Ever-Ready

[henning]

Und siehst Du, das macht mal wieder den Unterschied aus. Ich nämlich habe gerade mit Injectoren die Erfahrung gemacht, daß ich sehr viel mehr drücken muß und viel öfter über die problematischen Stellen muß, als mit einem Double Edge und trotzdem eine sanfte Rasur bekomme, die einer Rasur mit dem Double Edge in der Gründlichkeit keineswegs nachsteht.
Das heißt aber im Umkehrschluß auch, daß ich mit dem Double Edge leichter zum gleichen Ergebnis kommen kann. Und wenn ich nicht so viel mit anderen Hobeln zu tun hätte, könnte ich jeden Tag eine supergute Rasur mit Futur oder Progress geniessen.
Wie langweilig

Die Aussage "Es klappt oder es klappt nicht", ist eine Wahrheit wie ich sie noch nie so wie hier im Forum erlebt habe. Deshalb schreibe ich sie nicht nur hier, im Single Edge Thread. Es ist ja auch eigentlich keine Aussage, weil nichts festgestellt wird, denn ich lasse beide Ergebnisse zu. Das sollte man genau so lesen wie es da steht und daher nicht zu ernst nehmen. Das die Rasur mit einem SE so anders ist, habe ich auch mehrmals erwähnt, denn das ist nicht von der Hand zu weisen. Das kann aber sowohl Fluch, als auch Segen sein. Ich finde sogar, sie ist so dermaßen anders, daß sie manchen eben schon vergrault hat, der sich einfach nicht umstellen mochte. Und ich verstehe das, denn auch ich möchte mich einfach mit Genuß rasieren. Das kann man mit einem SE zweifellos, aber eben nicht immer sofort.
Mit Injectoren und Messern kann ch es allerdings nun seit Jahren.

Ich würde aber sagen, daß Kalle O gewiß sehr froh über deine Tips ist und sie verwenden kann und bin froh über die Bereicherung. Und ab und an holte ich durchaus auch einen Single Edge hervor.

Ciao

[CPM-S330V]

Und wenn ich nicht so viel mit anderen Hobeln zu tun hätte, könnte ich jeden Tag eine supergute Rasur mit Futur oder Progress geniessen.

Soviel Glück hab ich leider nicht, die Standard-Modelle liefern mir leider nur mäßige Resultate .
Meiner Erfahrung nach gilt bei den SEs genau wie immer beim Hobeln eher per Asperam ad Astram: Wenn man was erreichen will muss man dabeibleiben, üben und frustrationstolerant sein auf der einen Seite (d.h. mit mindestens einer Kombination aus Hobel und Klinge lang genug üben um über die Anfängerfehler wegzukommen), und auf der anderen Seite experimentierfreudig genug um soviele Kombinationen aus Hobel und Klinge durchzuprobieren dass man das für den eigenen Bart wirklich optimal geeignete System entdecken kann.

Das heißt aus meiner Sicht dass man zumindest die am weitesten entfernt liegenden Koordinaten-Eckpunkte des Hobel-Raumes (SE, DE, Injector) falls möglich und verfügbar testen sollte -- das Fein-Tuning (welches Hobel-Modell genau) kann man in Ruhe suchen wenn man sich für ein Grund-System näher interessiert .

Für mich hab hab ich zudem rausgefunden dass es mir beim Erhalt der hoblerischen Feinmotorik-Koordination hilft ab und an ein paar Tage mit einem "anderen" Hobel-System zu rasieren -- die Abwechslung schärft die Sinne und macht die Charakteristika auch eines lange gewohnten Systems wieder schön bewusst .

[henning]

Du hast vollkommen Recht. Das alles rauszufinden bedeutet für viele aber zu viel Streß. Denn all die Hobel und Klingen müssen ja erstmal besorgt werden.
Ich staune mnchaml selber wie schnell ich doch meine idealen Kombinationen fand, nämlich Progress oder Futur, jeweils mit Personna, Lord Super Stainless oder anderen so hochwertigen Klingen.
37c oder Feather Klingen sind mir ein Gräuel. Warum? Weil ich mich nicht auf sie einlassen will. Das bräuchte Disziplin und Übung, sowie Gewöhnung. Brauche ich aber nicht, weil mich die vorgenannten befriedigen und allerfeinste Rasuren liefern. Dann verzichte ich lieber.
Wenn ich es exotisch will, nehme ich mir einen der Injectoren zur Brust und kann mich auf super Rasuren freuen. Oder ich hole mir im Fundus etwas wie einen Rapide mit Keilklingen oder den elektrischen Siemens - Hobel. Alles erprobt und bewährt. Dazu ersteigere ich ja ab und an ein Stück, das ich dann natürlich auch probiere.
Beim Messer hat es doch länger gedauert zum Erfolg zu kommen, woran natürlich meine ganze Hobelei Schuld war, die ich ja nebenher betrieb und so den Lerneffekt verzögerte.

