Offener Zahnkamm - welche sind denn "die besten" ?

Begonnen von kriklkrakl, 16. März 2009, 16:45:10

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 3 Gäste betrachten dieses Thema.

kriklkrakl

Auch wenn etliche Top-Hobel nur noch in der Bucht oder im MH zu erwerben sind:
wo kann man bedenkenlos zuschlagen & bei welchen sollte man sich eher zurückhalten?

am besten mit Pic, oder Link & kurzer Begründung     :)
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

Gesichtsschnitzer

Hm...also ich weiß nicht, in wie weit dieser Thread wirklich weiterhelfen wird. Ist ja beim Zahnkamm nicht anders als bei geschlossenen oder Torsion: Rein subjektiv! Wenn Du schaust, wie kontrovers allein die Tauglichkeit eines einzelnen Hobels diskutiert wird (z.B Progress), weiß ich nicht wie sinnvoll die Diskussion über einen ganze "Gattung" ist. Möchte das hier aber nicht abwürgen und lasse mich eines besseren gerne belehren! ;) Wollte das nur zu bedenken geben!

buzzer

#2
Gillette OpenComb NewStyle





So einen kannst Du guten Gewissens kaufen. Ich kenne nur einen, der ein Spur excellenter rasiert, das ist dieser hier, ein Old-Style:





Ein Glückskauf vom Trödelmarkt...

Seitdem ich diese Hobel habe, sind alle anderen mit geschlossener Schaumkante nur noch zum Angucken ;)
(um nicht zu sagen, sie taugen nichts).

--Rolf
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

henning

Gesichtsschnitzer hat meiner Meinung nach Recht. Zahnkammhobel gibt es immer wieder in der amerikanischen oder auch deutschen Bucht, überhaupt bei Ebay. Da es um geringe Beträge geht, also ab 3 - 5,- Euro, wäre es beser Du würdest Dir ein paar schießen und selber probieren.

Ciao

kriklkrakl

Zitat von: Gesichtsschnitzer am 16. März 2009, 16:52:53
Hm...also ich weiß nicht, in wie weit dieser Thread wirklich weiterhelfen wird. Ist ja beim Zahnkamm nicht anders als bei geschlossenen oder Torsion: Rein subjektiv! Wenn Du schaust, wie kontrovers allein die Tauglichkeit eines einzelnen Hobels diskutiert wird (z.B Progress), weiß ich nicht wie sinnvoll die Diskussion über einen ganze "Gattung" ist. Möchte das hier aber nicht abwürgen und lasse mich eines besseren gerne belehren! ;) Wollte das nur zu bedenken geben!

es geht nur um einzelne Modelle, die als "prima" empfunden werden, auch subjektiv:
& von der bisherigen Literatur möcht ich von Torsions-Beissern eher Abstand nehmen  ;D

ein paar Anhaltspunkte /für die Bucht / helfen mir da schon weiter!
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

Honka

Bei den Preisen, zu denen die in der Buch oder auf Märkten angeboten werden, kannst Du es Dir leisten, alles zu probieren, was Dir vor die Flinte kommt.

Die OldStyle, bei denen die Klinge aufliegt, sind eine Spur weniger aggressiv - dabei aber immernoch sehr gründlich und sanft. So wie der Goodfella.

Die NewStyles erfordern etwas mehr Aufmerksamkeit. Sie sind eher nicht für einen Anfänger geeignet. Ultimativ gründlich aber keine Beißer. Ein unbeschreibliches Rasurgefühl.

