Anfängerglück bei Schärfen? Kurzer Schärfbericht (Messeranfänger)

Begonnen von Dirk, 05. März 2009, 22:40:07

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Dirk

Kurz vorweg: Ich hatte mir vor ca. 1 Jahr ein Messer gekauft, daß ich allerdings nicht häufig nutze (soweit bekomme ich damit noch keine Rasur wie mit dem Hobel zustande, aber zumindest ohne Schnitte und brauchbar, ähnlich meinem Hobelanfangniveau). Soweit hatte ich nur einen Stoßriemen genutzt, keine Pasten usw..

Es geht hier also um Nachschärfen, nicht um generelle Wiederinstandsetzung von darüber hinaus abgenutzten oder beschädigten Messern.

Ich vermute, daß es aufgrund von Fehlern meinerseits schneller Stumpf wurde, als erwartet, einen Haartest bekam ich nicht mehr hin.

Auf z.B. http://www.theinvisibleedge.co.uk/page12.html fand ich eine Anleitung, daß man mit beim Nachschärfen (das Messer war nicht beschädigt, sondern lediglich nicht mehr scharf genug), daß man mit einem Naturstein und Lederriemen auskommen würde.

Ich besorgte mir über NTS-Müller einen als Thüringer deklarierten Naturstein. Mehr als das Messer dadrauf abzuziehen und hinterher auf dem Stoßriemen zu ledern macht ich nicht (mehr Zubehör besitze ich auch nicht). Zugegebenermaßen dauerte es eine ganze Weile, den Griff herauszubekommen, aber es war ja auch das erste Mal.

Der beschriebene Haartest klappte danach bei hängendem einzelnen Haar auch über einen Abstand von 1 cm hinaus ohne Probleme, die Rasur danach war sehr angenehm und in Anbetracht meiner noch geringen Fertigkeiten bei der Messerrasur (noch rasiere ich weitestgehend nur mit dem Strich), gründlicher als die Rasur vor dem Schliff. Das Messer schien gefühlsmäßg bis zum Ende der Rasur auch keine Schärfe zu verlieren.

Also jetzt unter dem Aspekt der Nachschärfung (NICHT Restauration), wie seht Ihr es?

Dirk

urza

die gleiche Ehrfahrung hatte ich auch, mein erstes Dovo mal kurz ueber den Razutech gezogen und schon wars besser wie neu. Heute weis ich das es die Regel ist, das Messer nicht so scharf verkauft werden wie sie sein koennten. So nun haste ein Gutes scharfes Messer, nun isses nicht mehr lange hin bis du jedes Messer kaufst das du findest und auch anfaengst sie von grund auf zu schaerfen, einmal erfolg geschmeckt, nie mehr gestoppt. :)
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Dirk

 ;D ...befürchte ich, wobei ich im Moment eher noch das Ziel habe, die Rasur an sich so hinzubekommen, daß sie mit meinem Hobel schritthalten kann.... und dahin ist noch ein Stück....

Aber ein zweites (Messer) ist bereits anvisiert, um regelmäßiger üben zu können. Das alles nur weil ich aus Frust über Klingenpreise auf Hobel umgestiegen bin....

urza

jaja, so faengt es an. Bald verkaufst du dein letztes Gramm heroin um dir ein neues Messer kaufen zu koennen :). Wenn du ein zweites Messer moechtest, im MH ist zur zeit ein Bengal vom Herzi. Bengal ist eine Super Firma, nur scheinbar moechte es keiner haben.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Dirk

Danke für den Tip, werfe mal einen Blick drauf.

Also, kann ich Deinen ersten Kommentar durchaus dahingehend verstehen, daß mein "Versuch" nicht nur Glück war, sondern durchaus eine Möglichkeit, neben den aufwendigen anderen Verfahren wie hier beschrieben, ein Messer dauerhaft scharf zu halten?

