Wie schlagt ihr Euren Schaum?

[Gesichtsschnitzer]

Find ich irgendwie sehr lustig, dass je teurer ein Pinsel ist, er umso weniger aushält!! (oder es ihm zugetraut wird) Sollte doch normalerweise andersherum sein 

[kw]

Okay, der "grüne Bereich" sei vielleicht wirklich mal auszuloten?! Und ob das lt. Hersteller(-vorgabe) unterschiedlich ist)

[kw]

*hah*...heute Morgen um eine Erfahrung reicher geworden. Gestern kam ja mein Reiseedelstahl-Mug.

Wie gewohnt Seife aufgenommen und das ganze im Mug leicht verrührt. Hierbei drauf geachtet, nicht aufzudrücken, sondern nur leicht mit den Spitzen zu kreisen. Bedingt durch den kleineren Durchmesser (ggü. meinem regulären Mug) wurde der Pinsel beim Rühren an den Längsseite quasi leicht ausgedrückt, so dass gleichzeitig mehr Schaum in den Mug entstand. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich einen wirklich sahnigen Schaum.

Jetzt werden vermutlich einige sagen, dass ich mit der Weisheit kein Neuland betreten habe, aber es ist wie dem Finger und der Herdplatte. Erst, wenn man mal draufgefasst hat, glaubt man auch wirklich, dass es heiß ist.

[schlenk]

Was mir bei der Aufnahme der Seife aus dem Tigel, der Dose... auffällt ist, dass sehr entscheidend ist, wie feucht bzw. nass der Pinsel ist. Wenn der Pinsel sehr feucht/nass ist, fängt die Sache schon bei der Aufnahme an zu schäumen, was meinem Gefühl nach allerdings den Nachteil hat, dass nicht gebnügend Seife aufgenommen werden kann. Bleibt der Pinsel aber vor der ersten Kontakt mit der Seife nicht zu nass, gibt es nach einigen Runden Geräusche, die sich anhören, wie wenn einem der Mund trocken wird und die zunge anfängt am Gaumen zu kleben.

Zusätzlich lass ich die Seife während des Zähneputzens mit ein paar Tropfen Wasser vorweichen. Der Pinsel liegt auch einige Minuten in warmem Wasser, das bringt auch noch einiges zur Erzeugung eines sahnigen Schaumes.

Hole den Thread nochmal raus,...

... weil ich mir eine schöne Silberspitze ins Haus geholt habe mit dem Ziel, genug schönen Schaum für drei Durchgänge für die Messerrasur auch als Gesichtsschäumer vorrätig zu haben. Bis dato ging die Sache aber eher nach hinten los. Ich habe ihn wie meine reinen und feinen Dachse geweicht, leicht ausgeschlagen und los gings. Seife halbfest und fest. Rausgekommen ist genau das, was TimBuktu schreibt; schneller Schaum, erster Durchgang sehr gut, beim zweiten schon deutlich schwächer, danach nix und bei erneuter Wasseraufnahme dünne Seifenplörre.   
Ok, auf zum Intensiv-Workshop, kann doch nicht der Endpunkt sein... Verschiedene Seifen: fest, halbfest, dazu die Silberspitze. Ergebnis: Die Silberspitze nimmt, wenn zu nass ist, einfach zu wenig Seife auf bzw. schäumt nur an der Oberfläche. Richtig gut wurde es am Ende auch nur mit meinen Weichseifen. Beim letzten Versuch - Spitzen nur leicht feucht - mit der CELLA Crema Sapone Extra Extra purissima kam dann das gewünschte Resultat zustande, endlos feinporiger Schaum. 

[Brauer]

Ja Schlenk, ich habe auch nur einen Silberspitz, ein älterer Golddachs, nutze den selten, weil er mir zu weich ist, ich hab die gleichen Erfahrungen damit wie Du, Wasser scheint der nicht so sehr zu mögen, bzw wenig zu brauchen. Gruß Carsten

[quickiekuchen]

Also ich schlag meinen Schaum nicht. Hat er nicht verdient.