Eine dringende Kaufempfehlung sind beide.

buzzer

Objektive Unterschiede:

Geschlossener Hobel mit Seifenspalt (Tech, Superspeed, Adjustable Fatboy)
===========================================================
1) Winkel in engen Grenzen vorgegeben, abhängig vom Seifenspalt
2) Schaumkante streift viel vom Rasierschaum ab, bevor die Klinge auf die Haut trifft
3) Kontakt der Klinge zur Haut ist abhängig von der Größe des Seifenspaltes, je größer der Spalt ist, desto größer ist die Verletzungsgefahr, weil sich die Haut innerhalb des Seifenspalts wölbt und die Klinge nicht gleichmäßig an die Haut kommt


Offener Zahnkamm
===============
1) Winkel in größeren Grenzen frei wählbar, von steil bis flach
2) Neben dem Zinken, ist die Klinge das Erste, was auf die Haut trifft, dadurch bessere Gleitwirkung
3) Kontakt der Klinge zur Haut ist konstant, die Zinken bewirken außerdem ein leichtes Straffen der Haut, wodurch sich die Barthaare vor dem Schnitt aufrichten

Aus den Punkten lassen sich wichtige Schlussfolgerungen ableiten, die ich praktisch bestätigen kann. So sind z.B. bei der Nutzung eines geschlossenen Hobels stets mehrere Durchgänge erforderlich um eine gewisse Gründlichkeit zu erreichen; wobei aufgrund (2) bei einem geschlossenen Hobel mehr Hautreizungen auftreten als bei einem Hobel mit offenem Kamm (hier reicht i.d.R. ein Durchgang, maximal zwei).

So ist, aufgrund (2) die Rasur mit einem OpenComb viel hautschonender. Aufgrund (3) ist die Verletzungsgefahr bei einem OpenComb viel geringer, als bei Hobeln mit geschlossenem Kamm; aufgrund (1) kann ein OpenComb vom Winkel her so angestellt werden, dass die Klinge "gerade so" an die Haut kommt und zwar gleichmäßig über die gesamte Klingenbreite.

Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich also feststellen, dass ein Hobel mit offenem Zahnkamm für starken Bartwuchs und empfindliche Haut bestens empfohlen werden kann; hinterher gibts kein Jucken oder Brennen wie das beim Hobeln mit geschlossenen Systemen fast die Regel ist.

Natürlich ist ein OpenComb auch keine Wunderwaffe in der _jede_ Klinge tut, auf dem heutigen Markt gibt es tatsächlich Klingen, die nicht viel taugen (schlechte Verarbeitung, stumpf bis kratzig). Auch die Hobel, die heute so gebaut werden, kommen bei weitem nicht an die Gillette-Patente heran. Neben der Frage "Zahnkamm offen oder geschlossen" ist ja auch die Klingenjustierung nicht uninteressant: Hier hat Gillette hervorragende Entwicklungsarbeit geleistet, von der Dreilochklinge bis hin zu den heutigen Klingen, die über Tastkerben und Längsschlitz justiert werden.


Das Alles habe ich aber schonmal vor einiger Zeit in den anderen Thread geschrieben.

--Rolf
Eine scharfe Klinge ist nicht zu spüren. Eine stumpfe Klinge schon.

kriklkrakl

Zitat von: buzzer am 16. März 2009, 17:25:16
Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich also feststellen, dass ein Hobel mit offenem Zahnkamm für starken Bartwuchs und empfindliche Haut bestens empfohlen werden kann; hinterher gibts kein Jucken oder Brennen wie das beim Hobeln mit geschlossenen Systemen fast die Regel ist.

Auch die Hobel, die heute so gebaut werden, kommen bei weitem nicht an die Gillette-Patente heran.

die Patente sind ja an die 100 Jahre alt - und von da an gings bergab  ;D
danke für die Erklärung, solche Hobel kann man wirklich nicht in der Bucht verkümmern lassen  dh:
"Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört,..
Es müsse sich dabei doch auch was denken lassen."
Faust I,Mephistopheles

El Topo

Ich kann mich buzzer nur anschließen:
In der Bucht hab ich mir denselben alten Gillette Hobel wie er geangelt. Meiner hat nen etwas anderen Griff und sieht nicht nmehr so schön aus,
das Teil ist aber bombastisch. Bezahlt habe ich lächerliche 10 Euro inkl. Versand aus USA, und der RRasierer ist jeden cent wert.
So gründlich und sanft ist kein anderer Hobel, den ich je probiert habe. Die Rasuren damit gelingen schnel, sanft und absolut gründlich.
Finde, er schlägt sogar den Merkur 37c noch deutlich, und der ist wirklich sehr gut.

