Damast Rasiermesser in der Bucht

Begonnen von Buddel, 24. März 2009, 16:13:05

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UbuRoy

Vielleicht ein Käufer, der mit dem Schärfen nicht klar kam?
Allerdings wundert mich dann, woher er den Härtegrad des Messers hat.

Sicher, daß das das Gleiche Messer ist (geiler Satzbau... Stimmt die Interpunktion so überhaupt???).

Buddel

#46
Der Verkäufer bietet zur Zeit 26 Messer an, viele davon mit Damast. Entweder ein verkappter Händler (huhu Abmahnung droht  :P) oder jemand der seine Privatsammlung auflöst.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

El Topo

Zitat von: UbuRoy am 31. März 2009, 11:54:34

Sicher, daß das das Gleiche Messer ist (geiler Satzbau... Stimmt die Interpunktion so überhaupt???).

El Topo ist angehender Deutschlehrer.
Besser wäre:

Ich bin sicher, dass dies das gleiche Messer ist

oder

Ich bin sicher, dass beide Messer identisch sind.
Sorry für die Klugscheißerei
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


olddj

#48
Oder, "Isch sischer, gleisches Messer ist!" ;D

Aber mal im Ernst, sie sehen schon verdammt ähnlich aus, kommen bestimmt vom selben Zwischenhändler.
@UbuRoy
Ich wäre da bestimmt zu ungeduldig, ich hab mal Schleifhilfen aus Metall gesehen die man über den Messerrücken klemmt, vielleicht gehts damit.
Grüße von Mike aus Thüringen !  
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Langensalza

kriklkrakl

Zitat von: olddj am 31. März 2009, 12:17:14
ich hab mal Schleifhilfen aus Metall gesehen die man über den Messerrücken klemmt, vielleicht gehts damit.

hab ich auch gesehn, in MA im Messerlädchen. 9,90 für das Set (grosser + kleiner Klemmer)
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

UbuRoy

Ah. Die Klemmer wären mir sehr lieb. Mit Abkleben arbeite ich immer sehr ungern.

Ab 9,90 für ein Stück Blech? Ich bastel mir heut' selbst eins, bin 'eh am Schrauben bei dem Super Wetter...

El Topo

Der andere Verkäufer aus der Bucht gibt die Rockwell-Härte seines Damast Messers mit 58 HRC an.
Mal ne dumme Frage:
Bei Damast werden doch immer zwei unterschiedlich harte/zähe Stähle miteinander verhämmert.
Wie kann man dan da eindeutig die Rockwell-Härte bestimmen? Ist das dann so ne Art Mittelwert aus beiden?

Rasurpur gibt die Härte seines Inox Messers der "Hausmarke" auch mit 58 Rockwell an. So wahnsinnig viel ist das wohl echt echt nicht für ein Rasiermesser. Besteht aber bei ultrahartem Stahl nicht die Gefahr, sehr spröde zuwerden und somit leicht zu brechen bzw. schwer zu schärfen sein?
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


Buddel

Zitat von: El Topo am 31. März 2009, 14:20:10
Der andere Verkäufer aus der Bucht gibt die Rockwell-Härte seines Damast Messers mit 58 HRC an.
Mal ne dumme Frage:
Bei Damast werden doch immer zwei unterschiedlich harte/zähe Stähle miteinander verhämmert.
Wie kann man dan da eindeutig die Rockwell-Härte bestimmen? Ist das dann so ne Art Mittelwert aus beiden?

Rasurpur gibt die Härte seines Inox Messers der "Hausmarke" auch mit 58 Rockwell an. So wahnsinnig viel ist das wohl echt echt nicht für ein Rasiermesser. Besteht aber bei ultrahartem Stahl nicht die Gefahr, sehr spröde zuwerden und somit leicht zu brechen bzw. schwer zu schärfen sein?

Ich versuch das mal kurz und knackig zu beantworten. Die Härte bei Damastklingen wird genauso gemessen, wie bei anderen Stählen auch. Die Lagen sind ja meist recht fein, so dass nicht die Gefahr besteht nur einen der verschiedenen Stähle zu erwischen.

