Nietenbeschaffung und Alternativen

Begonnen von kalle o, 15. Dezember 2008, 22:22:36

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kalle o

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit baue ich mir für ein paar schöne alte Klingen meine eigenen Hefte. Das klappt auch ganz gut - Formgebung, Holzbehandlung, Einpassen des Messer. Was mir bisher nicht zu meiner Zufriedenheit gelungen ist, ist das vernünftige Zusammenbringen der Schalen, weil ich keine passenden Niete habe und ich keine Ahnung habe, wo man welche her bekommen soll.

Bisher habe ich zum Vernieten Messingnägel "breitgekloppt", wobei auf der abgezwackten Seite noch kein ordentlicher Nietkopf zustande gekommen ist. Dann wird auch mal ein Nagel krumm, was dem Klingenlauf ins Heft nicht zuträglich ist. Hier gibt es also noch Bedarf zur Verbesserung.

Also, wo bekomme ich Niete für Rasiermesserhefte her? Brauche ich für das Nieten eigentlich besonderes Werkzeug?

Gibt es Alternativen zum Niet, die auch vernünftig aussehen? Ich hab es schon mit M2/M3-Schrauben versucht - bin aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Zumindest mit den Schrauben, die ich zur Verfügung habe, sieht es bescheiden aus!

Danke für Eure Hilfe!

Lord Vader

als nietmaterial kannst du auch alte kupferkabel nehmen. aber unterlegscheibe nicht vergessen, gibts in der bucht (unterlegscheibe M2). wenn du schon messingstifte oder nägel hast, ist natürlich auch super!

redmatze

richtige Nieten gibts in der Bucht.

Die werden aber auch krumm, wenn man es nicht so richtig kann.
Meine Fehler waren:
- Überstand zu groß vom abgezwickten Nagel zur U-Scheiben
- abgezwickten Nagel nicht plangefeilt (war mein Hauptproblem)
und natürlich zu dolle drauf gekloppt.
Für den Anfang waren mir die  in der Bucht gekauften zu schade.
Gruß
redmatze
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Lord Vader

#3
der überstand muss wirklich nur minimal sein, also die zange locker auf die unterlegscheibe auflegen und dann abzwacken. und dann immer vorsichtig draufklöppeln, sonst ists schnell zu fest!

redmatze

Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

kalle o

@redmatze

Klasse Anleitung!!

In der Bucht habe ich leider noch keine passenden Nieten gefunden.

Indian

Es gibt anscheinend jemanden, der die Nieten nur bei EBay USA anbietet.
Viele Grüße Peter

Lord Vader

Zitat von: kalle o am 16. Dezember 2008, 10:37:12
@redmatze

Klasse Anleitung!!

In der Bucht habe ich leider noch keine passenden Nieten gefunden.

der verkäufer heißt rose789pipo, der ist auch hier im forum aktiv. bietet immer mal wieder seine straight razor rapair needs an.

ach ja, rasurpur.de hatte auch mal nieten von thiers issard im programm.


McDeere

Ich denke meine Frage passt hier ganz gut rein. Ich hab nun schon ab und an Messer gesehen, die ohne Ringe vernietet wurden. Also nen Stift (mit Durchmesser gleich der Bohrung im Heft) an einer Seite leicht anklopfen, dass er breit genug ist, sich in der Schale festzusetzen, dann alles zusammensetzen, den Pin vernünftig ablängen (dass er vielleicht 5/10 mm übersteht) und dann klopfen, bis die Klinge fest genug sitzt.

Das ganze hat eben optisch den Vorteil, dass kein Nietkopf übersteht, was mit persönlich gut gefallen würde; so wie die untere Vernietung von diesem schönen Stück hier:



Meint ihr das geht? Ich dachte an einen Stift aus Aluminium oder Messing mit einer Stärke von 2 bis 3 mm, oder ist das schon zu dick?

Lord Vader

#9
ich denke, das sollte so gehen. allerdings würde ich die klingenseite lieber mit unterlegscheiben nieten, da dort beim aufklappen ein größerer druck herrscht, der sich durch eine scheibe besser auf das heft verteilen dürfte.

alternativ kann man statt eines messingstifts auch diese mosaikpins nehmen. die sehen optisch sehr gut aus, kosten leider auch eine kleinigkeit mehr.

lg

lord vader

Senser

Wenn du einen Niet einfach im Holz vernietest, wird dieses spleißen. Wenn schon, dann solltest du vorher in die Schalen, und nur in die Schalen, feine Röhrchen einlassen, durch die dann ein normaler Niet gesteckt wird. Dann nehmen die Röhrchen die Spannkräfte auf.
Gruß Senser

McDeere

Super Idee Senser!

Genau das hatte ich nämlich befürchtet. Das mit den kleinen Röhrchen ist da sicher eine Möglichkeit. Sonst ärger ich mich noch in Grund und Boden, wenn mir kurz vorm Ziel die Schalen einreißen...

kalle o

Ohne Röhrchen wird es wohl nicht gehen, fürchte ich. Gerade an der Klingenseite ist der Niet wechselnden Spannungen beim Öffnen und Schließen des Messers ausgesetzt, weil die Klinge immer festsitzen soll und beim Schließen nach meiner Erfahrung der Spreizdruck auf die Schalen größer wird, weil der Erl vom Loch weg breiter wird und sich zwischen die Schalen zwängt.

Habe auch schon ein Messer ohne Scheiben im Holz genietet. Klappte zu Anfang ganz gut - auf Dauer lockert sich aber die Verbindung und der Niet gräbt sich in die Schalen ein. Hab dann doch auf Schrauben zurückgegriffen (nachdem ich einigermaßen schöne Schrauben M2 - MEssing im Modellbauhandel besorgen konnte).