Ein Vermögen würd ich nicht dafür zahen, aber wenn sich mal ne günstige Gelegenheit bietet: Zuschlagen!! Du kannst nix falsch machen.
Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


henning

#9
Die obigen Ausführungen sind Vermutungen und eigenes Empfinden und decken sich nicht mit meinen Erfahrungen, weshalb ich diese hier ebenfalls darlege. Dabei handelt es sich natürlich ebenfalls auch nur um eigenes Erleben, schließlich bin ich kein Wissenschaftler und mache dermatologische Forschungen.

Ich denke eher nicht, daß Gillette in einer Art Evolution über drei verschiedene Zahnkammköpfe bis zum Tech kam und diesen über viele Jahrzehnte beibehielt, wenn es damit nicht besser funktioniert hätte. Auch Merkur oder Apollo und viele andere kamen letztlich alle, auch vor Gillette, zur geschlossenen Kante. Wirkliche Zahnkammhobel spielen bei den verbliebenen Herstellern kaum noch oder gar keine Rolle und blieben eher für Liebhaber im Programm.

Pseudo - Zahnkammhobel, wie der Roedter/Mühle, sind keine wirklichen Zahnkammhobel, weil sich die stark abgerundeten und sehr breiten Zinken eher wie eine Mischung aus Zahnkamm und Schaumleiste verhalten. Jedenfalls nach meinem Empfinden.

Die Kunden der damaligen Zeit hätten auch keinen Grund gehabt sich einen schlechteren Hobel zu kaufen, wenn der alte so viel besser ist.

Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit gewiß weit über 200 Hobeln, bei denen Tech - Köpfe, also geschlossene Schaumkanten, sehr viel sanfter wegkommen als offene, kann ich das geschriebene ebenfalls nicht bestätigen. Im Gegenteil habe ich die besseren Rasuren mit geschlossenen Schaumkanten von Herstellern aus aller Welt.

Die nun oft erwähnte Verletzungsgefahr kann ich so nicht nachvollziehen. Bei mir kommt es bisweilen zu punktuellen Blutungen, die sich fast alle aus sehr schlechten oder im Gegensatz dazu sogar zu scharfen Klingen ergeben. Dazu kann sich ein zu hoch aufgedrehter und damit unpraktikabler Hobel als ebenfalls verletzungsfördernd erweißen. Die übrigen punktuellen Blutungen hatte ich, entgegen obiger Erfahrungen, gerade mit Zahnkammhobeln, weil die Klinge eben, wie es oben steht, mit das erste ist, was auf die Haut kommt.

Ich denke, Zahnkammhobel haben evtl. bei längerem Bartwuchs ihre Daseinsberechtigung, da der Zahnkamm die Barthaare evtl. exakter der Klinge zuführen kann. Bei stärkerem Bartwuchs im Sinne von dicken oder drahtigen Stoppeln, empfiehlt auch die Firma Roedter eher den Merkur 37c, der die Haare wirklich schneidet, statt zu kappen. Andere Torsionshobel oder ein sehr sehr sanfter Mulcuto Schrägschnitt, sollten ähnliches bewirken. Den Futur halte ich ebenfalls dafür geeignet.

KriklKrakl, Du kannst hier höchstens nach drei Sorten Zahnkammhobeln von Gillette fragen. Denn es gab eigentlich nur die drei Typen von Gillette die auch hier beschrieben werden:
http://www.mr-razor.com/Rasierertypen/Geschichte.htm
Die Zahnkammhobel anderer Hersteller, stellen in der Regel Kopien oder Derivate dieser Modelle dar, oder es handelt sich um solche Pseudo - Zahnkammhobel. Wie auch Honka schon schrieb, hält sich das Risiko in Grenzen, denn auch auf Flohmärkten oder bei Trödelhändlern kann man die Zahnkammhobel billigst erwerben.

