Haartest nach Stein geht, trotzdem Chromoxid?

Begonnen von Gesichtsschnitzer, 10. Februar 2009, 13:17:59

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Lord Vader

#30
ich habe seinerzeit mal im threat zum chinesen geschrieben, dass ich zwei messer mit dem chinastein abgeschlossen habe, das eine messer dann aufs blankleder geschickt habe, das andere messer noch den chromriemen habe absolvieren lassen.

das blankledermesser war scharf und sehr sanft, es hat mir tolle rasuren beschert. leider hat die schärfe allerdings recht schnell nachgelassen, so nach 6-7 rasuren war die freude dahin. habe dann das messer über den pastenriemen geschickt, allerdings hat das nicht den gewünschten erfolg gebracht.

das andere messer, welchen mit chromoxid behandelt wurde, war zwar nicht ganz so sanft bei der ersten rasur, dann hat sich jedoch eine gute und gesunde gebrauchsschärfe eingestellt. das messer hat zwar auch erst ca. 10 rasuren absolviert, es ist jedoch noch immer sehr scharf und gebrauchsfertig. anzeichen für nachlassende schärfe konnte ich bisher nicht beobachten.

ob die probleme bei dem blankledermesser auf den fehlenden pastenriemendurchgang zurückzuführen sind oder ob da ein anderes problem vorlag, kann ich bisher noch nicht sagen. werde das messer beim nächsten mal ma normal bearbeiten und wieder mit dem chinesischen 12.000er abschließen, dieses mal jedoch den chromriemen dranhängen. man sehen, was passiert.

im moment würde ich jedoch zum chromoxid raten, da er bei dem zweiten messer zumindest nicht geschadet hat. leider waren beide messer bei diesem test (für mich) neu, weshalb ich auf keine erfahrungen mit anderen methoden zurückblicken kann.

lg

lord vader

urza

Zitat von: Gesichtsschnitzer am 10. Februar 2009, 19:00:01
Die Auslieferungsschärfe war für mich absolut nicht zufriedenstellend. Die rasur unangenehm und "rupfig", theoretisch wäre eine Rasur sicher möglich gewesen, aber nicht mein Standard. Da ich mit einem Mikroskop arbeite, kannst Du Dir sicher sein, dass der schneidende Teil bearbeitet wurde. Sonst wäre ja auch kein erfolgreicher Haartest möglich, was unmöglich war, als ich das Messer bekommen habe...

Aso, dann kannste mit dem Mikroskop doch auch ganz genau testen was beim pasten passiert.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Gesichtsschnitzer

So fein ist es leider nicht. Ist ein Miniteil, bei dem man nicht einmal unterschiedliche Stärken einstellen kann. Quasi eher eine bessere Lupe und zum Schleifen sehr geschickt!

urza

Ach du weist aber auch immer wie du mir parieren kannst ;).
Bleibt wohl doch nur der test.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Gesichtsschnitzer


Olivia

Heiliger Grottian!

... und um wieder ot zu kommen, zur Not - also wenn Du feststellst daß das Chromoxid doch überflssig ist - kannst Du die Messerchen immer schön auf Hochglanz bringen damit.

urza

Du weist das ot off topic heist, also "fern ab vom thema" was du meinst ist um wieder zum thema zu kommen. Wenn man ein messer mit dem 12k bearbeitet hat mueste es doch auch glaenzen.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Olivia

und on topic hehehe,
helf mir lieber mit Mathe damit ich nicht wieder die Funktion mit irgendwas anderem verwechsel von dem ich grad mal weiß wie mans schreibt.

Äh ja, ginge, aber die Dinger sind halt scheußlich unrund.
Das wird nur bei 'nem Wedge was. ;D

urza

Achso jetz verstehe ich, ja, naja ueberfluessig wirds wohl nicht, weil es immer mal n messer geben wird das du mit dem 12er nich scharf bekomst, und auch wenn das mal so lange benutzt wurde das es durchs ledern nich mehr geht, ist auch der pasten riemen empfehlens wert.
,,Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde."

    – Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, S. 421 [Reclam S. 68]

Senser

Wieso glaubt Ihr eigentlich immer noch, dass der Chinese 12 K hat. Der hat nicht mal die Feinheit eines Manufaktum Thüringers.
Gruß Senser

fenriswolf

Zitat von: Senser am 11. Februar 2009, 00:46:42
Wieso glaubt Ihr eigentlich immer noch, dass der Chinese 12 K hat. Der hat nicht mal die Feinheit eines Manufaktum Thüringers.
Gruß Senser
Dem stimme ich inzwische zu, nachdem ich meine Schleifsteinsortiment im oberen Bereich erweitert habe. Nach dem Naniwa SS #10000 habe ich eine polierte Facette, die ich mit dem #12000er Chinesen nur verschlechtere. Die Beobachtung hab ich unter Mikroskop gemacht, Fotos kann ich leider keine Anfertigen.

