Damast Rasiermesser in der Bucht

Begonnen von Buddel, 24. März 2009, 16:13:05

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beeblebrox

Auszeit, Kollegen. Hier geht es nicht um Ubus Reklamationsverhalten - er hat das Teil gekauft, was er damit macht ist sein Bier und steht hier nicht zur Debatte. Bitte zurück zum Thema finden.

UbuRoy

Beeble, Du sagst es.

Außerdem habe ich das Teil gekauft, um es scharf zu kriegen. Ihr wisst doch selbst, das Neuware bei Rasiermesser eigentlich NIE scharf ist.
Ergo habe erst ich, jetzt Harry Stunden auf dem Teil rumgeschrubbt. Damit wird wohl die Rückgabegarantie erloschen sein.

Was meine finanzielle Unabhängigkeit angeht: Ich denke, dafür muß ich genauso arbeiten wie alle anderen auch.

Außerdem: Vielleicht wird ja doch noch ein Rasierer draus...

Lord Vader

wenn das von dir gekaufte messer nicht scharf zu bekommen ist und damit seinen vorgesehenen zweck nicht erfüllen kann, dann sollte es schon möglich sein, einen garantieanspruch geltend zu machen. wenn sich dan nix ändert, so kannst du vom kauf zurücktreten.

natürlich kannst du es auch in die vitrine stellen, da es ja schon gut aussieht und es ein damastmesser ist... jedem das seine halt.

lg

lord vader

henning

Ich bin jedenfalls sehr froh, mit den Leuten aus Pakistan nicht in's Geschäft gekommen zu sein. Ich hätte einen herben Verlust erlitten oder hätte ganz dreist die Dinger in die Bucht werfen müssen. So was kann ich aber nicht, denn ich beschreibe bekannte Fehler immer genau und hätte sie anbieten müssen als "Messer die leider nicht zu schärfen sind" :o.
Ich denke mal ich wäre nicht gerade reich geworden :'(, oder ich hätte den Ehrgeiz von Leuten wie Ubu und Harry angestachelt, die dan ganzen Bestand dann aufgekauft hätten, nur um als erster eines der Dinger scharf zu bekommen ;D ;D ;D.

Ciao

UbuRoy

Seit doch froh, das Harry und ich die Dinger ausgiebig testen. Erspart Euch Ausgaben zwischen 50 und 150 Euro.

Und irgendwann, irgendwann kriegen wir die auch scharf. Wenns Harry jetzt auch nicht hinkriegt versuch ichs mit anderen Methoden weiter oder Bartisto bekommt es mal zugesendet.

Umtauschen tu ich das nicht, wußte ja das es schwierig wird (oder unmöglich).

Kann ja ein Spendenkonto für jene einrichten, die ich von einem Fehlkauf abgehalten habe.

Per PM ;-)

henning

Seit wann bist Du denn so humorlos ??? Beachte mal die Smilies in meinem Text. Bei mir wäre es um ein paar Messer mehr gegangen und wenn ich sie in Deutschland erworben hätte, hätte ich sehr wohl reklamiert, weil sie zum Rasieren hergestellt und verkauft wurden und nicht für Schärfversuche. Oder wurden sie als Schärfobkekte angeboten?
Da ich nicht selber schärfe, hätte ich die Dinger, bis auf ein eigenes im Forum oder in Ebay verkauft und hätte gewiß bei jedem schlechte Bewertungen bekommen oder Ärger im Forum.

Ciao

UbuRoy

Nee. Ich bin nich humorlos. Bin heut nur maulfaul :) :) :)

Aber trotzdem: Freu Dich umso mehr, das Du nicht ne ganze Latte dieser Messer gekauft hast. Sonst dürften einige Leute vermutlich auch bis zum Ende aller Tage versuchen, die scharf zu bekommen.  >D

henning

Oder mich gerichtlich verfolgen :o :o :o.....................

El Topo

Ich würd die Dinger mal ne Weile ruhen lassen, und dann irgendwann mal wieder nen Schärfversuch wagen.
Vielleicht habt ihr zwei ja später erfolg mit dem Messer.
Kann es sein, dass ihr eine "schwierige Schicht" erwischt habt? Bei jedem Schärfversuch wird ja Material abgetragen, villeicht
kommt ja einen Millimeter weiter hinten ein Abschnitt, der leichter zu schärfen ist. Wäre bei nem normalen Messer Blödsinn,
aber vielleicht trifft es ja auf ein mehrlagiges Damast-Messer zu?
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


kriklkrakl

Die innerste Lage ist aber immer gleich, da ändert sich doch nix ???

bleibt noch die Methode mit Backofen etc.
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

El Topo

Zitat von: kriklkrakl am 02. Mai 2009, 16:42:44
Die innerste Lage ist aber immer gleich, da ändert sich doch nix ???


Keine Ahnung. ich dachte Damast Stahl seien zwei unterschiedlich harte Stahlsorten, die in mehrern Lagen miteinander verhämmert werden.
Ein normales Rasiermesser ist dann soz. ein homogenes Stahlgebilde ein Damastmesser ein heterogens, wenn man das so ausdrücken kann.

Vielleicht ist ja meine Vorstellung blödsinnig, aber ich denk mir, dass bei dem Messer evtl. eine Stahlsorte ungünstige Schärfeigenschaften besitzt.
Evtl. kommt man durch runterschleifen mal zu einem Abschnitt, an dem die "bessere" Stahlsorte verstärkt auftritt. Ich weiß ja nicht, wie gleichmäßig die beiden Stahlsorten da miteinander verhämmert werden.

ziemlich kompliziert oder? Ich hoffe, ihr könnt meinen wirren Gedankengängen folgen  ;)
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


UbuRoy

Nee. Da müssen nicht zwingend unterschiedliche Stahlsorten verwendet werden. Das machen die Japaner, und bei denen auch nur einige alte Herren, die inzwischen den Status eines Nationaldenkmals haben. Viel neues kam da nicht nach, obwohl sich inzwischen wieder viel tut und einige alte Verfahren wieder neu entdeckt wurden...

Damast heißt heutzutage nur noch, Feilenstahl (also stark CO haltig) ein paar mal, oder ein paar mal mehr zu falten, neu zu verschweißen, auszuhämmern, falten, verschweißen... Keine besondere Kunst und vor allem nix besonderes. Schon gar nicht von den Materialeigenschaften. Sieht nur nett aus, wenns geätzt wird.

Damaszener Stahl ist was ganz anderes gewesen. Kann heute nicht mehr hergestellt werden. Erstens weil niemand mehr weiß, wie, zweitens, weils das damals verwendete Erz längst nicht mehr gibt.

kriklkrakl

http://de.wikipedia.org/wiki/Damaszener_Stahl

Die innerste Lage kann im Prinzip alles mögliche sein,
auch rasur-untypisch gehärtet bzw. auf Küchenmesser-Niveau
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

Buddel

Zitat von: UbuRoy am 02. Mai 2009, 18:00:46
Damast heißt heutzutage nur noch, Feilenstahl (also stark CO haltig) ein paar mal, oder ein paar mal mehr zu falten, neu zu verschweißen, auszuhämmern, falten, verschweißen... Keine besondere Kunst und vor allem nix besonderes. Schon gar nicht von den Materialeigenschaften. Sieht nur nett aus, wenns geätzt wird.


Stimmt so nicht. Es müssen schon verschiedene Stahlsorten sein, sonst gibt es beim ätzen auch kein Muster. Nur weil die verschiedenen Stähle, verschieden auf die ätzende Lösung reagieren, kommt ja die Zeichnung zustande. Allerdings sollte das ganze Stahlpaket so homogen sein, dass es nirgendwo eine "bessere" oder "schlechtere" Lage gibt, wie El Topo vermutet.

Für das hier auftretende Phänomen der ausbrechenden Mikrozähne gibt es meiner Meinung nach, zwei mögl. Ursachen. Die Wahrscheinlichste ist, dass die Härtung und Wärmebehandlung nicht korrekt erfolgt ist und dadurch das Gefüge im Stahl zu grob ist. Zweite Möglichkeit, die Verwendeten Stahlsorten taugen nichts (weiß ja keiner, welche das sind).
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.