Gutes Messer,schlechtes Messer...

Begonnen von Guilty, 12. Juni 2009, 20:08:08

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Guilty


Gerade in dem Tread "Messer nach Herstellern & Marken geordnet" liest man sehr häufig ...Das sowieso Messer rasiert sehr  Sanft und sehr gründlich.
Genauso beläuft es sich bei Messern die gerade up to Date sind.(Filis,W&B,Ern,Herder usw)

Mich würde interessieren welche spezielle Klinge bzw welcher Hersteller alter Schule (und ich meine nicht die berüchtigten Billig Bucht Messer) Eurer Meinung nach (vorausgesetzt es ist richtig geschärft worden) unsanft und ungründlich rasieren oder sonst den Namen Rasiermesser nicht verdienen.



H. Herdick

Puma.

Aber was sagt das schon aus?  ???
Schönen Gruss,
Hermann

--------O rijkdom van het onvoltooide.--------

Phobos

Danke Guilty, so was ähnliches geistert mir schon des längsten durch den Kopf :D
Man hört hier ständig nur positives über dies und das Messer, ganz selten jedoch etwas negatives. Scheint, als wären alle Messerhersteller, deren Messer heute noch erhalten sind, herausragend. Gab scheinbar keine schwarzen Schafe, oder es hält keiner für notwendig, seine Misserfolge zu veröffentlichen *g*

Irgendwie lustig, im Rest des Internets liest man sehr viel mehr Negatives als Positives.

moviemaniac

Ich glaube, die Misserfolge betreffen jeweils eher einzelne Messer, die aus der Reihe fallen. Ich hatte - Namen zu nennen ist eigentlich unnötig - schon Schrottmesser von eigentlich hoch gehandelten Marken hier, wobei die "Ausfallsrate" nicht höher und nicht niedriger als bei den weniger bekannten oder generischen Marken ist.
Herzliche Grüße aus Oberösterreich,
Klaus

Guilty

#4
Woran lag es genau Klaus?
Hattest Du einen schlechten Tag beim schärfen oder war ein Materialfehler der Grund?Lag es vielleicht daran das Du vorher ein Messer benutzt hast mit dem Du besonders gut zurecht gekommen bist weil Du Dich an dessen Eigenschaften gewöhnt hast und dann einen Vergleich gezogen hast?
Oder war eine andere Rasurvorbereitung(andere RS/RC ,kürzere Einweichzeit mangels Zeit etc.)der Grund?


Iltis

Finde ich eine tolle Denkanstoss...
Wenn ein Messer ungrundlich oder unsanft rasiert suche ich der Fehler erstmals bei mir selbst, und ich denke, das ist nicht verkehrt. Jedoch gibt es ein paar Messer die bei mir nicht scharf werden wollen, trotz alle Bemühungen - das sind ein W&B Bow Razor, der auf ca. 4/8 runtergeschliffen ist, ein Taylors Eye Witness, ebenfalls verschliffen, und ein Weltmeister aus "Magnetstahl" der eigentlich von die Geometrie in Ordnung sein sollte, aber nie ordentlich rasiert hat, obwohl es auf "Haartestschärfe" gebracht werden könnte.
Das will nicht heissen, das W&B, Taylors oder Weltmeister per se schlechte Rasiermesser sind - und ich denke auch, die Hype um gewisse Marken als non plus ultra was "besonders sanft und gründlich" kann man genauso skeptisch betrachten. Ärgerlich ist nur, das die Preise durch dieses Hochloben dann auch in die Höhe getrieben werden...
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

henning

#6
Naja, wenn ich sowas über ein Messer schreibe, meine ich nun nicht, daß andere ungründlich oder unsaft sind, sondern daß das gepriesene eben nochmal besser funktioniert. Das wertet die anderen ja nicht ab, weil ein Gut ja ein Gut ist - aber ein Sehr Gut ist nunmal besser.
Ich habe seit einiger Zeit Favoriten, die ich wirklich als letzte verkaufen würde, weil sie einfach einen Tick besser sind wie andere. Bei mir jedenfalls. Das sind in erster Linie mein Ern mit Holzimitatschalen und mein 8/8" Friodur Geradkopf. Wenn ich eine Messerrasur mit Gelinggarantie haben will, brauche ich nur diese wählen und es funzt. Mein altes französisches mit 14'er Klinge ist auch so ein Kandidat. Fleckig bis löchrig und kaum etwas darstellend, aber eben einen Tick sanfter als andere bei gleicher Gründlichkeit. Und es gibt noch ein paar andere. Wahrscheinlich ist da aber auch viel irrationales bei, also daß man so seine Vorlieben hat, ohne genau benennen zu können warum.
Ungründliche Messer habe ich nicht, wie soll das gehen? Ein Messer ist scharf oder stumpf. Bei Hobeln ist das was anderes, weil neben der Klinge die Geometrie die wichtigste Rolle spielt, die so verkorkst sein kann, daß man sich nicht restlos gründlich damit rasieren kann. Beim Messer gibt es das nicht, nur die nackte Klinge.
Allerdings hatte ich ein paar Messer die mir sehr unsympatisch daher kamen und mich nicht wirklich gut rasieren wollten. Du wirst noch wissen wie verzweifelt ich über das 8/8" Friodur Kullenrücken war, das ich Dir dann billigst verkaufte. Oder das russische Dosenblechmesser neulich, das ich Dir dann schenkte. Oder mein Prima Klang, das ich dann hier weiterverkaufte. Mit dem bin ich nie zurecht gekommen. Und andere loben die Klang reihenweise.