Bei dem Chinesen handelt es sich nun mal um einen preisgünstigen Naturstein, der keine genormte Korngröße hat. Wobei ich ein Messer habe, das mit dem Naniwa nicht harmoniert, dafür mit dem Chinesen. Also ist der Stein für mich, nicht nur wegen seines Preises, eine Bereicherung.

Chromoxid nach Naniwa SS #10000 und dann auf das blanke Leder ist derzeit mein Abschluß. Danach klappt der Haartest einwandfrei.

Vorher mach ich den Haartest nicht mehr, da meine zu kurz sind und meine Frau sich inzwischen weigert, ihre Haare für meine Schärfeüberprüfung zu opfern. Ich begnüge mich daher inzwischen mit Fallhaar.  ;)

Pepe

#41
Zitat von: Pepe am 10. Februar 2009, 17:22:28
Zitat von: Pepe am 10. Februar 2009, 16:30:41
ich werde mal einen Selbst-Test machen...
und zwar werde ich mein Army-Messer "Heiffor" auf einem 12.000 Naniwa Superstone schärfen.
mal sehen, ob der Haartest danach schon kommt...wenn ja, werde ich nur ledern und dann rasieren...
Wie es z.Zt. rasiert, habe ich sehr gut im Hinterkopf o)

schaunmermal...

sooooo, habe das Messer rund 60 x pro Seite über den 12000er Naniwa geschoben...Haartest  dr:
dann habe ich pro Seite rund 100-120 x geledert...Haartest  dh: dh: dh: butterweich
Morgen früh wird rasiert...ich bin schon seeeeehr gespannt.
Ich werde berichten :D

moin moin ihr unermüdlichen Kämpfer, moin ***-Kämpferin :D an der Messerfront :D

Heute morgen war die Stunde der Wahrheit...ich konnte es kaum glauben...
Also das 'Heiffor' war bis gestern ein Messer, welches ich nach den Steinen letztlich über Chromoxid und Leder zum Haartest gebracht habe. Es war bisher ein ganz ausgezeichneter Rasierer. Ich hatte immer sehr gute Rasuren damit...gründlich UND sanft dh:

Nach der gestrigen Behandlung mit dem 12000er Naniwa SS (60 Schübe/Seite) und dem Glattleder (rd.120 Züge/Seite) folgten heute morgen noch mal rd. 10 Züge/Seite auf dem Glattleder meines Streichriemens.

Dann kam die ersehnte Rasur...woouuuuuw kann ich nur sagen. Schon beim ersten Zug über die Wange merkte ich, das ist was besonderes. Ansatzfrei ging es über 3 Durchgänge zu einer äußerst gründlich/sanften Rasur. Kein Cut kein Brand...einfach nur supergut.

Jetzt bleibt abzuwarten, wie lange diese Schärfe hält...

Fazit: Das Messer ist noch sanfter geworden. Vorerst kommt mir zumindest an dieses Messer kein Chromoxid mehr dran...Außerdem werde ich demnächst meine 'hohleren' Kandidaten der gleichen Prozedur unterziehen...bin schon jetzt auf das Ergebnis gespannt :D

Also eins ist auf jeden Fall sicher...es bleibt spannend in der Nassrasur dh:

harrykoeln

#42
Zitat von: Senser am 11. Februar 2009, 00:46:42
Wieso glaubt Ihr eigentlich immer noch, dass der Chinese 12 K hat. Der hat nicht mal die Feinheit eines Manufaktum Thüringers.
Gruß Senser
Das hab ich jetzt schon öfter gelesen. Die Meinungen über diesen Stein gehen arg auseinander. Wenn das so ist, das dessen Körnung von der Feinzheit nicht an den Manufactum Thüringer rankommt, wäre dieser Stein für mich nicht mal ein Nice-To-Have.
Mein Chinese allerdings ist deutlich feiner als dieser Thüringer. Mittlerweile bin ich mir auch sicher, das wir von unterschiedlichen Steinen reden. Der eine Teil hat den wahrscheinlich bei einem bekannten polnischen Dealer gekauft. Über diesen kann ich nichts sagen.
Meinen chinesischen Wackerstein hab ich aus den USA. Der hat auch völlig andere Abmessungen und er ist sogar um einiges feiner als der Manufaktum Thüringer. Das ist unter dem Mikroskop deutlich zu sehen.

