ungewöhnliche Rasiermesser

Senser · 24. Mai 2009, 22:21:52

Ich möchte hier mal damit beginnen, ein paar Messer vorzustellen, die doch sehr ungewöhnlich erscheinen.
Wir sind ja schon an Klingen gewöhnt, die am Kopf breiter sind als zum Erl hin. Fast alle klassischen Wedges und Shopper, die alten derben Kandidaten weisen diese Klingenform auf.
Es gab aber auch das genaue Gegenteil. Breiter am Erl und schmaler an der Spitze.

Hier ein sehr schweres, derbes aber trotzdem sehr fein gefertigtes Messer. Hersteller: Marshes & Sheppard /Sheffield
Klingenbreite am Erl 22 mm und an der Spitz 17 mm.
Ich habe es noch nicht rasierfertig gemacht, kann also nichts über die Rasurtauglichkeit sagen.

Hier ein Messer mit ähnlicher Geometrie, allerdings nicht so ausgeprägt. Es ist auch wesentlich kleiner. Ich vermute, dass solche Messer für Barträger hergestellt wurden, denn diese sind enorm wendig und weil sie so klein sind, auch auf kleineren Hautflächen zu benutzen. Ich selbst verwende es gerne für den 2. Durchgang im Kinn und Oberlippen Bereich.
"The Midget" steht auf der Klinge und auf dem Erl steht ELMO und ist sicherlich auch ein Messer aus Sheffield.
Es ist eines von einer ganzen Serie Miniaturmesser, die ich in Laufe der Zeit gesammelt habe. Klingenlänge 55 mm, Klingenbreite vorne 14 mm, hinten 17 mm

Hier noch eines. Allen & son / Sheffield

Gruß Senser

fenriswolf · 03. Juni 2009, 19:35:58

Hier eines mit einer nicht alltäglichen Kopfform. Joseph Smith & Sons "for barbers use", ca. 7/8". Das tolle Ebenholzheft stammt von Dagobert. Ein sanftes und gründliches Rasiermesser, nicht zuletzt wegen der Klingenform.

Lord Vader · 03. Juni 2009, 20:09:26

hallo senser,

das ist geistige verbundenheit. ich wollte am wochenende ebenfalls einen solchen beitrag über kuriositäten aller art starten. ich habe auch einige interessante und ungewöhnliche stücke hier liegen, die ich dann mal präsentieren werden.

lg

lord vader

PS: dein wostenholm-frameback, das du jüngst mal vorgestellt hattest, gehört hier auf jedenfall auch noch rein.

Senser · 03. Juni 2009, 22:39:05

Zitat von: Lord Vader am 03. Juni 2009, 20:09:26
... ich habe auch einige interessante und ungewöhnliche stücke hier liegen, die ich dann mal präsentieren werde...

Na dann mal los. Wir warten
Gruß Senser

UbuRoy · 04. Juni 2009, 13:47:25

Senser · 04. Juni 2009, 17:52:44

Das sind ja alles ganz nette und auch ausgefallene Messer. Aber letztlich sind es doch auch wieder "normale" Messer, weil die Klingenform ja durchaus dem Sandard entpricht.
Ich dachte eigentlich mehr an solche Messer, die beispielsweise aufgrund Ihrer Klingengeometrie aus der Reihe tanzen, oder die eine besonders lange Angel haben, wie ein "Monkeys Tale" oder ähnliches. Auch eine etwas anders ausgefallene Kopfform macht ein Messer in diesem Sinne noch nicht zu einem ungewöhnlichen Exemplar.
Ohne jetzt jemandem auf die Füße treten zu wollen, fände ich es gut wenn wir uns in diesem Thread wirklich auf diese Kriterien beziehen könnten. Vermutlich bleibt dieser Thread dann auch ziemlich klein, was dem Suchenden aber durchaus entgegen kommt.
Gruß Senser

fanblade · 04. Juni 2009, 19:46:23

wie wäre es denn mit Sweeny Todds Arbeitsutensil ?

urza · 04. Juni 2009, 20:04:41

Mit einer solchen breiten facette bei einem 'hohlen' messer kann er sich nicht mal seine Graue locke weg sensen.

Guilty · 06. Juni 2009, 17:01:28

Hier ein altes A Paris.Anders wie die anderen besitzt es keine Angel.Es saß in einer hauchdünnen Elfenbein Schale mit schönen Nieten.Leider ireparabel da dreichfach gebrochen.

Dann ein Gebr.Dittmar Heilbronn.Breiter Erl und kurze Angel.Anders als bei normalen Framebacks ist hier nicht die Klinge eingetrieben sondern der Rücken wurde aufgesetzt.

