Klinge schließt nicht mittig im Heft

Begonnen von harrykoeln, 16. Dezember 2007, 20:13:44

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harrykoeln

sondern sitzt schief und/oder knallt aufs Griffmaterial.
Wer kennt dieses Dilemma nicht?
Wie geht ihr das Problem an?
Wie kann ich vielleicht sogar im Vorfeld schon prüfen, wie die Klinge dann fertig vernietet im Heft sitzt?
Welche Werkzeuge braucht man zur Korrektur?

Ich finde das ein prickelndes Thema.
Ich für meinen Teil fange nachdem ich die Holzrohlinge ausgesucht hab schon an, alles gerade zu bekommen. Keil und Erllöcher bohre ich direkt, nachdem ich die grobe Kontour ausgeschnitten habe, weil das Holz dann noch plan aufliegen kann. 2 mm Löcher gibts, da passt genau ein Zahnstocher rein. So kann ich sofort kontrollieren, ob der Kanal gerade ist, oder ob ich beim Schleifen korrigieren muss.
Ist der Keil ausgeschnitten und eingepasst, schraube ich das Heft erstmal am Keil und schon mit der Klinge mit M2 X 30 er Schrauben zusammen. Dann sehe ich schon deutlich, ob, und wo ich nachbessern muss. Mit Unterlegscheiben zwischen Heft und Klinge bin ich bislang hingekommen. Einmal musste ich etwas nachschleifen - das wars.
Was habt ihr da für "Tricks"?
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Guilty



Mache es eigentlich so wie Du Harry.Wie Du schon geschrieben hast liegt es eben an den unplanen Innenseiten der Schalen oder an den schräg gebohrten Nietlöchern.

Nachdem ich die Rohstücke ausgeschnitten habe plane ich die Innenseiten.Dann klebe ich sie mit doppelseitigem Klebeband zusammen.Vor dem Kantenschleifen bohre ich die Löcher.

Oft ist es ja so das gerade bei wuchtigen Klingen der Erl sehr dick ist.Hier ist ein dritter Niet am Erl(genauso wie U Scheiben) von Vorteil um die Schalen etwas zu spreitzen.Sollte der Erl nach dem vernieten immer noch anstoßen arbeite ich an der anstoßen Stelle mit einer Nagelpfleile nach.Erst danach klöppel ich die Niete am Erlbereich bei geöffneten Messer solange bis die Klinge straff und mittig in der Schale sitzt.

herzi

Ich erinnere mich an etwas das Bartisto mal erwähnt hat. Er schneidet aus dünnem Blech (z.B. dem Deckel einer Cremedose) einen schmalen Streifen und biegt ihn zu einem schmalen V mit oben zwei Laschen das er zwischen die Schalen hängen kann wenn die Nichtmesserseite schon lose vernietet ist. So kann er die Klinge mittig zwischen die Hefte legen und die Erlseite vernieten. Wenn alles vernietet ist kann er den Blechstreifen wieder entfernen.
Aber wie gesagt, das sind nur meine Erinnerungen. Vielleicht solltet ihr Bartisto nach Details fragen, wenn noch Detailfragen bestehen. Ich habe sowas noch nie gemacht.
Gruß,
Stefan

CatMan

Wenn die Klinge schief sitzt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit mit zu viel Kraft gehaemmert worden. Dadurch ist dann der Stift beim Vernieten verbogen worden. Korrektur? Auf ein Neues!  ;D Alten Stift raus, neuen rein. Die Hammerschlaege so sanft ausfuehren, dass man den Schmerz gut ertragen wuerde, wenn man aus Versehen den Finger treffen wuerde. 
Have a smooth shave!
Klaus

Senser

Häufig haben wir das Problem des außermittigen Schließens auch bei alten oder gebrauchten Messern. Das kann man gut korrigieren, indem man auf der entgegengesetzten Seite nachschlägt.  Beispiel:  Betrachtung des Messers vom Rücken her, Angel unten. Die Klinge will in die linke Heftschale schneiden. Den Erl Niet auf der rechten Seite nachschlagen.
Gruß Senser

Bartisto

Zitat von: herzi am 17. Dezember 2007, 07:13:03
Ich erinnere mich an etwas das Bartisto mal erwähnt hat. Er schneidet aus dünnem Blech (z.B. dem Deckel einer Cremedose) einen schmalen Streifen und biegt ihn zu einem schmalen V mit oben zwei Laschen das er zwischen die Schalen hängen kann wenn die Nichtmesserseite schon lose vernietet ist. So kann er die Klinge mittig zwischen die Hefte legen und die Erlseite vernieten. Wenn alles vernietet ist kann er den Blechstreifen wieder entfernen.
Aber wie gesagt, das sind nur meine Erinnerungen. Vielleicht solltet ihr Bartisto nach Details fragen, wenn noch Detailfragen bestehen. Ich habe sowas noch nie gemacht.

