Hängeriemen Selbstbau

[alvaro]

Schöner Bericht und tolle Idee

[MRetro]

Schön geworden dein Riemen, @DailyDriver 

[DailyDriver]

@alvaro; @MRetro 

Habt vielen Dank! Jetzt heißt es erst einmal...ausgiebig testen...dann werde ich berichten, ob er taugt. 😉

Gruß
Gregor

[Paula]

Der BW-Koppelriemen ist wirklich sehr Cool geworden.

werde ich berichten, ob er taugt

Ich bin da optimistisch. Und selbst wenn's nicht auf Anhieb perfekt ist, lässt sich bestimmt noch was rausholen. Zum Beispiel versuchen, den Riemen weicher zu machen, oder die Oberfläche leicht anschleifen, damit ein gewisser Flaum entsteht etc.

[DailyDriver]

die Oberfläche leicht anschleifen, damit ein gewisser Flaum entsteh

Vielen Dank
Das Anschleifen war auch mein Gedanke,vor allem in Richtung Paste...
Morgen kommt der erste Test in der Praxis, tja, nach dem Test, ist vor dem Test.
Ich werde einige Messer mit/ohne probieren, mal sehen was bei herauskommt...👍

[alvaro]

Ich vermute mal die Ergebnisse werden besser als erwartet

[DailyDriver]

Hängeriemen Leder/Baumwolle(?)

Hier habe ich meine neuste Riemenbastelei, ein zweiteiliger Höngeriemen mit Rindleder und (vermutlich) Baumwolle. 

Das Leder habe ich vor der Verarbeitung auf der Narbenseite einer kleinen Progression mit Schleifpapier unterzogen um eine gleichmäßige Oberfläche zu bekommen. Dabei ging es mit 240, 320, 600 los und mit dem 800'er kam zum Schluß eine schöne, samtige Oberfläche dabei heraus. Bei meinen Gedanken zu dem Riemen hatte ich geplant ihn entweder zu ölen, hier wäre Kamelienöl meine Wahl gewesen, oder mit Ochsenklauenöl zu behandeln. Zum Einsatz kam dann letzteres, da es lt. meinen Recherchen das Leder auch bereits nach einmaliger Anwendung weich und geschmeidig machen soll. Aufgetragen habe ich es einfach mit einem Pinsel von der Fleischseite her, nach einer entsprechenden Wirkzeit (ca.12-18h) wird es durch das Leder bis zur Narbenseite von selbst durchziehen, also sparsam anwenden. Nach einer Pause über Nacht war es dann auch recht großflächig durchgezogen, da, wo es noch sehr helle Stellen gab, wurde etwas ,,nachjustiert". Das schöne am Ergebnis war auch die gewonnene Geschmeidigkeit, welche durch das Ochsenklauenöl erreicht wurde, ausgehend vom Ursprungszustand in Verbindung mit dem Öl ist wohl kein aufwendiges walken mehr notwendig. 

Bei dem Teil mit (vermutlich) Baumwolle, danke ich hier drechsler (Aus dem Nachbaruniversum) für die Abgabe des Materials aus seinem Bestand. Da es keine genaueren Beschreibungen zu dem Gebinde beim Erwerb gab und bei genauerer Betrachtung gehe ich aber von Baumwolle aus. Bei Versuchen mit einem Feuerzeug oder Lötkolben konnten ich kein Verhalten feststellen, wie es etwa Kunststoff macht, wenn es Hitze oder offener Flamme ausgesetzt wird, das Material glimmt ein wenig, brennt aber nicht, schmilzt nicht und zieht auch keine Fäden o.ä.. 