[oldtimer70]

Mitte November habe ich einen großen Silberspitz-Pinsel der Firma BOCK mit Olivenholzgriff bekommen.
Aber so rechte Freude ist damit bei mir bis jetzt nicht aufgekommen. Mit festen Rasierseifen, die ich fast ausschließlich verwende, waren die Ergebnisse, verglichen mit einigen sehr viel preiswerteren Rasierpinseln, eher mittelmäßig. Heute habe ich dann mal einen Versuch mit SPEICK Rasiercreme gemacht und das Ergebnis hat alle meine Erwartungen übertroffen. Ein Strang von ca. 2 cm Länge aus der Tube auf den angefeuchteten RP gedrückt ergab unter tropfenweiser Zugabe von Wasser im Scuttle einen prächtigen und reichhaltigen Rasierschaum, der locker für
5 - 6 Durchgänge gereicht hätte.
Offensichtlich ist es so, daß der Seifenabtrag mit weicheren Pinseln nicht so gut funktioniert, wie dies mit den eher festeren Exemplaren der Fall ist. Mein OMEGA Profi wird dagegen mit festen Seifen spielend fertig und man kann auch davon ausgehen, daß dies bei Rasiercremes nicht anders sein wird. Da ich nicht vorhabe, von festen Rasierseifen auf Rasiercremes umzustellen, werde ich mit dem schönen BOCK Silberspitz wohl weitere Experimente machen werden.

oldtimer70

[Frank83]

Das kann man so pauschal nicht sagen. Wieso der Bock für härtere Seifen nicht taugt ist in der langen und doch sehr lockeren Bindung begründet. Sehr dichte Silberspitzen mit kurzer bis mittellanger Bindung wie Thäter oder Simpson machen mit Seifen kurzen Prozess.

[uwe9]

... Silberspitzen mit längerer Bindung funzen genauso gut auch bei Seifen, man muß halt nur ein bissi länger auf der Seife kreisen, dann klappts auch mittem Schaum

[schlenk]

Ich habe die gleichen Erfahrungen wie Du gemacht, oldtimer70.
Für einen guten Kompromiss halte ich daher inzwischen alle Arten von Weichseifen, wie z.B. die CELLA Crema Sapone Extra Extra purissima aber auch die BARBUS RS. Etwas Wasser darauf, kurz einwirken lassen und auch die Silberspitze zaubert hier tollen Schaum. Meine inzwischen wenigen Hartseifen dagegen schäume ich nur noch mit der Borste oder einem einfachen Dachs.

[Tim Buktu]

... Ich schäume nie im Gesicht auf (ist mit feinstem Dachshaar auch keine gute Idee), aber diesmal mußte es sein. ...

Als alter Gesichtsschäumer stelle ich verwundert die Frage, wieso Gesichtsschäumen mit feinstem Dachshaar keine gute Idee sein soll?

Aus den bei Thäter angegeben Gründen: http://www.badger-shavingbrush.com/resources/Aufsch$C3$A4umen+07.05.2010.pdf.

Moin Moin .
Dieser RP aus Dachs hatte Hier ca. 30 Jahre seinen Dienst versehen -> - und Das war ein Drogeriedachs (Zugegeben waren die damaligen Drogeriedachse erheblich Hochwertiger als Heute) .
Manchmal sind sich die Pinselhersteller auch nicht Einig: Der Eine ist gegen eine Reinigung mit Borax - ein Anderer empfiehlt Es sogar  ...

Etwas über handwarmes Wasser reicht aber wirklich aus - Es muss nicht immer "Köcheln" .

MfG

Andreas

Tja, das mit dem Köcheln musste ich auch erst lernen. Noch vor nicht allzu langer Zeit war ich Anhänger von Heißwasser im Scuttle. Bin ich eigentlich immer noch, lasse es aber, da sich 2 Silberspitze in "Biegespitze" verwandelt haben, was ich auf die Verwendung von zu heißem Wasser zurück führe.