Dazu gilt aber auch zuallererst Gesichtsschnitzers Anmerkung über die Subjektivität. Jeder empfindet anders.

Ciao


Gesichtsschnitzer

Objektivität entsteht nicht daraus, dass man subjektives Empfinden zur Wahrheit erhebt!

Zitat von: buzzer am 16. März 2009, 17:25:16
Geschlossener Hobel mit Seifenspalt (Tech, Superspeed, Adjustable Fatboy)
===========================================================
1) Winkel in engen Grenzen vorgegeben, abhängig vom Seifenspalt
2) Schaumkante streift viel vom Rasierschaum ab, bevor die Klinge auf die Haut trifft
3) Kontakt der Klinge zur Haut ist abhängig von der Größe des Seifenspaltes, je größer der Spalt ist, desto größer ist die Verletzungsgefahr, weil sich die Haut innerhalb des Seifenspalts wölbt und die Klinge nicht gleichmäßig an die Haut kommt

zu 2: Die Schaumkante bei meinen geschlossenen Hobeln (und ich denke, dies ist bei den meisten so) habe extra Rillen, damit nicht der ganze Schaum abgestreift wird. Die Klinge braucht keine 1cm dicke Schaumschicht um zu gleiten!
zu 3: Wie stark muss man denn bitte aufdrücken, damit sich die Haut im Seifenspalt wölbt? Die Verletzungsgefahr bei größerem Seifenspalt dürfte wohl durch die freiliegende Klinge entstehen und nicht durch eine Wölbung der Haut! Wäre es so wie bei Dir beschrieben, hätte sich der geschlossene Kamm wohl niemals durchgesetzt!

Zitat von: buzzer am 16. März 2009, 17:25:16
Offener Zahnkamm
===============
1) Winkel in größeren Grenzen frei wählbar, von steil bis flach
2) Neben dem Zinken, ist die Klinge das Erste, was auf die Haut trifft, dadurch bessere Gleitwirkung
3) Kontakt der Klinge zur Haut ist konstant, die Zinken bewirken außerdem ein leichtes Straffen der Haut, wodurch sich die Barthaare vor dem Schnitt aufrichten

zu 2: siehe oben!
zu 3: Wie soll das denn gehen? Sind die Zinken bei Deinem Zahnkamm andersherum gebogen und haken sich so in die Haut ein, damit sie gestrafft wird? Wenn das bloße Gleiten der Zinken über die Haut diese strafft, muss man diese Eigenschaft auch dem geschlossenen Kamm zuweisen.

Zitat von: buzzer am 16. März 2009, 17:25:16
Aus den Punkten lassen sich wichtige Schlussfolgerungen ableiten, die ich praktisch bestätigen kann. So sind z.B. bei der Nutzung eines geschlossenen Hobels stets mehrere Durchgänge erforderlich um eine gewisse Gründlichkeit zu erreichen; wobei aufgrund (2) bei einem geschlossenen Hobel mehr Hautreizungen auftreten als bei einem Hobel mit offenem Kamm (hier reicht i.d.R. ein Durchgang, maximal zwei).

Heißt das mit einem Zahnkamm reicht immer ein Durchgang? Kann ich so bei mir nicht bestätigen! Aber vielleicht kann ich mich ja nicht richtig rasieren? Oder hängt es vielleicht sogar mit der Stärke des Bartwuches zusammen? Wenn ich es mir recht überlege: Bei mir funktioniert es eigentlich am hautschondensten und gründlichsten mit dem Messer! Das ist jetzt bei Euch allen auch so, weil es bei mir ja funktioniert! q.e.d.

Zitat von: buzzer am 16. März 2009, 17:25:16
aufgrund (1) kann ein OpenComb vom Winkel her so angestellt werden, dass die Klinge "gerade so" an die Haut kommt und zwar gleichmäßig über die gesamte Klingenbreite.

