Chromoxid Grün der Marke Lukas

Begonnen von Henschen1985, 16. März 2009, 15:48:10

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Henschen1985

Hallo Forum,

ich habe hier im Forum nachgeschaut wegen der Chromoxidfarbe der Marke Lukas.
Ich war eben im Künstlerbedarf und habe mir eine Tube besorgt, allerdings kein Chromoxid Acryl, sondern Chromoxid Ölfarbe.
Kann man die Ölfarbe auch verwenden oder eher nicht?
Was könnt ihr mir dazu sagen?

Danke schon mal im Voraus.

Grüße
Henschen

Pepe

Ich benutze ausschließlich diese hier:

mit der Öl-Variante habe ich keine Erfahrungen...ich könnte mir allerdings vorstellen, dass die Ölfarbe eine längere Trockenphase benötigt und eventuell schneller brüchig wird als die Acrylfarbe.
Du solltest das auf einem Stück Restleder ausprobieren, bevor Du dir ggf. einen kompletten Lederriemen versaust.

Wenn Du mir Deine Anschrift zukommen lässt, kann ich Dir eine (angefangene) Tube zusenden...wenn Du willst o)

wernerscc

Henschen1985, wenn du die Ölfarbe Chromoxid stumpf mit dem Pigment PG17 hast, hast du die richtige Farbe.
Die Farbe von Pepe, auf Acryl basierend, ist ebenfalls richtig.
Was lange währt wird endlich gut!

plautze

Das Pigement ist entscheident, nicht der Träger. Kannst auch das Pigment pur nehmen und mischen mit was du lustig bist. Riesendiskussionen darüber gibts im NRF. (auch wenn ich nun einen auf die Mütze kriege, weil ich aufs andere Forum verwiesen hab  ;D )
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Pepe

Zitat von: plautze am 16. März 2009, 16:21:01
Das Pigement ist entscheident, nicht der Träger. Kannst auch das Pigment pur nehmen und mischen mit was du lustig bist. Riesendiskussionen darüber gibts im NRF. (auch wenn ich nun einen auf die Mütze kriege, weil ich aufs andere Forum verwiesen hab  ;D )

richtig, entscheidend ist das Pigment! Aber es ist sicherlich schön ein großer Unterschied, ob ich Öl- oder Acrylfarbe als Träger habe. Ich kann mich an Diskusionen erinnern, dass Öl lange Trockenzeiten hat und einen Schmierfilm auf der Klinge hinterlässt.

Deshalb mein Rat: vorher auf einem Stück Alt-Leder ausprobieren !!

H. Herdick

#5
Vielleicht doch etwas zu den Träger (habe früher mit viel erfolg meine eigenen Ölfarben gemacht):

Leinenöl ist einige der wenige Öle, die 'ausharten' - das Öl geht eine verbindung mit Sauerstoff an. Es dauert aber über Jahrzehnten, vielleicht Jahrhunderte, bis die Ölfarbe ausgehärtet ist. Weil es eine verbindung mit Sauerstoff eingeht, trocknet das Öl nicht ein, sonder es wird dicker. Das heisst für das Pigment - es fängt in den Träger (das Öl) an zu 'schwimmen'. Daher glänz grundsätzlich ein Ölgemälde und ist der Untergrund des Gemäldes sehr wichtig (so zu sagen, man kann den Untergrund 'sehen'.)

Eine Acrylfarbe trocknet ein - das Wasser verflüchtigt. Die Pigmente kommen dichter aufeinander, kleben mehr oder weniger auf einander. Ein Gemälde von Acrylfarbe glänz eigentlich nie. Acrylfarben trocknen sehr schnell.

Also, wenn die Pigmente für das Schärfen interessant sind, wäre eine Acrylfarbe die erste Wahl.
Schönen Gruss,
Hermann

--------O rijkdom van het onvoltooide.--------

Pepe

Zitat von: H. Herdick am 16. März 2009, 16:44:49
Vielleicht doch etwas zu den Träger (habe früher mit viel erfolg meine eigenen Ölfarben gemacht):
Also, wenn die Pigmente für das Schärfen interessant sind, wäre eine Acrylfarbe die erste Wahl.

dh: dh: dh:

Iltis

Ich benutze der Pigment von Hier: http://www.goldschmiedebedarf.de/index.php?cPath=87_89
Da wird es als Poliermittel angeboten, gibt es auch Eisenoxidpulver als "Polierrot". Beides setze ich mit Leinöl an, und habe auf ein Spannriemen bzw Chromoxid auf ein Hängeriemen.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Sisko

Zitat von: H. Herdick am 16. März 2009, 16:44:49
Leinenöl ist einige der wenige Öle, die 'ausharten' - das Öl geht eine verbindung mit Sauerstoff an.

