Wade & Butcher, Sheffield (Bow Razor, W&B Special, u.a.)

Begonnen von harrykoeln, 16. November 2007, 09:26:22

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UbuRoy

Oh, schöne Seite. Hätte das Messer echt 20 Jahre früher datiert.
Kann natürlich auch über die Jahre immer wieder gefertigt worden sein, aber über 20 Jahre glaube ich das eher nicht. Ist also moderner als geschätzt.

Der ganze Katalog wäre sehr interessant zu haben...

Sicknote

jo das ist definitiv meins. blöd nur das bei mir das so verschliffen ist. naja sieht dennoch sehr geil aus find ich. und obs jetzt 1870 oder 1902 ist, ist mir wurscht :D

astra

Zitat von: Wilhelm am 08. März 2010, 18:13:23
http://img.inkfrog.com/click_enlarge1.php?image=998_058_001.jpg&username=mjrestatesales&aid=751883685

Wirklich interessant. Ein Dutzend W&B für 15$. Leider haben die Preise im Lauf von 108 Jahren doch etwas angezogen ...
Es genügt oft einer und die ganze Harmonie ist gestört.

Wilhelm

Zitat von: Sicknote am 08. März 2010, 19:08:50
jo das ist definitiv meins. blöd nur das bei mir das so verschliffen ist. naja sieht dennoch sehr geil aus find ich. und obs jetzt 1870 oder 1902 ist, ist mir wurscht :D

Sieh es doch mal so, das Katalogblatt ist aus dem Jahr 1902, aber eine Experte hat dein Messer auf 1870 -1880 datiert.

Zitat von: UbuRoy am 06. März 2010, 17:47:30
Sehr ungewöhnliches W&B. Sehr elegant. Ich würde Iltis zustimmen. 1870 - 1880 herum.

Dürfte der Erstbesitzer geliebt haben, denn die war sicher mal einige Milllimeter breiter. Egal!

Wobei ich da eher nach den Hornschalen gehe. Die florale Ätzung könnte aber auch in der Tat frühes Art Nouveau sein. Ich tippe aber eher auf Historismus während der Übergangszeit. Also wiederrum 1870-1880. Dürfte schon passen.

Dem kann und sollte man doch bei allem Besitzerstolz nicht wiedersprechen.
Außerdem was sollte eine Firma daran hinderen einen gefragten Artikel über einen langen Zeitraum zu produzieren.
Ich würde mich da auf den die Experten verlassen und den mittelwert nehmen "1875"
Zuviel des Guten
kann wunderbar sein!

Mae West

Wilhelm

Jetzt muß ich schon mit mir selber reden.
Es ist ein weiterer Katalog aufgetaucht, Wade & Butcher 1899.
Damit sihnd wir dann ja auch schon mal näher an den Angaben der Kenner und Spezialisten.

http://img.inkfrog.com/click_enlarge1.php?image=968_048.jpg&username=mjrestatesales&aid=835341195

Das duzend gab damals für 32 $ und war bestimmt für den kleine Mann von der Straße nicht zu bezahlen.
Zuviel des Guten
kann wunderbar sein!