Zum anderen kann auch eine Klinge aus nur einer Stahlsorte an verschiedenen Stellen verschieden Härten aufweisen. Maßgeblich ist hier vor allem die Dicke der gemessenen Stelle. An der Schneide (dünn) ist eine höhere Härte zu erwarten, als an dickeren Stellen der Klinge. Beim Verfahren nach Skale C (Einheit HRC) wird ein kegelförmiger Prüfkörper aus Diamant mit einem Spitzenwinkel von 120° und einer abgerundeten Spitze mit einem Radius von 0,2 mm verwendet (das C steht dabei für das englische Wort cone für ,,Kegel"). Da dadurch ein Abdruck im Prüfmaterial entsteht, kann man diese Prüfung nicht direkt an der Schneide vornehmen. Die Messungen sind für die Schneide selbst daher immer Annäherungen.

Sehr harte Stähle sind nicht per se spröde. Ich nehme mal als Beispiel 1.2842. Der lässt sich auf max. 63 -64 HRC härten. Allerdings ist er dann auch extrem spröde und nicht besonders feinkörnig. Daher wird er danach bei ca. 180 Grad noch mal angelassen und bekommt die Härte verpasst, die für den gewünschten Einsatzzweck ein guter Kompromiss aus Härte, Zähigkeit und Feinkörnigkeit ist. Durch das Anlassen werden Spannungen aus dem Stahl genommen und gleichzeitig das Gefüge verfeinert. Für ein Rasiermesser, dass ja nicht solchen Belastungen ausgesetzt ist, wie ein Hackmesser, würde ich den Stahl auf 61 HRC einstellen lassen. Wenn ich einen anderen Stahl habe, der sich max. auf 60 HRC härten lässt, ist der natürlich ohne anlassen grobkörniger als mein auf 61 HRC angelassener 1.2842, obwohl ersterer weicher ist.
Mit dem Messer, rasiert sichs besser.

El Topo

@Buddel:
Danke für die Aufklärung!
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


UbuRoy

#54
Buddel hat um ein paar sekunden und wegen besserer Genauigkeit gewonnen... ;)

Zitat von: El Topo am 31. März 2009, 14:20:10
Der andere Verkäufer aus der Bucht gibt die Rockwell-Härte seines Damast Messers mit 58 HRC an.
Mal ne dumme Frage:
Bei Damast werden doch immer zwei unterschiedlich harte/zähe Stähle miteinander verhämmert.
Wie kann man dan da eindeutig die Rockwell-Härte bestimmen? Ist das dann so ne Art Mittelwert aus beiden?

Rasurpur gibt die Härte seines Inox Messers der "Hausmarke" auch mit 58 Rockwell an. So wahnsinnig viel ist das wohl echt echt nicht für ein Rasiermesser. Besteht aber bei ultrahartem Stahl nicht die Gefahr, sehr spröde zuwerden und somit leicht zu brechen bzw. schwer zu schärfen sein?

Is keine dumme Frage, sondern gute Frage.
Allerdings wird die gesamte geschmiedete Klinge gehärtet und angelassen. Ergo läßt sich die Rockwell Härte ganz normal mit dem fallenden Kegel messen. HRC 58 ist in dem Fall die außen gemessene Härte. Außerdem sind die Lagen so extrem dünn ausgeschmiedet, das das bei der Härte kaum ins Gewicht fällt. Die Flexibilität der Klinge dürfte aber auf jeden Fall besser sein als bei Homogenem Werkzeugstahl.

herzi

Wird die Härte nicht immer außen gemessen?
Gruß,
Stefan

UbuRoy

Zitat von: herzi am 31. März 2009, 16:39:51
Wird die Härte nicht immer außen gemessen?

Zerstörungsfreie Arten um die innere Härte zu messen sind mir nicht bekannt. Buddel?

herzi

Zerstörungsfrei ist nach Definition von Härte als "Widerstand den ein Stoff gegen das Eindringen eines anderen Stoffes in seine Oberfläche" auch nicht möglich, oder?
Gruß,
Stefan

UbuRoy

Per Definitionem oder so ;)

Wohl tatsächlich eher nicht. Oder gibts die Möglichkeit, eine Eindringtiefe mittels Laser/Maser oder Ultraschall, andere Strahlung o.ä. zu messen? Vielleicht Absorptionsverhalten bei Licht bestimmter Wellenlängen oder so?

Könnte mir schon vorstellen, das es sowas gibt...

herzi

Keine Ahnung. Vielleicht wird ja auch heutzutage per Schallrückkopplung auf Stoffgefüge und -dichte überprüft und daraus Rückschlüsse auf die Härte gegeben. Die Entwicklung bleibt ja auch nicht stehen.

Aber mit dem Messer hat das eigentlich nichts mehr zu tun oder?
Gruß,
Stefan