Dirk

urza

Was gibts den da noch fuer verfahren? wenns leder nicht hilft auf einen Feinen stein. Das ist eine gute moeglichkeit.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Dirk

Nun, ich war lediglich durch die gesammelten Schärfvorschläge, Minimum an notwendigen Steinen von grob bis fein, Abkleben des Rückens usw. wie hier beschrieben ziemlich durcheinander, sodaß ich eher weniger mit einem Erfolg gerechnet hatte. Insbesondere der oftmalige Hinweis, daß auf jeden Fall ein Pastenriemen notwendig sei.

Hatte von daher eher damit gerechnet, daß gute Stück hinterher doch einschicken zu müssen ;-) Von daher die angenehme Überraschung, daß es wohl doch auch mit einem Minimum an Aufwand funktioniert (zumindest soweit ich es überhaupt beurteilen kann)

urza

Hmm nach dem thueringen ohne Pastenriemen, wurde glaube schon mal erwaehnt das das geht. Aber gut zu wissen, mit waere die facette bestimmt noch etwas feiner, aber ob die rasur besser ist steht in den sternen.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Gesichtsschnitzer

Zitat von: urza am 05. März 2009, 23:04:12
jaja, so faengt es an. Bald verkaufst du dein letztes Gramm heroin um dir ein neues Messer kaufen zu koennen :)

Danke urza! Herrlich!

@Dirk: Viele Wege führen nach Rom! Mit nem Thüringer hast Du einen ordentlichen Stein. Vieles was hier empfohlen wird, soll halt noch das letzte aus den Messern rausholen, es funktioniert aber eben auch anders ;) Zudem war/ist Dein Messer ja auch in gutem Zustand. Dann muss man eben auch nicht auf die groben Steine.
Eine billige Alternative für einen Pastenriemen ist ein Lederriemen, denn Du mit Chromoxidfarbe bestreichst. Aber muss natürlich auch nicht, es fun ktioniert ja auch so ;)

Dirk

@ Urza

Ja, das Thema ob nur feinster Stein oder auf jeden Fall Pastenriemen am Ende hatte ich hier auch gefunden. Daß auch dies eine Diskussion war, gab mir den letzten Anstoß es einfach mal wie o.g. beschrieben auf eigene Faust ohne zu versuchen. Das demnach auch die Frage nach der Ausbildung der Facette nicht unbedingt die Rasur beeinflußt, auch ein guter Hinweis.

@ Gesichtsschnitzer

auch hier ja: Das Messer, wenn auch ein altes, das mir einfach optisch gefällt, war "Neuware" und in entsprechend neuwertigem Zustand. Lediglich durch eigene Fehler hatte es die Schärfe verloren, aber ohne Beschädigungen. Da es jetzt nach Rasur und Abledern heute den Haartest wieder so besteht, wie direkt nach schärfen und ledern, gehe ich mal davon aus, daß ich bei diesem ersten Versuch auch ein akzeptables Ergebnis erzielt habe.

Hatte ich es hier richtig verstanden, daß wenn man ein Messer "überschleift" es sich nach dem Ledern nach darauffolgender Rasur zeigen würde? Ich habe da sowas in Erinnerung, daß ein zu weit ausgeschliffener Grat dann abbrechen würde....

Danke auch für die Kommentare von Euch beiden. Also wenn ich von zwei so erfahrenen keinen Widerspruch ernte, dann ist für meine Zwecke mein Aufbau ok :-) Z.Zt. will ich nämlich, zumindest bis ich eine Rasur hinbekomme, von der ich behaupten kann, daß ich sie kontinuierlich annähernd meinen besseren Hobelergebnissen entspricht, lediglich die Möglichkeit haben, das Messer oder vlt. mal auch die Messer, gebrauchsgerecht zu halten. Was passiert wenn ich mal die Technik soweit intus habe, lasse ich einfach mal noch offen ;-)

Dirk


Gesichtsschnitzer

Zitat von: Dirk am 06. März 2009, 09:50:25
Hatte ich es hier richtig verstanden, daß wenn man ein Messer "überschleift" es sich nach dem Ledern nach darauffolgender Rasur zeigen würde? Ich habe da sowas in Erinnerung, daß ein zu weit ausgeschliffener Grat dann abbrechen würde....

