutlich flacher.

Wie sich das im Rasurverhalten niederschlägt ist eine andere Frage und überlasse ich lieber Leuten, die beide Hobel schon im Gesicht hatten.
Gruss, Rainer

Frank OZ

Ich habe mir einen SLIM ADJUSTABLE ausgeliehen: Für mich liegt der Unterschied zum FATBOY in der Differenz, will sagen, die beiden Klassiker nehmen sich nichts. In allen Kurven und unter dem Gesichtserker, wo immer mal der eine oder andere Stoppel wider sein Schicksal löckt, kappen die bei mir auf 7 gedrehten Super-Gs mit ihren unterschiedlichen Köpfen die Behaarung gleich gut und gleich schonend aus dem Humus der Epidermis.

Weder der eine noch der andere liefert eine Rasur, die meine 17 Uhr-Schallmauer reißt, aber was soll's, denn ich will ja nicht wirklich auf die Rasur am nächsten Tag verzichten - wer will das schon?  ;)  Grunzglatt geht mit diesen Geräten nicht oder bei mir (noch) nicht, was der auf Komfort getrimmten Geometrie der Köpfe geschuldet ist. Aber: Es ist wesentlich komplizierter, scheint mir, einen massentauglichen, komfortablen und fixen Hobel zu konstruieren, als einen Grobian. Die Gillette-Adjustables sind vorbildliche Konstruktionen, wer im Pinguin zum Opernpremiere möchte, muss eben noch eine zweite Rasur absolvieren.

Mir liegt der Dicke besser in der Hand als der Dünne, was ich auf die - meines Erachtens - bessere Balance beim FATBOY zurückführe. Aber wer feingliederige Finger hat, wird das vielleicht / wahrscheinlich anders herum sehen. Den Dünnen gebe ich morgen zurück und werde ihn nicht vermissen, während ich den Dicken nicht wieder hergeben möchte.

Peter123

Ich kann mit allen Gillette Butterflies, inklusive der Adjustables, leider gar nichts anfangen. So schön sie aussehen mögen, kann man sich mit denen zwar halbwegs leidlich rasieren, aber eigentlich müsste man das zweimal am Tag tun, um wirklich perfekt glatt zu sein. Vielleicht ein früher Vermarktungstrick, um den Klingenverbrauch hochzuteiben? Wasauchimmer: Es gibt viele Hobel, die den Gillettes haushoch überlegen sind, bei mir sogar objektiv überlegen.
"40 Jahre brauchst Du, um an der richtigen Stelle das richtige zu sagen, fast das ganze Leben, um an den richtigen Stellen zu schweigen." – frei nach dem alten Phrasendrescher Churchill.

Frank OZ

Ganz generell finde ich es einleuchtend, dass die klassischen Gillette-Rasierer durchweg nicht die allergründlichsten sind, denn sie waren immer für den Massenmarkt konzipiert und stellen daher einen Kompromiss dar. Gillettes sollten Sicherheit, Gründlichkeit und Geschwindigkeit von der Ost- bis an die Westküste unter einen Hut bringen. Anders in Europa, wo viele kleine Hersteller (neben einigen größeren Herstellern, die allerdings auch im Windschatten von Gillette segelten) oftmals eher um Experten buhlten.

Für Gillette ist die Entwicklung mit den klassischen Rasierern zu einem logischen Abschluss gekommen; heute machen die eben ihre Multiblattschaben für die Landkarte nördlich und südlich rund um den Äquator. Die wenigen aktuellen Hobelhersteller adressieren die Aficionados (also uns) indem sie an den Köpfen herumbiegen, das Material veredeln oder schlichtweg an das Gute im Manne appellieren. Nett.

Die konstruktive Höchstleistung im Anschluss an die Gillettes selig stellt meines Erachtens der Merkur VISION dar. Seine Ausformung kommt mir zwar ein wenig verschroben vor – vielleicht soll sie den Aufmerksamkeitswert erhöhen in einem technisch hoch affinen Umfeld, vielleicht ist die Gestaltung auch zeitgeistig erklärbar, aber das Gerät toppt alle mir bekannten vorhandenen klassischen Rasierhobel von damals und heute um Längen. Die Geometrie des Kopfes, die höchst präzise Verstellbarkeit und die konstruktive Komplexität machen die Faszination dieses würdigen Nachfolgers der Generation FATBOY aus. Fachlich gesehen konkurriert der VISION als einziger Hobel, finde ich, noch immer mit dem aktuellen Befall der Schaben. Aber um was für einen Preis?

Peter123

Und vor allem um was für einen ästhetischen Preis... Der Vision sieht einfach nur klobig aus mit seinen unschönen Rundungen. Ich kenne ihn zwar nicht, aber genau das hat mich immer vom Test abgehalten.
"40 Jahre brauchst Du, um an der richtigen Stelle das richtige zu sagen, fast das ganze Leben, um an den richtigen Stellen zu schweigen." – frei nach dem alten Phrasendrescher Churchill.

AndreasTV

Zitat von: Peter123 am 21. März 2013, 00:30:31
...
So schön sie aussehen mögen, kann man sich mit denen zwar halbwegs leidlich rasieren, aber eigentlich müsste man das zweimal am Tag tun, um wirklich perfekt glatt zu sein. ...

Hallo :).
Diese nicht auszurottende Ansicht / Meinung / Schilderung halte ich Persönlich für nicht Zutreffend ;) weil =
Der Winkel muss mit / bei einem Gilletet - Hobel peinlich Genau eingehalten werden um ein sehr Gründliches und dabei auch nachhaltiges Ergebnis zu erzielen ;).

