Hängeriemen selbst gebaut:

Begonnen von Tim Buktu, 03. Juni 2009, 22:36:22

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Tim Buktu

Schon vor einiger Zeit hatte ich bei einem Forumskollegen ein sehr schönes Stück Leder gekauft und wollte schon lange einen Riemen mit ordentlicher Breite bauen. Heute war das Wetter schön, ich konnte mich auf der Terasse ausbreiten und ans Werk gehen.

Hier das Ergebnis:










Wie man bei den Nahaufnahmen erkennen kann, ist die Arbeit leider nicht ganz perfekt geworden aber Messer lassen sich dafür damit perfekt abziehen!  :D

Einige Bilder habe ich auch während des Baus gemacht. Die werde ich noch nachreichen.

Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

jazzman

Toll geworden, weiss gar nicht warum das nur nahezu perfekt sein soll.???? Was ist das für ein interessanter Griff den du da verwendet hast??
Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

vesalia

Zitat von: jazzman am 03. Juni 2009, 23:18:13
Was ist das für ein interessanter Griff den du da verwendet hast??

genau die selbe Frage habe ich mir auch gestellt?? Kannst du uns mitteilen, woher der stammt? BITTE!!!

ansonsten schön geworden dein Eigenbau

Arnfried

Ich behaupte mal, das ist ein (Motor-)Haubenverschluss, wie er an Rennautos zu finden ist/war. Und mir gefällt er in seiner neuen Funktion - liegt bestimmt gut in der Hand dh:

Tim Buktu

Zum Bau:

Riemenleder auf 9 x 35cm zugeschnitten

Die Kleinteile (bei einem geliebten Rundgang durch den Baumarkt zusammen gesucht):
- 1 Gummigriff (der sich gut in die Hand schmiegt - kenne ich eigentlich als Verschluss von Motohauben bei Traktoren)
- 1 Ring-Klapp-Sicherung (oder wie auch immer sich das Teil nennt)
- 2 Kettenriegel
- 2 Lederflecken (6 x 9 cm)
- 6 Linsenschrauben M 3,0 x 10,0
- 6 Sechskantmuttern M 3,0
- 12 Unterlegschreiben 3,2
- 1 Kleinteil, dass an der Aufhängung die Drehbarkeit gewährleistet






- Die Kettenriegel vermessen und an der entsprechenden Stellen die Lederumschläge durchbrechen
- Leder rechts und links des Durchbruchs lochen, damit das Leder nicht reisst



- Leder zwischen den beiden Löchern mit scharfem Messer ausschneiden
 


Damit sich das am Kettenriegel befestigte Kettenglied besser wie auf dem folgenden Bild in den Lederumschlag einfügt



- mittig, auf beiden Seiten des Durchbruchs nochmals 2 Löcher stanzen



- jetzt liegt das Leder schön am Kettenriegel an




Fortsetzung folgt...



Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Tim Buktu

- Damit der schön fein geschliffene Riemen während der Arbeiten nicht verschmutzt wird, ist es hilfreich ihn in dünne Küchen-Plastikfolie zu wickeln. Hält sehr gut und ist eng anliegend.
- aus dem Lederriemen kleine Löcher stanzen



- Lederumschläge an den entsprechenden Stellen durchstechen oder sehr kleine Löcher stanzen (ich habe gestochen)
- Die Lederumschläge mit Schrauben,Unterlegscheiben und Muttern am Riemen befestigen. Nicht zu fest zudrehen. Besser Schraubensicherung anbringen.



Auf dem folgenden Bild ist eine meiner Meinung nach zu labile Verbindung zwischen Griff und Leder zu sehen. Da der Riemen an der Oberseite, an der er aufgehängt wird, eine drehbare Aufhängung bekommt, lässt er sich über das Zwischenstück nicht mehr sehr gut in der Horizontalen halten und würde durch das Messer "gesteuert". Das war mir bei ersten Versuchen zu labberig.



Aus dem o.g. Grund habe ich in den Gummihalter eine Kerbe eingeschnitten und der Kettenriegel direkt mit der Ring-Klapp-Sicherung verbunden.



Durch die direkte Verbindung und den zusätzlichen Kontakt des Rings mit dem Riegel lässt sich der Riemen sehr gut halten.



Das drehbare Aufhängeteil habe ich einem alten Schlüsselbund entnommen. Daran hing noch ein Karabinerhaken.



Und zum Schluß nochmals komplett



Das Leder des Riemens habe ich mit Schleifpapier der Körnungen 180, 240, 320 und 400 fein gemacht. Diese abstufung war sicher nicht nötig. Vermutlich hätte auch 240 und 400 gereicht. Durch das anschleifen wird das Leder sehr schmutzempfindlich und (flüssige) Verschmutzungen ziehen sofort tief ein.. Deshalb möchte ich am Ende nochmals darauf hinweisen, dass ich die Einwicklerei mit Plastikfolie für sehr empfehlenswert halte.






Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Pepe

@Tim Buktu
interessanter Riemen...interessanter Griff  :)

sehr gute handwerkliche Arbeit mit einem Ergebnis, dass sich sehen lassen kann dh:

PS: eignet sich die Rückseite als Pastenriemen?

Lord Vader

toller bericht! und sehr gute arbeit. sieht wirklich klasse aus dein riemen!

lg

lord vader

lesslemming

Sieht aus wie eine super Ledersorte! Ich nehme an du wirst sehr viel Spaß damit haben  :D
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

Tim Buktu

Vielen Dank für Eure positiven Rüchmeldungen! Freut mich!

Zitat von: Pepe am 04. Juni 2009, 08:04:16
...
PS: eignet sich die Rückseite als Pastenriemen?

Bisher nicht, Pasenriemen habe ich einige. Ich denke aber, das Leder ließe sich problemlos dafür herrichten.

Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Pepe

#10
@Tim Buktu

...am besten gefällt mir ja noch der Tipp mit der Schutzfolie.  dh: dh: dh:
Der ist Gold wert.
Wer selber schon mit Abziehvorrichtungen aller Art umgegangen ist, weiß diesen Hinweis sehr zu schätzen.

In letzter Zeit denke ich immer öfter darüber nach, wieder einige Hängeriemen anzufertigen....mal sehen  :P o)