Wilkinson Sword Razor

Begonnen von jazzman, 15. Mai 2009, 18:57:22

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jazzman

Wilkinson Sword Razor - Made by the well-known Sword Maker to His Majesty the King



Gruß
jazzman
Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

kelte

...könntest Du für dieses interessante Messer ein Foto einstellen, das die Klinge besser zeigt?

Gruß

jazzman

Zitat von: kelte am 15. Mai 2009, 19:23:41
...könntest Du für dieses interessante Messer ein Foto einstellen, das die Klinge besser zeigt?

Gruß

Klar doch, hier bitte  ;) Übrigens ein sehr gutes Messer was Rasurverhalten und Schnitthaltigkeit angeht.











Gruß
jazzman
Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

kelte

...danke - beeindruckend!

Gruß
kelte

jazzman

Hier mal ein Werbeprospekt zu dem Wilkinson Sword Razor

Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

UbuRoy

Zitat von: jazzman am 15. Mai 2009, 18:57:22
Wilkinson Sword Razor - Made by the well-known Sword Maker to His Majesty the King



Gruß
jazzman

Sieht mal wieder stark nach Elfenbein aus...

Iltis

Das war sicher ein sehr schönes Messer, schade, das so wenig von der Originalzustand erhalten ist.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

jazzman

Zitat von: UbuRoy am 03. Juni 2009, 12:08:15
Sieht mal wieder stark nach Elfenbein aus...

VOlltreffer, Ubu du hast ne Nase für Elfenbein oder?? ;-)
Wir beginnen das zu begehren, was wir jeden Tag sehen!

UbuRoy

#8
Zitat von: jazzman am 03. Juni 2009, 22:32:03
Zitat von: UbuRoy am 03. Juni 2009, 12:08:15
Sieht mal wieder stark nach Elfenbein aus...

VOlltreffer, Ubu du hast ne Nase für Elfenbein oder?? ;-)
Glücksbärchen.

Nee, ne Nase nicht, aber inzwischen habe ich schon etliche davon gesehen und besitze auch einige und erkenne Sie daher inzwischen auch auf Fotos.

Übrigens sieht es NICHT nach Walroßzahn oder Narwal aus, Walross würde ich auch ausschließen, Deins hier ist zu gelblich und einige typische Merkmale fehlen. Bleibt nur Nilpferd (meine Vermutung), Elefant (etwas zu dunkel), Nashorn oder Mammut (zu unstrukturiert, keine Verfärbungen).

Sind die Schalen von Dir poliert worden?
Falls nicht, sind sie deswegen so dunkel, weil einiges an Schmodder drauf sitzt. Polier sie mal, sie müßten dann eine Ecke heller werden. Wenn leichte wolkige Strukturen auftauchen ists wohl Elefant. Wenn nicht, dann Hippopotamus, vielleicht Nashorn, was aber SEHR selten wäre.
Ich sehe auch eher keine wolkige Struktur wie bei Elefant. Wie Rhinozeros aussieht, weiss ich leider nicht genau, hatte leider noch nie ein bis jetzt. Nilpferd oder Elefant, schätze ich.


Nachtrag: Hab die Bilder grad nochmal en-detail betrachtet. Ist Elefant.

UbuRoy

Zitat von: Iltis am 03. Juni 2009, 15:58:39
Das war sicher ein sehr schönes Messer, schade, das so wenig von der Originalzustand erhalten ist.
Gruß
Iltis
Was meinst du damit? Ist das nicht die Originalklinge in der Beschalung? Sieht aber stark aus, als gehörten die beiden schon immer zusammen...

Oder ist die Klinge auf zu Neu getrimmt? Oder war da eine schöne Ätzung?