Mein erster Dachs sieht ähnlich bzw. schlimmer aus wie auf der durch BeBerlin verlinkten Seite von Thäter. Diesen Zustand hat er nach jahrelangem malträtieren mittels rücksichtslosem Aufschäumen im Gesicht angenommen. Seit einigen Jahren schlage ich in der Regel nur noch im Scuttle oder Tiegel auf und im Gesicht weiter. Im Gesicht lasse ich etwas Vorsicht walten und drücke, je nach Pinselkopf, nur leicht oder leichter auf. Bisher machen die Dachshaare keine Anstalten sich mittig zu Teilen oder gar zu Brechen.

Sehr guten Schaum bekomme ich auch ohne Stampfen im Scuttle in. Der Pinsel kreist und ich schlage ihn im Gefäß hin und her. Diese Vorgehensweise verhindert, denke ich, dass der Schaum zu tief in den Pinselkopf eindringt.

Manchmal überkommt mich die Lust, mit dem Pinsel im Scuttle so richtig zu stampfen. Aber ich verkneife es mir. Irgendwie täten mir Thäter & Co. leid. 

[AndreasTV]

Hallo .
Selbst schäume ich meine bescheidenen paar Rasurhilfsmitteln jeweils mit dem RP auf welcher mir gerade in den Sinn kommt   - da mache ich keine "Wissenschaft" draus; z. Bspl. nehem ich die kl. Jaguar - Borste auch gerne für RC her   ...

Und "Ja": Zu heiß braucht das Wasser zum Aufschäumen gar nicht sein -> 1. Tut´s keinem RP auf Dauer Gut und 2. sollte man mit der Laugenmischung nicht das allerletzte Quäntchen Hautöl etc. aus der Haut lösen .

MfG

Andreas

[oldtimer70]

Ich benutze einen SWK Scuttle, den ich mit der 1. Wasserfüllung, die ca. 40° anwärme und diese nach ca. 5 Minuten durch eine neue Wasserfüllung ersetze.
Die Konsistenz des Rasierschaums im Scuttle halte ich eher locker, aber dennoch feinporig, da ich im mit heißem Wasser angefeuchteten Gesicht aufschäume. Einen Silberspitzen-Rasierpinsel drücke ich dabei nur ganz leicht auf, während ich mit einem normalen Dachshaar RP oder einer Sauborste schon etwas mehr zur Sache gehe.
Die Konsistenz des Rasierschaums stelle ich dann so ein, dass dieser sich noch vom Hobel ins Waschbecken abschlickern lässt. Die Rasur erfolgt in 3 Durchgängen und es ist nicht auszuschließen, dass durch diese Technik es bei mir schon mal zu abweichenden Ergebnissen bei der Beurteilung von Rasiercremes, bzw. Rasierseifen kommt.

oldtimer70

[Bull]

Das man nicht im Gesicht schäumen sollte, halte ich für schlichte Panikmache.  Man sollte eben nicht zu stark drücken, aber dass gilt doch im Grunde für jede Art des Aufschäumens.   

[Rigeback]

Ich mache es wohl wie die meisten hier auch,die Rasiercreme kommt direkt in den Mug oder Scuttle zum aufschäumen mit kreisenden und stampfenden Bewegungen des Pinsels . Den Schaum drücke ich dann zum Schluß auch mit Daumen und Zeigefinger aus dem Pinsel und schlage dann noch mal alles kreisend auf. Rasierseife nehme ich mit dem Pinsel auf und schlage ihn in der hohlen Handfläche dann zu einem schönen cremigen Schaum ,unter Zugabe von etwas Wasser auf. Wenn genug erzeugt wurde, ab damit in den Mug oder Scuttle durch ausdrücken des Schaums mit Daumen und Zeigefinger aus dem Rasierpinsel. Im Mug-Scuttle schlage ich den Schaum dann noch ein wenig mit kreisenden und an den Rand schlagenden Bewegungen mit etwas Wasser zu einem festen cremigen Schaum weiter. Wie Schlagsahne sieht es dann aus wenn der Rasierschaum dann ins Gesicht gepinselt wird.