Mae West

Iltis

#230
Ich war wirklich überrascht, hätte das Messer nicht so jung geschätzt. Tu ich eigentlich immer noch nicht, da diesen Katalogblatt nicht von W&B selber stammt, sondern von ein Warenhaus/Versand, (der 2. Exemplar von Wilhelm vorgestellt ist von die Firma Hibbard, Spencer, Bartlett & Co). Da es sich um Importwaren aus England für den USA Markt handelt, und die Wege damals viel langsamer, teurer und gefährlicher waren als wir es gewohnt sind, würde ein Händler nicht nur ein Paar Messer bei der Hersteller bestellen, sondern eine Menge, das sich lohnt. Es ist auffällig, das, mit noch eine Ausnahme, alle andere Messer sind mit Ansatz versehen was zu eine spätere Datierung passen würde. Auch auffällig, ist, wieder mit eine Ausnahme, die Messer sind geradköpfig (Harryköln hat irgendwo Herr Wacker zitiert, das die Amerikaner ausschliesslich gerade Köpfe wollten). Auf jeden Fall, Sicknotes Messer unterscheidet sich stilistisch total von die anderen abgebildeten Messer. Da fallen mir 2 erklärungen ein - entweder war das Messer ein Dauerrenner, das immer wieder produziert wurde, oder das Messer war gar nicht gefragt, und stellt eine historische Art "NOS" da (die Dritte Erklärung wäre natürlich, das ich völlige Quatsch hier schreibe, aber das lass´ ich nicht gelten ;D). Da keine von uns ein W&B wie Sicknotes gesehen haben, kann man, meine ich, die "Dauerrennertheorie" getröst streichen, das lässt nur noch NOS (oder Quatsch) als erklärung. Noch eine Überlegung das diese Theorie unterstützen würde: wie anderen schon bemerkt haben, die Messer wurden Duzendweise verkauft - das war sicher nicht für der Hausgebrauch, sondern Barbiere gedacht. Barbiere wollen (bilde ich mich ein) nicht unbedingt ein schön verziertes, sondern ein praktisches Messer, also das Teil verkaufte sich relativ schlecht (kann ich mir auch vorstellen bei die Nr53 auf der Blatt, bzw. auch der "Smiley" Nr. 1123). Sind nur Überlegungen, machen aber, meine ich, Sinn.
Gruß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Sicknote

dann hab ich ja nen schnapper gemacht höhö :D ich freu mich jedenfalls das messer bekommen zu haben. die erste rasur damit war außerordentlich sanft.

UbuRoy

#232
@Iltis: Die Amerikaner mögen ja durchaus auf Gradkopf Messer gestanden haben, aber gerade in der Zeit 1870 - 1920 sind Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen Westeuropäer in die USA ausgewandert. Und die bevorzugten vielleicht durchaus Rundkopf Messer.

Sicher durchaus ein Grund für W&B, auch solche Klingen zu fertigen. Anhand der Schalenform dieses einen W&B bleibe ich ebenfalls, wie Du auch, der Meinung, das das Messer schon länger VOR 1902 entworfen und sicher über einen längeren Zeitraum hergestellt worden ist. Aber genau wissen kann mans halt nur, wenn ein Katalogblatt aus dem früheren Zeitraum auftauchen würden...

Senser

Hier mal eine, wie ich glaube absolute Rarität. Wieso Rarität? Gibt`s doch wie Sand am Meer, diese Wedges wird sich jetzt manch einer denken.
Aber schaut Euch mal den Hohlschliff an. Diese Klingenform mit einem solch extremen Hohlschliff habe ich noch nie gesehen.



Da mich das Messer evtl. verlassen wird und dann vermutlich ein neues Heft bekommen wird, was ich in diesem Fall auch verstehen kann, wobei ich selbst das alte Heft sogar noch belassen würde, zeige ich das Messer hier noch in seinem Originalzustand. Die Klinge würde ich übrigens als neuwertig bezeichnen. Die war vermutlich noch nie auf dem Stein, kein Rost, keine Oxidation, die man nicht wegpolieren könnte.
Gruß Senser

Lord Vader

ich vermuete mal, dass es sich hier auch um eine wedge-klinge handelt, die nachträglich hohlgeschliffen wurde, um das messer "besser" zu machen.

habe selbst ein bengall cast steel, das auch hohlgeschliffen wurde.

Piraten-Papa

Zitat von: Lord Vader am 27. März 2010, 13:57:50
ich vermuete mal, dass es sich hier auch um eine wedge-klinge handelt, die nachträglich hohlgeschliffen wurde, um das messer "besser" zu machen.

habe selbst ein bengall cast steel, das auch hohlgeschliffen wurde.

Genau der Text, den ich schreiben wollte.  ;D Mein Bengall ist das hier.

Piraten-Papa


Lord Vader

super tolles messer! sehr schön auch die restauration, die den namen auch verdient. hier sieht man mal wieder, dass es nicht immer hochglanz und neue schalen sein muss! viel spass mit dem tollen W&B.

redmatze

Ganz toll bearbeitet, wirklich ein sehr schönes Messer.
So mag ich es. dh:
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

schlenk

Tolles Messer, sehr gelungen restauriert. dh: Glückwunsch, Piraten-Papa!
gruesse von schlenk