Iltis

#10
@ Uburoy: Klar ist das der Originalklinge in der Beschalung. Was fehlt ist die Originaloberfläche, der ist komplett runtergeschmirgelt. Alle Verarbeitungsspuren der Hersteller sind damit vernichtet (geschliffen, poliert, gepliestert werden auf rotierenden Scheiben, auch wenn es zu ein Spiegel poliert wird, sieht man das; dieses Messer fehlt diese Charakteristik komplett) auch der Ansatz ist abgerundet, was für eine "Behandlung" das alles anderes als schonend ist spricht. Ein historisches Messer so zu behandeln finde ich sehr schade, weil man damit ein Teil sein historische Integrität unwiederbringlich zerstört, und jeden solche Messer ein Unikum ist. Über die ästhetik von Spiegel vs. patinierte Oberfläche kann man diskutieren, aber das grundlose abschmirgeln ursprungliche Bearbeitungsspuren ist unbestreitbar Kulturgutvernichtung, und in meine Augen unverantwortlich.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

jazzman

#11
@Uburoy

Gracias amigo, hätte ich wahrscheinlich so erstmal nicht herausfinden können obs Elefant, Nilpferd etc ist. Jetzt weiss ich es musste ein Rüsseltier für dieses Messer sterben ...bäääh


@Iltis

Verstehe zwar deine Bedenken, kann sie aber nicht in diesem Umfang für mich teilen. Ich finde das ist etwas übertriebene Kulturbesessenheit. Wo es angemessen ist bin ich auch bemüht Orginalstrukturen so weit wie möglich zu erhalten aber für mich bleibt Rost nix erhaltenswertes und wenn ich es irgendwo auf meinen Messern sehe entferne ich es gnadenlos ;-) Damit will ich zwar nicht sagen das dies bei diesem Messer auch der Fall war aber ich bin und bleibe ein Anhänger der Funktionalität und Ästhetik. Bin eben kein Rostfanatiker - grins

Gruß
jazzman

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Iltis

Zitat von: jazzman am 04. Juni 2009, 18:10:51
...Ich finde das ist etwas übertriebene Kulturbesessenheit....
Gruß
jazzman

Mag sein, aber historische Messer sind ein begrenzte Resource, irgendwann gibt es keine mehr...

Zitat von: jazzman am 04. Juni 2009, 18:10:51
...ich bin und bleibe ein Anhänger der Funktionalität und Ästhetik.
Gruß
jazzman

Der Funktionalität wird durch abschmirgeln nicht erhöht, und über die Ästhetik lässt sich, wie vorher gesagt, diskutieren. Aber wenn du unbedingt ein spiegelpoliertes Messer haben musst, bist du meines Erachtens mit ein modernes Messer besser bedient. Da gibt es noch genug.

Zitat von: jazzman am 04. Juni 2009, 18:10:51
Bin eben kein Rostfanatiker - grins

Natürlich gehört Rost entfernt, damit das Messer nicht weiter rostet, das ist auf jeden Fall restauratorisch Sinnvoll, dafür ist es aber nicht notwendig, die Gesamtoberfläche zu vernichten.

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

jazzman

#13
@Iltis

ich halte das für eine zu verbissene Sichtweise der Dinge. Das Messer bzw. die Gesamtoberfläche des Messers ist mit Sicherheit dadurch nicht vernichtet das evtl. irgendwelche Schleif- oder Pliestspuren nicht mehr vorhanden sind.  Ich denke das ist eine eher akademische Diskussion von Restaurativem Vorgehen das in irgendwelche Lehrbücher gehört aber nicht in die Praktische Ausführung der Restauration. Offenbar ist hier die Absicht des Resaturateurs entscheidend. Ich restauriere meine Messer nicht für die Vitrine sondern für den alltäglichen Gebrauch und da hab ich einfach keinen Bock auf irgendwelche blöden Flecken oder Rostnarben auf meinen Messern.  Ein Messer ist für mich in erster Linie ein Gebrauchsgegenstand und dort liegt es in der Natur der Dinge das diese sich durch den alltäglichen Gebrauch verändern, was interessieren mich da irgendwelche Pliestspuren vom Hersteller von anno tuck. Nochmal ich habe da einen eher praktischen Zugang zu den Dingen, ich will nicht die Welt retten und auch nicht Rasiermesser für die Nachwelt erhalten. Für mich müssen Sie den Zweck erfüllen und schön aussehen und hier liegt offenbar dein Problem; Schön ist nämliche ein relativer Begriff. Für mich ist ein Messer schön wenn es so gut wie möglich an den Ursprungszustand zurückgeführt wird ohne funktionelle Einschränkungen hinnehmen zu müssen und wenn das um den Preis eventueller Pliestspuren geschieht. So what!