Einfach nicht verallgemeinerbar! Es gibt unterschiedliche Modelle! Auch bei geschlossenen Hobeln gibt es welche, bei denen die Klinge über die gesamte Breite rasiert! Dies wird sogar die Mehrzahl sein, denn sonst wäre das Ergebnis wirklich so ungründlich, wie Du es immer darstellst!

Zitat von: buzzer am 16. März 2009, 17:25:16
Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich also feststellen, dass ein Hobel mit offenem Zahnkamm für starken Bartwuchs und empfindliche Haut bestens empfohlen werden kann; hinterher gibts kein Jucken oder Brennen wie das beim Hobeln mit geschlossenen Systemen fast die Regel ist.

Wieder diese subjektivierte Objektivität!

Zitat von: buzzer am 16. März 2009, 17:25:16
Auch die Hobel, die heute so gebaut werden, kommen bei weitem nicht an die Gillette-Patente heran.

Hast Du eigentlich schonmal einen Merkur-Zahnkamm probiert? Habe ich glaube ich bisher noch nicht gelesen, kann natürlich sein, dass ich mich täusche...

Lieber Rolf, bitte versuch mal Deine Meinungen etwas weniger als die "reine Wahrheit" zu verkaufen. Finde es schön, dass Du immer wieder andere Wege beschreitest, doch es ist eben nur ein anderer Weg unter vielen und nicht der einzige! So entstehen keine fruchtbaren Diskussionen, sondern Glaubenskriege!

Honka

Was ich befürchtet habe, scheint - wie bei anderen Produkten auch bereits geschehen - ein zu treten: Ein heiliger Krieg über die persönlich bevorzugten Rasurutensilien: RSn, RCs und Hobel gaben hier bereits Anlass, die Stachel aus zu fahren, als ob Mann der Erfinder wäre, oder zumindest den Weltvertrieb leiten würde.

Ich freue mich, daß die Rasurwelt so viel Möglichkeiten bereit hält, so daß vermutlich einjeder Rasierender SEIN Produkt - oder noch besser: SEINE Kombination aus RS / RC, Pinsel, Hobel und AS finden wird.

Und wie wir alle ja eigentlich wissen: Was für den Einen bestens funktioniert - muß beim Anderen nicht unbedingt funktionieren, bzw. kann sogar desaströs sein.

Ich bin selbst ein großer Freund der Harken - wie vielleicht bekannt ist. Auch ich neige dazu, sie in den höchsten Tönen zu loben. Gemeint ist dabei aber nichts anderes, als daß sie jeder einmal probiert haben sollte, was bei den Preisen auch möglich sein sollte. Wem sie dann nicht liegt - ist doch kein Problem - der verkauft sie halt  - um eine Erfahrung reicher - wieder.

Sehr schade finde ich Vorurteile - so wie sie beim Hans Nahr etabliert und gepflegt werden. Das erinnert mich an Kinder, die ein Essen ablehnen, obwohl sie nicht einmal gekostet haben. Das gibt es bei mir zu Hause nicht - und hier im Forum fände ich es schade.

Schade finde ich auch, wenn der Rasierwert eines Hobels daraus abgeleitet wird, was nach seiner Produktion folgte, bzw. was heute noch hergestellt und verkauft wird. Wenn das die Logik wäre, dann wäre zuletzt VHS das beste Videosystem gewesen. Und was steht bei uns verkaufstechnisch an der rasurevolutionären Spitze? Na?

henning

ZitatSchade finde ich auch, wenn der Rasierwert eines Hobels daraus abgeleitet wird, was nach seiner Produktion folgte, bzw. was heute noch hergestellt und verkauft wird. Wenn das die Logik wäre, dann wäre zuletzt VHS das beste Videosystem gewesen. Und was steht bei uns verkaufstechnisch an der rasurevolutionären Spitze? Na?
   