Ciao

[CPM-S330V]

Ich staune mnchaml selber wie schnell ich doch meine idealen Kombinationen fand, nämlich Progress oder Futur, jeweils mit Personna, Lord Super Stainless oder anderen so hochwertigen Klingen.
37c oder Feather Klingen sind mir ein Gräuel. Warum? Weil ich mich nicht auf sie einlassen will. Das bräuchte Disziplin und Übung, sowie Gewöhnung.

Tja, Du bist wirklich zu beneiden.
Es kommt halt massiv darauf an wie der Bart ist -- in meinem Fall recht harte Haare die an den meisten Stellen sehr flach und verwirbelt aus der Haut austreten.  Das bedeutet auch bei gründlicher Einweichung (ohne die geht natürlich Gar Nix ) mit allen DEs entweder nur viel zu kurz wirksame, oder aber unkomfortable, zu hautbelastende Rasuren.
Feather funktioniert dabei noch am besten und hält auch 7-8 Rasuren durch, die anderen DE-Klingen ziepen schon deutlich vorher unangenehm. Feather in Torsions-Hobeln geht noch besser (da die Torsion ja die Schneide versteift bin ich auf die Idee gekommen dass die auch untordiert deutlich steiferen SE-Klingen evtl. geeignet wären), aber fast alle Torsions-DE-Hobel die ich bisher in die Finger bekommen hab hatten nach dem Motto "viel hilft viel" zusätzlich zur Klingen-Torsion extrem bissige Klingenspalte (37, Sonnal etc.), was ich wiederum meiner Haut nicht jeden Tag zumuten kann .

Die SE-Hobel haben hier den Vorteil dass zumindest einige von ihnen nicht ganz so aggressiv vom Klingenspalt her sind, und die starren Klingen andererseits so gut kappen wie tordierte DE-Klingen.
Zudem leiten sie durch die Kopf-Form auch die Hand so dass man weniger dazu neigt die Klinge zu steil zu stellen wenn man einmal den Dreh mit dem flachen Ansatz-Winkel raus hat.
Eine weitere positive Folge der definierteren Führung durch die Geometrie der SE-Hobel-Köpfe ist für mein Gefühl mehr Konsistenz -- die Varianz der Rasur-Qualität ist deutlich geringer als bei DEs.  Wer also feststellt dass er mit DEs starke Ausreßer hat (mal recht gute, aber immer wieder auch sehr unangenehme Rasuren) für den könnten SEs ebenfalls einen Gewinn bringen.

Hm, was ich auch zu gern wissen würde wäre ob und was ein Schrägschnitt-SE-Hobel noch bringen würde... hat jemand sowas schonmal gesehen ??
   

[henning]

Nein, tut mir leid. Soviel ich aus Literatur weiß, ist Schrägschnitt oder Torsion ein eher deutsches Phänomen. Ich kenne zudem keinen deutschen SE - Hobel - Hersteller, weshalb sich das evtl. ausschließt. Aber es würde mich auch nicht wirklich überraschen, wenn doch mal etwas entsprechendes auftauchte.

Mein Bart ist einfach, Problemstellen um den Kehlkopf und unter dem linken Unterkieferknochen. Zudem habe ich ja Rasurfreie Zonen, weil ich Kinnbart und Schäuzer habe.

Ciao

[Pepe]

...da ich schon immer offen für "Neues" war, stelle ich mich in Kürze der Herausforderung "EverReady".
Dank Henning bin ich bald Eigner eines goldenen EverReady und schon sehr gespannt auf die Rasuren.
Das DE-Hobeln und Messern mit den unterschiedlichsten "Geräten" habe ich jeweils bis zur sehr gründliche und sanften Rasur "erlernt". Jetzt folgt der nächste Schritt mit der SE-Klinge.
Wie würde Franz'l jetzt sagen: "schaun mer mal"

[Pepe]

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,5698.msg114583.html#msg114583

[CPM-S330V]

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,5698.msg114583.html#msg114583

Also Respekt -- ich hab mir zwar sogar einen richtigen Hobel-Schärfer mit Halter für SEs gekauft, war aber bisher zu faul (und feige ) mir mit selbst-nachgeschärften Klingen an's Leder zu gehen.

Mein Rat an Pepe wäre aber es erstmal mit den Teflon-beschichteten zu probieren.... meiner Meinung nach ist es bei SE- ähnlich wie bei DE-Klingen eher die Beschichtung als die Schärfe die über kratzig oder nicht entscheidet.  Bei den SE-Klingen gibt's ja beide Varianten zu kaufen, und obwohl die unbeschichtete Version kein bisschen weniger scharf wirkt als die mit PE drauf kann ich mich mit den Unbeschichteten nur recht unbequem rasieren während die anderen super funktionieren.