Zitat
Der Funktionalität wird durch abschmirgeln nicht erhöht.....

Hast du schon mal ein Messer restauriert was am Erlniet verrostet war und dadurch nicht mehr ordentlich geschlossen hat!

Gruss
jazzman
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Iltis

#14
Tja, ohne diese "verbissene" Sichtweise hätten unseren Grossväter schon dafür gesorgt, das es keine historischen Messer mehr gibt. Klar, ist ein Messer nicht vernichtet insofern das man die Spuren der Zeit und der Herstellungsprozess anschmirgelt, aber seine historische Integrität schon, und auch seine Oberfläche. Deine Methodik, Messer für dich brauchbar zu machen, ist eher eine Umgestaltung als eine Restoration. Als solches kann man es vertreten, muss sich aber bewusst sein, dass man nacher kein Originalmesser mehr hat, und wie gesagt, damit gibt es um so weniger historische Messer, was ich persönlich sehr schade finde.

Es geht schneller als man denkt, Bestände zu vernichten, da gebe ich dir ein Beispiel aus der Welt der Kleinkrafträder: nehmen wir drei Marken, Der NSU Quickly, Der Kreidler Florett, und der  Simson Schwalbe. Quicklies sieht man, auch wenn wenig, Schwalben häufig, und Floretts so gut wie gar nicht, auf die Strasse. Woran liegt das? an die Produktionsmenge? Nein, von die drei wurde der Florett am häufigsten produziert (geschätzt, ich habe nicht nachgeforscht). Am Alter? Nein, die Schwalbe wurde von 1964-86, die Florett 57-82, und de Quickly 53-69 hergestellt. Qualität die Bauteile? wohl eher nicht - der Quickly stammt aus die Zeit der "Wirtschaftswunder", wo es bekanntlicherweise schwierig war an hochwertiges Material zu kommen, und das ein "Plaste und Elaste" DDR-Teil ein Stück "Deutsche Wertarbeit" qualitativ überlegen war glaubt wohl keiner. Der eigentlicher Grund liegt an die möglichkeiten die Kunden diese 3 Produkten - zu Wirtschaftswunderzeiten ging man zwangsweise sparsam und pfleglich mit sein Besitz um, weil es nicht so leicht zu ersetzen war - mein Nachbar erzählt mir von Fahrradschläuche die mehr aus Flicken als sonstwas bestehen. In die DDR waren auch die Möglichkeiten begrenzt - Jeder hat Geschichten von Trabireparatur mit eingeschmolzenen Plastiktüten gehört. Der Florettkunde, dagegen, genoss die Früchte der Wirtschaftswunder (und der Marshall Plan), und konnte sich es leisten, die Leistung seines Gefährts durch "Frisiersets", Zusatzmittel für Kraftstoff, und wasweissichsonst zu erhöhen. Mit was für ein Ergebnis? wie gesagt, im vergleich mit die anderen 2 Marken, ist der Florett erstaunlich selten zu sehen, weil er diese "verschlimmbesserung" auf Dauer nicht ausgehalten hat. Das, kombiniert mit der Wegwerfmentalität das erst durch Wohlstand ermöglicht wird, hat dazu geführt, das dieses Stück "Kulturgeschichte" (wenn man es so nennen will) beinah verschwunden ist.

Meine Einstellung mag engstirnig wirken, aber es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie durch Unüberlegtheit wertvolle Teile unsere materielle Kultur flöten gegangen sind. Nimm bitte dieses nicht als Vorwurf, sondern Denkanstoss.

Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil