Schrägschnitt- und Torsionshobel. Prinzip, Modelle, Marken und Erfahrungen

Begonnen von henning, 02. Mai 2009, 14:13:16

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Tim Buktu

Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Mark

Hallo allerseits!

Ich habe auch vor gut 2 Monaten vom 23C auf den 39C gewechselt, weil immer wieder gesagt wurde, dass sich Torsionshobel bei starkem Bartwuchs, bzw. dicken Stoppeln anbietet. Wie die meisten Rothaarigen habe ich sehr dicke, drahtige Barthaare, aber im Kontrast dazu extrem empfindliche Haut. Also so ziemlich die dümmste Kombination die es beim Rasieren geben kann ;D

Der Wechsel auf den 39C war nicht leicht, ich habe ca. 2 Wochen gebraucht, um den Idealwinkel zu finden, dafür sind die Rasuren jetzt weitaus gründlicher und sanfter als mit dem 23C. Der 39C hat nebenbei noch ein Supergewicht, man is kaum in Versuchung, aufzudrücken. Nur bei der Oberlippe ist mir das ganze Gerät dann ein wenig zu klobig, aber abgesehen davon finde ich den 39C Torsioner in allen Punkten besser als den 23C. Ob ich ihn von Anfang an hätte haben wollen, weiß ich nicht. Ich denke, man braucht schon ein wenig Übung im Hobeln, um zu wissen, wie man seine Fehler erkennt und korrigiert. Ich möchte Torsionshobel auf keinen Fall missen und überlege eigentlich nur, ob ich mir nicht einen mit offenem Kamm zulegen sollte...
,,Ein Bart macht noch lange keinen Philosophen."
Aulus Gellius

henning

Hallo

Wo willst Du den denn her bekommen, Mark? Ich kenne keinen offenen Torsionshobel.Wäre sehr gespannt, wenn Du einen vorstellen könntest.

Ciao

Mark

Nun ja, ich ging einfach mal davon aus, dass es so etwas gibt. Prinzipiell interessiere ich mich fuer offene Hobel, ich habe also messerscharf kombiniert, dass irgend jemand schon mal einen offenen Torsionshobel hergestellt hat. Wenn dem nicht so ist, habe ich wohl die Qual der Wahl: offen oder Torsion :( Schade
,,Ein Bart macht noch lange keinen Philosophen."
Aulus Gellius

Arnfried


henning

Ja, schon klar. Ich dachte nur eigentlich, Mark schreibt von einem neuen, weil seine genannten auch neue Modelle sind.

Ciao

herzi

Arnfried, bist Du sicher, daß das ein Apollo ist? Das sieht aus wie mein Fasan den die Post verschmissen hat :(
Gruß,
Stefan

Arnfried

Entschuldigung, natürlich meinte ich Fasan. Das kommt davon, wenn man hier von so vielen Hobeln liest 8)
Danke für den Einwand, Herzi!

henning

Von TimBuktu konnte ich einen wunderbaren "Äquator" - Torsionshobel im Tausch gegen ein Messer erwerben. Er steckte noch im Lagerkarton und der Hobel war in jungfräuliches Cellophan eingepackt. Das Etui aus Pappe, ist wunerbar erhalten udn auch die zwei Papp - Klingenboxen sind in guter verfassung. Einzige Lagerschäden, sind kleine Chrompickel auf der Kopfoberseite und eine leicht angelaufene Ecke an der Schaumleiste:
















Es ist ein ganz klassischer Torsionshobel in dreiteiliger Ausführung, wie er auch von Apollo, Liese oder Ibsen hergestellt wurde. Das Griffdesign ist aber in Teilen eigenständig:


















Ihn werde ich als nächstes verwenden und hier oder in der Rasur des Tages berichten.

Ciao

Tim Buktu

Heute Morgen habe ich mich zum ersten Mal mit einem Walbusch Schrägschnitt rasiert.



Wie auf den Bildern zu sehen, ist der Hobel nicht mehr ganz taufrisch, sondern hat schon einige Rasuren hinter sich. Henning hat mich selbstverständlich darauf hin gewiesen und wie bei Messern auch, gefällt es mir sehr, wenn dem Rasiergerät seine Geschichte auch anzusehen ist. Seiner Funktion tut dies aber überhaupt keinen Abbruch.

Im Nachhinein ist es mir nicht mehr ganz klar warum, aber ich hatte einen aggressiveren Hobel erwartet und bin deshalb mit der Stufe 2 (0= +) eingestiegen. Etwas erstaunt habe ich dann nach den ersten beiden Zügen meine Wange befühlt um zu überprüfen, ob überhaupt Barthaare weggenommen wurden. Keine Frage, natürlich! Der Hobel ist nur so sanft, dass ich in dieser niedrigen Einstellung kaum Rückmeldung bekomme.