Dieses Aushärten heißt auch Polymerasation / Verharzung, kann man anhand der Jodzahl erkennen. Und weil Leinöl oder auch Distelöl schnell polymerisiert, sollte man es nie zum Einölen der Kohlenstoffklingen nehmen. (Oh man, war das ein Sauerei...   :'( ;D)

Camelienöl hingegen aushärtet/polymerisiert nicht und ist es das Mittel der Wahl für feine Klingen - mit etwas Nelkenöl als Konservierungsmittel  8)


lesslemming

inwiefern hat Nelkenöl eine konservierende Wirkung? Ist es ein Radikalfänger?
Ich dachte Nelkenöl wurde nur wegen des Duftes zugesetzt, damit das Kamelienöl eindeutig von Speiseöl zu unterscheiden war  ???
..:: Wer mit beiden Beinen fest auf dem Boden steht ::..
..:: bekommt nie eine frische Unterhose ::..

grizzly1

Ich muss gestehen, ich war am Anfang skeptisch, ob die Lukas Acrylfarbe hält, was man so liesst. Aber nach der heutigen Rasur muss ich sagen: scharrrrrrrrrrrrrfff!!! bin begeistert!

In_Je_Ner

Lucas habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich kann euch erzählen wie ich es mache:
Lederöl marke "Tandy" gemischt mit chromoxidpulver von kremer pigmente, Proportion cirka 50ml Öl und halbes kleines TL mit pulver und schön rühren mit dem Pinsel so dass gleichmäßige suppe entsteht :)
Dann trage ich es mit dem Pinsel auf den Riemen auf. Ambesten die Oberfläche des Riemens mit 1000er Papier anreiben wenn sie nicht bereits angeschliffen ist! Beim ersten Anstrich verbrauche ich etwa 25ml. Dann lasse ich es für 24 Stunden in Ruhe und streiche den Rest drauf. Jetz wieder einziehen lassen. Wenn Ihr nach dem Anstrich das Leder ein wenig knudelt zieht es besser ein. Jetzt warte ich ein Paar tage ab und probiere ob die Oberfläche trocken ist. Wenn Ihr das mit der Hand probiert dann merkt Ihr schnell dass ein Teil des Pulvers oben drauf liegt weil die Hand grün geworden ist :o
Jetzt nehmen wir Lederfett mit Bienenwachsanteil und streichen den mit dem Finger auf den grünen Riemen! Schön einreiben! Jatzt wieder 1-2 Tage trocknen und einziehen lassen!
Sooo... und nun haben wir es endlich geschaft! Das pulver ist mit Öl eingedrungen und das was oben drauf war ist mit dem Wachs gebunden!!! Nach dem Abzug glänzt die Oberfläche des Riemens einwenig!
Diese Methode ist zwar sehr aufwendig, aber so hält sich die Paste lange drauf! Zusätzlich ist festzuhalten dass der Riemen etwas agressiver schleift! Also vorsichtig!!!
Willkommen in meiner Herstellerecke

Sicknote

Laut bartisto und auch nach meinen Erfahrungen ist es mit der ölfarbe deutlich besser als mit der acrylfarbe. Hierzu einen miniklecks (das zeug ist megaergiebig, also weniger ist mehr) aufs Leder und mit den fingern einmassieren. Das Leder sollte noch durchschimmern. Dann ca 130 mal mit den küchenmesser drüber und gut ist. Am Anfang könnte es sein, dass der rücken vom Messer noch etwas grün abbekommen, das vergeht aber mit der Zeit und das grün einfach abwischen vom Messer.

Der grösste Vorteil für mich ist aber das Gefühl beim abziehen.  Bei der acrylfarbe hatte ich oft das Gefühl, dass das Messer dran festklebt,  bei der ölfarbe ist es wie auf einem Leder mit wenig Zug, für mich deutlich angenehmer und besser zu kontrollieren. Es kann auch noch zu einem anderen Problem kommen bei der acrylfarbe, dass hab ich allerdings vergessen :), hierzu einfach mal im nrf nach bartistos Beitrag suchen.

lesslemming

Ich mische eine Winzige Spatelspitze Chromoxid Pigment (oder anderes) von Kremer in einen ordentlichen Schluck Kamelienöl
und trage dieses hauchdünn auf. Ich lasse das Öl 20-60min einziehen und reibe das Pigment mit einer Glasflasche fest ein.
Der Riemen ist dann innerhalb von 1-2 Stunden einsatzbereit  8)
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