Anzahl Solinger und deutscher Manufakturen

Begonnen von El Topo, 15. Februar 2009, 14:51:28

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El Topo

Wenn man sich hier im Forum oder in der Bucht umsieht, findet man Messer aus einer erstaunlich hohen Anzahl Solinger Manufakturen.
Beispiele:
Ern
Fänger
ErDaSo
Haan
Dovo
Zwillingswerk
Engelswerk
Walter Eigenbrod
Fechter
Puma
Bartputzen
Weltmeister/Busch
Wicah
Hugo Kolle
Wacker
Ed Wüsthof
Otto Berns

Die Liste ist endlos, wahrsch. gibt es, oder besser, gab es noch erheblich mehr deutsche, insbesondere Solinger Hersteller.
Meine Fragen:
- Wann war etwa die Blütezeit dieser Hersteller?
- Wie lange konnten diese Firmen bei dieser großen Anzahl von Konkurrenten bestehen?
- Warum gab es so viele Hersteller? Rasiermeser halten lange, man benötigt davon nicht so viele, wie Wegwerfklingen.
- Wurden die Messer als "good German Qualitätsware" exportiert?
- Ist es mit den Messerschmieden ähnlich wie in der Computerbranche gelaufen, die kleinen Firmen sind dann letztendlich an den Branchenriesen
   (bei Software z.B. Microsoft) gescheitert?

Fragen über Fragen ;) Wer kennt sich mit der Geschichte alter Messerhersteller aus?

Schöne Grüße aus dem Maulwurfshügel!


Behrendt

Hallo,

gehe mal unter Firmenzeichen hier im Forum, da bekommst Du eine Menge INFOs.
http://www.germandaggers.com/referenceguidemakermarks.htm

Viel Spaß beim Stöbbern.

Robert
DER FRANKE

Olivia

#2
Ich find hier im Doyle zwar einige Price Guides, aber keine Vergleichsgrößen wie beispielsweise einen Monatslohn zu dieser Zeit.
Eine Klinge schwankte 1820 bis 1840 je nach Ausführung zwischen 3,00 und 33,00 Dollar (.... nehm ich mal an weil der Doyle ein amerkanisches Buch ist.)
Letzteres dürfte deutlich über einem monatlichen Arbeiterlohn liegen.
Allerdings war die Produktion zu Beginn der industriellen Revolution nicht besonders effektiv so daß der Hohlschleifer nicht zu den Spitzenverdienern zählte.

Exportiert worden sind sehr viele Solinger Messer.
Das siehste schon an den ca vierzig verschiedenen Markennamen die allein die Firma Ern herausgebracht hat. Je nach Zielgruppe / Land.

Wie einen Großteil der übrigen deutschen Handwerkskultur hat sicher auch hier der Nationalsozialismus einiges rapide verändert. Enteignung, Überführung in Rüstungsbetriebe gerade im Metallbereich u.s.w.
Nicht zu vergessen ein eklatanter Männermangel nach dem zweiten Weltkrieg.