Die Überschärfe kann man eigentlich nur auf dem (Pasten-) Riemen erzeugen. Auf den Steinen bleibt die Facette ja immer gleich, da der Winkel vorgegeben ist. Da kann man also den Grat nicht zu dünn schleifen. Zumindest habe ich das so verstanden. Wenn der Grat zu dünn ist, ist er instabil und das Messer wird sehr schnell wieder stumpf

Zitat von: Dirk am 06. März 2009, 09:50:25
Also wenn ich von zwei so erfahrenen keinen Widerspruch ernte, dann ist für meine Zwecke mein Aufbau ok :-)

Danke für die Blumen, nur muss ich sie leider zurückweisen ;) Zwar habe ich bisher meine Messer scharf gekriegt, doch ist deren Zahl überschaubar, zudem basiert mein Wissen auf den Erfahrungen der wirklich Erfahrenen aus diesem Forum. Da kann ich mich nicht einreihen!


Zitat von: Dirk am 06. März 2009, 09:50:25
Z.Zt. will ich nämlich, zumindest bis ich eine Rasur hinbekomme, von der ich behaupten kann, daß ich sie kontinuierlich annähernd meinen besseren Hobelergebnissen entspricht, lediglich die Möglichkeit haben, das Messer oder vlt. mal auch die Messer, gebrauchsgerecht zu halten. Was passiert wenn ich mal die Technik soweit intus habe, lasse ich einfach mal noch offen ;-)

Honka hatte es kürzlich geschrieben und der Meinung schließe ich mich an: Wenn man die Messerrasur wirklich lernen willst, sollte man wirklich über einen längeren Zeitraum ausschließlich sich damit rasieren. Nur so wird aus dem Experiment Messerasur (das natürlich auch Spaß macht) eine Gewohnheit, die dann auch letztlich zu dem gleichen oder auch besseren Ergebnis führen kann, wie der Hobel. Erst wenn man sich keine Gedanken mehr um die Technik machen muss, sondern man seinen eigenen Ablauf gefunden hat, wird das ganze zur Routine, was in diesem Fall positiv ist  ;D

urza

Zitat von: Dirk am 06. März 2009, 09:50:25
Also wenn ich von zwei so erfahrenen keinen Widerspruch ernte, dann ist für meine Zwecke mein Aufbau ok :-)

Naja wie schon gesagt, so ehrfahren bin auch ich nicht, ich habe zwar das ein oder andere Messer so scharf bekommen das man es nicht merkt wenn es ein Haar durchschneidet bei der Rasur, allerdings Jedesmal und mit jedem Messer habe ich das auch noch nicht hinbekommen. Aber bald kommen meine neuen steine und dann schweife ich schon wieder ab.
Was ich sagen wollte, wenn du mit deinem Ergebniss zufrieden bist ist egal was die Ehrfahrenen sagen :)
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Dirk

@Gesichtsschnitzer
Schon wieder was gelernt :-) Das auf dem Stein die Facette nicht überschliffen werden kann, wußte ich nicht.
Was Dein indirektes Zitat von Honka betrifft: Das kann ich auch für die Einarbeitung in die Hobel nur zu gut bestätigen, von daher lasse ich mir Zeit .... und Geduld.

@urza
Richtig, wenn ich zufrieden bin, paßt es. Aber mal nachhaken, bevor ich doch einen ruinösen Fehler begannen hätte der mir das ganze später ruinieren würde, lieber nochmal nachhaken, von daher sind mir Euer beiden Rückmeldungen doch wichtig und wertig :-)

Olivia

Fehler kannst du damit nicht machen wenn du nach dem Rücken gehst.
Im Zweifelsfall erreichst Du halt nix.
(z.B. wenn der ursprüngliche Schliff balliger war)

urza

Hui, wenn man ein stein und ein Messer kombiniert kann man sehr viele fehler machen. Gib beides mal einem Affen der zeigt dir wie es geht :)
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]