Ciao

steelbutt

Hallo Guilty,

interessante Frage, über die ich auch schon häufig nachgedacht habe. Ich habe ca. 20 Messer, die ich in unterschiedlichen Zuständen erworben habe und die durch einen erfahrenen Schärfer auf Liebhaberschärfe gebracht wurden. Da ist alles dabei vom Sheffield Wedge bis zum vollhohlen Solinger NOS, diverse Franzosen, etc. Unterschiede gab es in der Lautstärke der Verwünschungen, die ich zu hören bekam, bis die Messer scharf waren, sanfte und gründliche Rasierer sind jetzt alle. Sicherlich gibt es Messer, die Schrott sind, oder die es hinter sich haben, aber rein auf die Qualität/Sanftheit der Rasur bezogen dürfte der Preisunterschied zwischen einem NOS #14 Filarmonica und einem verranzten Sheffield absolut ungerechtfertigt sein.

steelbutt

Guilty

#8
@Henning

Das Russische Messer was Du mir als Gegenleistung fürs Schärfen gegeben hast ist nach einiger Nacharbeit und  mehrmaligen Rasuren noch zu einem guten Rasierer geworden.Sicher gibt es Messer mit denen man besser zurecht kommt als mit anderen aber man sollte nicht so schnell ein Messer abstempeln und nicht so schnell wechseln.

Vielleicht liegt es (bei mir zumindest)an der Sympathie für ein Messer.Rasiere mich hauptsächlich mit zwei W&B Barbers Use mit denen ich immer eine sehr gute Rasur erziele.Einfach weil es für mich das Messer schlechthin ist.Bei anderen Klingen kann die Qualität der Rasur schon mal schwanken.In diesen Fall benutze ich es so lange bis ich mich auf das Messer eingestellt habe und damit ebenfalls zu einem guten Ergebniss komme.

rehral

Zitat von: H. Herdick am 12. Juni 2009, 20:43:50
Puma.

stimmt, zumindest für das eine Puma aus neuer Produktion - mit dem Puma-Logo auf der Klinge - das ich habe. Nachdem es auf den Steinen war hat es einen 'Wellenschliff'. Liegt jetzt noch rum und wartet auf einen neuen Versuch.

Lord Vader

eine sehr interessante frage, die ich mir auch schon öfter gestellt habe. ich sehe das ähnlich wie henning. einige messer funktionieren bei einem eben noch einen ticken besser als andere. warum um gewisse marken so ein hype entstanden ist, weiß ich auch nicht, vielleicht findet man bei denen eben besonders oft diese guten und sehr guten stücke?!? allerdings sollte fast jedes solinger rasiermesser (aus der alten zeit, keine neuen ramschsachen) das potenzial dazu haben, ein gutes und sehr gutes messer zu werden. ähnlich sieht es wohl bei den vielen sheffield-wedge-teilen aus, die in der bucht schwimmen. dass ein W&B besonders gut ist, ist wohl nur in unserem kopf so. viele andere messer sind ebenfalls extrem gute bartkiller.

Ghostrider

Hallo,

ich hab derzeit 3 Messer: 2 x 5/8,  x 3/8.

Das 3/8 und das zuerst erworbene 5/8 verrichten ihre Arbeit. Das zweite 5/8, welches ich neu gekauft und auch schon zum Nachschärfen hatte, will einfach seinen Dienst nicht so versehen, wie ich es gern hätte.

Scharf ist es, keine Frage. Aber ich frage mich zur Zeit, ob ich an diesem Messer ein noch zu kaufendes Stein-Setup testen werde, als Strafe, dass es mein Gesicht vor 2 Tagen doch sehr zurgerichtet hat (Rasurbrand, Punktblutungen, etc...)

Das nicht funktionierende 5/8 ist von einem hier im Forum öfter genannten Hersteller.