Rasiere Dich mal über dreißig Jahre mit einem Gillette - z. Bspl. eienm "Parat" So wie ich es tat - und Du wirst Deien Ansicht überdenken & widerlegt sehen  :angel:.

Bei den Merkuren und anderen Hobeln ist das "Fudeln" bezüglich des Anstell - / Rasurwinkels durchaus zulässig aufgrund einer anders gewählten Ausführung der Hobelköpfe ;).

MfG

Andreas

Peter123

Andreas, ich denke, Du hast Dich so lange mit dem Gillette rasiert, dass Du mir da natürlich Einiges voraus hast. Es ist bei mir nur so, dass ich mit den flachen Köpfen nicht so gut zurechtkomme, auch wenn ich sie steil und im richtigen Winkel halte. Die Merkur-Haltung behagt mir einfach eher, ich finde sie natürlicher. Ich finde es praktisch, dass Merkure winkeltoleranter sind. Mit ihnen muss ich weniger Züge machen, um glatt zu werden. Das ist letztlich reine Geschmackssache.
"40 Jahre brauchst Du, um an der richtigen Stelle das richtige zu sagen, fast das ganze Leben, um an den richtigen Stellen zu schweigen." – frei nach dem alten Phrasendrescher Churchill.

AndreasTV

Guten Abend, Peter / Gemeinde :).
Das stimmt wohl mit den etwas weniger Rasurzügen bei den Merkuren und 7 oder anderen Herstellern ;).
Selbst habe ich mich damit aufgrund der langen Gebrauchsdauer Gut arrangiert und da ich den Durchgang mit dem Wuchs eh weg lasse die letzte Zeit macht das im Endeffekt keinen wirklichen Unterschied (bei mir ;)).

Klar - mit dem Futur dagegen mähe ich "Alles" in quasi Rekordzeit Klein :), mag aber auch oft die schonendere Arbeitsweise der alten Gillettes (Zur Zeit "drehe" ich eh das Meiste wieder zurück auf "Anfang" bzw. vor meiner Forenzeit).

MfG

Andreas

Frank OZ

Zitat von: Peter123 am 21. März 2013, 10:34:08
Und vor allem um was für einen ästhetischen Preis... Der Vision sieht einfach nur klobig aus mit seinen unschönen Rundungen. Ich kenne ihn zwar nicht, aber genau das hat mich immer vom Test abgehalten.
Na ja, ästhetisch weiß ich es nicht, da steht der VISION wohl in der Tradition der Dicken Bertha. Monetär gibt's ihn (zurzeit) ungefähr für den Preis eines alten FATBOY. Ob der VISION jemals das ca. 60-fache seines Einstiegspreises erzielen wird, werden wahrscheinlich erst die kleinen grünen Männchen nach einigen Maya-Kalendern mehr feststellen können, wenn sie dereinst den Laden hier übernehmen. Dafür ist er zu speziell, denn es handelt sich ja eben nicht um einen 195 für möglichst Viele, sondern eher um einen Clubhobel.

Technisch gesehen ist der VISION eine absolut würdige Weiterentwicklung des FATBOY und seiner Brut, weswegen ich finde, dass diejenigen unter uns, die so eine Art wissenschaftliches Interesse entwickeln, das Ding vielleicht mal angesetzt haben sollten.

Zitat von: AndreasTV am 21. März 2013, 17:55:49
Zitat von: Peter123 am 21. März 2013, 00:30:31
...
So schön sie aussehen mögen, kann man sich mit denen zwar halbwegs leidlich rasieren, aber eigentlich müsste man das zweimal am Tag tun, um wirklich perfekt glatt zu sein. ...

Hallo :).
Diese nicht auszurottende Ansicht / Meinung / Schilderung halte ich Persönlich für nicht Zutreffend ;) weil =
Der Winkel muss mit / bei einem Gilletet - Hobel peinlich Genau eingehalten werden um ein sehr Gründliches und dabei auch nachhaltiges Ergebnis zu erzielen ;).

Einfach Tür zu, Fenster zu und auf Geräusch fahren, knistern lassen, dann klappt's auch ohne Plan.  ;)

Koteletto

Zitat von: Siegfried Sodbrenner am 25. Februar 2013, 20:02:35
Ja, von der Optik her einer der Schönsten überhaupt.
Aber es gibt ja die Theorie, daß die Rasurleistungen der Gillette Adjustables mit der Zeit (und mit Länge des Griffes) immer besser wurden, die Toggles also am schlechtesten und die Super-Adjustables aus den 80ern am besten rasieren.
Kann das jemand bestätigen?

Ich kann glücklicherweise den Vergleich Toggle, Fatboy und Slimboy anstellen.
Mein persönliches Ranking verläuft genau andersherum. Mir behagt der dickere Kopf von Toggle und Fatboy mehr als der des Slimboy. Das Handling des Toggle ist wegen des durch den Knebel verlängerten Griffs besser als das des Fatboy.

Viele Grüße
Andreas

Peter123

Wenn schon Gillette, dann unbedingt Fatboy: Kurzer dicker Griff und etwas weniger flacher Kopf als die anderen. Leider sind ihm andere Hobel doch noch ein bisschen überlegen, wenn auch nicht ästhetisch.
"40 Jahre brauchst Du, um an der richtigen Stelle das richtige zu sagen, fast das ganze Leben, um an den richtigen Stellen zu schweigen." – frei nach dem alten Phrasendrescher Churchill.