Ein altes Vauzi mit langem Erl und kurzer Angel.

henning · 06. Juni 2009, 18:10:04

Also ich habe ja nicht so viele Messer, wie viele andere hier. Aber zwei davon sind zumindest für mich sehr ungewöhnlich.

Einmal ein so gemarktes "Mar Vul" aus Solingen. Ein Messer mit vollhohlen Wechselklingen, die, anders als bei den typischen Frameback Wechselklingenmessern aus Frankreich, auch noch vone eingehakt und hinten verriegelt werden. Die Franzosen werden ja wohl in der Regel hinten eingehakt und vorne dann verschraubt und die Klingen sind nicht hohl, sondern entsprechen den üblichen flachen Frameback - Klingen. Ich habe sogar noch zwei zusätzliche Klingen dabei bekommen.

Auch noch eher ungewöhnlich finde ich mein fast derbes, französisches "Perrayon", dessen Rücken nicht nur sehr hoch, sondern auch sehr spitz ist und sich so bis in den Erl zieht. Ein typischer Kandidat für Jürgens Frage nach der richtigen Maßangabe bei Klingen:

Dann natürlich noch mein ungewöhnliches Rasir - Taschenmesser:

Ciao

DOVO 1970 · 06. Juni 2009, 18:23:56

Zitat von: henning am 06. Juni 2009, 18:10:04

Auch noch eher ungewöhnlich finde ich mein fast derbes, französisches "Perrayon", dessen Rücken nicht nur sehr hoch, sondern auch sehr spitz ist und sich so bis in den Erl zieht. Ein typischer Kandidat für Jürgens Frage nach der richtigen Maßangabe bei Klingen:

Erinnert mich im ersten Moment sehr stark an die Klinge meines bergischen Löwen.
Kann im Moment leider kein Foto davon machen , aber genau den hier mein ich

http://www.hairbase.at/shop/image.php?productid=1010103937

schöne und interessante Messer übrigens von allen, toller Thread

henning · 06. Juni 2009, 18:28:56

Ja, wobei mich der Löwe eher an die Friodur mit spanischem Kopf und Kullenrücken erinnert.

Ciao

Jericho · 06. Juni 2009, 22:04:42

Die Bismarcks hatten doch ähnliche Scheitelrücken wenn ich mich recht erinnere?

henning · 06. Juni 2009, 22:11:40

Stimmt, hatte mal eins von Herzi in der Hand. Das hier ist allerdings eher derbe und ca. 7/8" breit (mit Rücken

).

Ciao

Lord Vader · 07. Juni 2009, 14:58:08

vollmundig angekündigt, das eine oder andere interessante stück zu haben und dann finde ich die highlights nicht...

werde gleich nochmal suchen gehen, vielleicht finde ich ja noch die verloren gegangenen söhne...

hier schomma zwei stücke aus dem sortiment Extralang!

http://img192.imageshack.us/my.php?image=cimg2377l.jpg

hierbei handelt es sich um ein messer der marke marshes and shepherd. die klingenbreite der wedgeklinge liegt bei 7/8. bei diesem stück bin ich mir unschlüssig, ob des ein ehemaliges monstermesser ist, das einfach nur brutal viel genutzt wurde oder ob das von werk aus so gefertigt wurde. meiner meinung mach ist jedoch der erl des messer im verhältnis zur klinge viel zu breit. zudem ist das messer extrem lang und weist eine klingenlänge von deutlich über 8 cm auf.

das zweite messer ist ebenfalls ein sehr ungewöhnliches stück, das für den amerikanischen markt (Manufactured for the united states by E. L. & Co.) gefertigt wurde. das messer sprengt alle dimensionen. die klingenbreite liegt hier ebenfalls deutlich über der 8 cm marke. anders als das vorgängermesser ist dieses stück aber auch in den anderen abmessungen riesig. so beträgt die breite der klinge 3 cm! die länge der klinge war scheinbar auch zur damaligen zeit schon unüblich, da die klinge nicht so wirklich ins heft passt und sie sch ersteinmal etwas platz schaffen musste (zwischen keil und heft).

http://img192.imageshack.us/my.php?image=cimg2379d.jpg

http://img192.imageshack.us/my.php?image=cimg2380.jpg

FAZIT:

ein xxl riemen von 8 cm ist natürlich nett, aber alle messer kann man damit trotzdem nicht ohne kreztechnik abziehen

ungewöhnliche Rasiermesser

UbuRoy

henning

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