Grüße,
Oliver

henning

Zitat von: Guilty am 13. Juni 2009, 00:05:20
@Henning

Das Russische Messer was Du mir als Gegenleistung fürs Schärfen gegeben hast ist nach einiger Nacharbeit und  mehrmaligen Rasuren noch zu einem guten Rasierer geworden.Sicher gibt es Messer mit denen man besser zurecht kommt als mit anderen aber man sollte nicht so schnell ein Messer abstempeln und nicht so schnell wechseln.

Vielleicht liegt es (bei mir zumindest)an der Sympathie für ein Messer.Rasiere mich hauptsächlich mit zwei W&B Barbers Use mit denen ich immer eine sehr gute Rasur erziele.Einfach weil es für mich das Messer schlechthin ist.Bei anderen Klingen kann die Qualität der Rasur schon mal schwanken.In diesen Fall benutze ich es so lange bis ich mich auf das Messer eingestellt habe und damit ebenfalls zu einem guten Ergebniss komme.

Naja, das war beim Russen der Fall, wo Du mir aber vorher selber gesagt hast, daß es kaum taugt. Das habe ich Dir dann nach einer Rasur überlassen. Das Friodur hatte ich aber schon einige mal benutzt und Du hattest selber gesagt, daß mit dem was nicht stimmt, es irgendwie einseitig nicht ganz stimmig war. Und wir hatten später den Verdacht, daß durch den wesentlich schmaleren Rücken als beim Geradkopf, die Facette ganz anders wird. Egal. Letzlich bin ich froh daß es weg ist und ich mit dem Geradkopf ganz wunderbare Rasuren habe. Das wird immer einer meiner Lieblingsrasierer bleiben.
Ich schreibe ja selber oben, daß einem manche Messer eben unsympathisch sind und viel irrationales im Spiel ist. Das habe ich auch bei Hobeln, wo mir der goldene (vergoldete) Progress und Futur viel lieber sind als die entsprechenden verchromten. Das Auge isst eben mit. Wohl anders wie bei Messern, gibt es aber bei Hobeln Kopfgeometrien, die einen Hobel einfach ungründlicher machen als einen anderen. Auch wenn mancher lapidar meint, daß auch ein Hobel nur eines macht, nämlich Haare schneiden. Es kommt aber einfach darauf an in welchem Winkel die Schneide an die Haut kommt um gründlich und damit auch nachhaltig rasieren zu können und wie die Verhältnisse zwischen den drei Komponenten sind, die dabei die Haut berühren, nämlich Schaumkante/Zinken, Schneide und Kopfoberteil. das ist bei einigen eben stimmiger als bei anderen. Das aber fällt beim Messer natürlich weg, wo aber andere Parameter eine Rolle spielen dürften, wie Schliff, Stahlart, Stahlbehandlung usw...

Ciao

moviemaniac

Zitat von: Guilty am 12. Juni 2009, 21:33:47
Woran lag es genau Klaus?

Der Grund war stets objektiv, nachvollziehbar und unveränderbar bei Materialqualität und/oder Verarbeitung zu suchen. Spröder Stahl, der beim Rasieren ausbrach, verzogene Rücken, die keine gleichmäßige Schärfung zuließen und zu einer einseitigen Labilität des Grates führten, Fehler dieser Art eben. Klar hab' ich beim Schärfen auch mal einen schlechten Tag, aber diese Messer sind dann beim zweiten Schärfen oder mit einer Änderung des Steinsetups korrigiert und wieder in Topform und klar gibt es Messer (ist aber eher die Ausnahme), die bei mir schlecht sind und bei anderen top rasieren und umgekehrt.
Herzliche Grüße aus Oberösterreich,
Klaus

Guilty

Zitat von: henning am 13. Juni 2009, 13:15:58
Das Friodur hatte ich aber schon einige mal benutzt und Du hattest selber gesagt, daß mit dem was nicht stimmt, es irgendwie einseitig nicht ganz stimmig war. Und wir hatten später den Verdacht, daß durch den wesentlich schmaleren Rücken als beim Geradkopf,
Ciao

Das ist ja auch alles richtig nur lag es dann an dem was ich daraus gemacht habe.Diese Klinge war nicht die einzige der Marke die ich hier hatte weil sie mehr oder weniger einseitig rasiert hatte.Das Problem ist einfach das sich jede Klinge immer etwas anders beim Schärfen verhält.Letztendlich habe ich es auch hinbekommen sodas ich eine gute Rasur hinbekommen habe. sonst hätte ich es ja nicht genommen,egal wie der Preis gewesen wäre.
Trotzdem gerne rasiere ich mich nicht mit den Friodurs.Ich weiß das sie sehr viele Anhänger haben aber mit selber gefällt es einfach nicht.