Zitat von: Gesichtsschnitzer am 10. Februar 2009, 19:00:01
Die Auslieferungsschärfe war für mich absolut nicht zufriedenstellend. Die rasur unangenehm und "rupfig", theoretisch wäre eine Rasur sicher möglich gewesen, aber nicht mein Standard. Da ich mit einem Mikroskop arbeite, kannst Du Dir sicher sein, dass der schneidende Teil bearbeitet wurde. Sonst wäre ja auch kein erfolgreicher Haartest möglich, was unmöglich war, als ich das Messer bekommen habe...
Ich kann manchmal einfach nicht so ganz folgen, oder mir fehlt vielleicht auch nur der Mittelteil.
Wenn eine Rasur unangenehm und rupfig ist, dann ist das Messer für mich nicht rasurfertig. Dann erfüllt das Messer eine zugesagte Eigenschaft definitiv nicht und ich gebe es zur Nachbesserung zurück. Wenn es generell rasurtauglich ist, es aber meinem persönlichen Standard nicht entspricht, kann ich das dem Hersteller nicht anlasten.
Besteht das Messer den Haartest nicht, ist es mit ziemlicher Sicherheit nicht rasurfertig. Also zurück zum Hersteller oder selber nachbessern aber dann nicht maulen.  

Zum Thema des Threads:
Auch ein Pastenriemen ist eine mögliche Option für mich persönlich, und keineswegs Standard oder Muss. Mittlerweile hab ich einige Steine, nach denen der Haartest ohne weiteres klappt (Gäääähhhn - nicht der Haartest ist kriegsentscheidend, sondern die Rasur). Da wären mein 12K Chinese, der Grüne (wahrscheinlich ein Thüringer), ein paar Japaner, der Spyderco UF, der BM Schiefer um nur einige zu nennen. Und je mehr Messer ich schleife, umso mehr kann ich bestätigen, das nicht jeder Stahl mit jedem Stein zurecht kommt. Ich bin mit einigen Schleifern in Kontakt und mittlerweile der felsenfesten Meinung das nicht nur Stahl und Stein primäre Faktoren sind, sondern auch derjenige, der die Klinge übers Grid schubst. Es gibt keinen Königsweg nachdem es immer klappt. N' bißchen Erfahrung, Spaß an der Sache, drüber nachdenken wo ich hin will und welcher Weg dahin führen könnte, aber auch durchaus schonmal ne Ente aufs Wasser setzen.
Bestes Beispiel ist Kollege Terzian. Anfänglich hat er quasi Kochrezepte nachgekocht. Mit jedem Messer und jedem Experience-Point wurden die Ergebnisse besser und mittlerweile experimentiert er rum - und der Junge ist richtig gut!
Und egal ob Du Chromoxid benutzt hast, oder nicht, wenn die Rasur passt, haste alles richtig gemacht. Wenn Du Dich entscheidest, nicht zu pasten sondern nur glatt zu ledern, wirst Du nie erfahren wie es gewesen wäre mit pasten - und umgekehrt. Aber das liegt in der Natur der Entscheidungen.

"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

harrykoeln

Zitat von: fenriswolf am 11. Februar 2009, 07:29:51
...

Bei dem Chinesen handelt es sich nun mal um einen preisgünstigen Naturstein, der keine genormte Korngröße hat. ...

Das liegt in der Natur von Natursteinen! Der liebe Gott hat die Körnchen nicht gesiebt.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

UbuRoy

#44
Was den Haartest und Pastenriemen angeht: Nach meinem feinsten Japaner fallen dicke Haare problemlos. Feine Haare nicht.
Statt auf Pastenriemen ziehe ich auf einem uralten unbehandelten Canvas Riemen rund 100mal ab. Dann besteht jedes meiner Messer den Haartest mit feinsten haaren.
Um die Rasur abern och ein wenig sanfter zu kriegen, gehe ich danach nochmal rund 50 - 100 mal auf einen weichen Wildlederriemen.
Danach ist die ultimative Rasurschärfe für mich erreicht.
ChroMo Riemen NACH dem feinsten Japaner funktioniert bei mir nicht, im Gegenteil! Damit versaue ich wieder den bereits bestandenen Haartest.
Der Pastenriemen macht bei mir nur Sinn, wenn ich statt Japaner in drei Abstufungen stattdessen 1000er Wasserstein, 4000 Crown und dann GBB benutze. Danach ist der ChroMo Riemen ein muß umd Haartests zu bestehen.
Ist seltsam, aber anders geht es bei mir nicht und zwar egal, bei welchen Messern ich es tue. Ergebnis war (mit einer Ausnahme die Harry dann zum schärfen bekam) immer gleich.