Nachden die Backe wieder eingeschäumt war, habe ich ihn auf 4,5 hoch gedreht und wohl für's Erste meine Einstellung gefunden. Die Rasur war sehr sanft und sehr gründlich! Aufdiesen Hobel möchte ich nicht mehr verzichten! Nochmals vielen Dank henning!
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

henning

Hallo Tim

Du hast Recht. Ich vergaß, Dir gegenüber zu erwähnen, daß man den Hobel anfangs quasi wie den Progress einstellen kann. Die Schäden hatte ich Dir ja vorher mitgeteilt. Schön, daß er Dir trotzdem gefällt. Am Griff kommt das Kupfer langsam durch, unter dem dann aber auch noch Messing sein sollte :D. Und unten war ja am Drehknopf die kleine Kante weggebrochen. Ansonsten sind die Hobel sehr robust. Das komplette Unterteil ist aus sehr sehr haltbarem Kunststoff, aber das Innenteil scheint aus einer Art Zinkdruckguß zu bestehen, oder ähnlichem. Ich hatte mal einen total versyphten Waöbusch, der wohl eingeschäumt weggelegt wurde. Das Innenteil hatte dann einen Lochfraß wie ich ihn sonst noch nie gesehen habe.
Vorher:









Nachher:









Das ist natürlich ein Extremfall gewesen und ich mußte sogar die Kanten des Kopfoberteiles anschleifen, weil sich auch da Lochfraß breit machte. Der Hobel war aber trotzdem immer noch in vollem Umfang verwendbar und ich verschenkte ihn an Hermann Herdick, denn trotz alledem ist es ja ain wunderschöner und seltener Hobel. Von außen gesehen stellt er sich ja auch unauffällig dar und man sieht die optischen Schäden kaum.
Bei zwei Exemplaren von Herzi und mir hat sich die Griffhülse gelöst, bei Herzis ist sie aus unerfindlichen Gründen sogar längs zackig eingerissen. Beide konnte ich aber mit Sekundenkleber neu fixieren und diese Lösung hält sehr sehr lange, wie ich an einem anderen Hobel bis heute erfahren durfte.

Ciao

rumba

Hallo zusammen,
auf dem Flohmarkt geriet mit heute ein Merkur-Schrägschnitthobel im orangenen Kartönchen in die Hand und musste natürlich gleich mitgenommen werden. Leider habe ich keine Knipse, daher eine kurze Beschreibung:
Es ist ein Dreiteiler, die beiden Kopfteile bestehen (bis auf das Gewinde) aus schwarzem Kunststoff, der Griff aus Metal. Der Knopf unten am Griff besteht ebenfalls aus schwarzem Kunststoff.
Der gesamte Hobel wirkt recht billig verarbeitet; beispielsweise sind die Zapfen für die Klingenfixierung nicht entgratet.
Auf der Unterseite steht links 'Germany' mit dem Merkur-Logo, rechts 'MERKUR' und 'PATENT'.
Ausprobiert habe ich ihn noch nicht.
Er sieht dem auf Seite 1 von Henning gezeigten Schwarz-weißen sehr ähnlich.
Weiß Jemand, wann die Dinger gebaut wurden?
Danke und Grüße
rumba
Axo, ganz vergessen: Gibt es für diese wirklich schrägen Vögel irgendeine besondere Handhabung beim Rasieren?
Also z.B. die höhere Kante Richtung Gesichtsmitte zeigend oder andersherum. Oder ist das egal?

henning

Hallo

Blütezeit von Kunststoffhobeln waren wohl Ende der 20'er - 50'er Jahre. Merkur sind eigentlich eher nicht billig verarbeitet, wobei ich die Kunststoffmodelle wegen Desinteresse meinerseits aber eigentlich kaum kenne. In der Eegel sind sie mir zu leicht und ich sammle dann nur für mich interessante Modelle.
Wie man die Hobel hält, dazu kenne ich keine Anleitung. Man sollte nur unbedingt darauf achten, daß man parallel zur Griffachse zieht, um auch den Torsions- oder Schrägschnitteffekt überhaupt zu haben. Welche Ecke wohin zeigt, ist dann auch eher egal. Wer den Griff schräg hält, kann sogar mit Schnitten rechnen.

Ciao

rumba

Hallo Henning,
danke für die Informationen.
Den Hobel habe ich heute morgen ausprobiert und - bin sehr angetan.
Vom Gefühl her wiegt er etwa knapp so viel wie der Mühle R89, also garnicht mal so wenig.
Klar. Eine Vollmetallvariante hätte ich auch lieber, aber erstmal bekommen, sowas.
Zunächst mal hatte ich jedenfalls schon Respekt, aber vollkommen unbegründet.
Der Hobel rasierte mit einer neuen Derby absolut sanft und gründlich.
Gespürt habe ich eigentlich nichts, gehört dafür umso mehr.
Wie man ihn nun hält, ist tatsächlich vollkommen egal. Ja, und genau in Griffrichtung ziehen ist wirklich empfehlenswert.
Da ich ihn so, wie ich ihn habe, noch nirgends gesehen habe, werde ich bei Gelegenheit gerne mal ein Foto einstellen.
Grüße
rumba

henning

Recht interessant ist auch der Schrägschnitt - Brillant. Er hat einen riesigen Kopf, wie man es von einigen westlichen Herstellern auch gewohnt ist, wie Merkur oder Walbusch. Der Griff ist sehr dick und massiv aus Aluminium. Ansonsten handelt es sich um einen normalen Dreiteiler:















Ciao