Hallo herzi,
genau so, die Klinge kann nicht aus der Mitte.

Gruß
Bartisto

UbuRoy

Zitat von: Senser am 17. Dezember 2007, 10:08:11
Häufig haben wir das Problem des außermittigen Schließens auch bei alten oder gebrauchten Messern. Das kann man gut korrigieren, indem man auf der entgegengesetzten Seite nachschlägt.  Beispiel:  Betrachtung des Messers vom Rücken her, Angel unten. Die Klinge will in die linke Heftschale schneiden. Den Erl Niet auf der rechten Seite nachschlagen.
Gruß Senser

GEENAU! Aber gaaanz  :P sinnig klopfen! Gerade die alten mattschwarzen Bakelit/Ebonit Schalen sind oft so brüchig wie Glas! Hab mir schon oft Schalen dabei angebrochen oder gar zerbrochen, was jedesmal sehr schade war.

Die Methode ist auch gut geeignet bei Messern, die zu leicht öffnen oder schließen.

Buddel

Falls jetzt noch einer denkt, ich müsste auch mal was dazu sagen - nein.
Alles wurde hier schon aufgezählt. Das gute daran ist, ich hab alles davon schon ausprobiert. Und ich hasse das vernieten trotzdem.
Manchmal geht es, als würde es dabei nie Probleme geben und machmal vernietet man ein Messer mehr als 3 mal und hat doch nur ein suboptimales Ergebnis. Wenn ich eine ästhetisch ansprechende Alternativlösung gefunden hätte, ich wäre schon lange weg vom vernieten  >:(

Falls jemand von euch weiß, wo ich Schrauben mit Linsenkopf, Innensechskant, M1,6 Gewinde, min. 20mm Länge und ebenso ein passendes Gegenstück finde, dem Bau ich sofort ein Heft nach seiner Wahl. Vergleichbare Vorschläge sind auch willkommen. Aussehen tut das ganze dann in etwas so:

http://custom.straightedgerazors.com/
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

UbuRoy

Ich würde sagen, beim Elektronik Handel oder Uhrmacher dürfte es passende Schrauben in den Maßen geben.


Buddel

Danke für eure Tipps. Muss ich mal eruieren, wenn ich Zeit habe. Wird also vermutlich erst 2008, da im Moment alle denken, sie müssten mich noch mal richtig nerven, da Weihnachten und Neujahr vor der Tür steht   :-\
Jedes Jahr das selbe Spiel.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

Bartisto

Hallo Buddel,

M2 in Messing (vernickelt), Senkkopf findet man häufig in Modellbauabteilungen der Warenhäuser. 2 passt ohne Spiel durch das Erlloch, und man hat bei großen Erllöchern nicht das Problem des Auskleidens um den Freigang der Klinge in bestimmten Stellungen weg zu kriegen. Diese Geschraubten laufen konstant stramm. Vorteil... man kann nachziehen. Ich habe einige so gemacht. Inzwischen komme ich mit dem Vernieten aber gut zurecht und fummle an Alternativen für Bullseye.

Gruß
Bartisto

Buddel

Senkkopf ist nicht so mein Ding, ebenso wenig wie einfacher Schlitz. Gefällt mir einfach ästhetisch nicht. Daher bevorzuge ich den Linsenkopf, wenn mgl. noch etwas im Holz versenkt.
Was nimmst du auf der anderen Seite? Eine normale Sechskantmutter? Die finde ich nämlich auch wieder nicht so schick. Daher bin ich auf der Suche nach "Hülsenmuttern"

http://www.evt-schraubenshop.de/EDELSTAHL-A2/Muttern-A2/Huelsenmutter-A2:::1_99_44.html

aber halt im selben Design und passender Größe wie die Schrauben. Vielleicht kann man das sich ja auch machen lassen, keine Ahnung.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

herzi

Hülsenmuttern in der Größe dürften sehr schwer aufzutreiben sein. Ich kenne die auch nur mit normalem Schlitz. Nicht mit Innensechskant.
Gruß,
Stefan

UbuRoy

Ich würde aus ästethischen Gründen vielleicht mal an Inbus oder Torx denken. Und die leicht versenken.
Statt einer Mutter auf der anderen Seite ist das mit der Hülse sicher schöner. Aber das dürfte schwerer zu kriegen sein...