Das ist blanker Unsinn und habe ich so auch nicht geschrieben. Ich schrieb ausdrücklich über die Hobel und habe kein System erwähnt. Aber selbst wenn ich es getan hätte, gibt es immer noch Menschen, die sich oft, gut und gerne mit etwas anderem als einem Hobel oder Messer rasieren. Selbst elektrisch. Das ist, auch von Dir, ganz einfach einzusehen und zu akzeptieren. Und das muß man auch nicht immer verteufeln, wenn andere wunderbar damit zurecht kommen. Ich weiße auch immer wieder darauf hin, daß jeder nach seiner Fasson und mit seinem Rasiergerät glücklich werden soll und kann. Äpfel mit Birnen, sprich VHS mit anderem zu vergleichen, ist reine Polemik. Auch so die Erwähnung eines heiligen Krieges, was soll das? Krieg hat Fronten, die es hier aber von meiner Seite nicht gibt. Wenn man mal meine Posts z.B. bei den seltenen Hobeln wirklich ansieht, erkennt selbst der letzte, daß ich auch immer wieder Zahnkammhobel erwerbe. Zuletzt waren es Roedter1909, Leresche, unbekannter Franzose in Kupfer, oder der Le Coque mit dem Hebel-Schließmechanismus und viele andere aller möglicher Marken. Hätte ich so große Vorbehalte, würde ich die Dinger gewiß nicht kaufen. Diese Konsequenz zeige ich nämlich bei Bakelit - Hobeln, die bei mir nur ganz selten unterkommen. Aktuell habe ich gar keinen, wohl aber mehrere Zahnkammhobel. Also stimmt das hinten und vorne nicht. Es wird aber wohl gestattet sein, seine eigenen Empfindungen bezüglich Zahnkammhobel darzulegen, wenn das auch nicht gerade positive sind. Ich für meinen Teil, kann nämlich genau dadurch auch für mehrere Modelle und Marken sprechen, die bei mir aber eben allesamt durchfallen. Bei mir, wohlgemerkt, ohne, wie es hier um sich greift, zu verallgemeinern.

Was ich meinte, habe ich oben dargelegt und brauche es nicht zu wiederholen. Da sich die wohl große Mehrheit der Anwender heute mit geschlossenen Hobeln rasieren, hier sehr viele sogar mit dem verstellbaren Progress, kann ich mit meiner Vermutung auch gar nicht mal so falsch liegen. Nachzulesen z. B. auch hier:
https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,3641.0.html
Oder hier:
https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,290.0.html
Schließlich gibt es bei Merkur immer noch mehrere im Angebot, die aber wohl offensichtlich nicht so wohlgelitten sind wie der große Rest. Auch der neue Zahnkammhobel Goodfella ist dann im Nachhinein nicht so der Kracher, wie Uwe z. B. schrieb.

Ciao

Honka

Mein lieber Henning,

manchmal werde ich das Gefühl nicht los, daß Du mich nicht verstehen WILLST.

Da breche ich reihenweise Lanzen für Toleranz - und Du wirfst mir das Gegenteil vor.

Nochmal: Jeder muss seine eigene, persönliche Rasurlösung finden. Ich finde es nur wichtig, möglichst viel probiert zu haben, um sich auch tatsächlich ein Urteil erlauben zu können.

Selbstredend habe ich damit nicht auf Dich angespielt: Niemand hier im Forum hat annähernd so viele Hobel getestet wie Du - oder wird noch alt genug, um das jemals auf zu holen.

Parallelen zu anderen Produkten sehe ich sehr wohl: Nicht unbedingt das, was "State of the Art" ist muß auch wirklich das  bestmögliche Produkt sein. Mein Beispiel mit VHS fand ich sehr treffend und gar nicht polemisch: Hier wurde uns verkauft, was nachweislich nicht das Beste war: Jeder weiß, daß Beta das beste System war - es ist aber ausgestorben, weil nichts anderes mehr verkauft wurde. Kennst Du das nicht, daß ein Nachfolger, z.B. von einem CD Spieler weniger kann aber trotzdem teurer ist?

Ich hätte auch schreiben können: Milliionen von Fliegen können nicht irren ! DAS wäre polemisch gewesen.  ;)

kretzsche

Mein Lieblingszahnkammhobel ist der New Type von Gillette.

Uwe