Die Enden habe ich mit drehbaren Karabiner und D-Ringen versehen, als ,,Paarbindung" kam noch ein massiver Ring zum Einsatz. Beide Seiten beim Leder sind mit Kövolfix verklebt worden, dieser Kontaktkleber ist ein hervorragend für Leder geeignet, da er nach dem Abbinden auch u.a. relativ flexibel bleibt, beim Baumwollriemen habe ich lieber Patex Gel genommen, da vorherige Versuche mit Kövolfix nicht sehr vielversprechend aussahen. Da bekanntermaßen das Auge ja mitrasiert habe ich die Enden noch zusätzlich mit Buchschrauben versehen. Als Premiere habe ich mich auch als Sattler versucht und Nadel und Faden geschwungen, allerdings keine ,,Sattlernaht", sondern unter Zuhilfenahme einer Nähale mit Unterfaden. Das war dann aber auch nicht ganz so einfach, aber was ist schon einfach...alles für den Dackel - alles für den Club.

Erste Einsätze habe ich erfolgreich durchgeführt, das Leder hat einen schönen, festen Abzug, d.h. da ist schon ein gewisser Widerstand zu spüren, genauso wollte ich das, gehe aber auch davon aus, das sich das über die Dauer der Nutzung in Richtung ,,glatt" verschieben wird. Den Baumwollteil muss ich noch genauer mit verschiedenen Messern systematisch vergleichen, geschadet hat er bis jetzt aber bei keinem Einsatz. 

Gesamtlänge (inkl. Aufhängung): 68cm
Nutzbare Länge: 48cm         Breite: 7cm

Gruß
Gregor


Materialien/Bezugsquellen:

Lederriemen

Lederversand Berlin

Ochsenklauenoel

Karabinerhaken   D-Ring   O-Ring   Buchschrauben

[alvaro]

Sehr schöne Arbeit, und wie immer ein sehr schöner Bericht.

[MRetro]

Sehr schön geworden. Die Naht sieht richtig gut aus. 
Wünsche dir, dass er gut funzt.

[DailyDriver]

@alvaro ; @MRetro 

Vielen Dank ! 👍

Zur Naht möchte ich nur eines zum Ausdruck bringen: Meinen Respekt vor diesem Handwerk! 

[Paula]

Die Naht ist mal echt eine Referenz, da komme ich nicht annähernd ran und müsste mir eine große Scheibe von abschneiden. Vor allem, weil ich die Laschen für die D-Ringe zuletzt nur noch geklebt und gar nicht mehr genäht habe.

Hut ab, toller Riemen!

[Brille]

@DailyDriver
Dem kann ich mich nur anschießen, tolle Arbeit!!!

Da ich für "so was" keinen nerv habe / hatte bzw. nicht kann, hab ich mich
damals fürs "Tackern" entschieden  .

Bild vom Januar 2016


8 Jahre später nach ca. 1.600 - 1.800 Einsätzen



Letztens "abgeschliffen" (600 / 1200)
Sieht zwar nicht so aus, aber der ist schön "glatt wie ein Kinder..."





Gruß Brille

[DailyDriver]

@Paula ; @Brille 

Auch euch vielen lieben Dank! 🙂

Wie ich weiter oben schon zum Ausdruck gebracht habe, mein Respekt und Achtung
gilt dem Handwerk wie etwa Sattler oder Schuhmacher. Ich habe mir zwar im Vorfeld
zu dem Riemen schon das ein oder andere Werkzeug im Fachhandel gekauft, aber
ich musste feststellen, zwischen Theorie und Praxis, YT-Video und selber machen 
sind doch hier und da nicht unerhebliche Unterschiede zu vermerken...

Aber wie heißt es so trefflich..."Aller Anfang ist schwer...", aber auch kein Hexenwerk.

Gruß
Gregor

[DailyDriver]

hab ich mich damals fürs "Tackern" entschieden 

Letztendlich zählt doch, dass es praktikable ist und dass hat deine Vorgehensweise
mit stattlicher Anzahl der Nutzungen doch gezeigt. 👍

Gruß
Gregor 

[Paula]

Also was die handwerliche Ausführung amgebelangt brauchst Du dich hinter den bekannten Customherstellern nicht verstecken. Wenn Du Spaß dran findest und das Leder gut ist, kannst Du ja eine Kleinserie auflegen und auf etsy verkaufen, so toll wie die aussehen.