Spiegelpolitur

Begonnen von steelbutt, 22. Mai 2009, 13:15:56

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

steelbutt

Hallo,

ich habe folgendes Messer bekommen: https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,3292.msg115672.html#new
Es kam rasurfertig und deutlich sichtbar mit dem Dremel behandelt. Soweit so gut, eine behutsame Restauration unter Erhaltung der Patina ist hinfällig. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken, dem Teil eine Spiegelpolitur zu verpassen. Wie gehe ich dabei am besten vor? Micro Mesh ist in allen erhältlichen Körnungen vorhanden. Für Tipps wäre ich dankbar.

steelbutt

jazzman

Hier hatte ich mal was zur Spiegelpolitur geschrieben:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,4536.30.html

Prinzipiell: Schleifpapier in diversen Körnungen und schon kanns losgehen 600 ->800 ->1000->1500->2000 anschließend Politur mit Polierpaste und Dremel oder alternativ händisch

Viel Erfolg und zeig mal Fotos wenn es fertig ist

Gruß
jazzman
Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

harrykoeln

Das ist in der Tat ein Problem. Und ganz besonders, wenn Du es nicht händisch machen willst.

Willst Du es händisch machen, nimm Schleifpapier, Geduld und los...

Wenn Dir das zu anstrengend und langwierig ist, dann eben mit Maschinen. Du könntest die Dremel-Schleiftrömmelchen entsprechend umrüsten. Da gibt es viele Möglichkeiten. Eine möglich hab ich einmal hier https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,1046.0.html eingestellt. Vielleicht biste schon selbst drauf gestossen und kannst was mit anfangen. Tip: richte Dir gleich 5, 6 Stück her.

Ich habe mir für meine Poliermaschine zwei Dorne angeschafft, auf denen der Wechsel der Scheiben schnell und ohne Werkzeug erfolgt und ich jetzt mit den unterschiedlichsten Medien arbeiten kann. Sisal, Filz, Schleifgewebe und und und. Die Scheiben laufen recht schnell - 2000 - 3000 min^-1 sind da keine Seltenheit. Damit geht das schon recht zügig, allerdings ist entsprechender Arbeitsschutz (Schutzbrille, Handschuhe) unerläßlich. Wenn sich so eine Klinge verhakt, kann die Dir die Finger locker abschlagen. Und das ist kein Scherz. Eine Fingerkuppe suche ich immer noch!

Wenn Du geleimte Lederscheiben hast, hast Du ein Messer im Ratz-Fatz neu gepließtet - und damit im neuwertigen Auslieferungszustand (der Politur).
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Buddel

Wo bekommt man solche Lederscheiben, Harry?
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

harrykoeln

@Buddel

Tja Buddel, das scheint die Kür zu sein... keine Ahnung wo ich die her bekomme.

Gesehen (und auch selbst schon gemacht) hab ich das bei Herrn Wacker. Wenn der guter Herr Wacker Quellen hätte, würde er seine Lederscheiben auch nicht wie nen Goldschatz hüten...
Ich erinnere mich, in dem Beitrag um die Böker-Damastmesser zeigt er dieses Stück Walroßhaut kurz...
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Iltis

Weiss nicht, ob das euch was nutzt, habe bei Fischer und Schula geguckt, hier die Resultate sind hier:
http://shop.schula.de/advanced_search_result.php?keywords=leder&s=f79bac0f769343f119857d4536a89912&x=0&y=0

http://www.goldschmiedebedarf.de/advanced_search_result.php?keywords=leder&x=0&y=0&search_in_description=1

Sonst, denke ich, hilft nur selberbasteln, das überlege ich mir schon eine Weile.

Gruss
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Buddel

Ich glaube, die von dir gezeigten Lederscheiben sind für das pliesten viel zu weich. Das ist eigentlich nichts anderes, als Polierscheiben aus Stoff.

Ich hab mal gerade 1-2 Stunden gesucht und recherchiert und habe folgendes gefunden:

http://www.ch-linden.de/index.php?option=com_content&task=view&id=6&Itemid=7

Das müsste eigentlich genau das sein, was ich suche. Allerdings hab ich noch nichts über den Preis raus bekommen. Interessant ist nun eigentlich noch, was man dann für eine Paste auf das Leder aufträgt? Harry, weißt du da näheres, oder kannst da was von einem dir bekannten Schleifer herausbekommen?  ;)
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

harrykoeln

Die Körnungen haben ganz abenteuerliche Einheiten, Feinheiten, was auch immer - 1 bis 5.

Das sind Gesteinsmehle, die in Knochenleim verkocht auf die Scheiben aufgebracht werden. Keine Chance mehr, da ran zu kommen. Wüsste auch nicht, warum das nicht auch mit anderen Schleifkörpern gehen sollte - Bimsmehl, Tripelpulver könnten ebenfalls gute Dienste leisten.

Scheiben Deines Dealers sind zu groß. Mit min 150mm Durchmesser kommst Du nicht tief genug in die Hohlung rein, damit Du ein gleichmässiges Schleifbild erhältst. Breit müssen die Scheiben nicht sein, ein Zentimeter reicht allemale. Also braucht man "nur" jemanden auftun, der eine entsprechend dicke Tierhaut verkauft. Dann kannste die Scheiben selbst rausschneiden. Die brauchen ja nur zentriert gebohrt werden und gut iss.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

shaved

Google findet einiges zum Thema, Walroßscheiben gibt es bei [1], im Zweifel sind es die falschen. Im Messerforum [2] war das auch mal ein Thema.

Kleiner Wechsel: Für die Arbeit mit Papier kann es nötig sein mit gröberen Körnungen als 600 anzufangen 80, 180, 240, 320, 400 usw., erst zur nächstfeineren Körnung übergehen, wenn die Spuren der vorhergehenden nicht mehr zu sehen sind. Dazu ist es hilfreich beim Wechsel die Richtung zu ändern. Je nach Poliermittel kann man ab 400 oder 600 vom Papier zum Filz übergehen.


[1] http://www.ottoeigner.de/html/scheib_u_pulver/Seite6.html
[2] http://www.messerforum.net/showthread.php?p=326868
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.

jazzman

#9
Zitat von: shaved am 25. Mai 2009, 18:35:04
"...Für die Arbeit mit Papier kann es nötig sein mit gröberen Körnungen als 600 anzufangen 80, 180, 240, 320, 400 usw..."

Obacht:Da wäre ich ziemlich vorsichtig mit, im Zweifel lieber etwas länger mit dem 600er arbeiten, weil dir die gröberen Sachen unter Umständen Macken da reinhauen, die du ohne zusätzlichen Materialabtrag nicht mehr rausbekommst.

Bin da eher etwas konservativ gestrickt, möchte so viel wie möglich vom Orginalzustand erhalten.


Gruß
jazzman
Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

shaved

Stimmt, was fehlt ist der Hinweis, erstmal auszuprobieren, wie weit man mit den feineren kommt. Sonst macht man sich mehr Arbeit als nötig.
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.

bartmann

#11
Ganz meine Meinung. Vom Feineren zum Gröberen. Wenn man dann die richtige Körnung hat kann man rausarbeiten und immer feiner werdend auspolieren. Bis 1000-1500er, dann Poliergrün auf Filz, Lederscheibe, fertig.