Ansonsten: Ich mach bei den SEs nur Durchgänge gegen und quer zum Strich, vorher mit dem Strich bringt kein bisschen mehr an Gründlichkeit. Einmal gegen (bzw. an der Oberlippe quer) zum Strich, dann nochmal gegen mit richtig viel Vorspannung ist Standard, bei Bedarf für extra lange "Standzeit" der Rasur an einigen hartnäckigen Problem-Stellen nochmal mit viel Vorspannung in leicht andere Richtungen je nach Wuchsrichtung der Haare, und gut ist.

Aber am allerwichtigsten: Flacher!! Bei jedem Zug darauf achten dass die schräge Fläche des Hobel-Kopfes komplett an der Haut anliegt wann immer das möglich ist.  Die Schwierigkeit bei der Umstellung vom DE liegt daran diesen Winkel nicht unbeabsichtigt "aufzusteilen" wenn z.B. am Kinn oder Hals nicht Möglichkeit besteht den Hobel-Kopf anzulegen.  Schätze wer Übung mit dem Messer hat tut sich hier leichter....aber nicht aufgeben, im Prinzip ist es wg. der besseren Führung  eher einfacher als DE-Hobeln und der Lern-Effekt trit "klick-mäßig" ein .

[Pepe]

@CPM-S330V:
danke für die tollen Tips
Laut Science Services habe ich am Mittwoch/Donnerstag dieser Woche meine teflonbeschichteten SE-Klingen (Bestellnummer 71970 ).
Dann kann es endlich richtig losgehen. Bin schon sehr gespannt

[Pepe]

@CPM-S330V:
danke für die tollen Tips
Laut Science Services habe ich am Mittwoch/Donnerstag dieser Woche meine teflonbeschichteten SE-Klingen (Bestellnummer 71970 ).
Dann kann es endlich richtig losgehen. Bin schon sehr gespannt

und so ist es mir ergangen:

https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,5781.msg115446.html#msg115446

[henning]

Na da hat aber jemand Erfolg gehabt. Vielleicht lag es bei mir an den Klingen von Ted Pella, daß ich nicht ähnlich begeistert war, denn ich finde bis heute merkwürdig, daß angeblich beschichtete Klingen erst schwarze dann braune Flecken ansetzen.

Ciao

[Jericho]

Gehört zwar eigentlich nicht hierher, da mit GEM statt Everready getestet, aber ich kann Pepes Einschätzung ebenfalls bestätigen. 
Siehe hier: https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,5845.msg116740.html#msg116740

Überraschend gründlich, sanft und problemlos, so eine Rasur mit dem SE. Beachtet man immer, daß der Kopf flach aufliegt ist die Bedienung nahezu kinderleicht. Das komplizierteste war das einlegen der Klinge 
Und die braun-schwarzen Flecken hatte ich dank der Treet Carbonklinge erwartet.

Aber so problemlos, schnell und gut die Rasur auch ist. Irgendwie macht es mir mit nem "normalen" DE-Hobel mehr Spass 
Aber so zwischendurch ist es immer mal eine willkommene Abwechslung und jetzt meine erste Wahl bei der Alarmstart-Rasur.

[Pepe]

Heute hatte ich mit dem EverReady die 7. ( siebte ! ) Rasur mit der 1. Klinge. Und immer noch ist sie sanft und gründlich. Kein Ziepen kein Reißen...und die die Rasur ist sehr angenehm. Bin mal gespannt, wie die Standzeit dieser Klinge sich weiter entwickelt.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Lässt die Standzeit "von jetzt auf gleich" nach oder ist das eher ein "schleichender" Prozess?

[Pepe]

Heute hatte ich mit dem EverReady die 7. ( siebte ! ) Rasur mit der 1. Klinge. Und immer noch ist sie sanft und gründlich. Kein Ziepen kein Reißen...und die die Rasur ist sehr angenehm. Bin mal gespannt, wie die Standzeit dieser Klinge sich weiter entwickelt.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Lässt die Standzeit "von jetzt auf gleich" nach oder ist das eher ein "schleichender" Prozess?

kleiner Zwischenbericht: 10 Rasuren und noch keine Ermüdungserscheinungen...
Heute habe ich mich allerdings mal wieder mit dem Messer rasiert.
Man will ja auch mal wieder was anderes im Gesicht haben

[JoeHonil]

Ich habe heute mal ein bißchen hier rumgestöbert und bin auf die posts von CPM-S330V gestoßen, in welchen er die Winkelstellung bei den SE Hobeln hervorhebt. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass auch hier in etwa der 30° Winkel einzuhalten ist, habe mich jedoch soeben rasiert und den Hobel so steil wie möglich angestellt und bin überrascht wie gründlich auf einmal die Rasur mit nur einem Durchgang wurde. Daher: danke für den guten Tipp.