Wieso halten die Klingen jetzt länger?

[Tim Buktu]

Als ich mir täglich mit dem Mach3 oder Doppelklingenrasierern die Haare aus dem Gesicht entfernt habe, nutzte ich die Klingen sehr lange 8ich würde sagen so ca. einen Monat).
Nachdem ich begonnen hatte auch Hobel einzusetzen hat sich der Verbleib von Klingen im Hobelkopf aus durchschnittlich 3 Rasuren pro Klinge reduziert. Das ging jahrelang so, bis sich vor noch nicht allzu langer Zeit durch Zufall ergeben hat, dass eine Klinge länger im Hobel geblieben ist.

Ich bin noch nicht dahinter gekommen woran das liegt, sehe aber immer mehr andere Hobler, die ihre Klingen öfter nutzen.

Könnt ihr anderen Hobler, die Klingen länger nutzen und das nicht schon immer so machen sagen, woran das bei euch liegt?

[MRetro]

Gillette System-Klingen hatten früher bei mir auch einen Monat gehalten, bei ca. 20 Rasuren. Heute nutze ich sie so unregelmäßig und selten, dass ich nicht mehr mitzähle.

DE Rasierklingen hatte ich schon immer ca. 5 bis 8 mal im Einsatz. Spätestens nach 10 Rasuren wechsel ich sie immer. Unter 5 Rasuren wechsel ich die Klinge fast nur, wenn ich einem neuen Rasierer mit frischen Klingen teste und nicht so viele RK im Schrank an meinen Magneten hängen haben will.

Also, bei mir hat sich nichts verändert.

[owlman]

Ich habe vor einigen Jahren mal eine Feather im DE86 für 30 Rasuren genutzt und fand das viel. Bei meinen standardmäßig verwendeten Klingen habe ich mich relativ schnell auf eine "übliche" Rasurenzahl eingependelt (ASP 6, Sputnik 12, Feather 18 Rasuren) und das lange so durchgezogen. Letztes Jahr war ich dann mal neugierig, wie sich ein "zu viel" eigentlich anfühlt, bzw. woran ich verlässlich merken kann dass eine Klinge "durch" ist. Massenhaft Stoppeln? Pickel? Blut? Wie sich herausstellte scheint das gar nicht so einfach zu sein. Eine echte BBS-Rasur ist zwar offenbar schon nach ein paar Rasuren nicht mehr oder nur aufwändiger möglich, aber eine völlig akzeptable Rasur mit der man den ganzen Tag gut hinkommt ist sehr lange ohne Extraaufwand erreichbar (ich habe allerdings auch eher helle Haare und jage einer BBS-Rasur nicht hinterher). Eine schlechte Erfahrung zwischendurch scheint dann eher auf andere Faktoren (Schaum?) zurückzuführbar. Irgendwann sind es dann schleichend keine Einzelfälle mehr, sondern Stoppeln und Pickel werden häufiger. Blut hatte ich keins.

In Zahlen gesagt habe ich mit einer Sputnik bei 90 Rasuren aufgehört und mit einer Feather bei 80. Mit einer ASP bin ich gerade bei 30. (Jeweils täglich drei Durchgänge.)

[Krischan71]

Wenn sich eine Klinge bei mir gut schlägt, dann bleibt sie zwei Wochen im Hobel. Meist merke ich dann auch so nach ungefähr 10 Einsätzen, dass die Qualität der Rasuren nun abnimmt und dann ist es nach 14 Tagen auch gut gewesen. Allerdings funktioniert das nicht in allen Hobeln. Bei den milden Vertretern sind die zwei Wochen für mich machbar und vertretbar. Einen Mühle R41 würde ich allerdings nicht zwei Wochen am Stück verwenden und auch sonst habe ich es noch nicht versucht, eine Klinge in ihm zwei Wochen zu nutzen.

Und wenn ich mal eine Klinge nach einer Woche oder weniger tausche, dann spricht es sicher NICHT FÜR die Klinge...

Ach ja, die Eingangsfrage: ich denke, es liegt daran, dass wir mehr Erfahrung haben (als noch vor wenigen Jahren) und daher die Klingenführung besser ist. Eine etwas größere Fehlertoleranz unserer Haut mag auch einen Teil beitragen. Ansonsten bin ich ratlos.

[El Hopaness Romtic]

Ach ja, die Eingangsfrage: ich denke, es liegt daran, dass wir mehr Erfahrung haben (als noch vor wenigen Jahren) und daher die Klingenführung besser ist.

Das wäre auch meine Vermutung.

[Lesitzki]

Nach 5 Monaten Hobelrasur kann ich sagen ... einige Klingen halten zwei Rasuren aber eine hält fünf Rasuren. Das mag an der Qualität der Klinge liegen.
Wenn in einen Hobel ein Kilometerzähler einbaut wäre, dann würde ich feststellen, dass ich heute viel weniger Kilometer bei einer Rasur zurücklege als bei meinen Anfängen. Zu beginn habe ich bis zu vier Durchgänge gemacht und heute sind es zwei. Es sollten eigentlich fünf Rasuren pro Klinge möglich sein ... so rein theoretisch. Wie das in der Praxis aussieht kann ich in 6 Monaten vielleicht mehr erzählen.

[Tim Buktu]

Wie das in der Praxis aussieht kann ich in 6 Monaten vielleicht mehr erzählen.

Ich vermute, dass es grade nach einiger Zeit noch eine Veränderung geben wird. Bei mir hat das einige Jahre gedauert. Allerdings auch weil die Klingen günstig sind und ich keine Verschlechterung einer Rasur "riskieren" wollte. Inzwischen hat sich bei mir per Zufall herausgestellt, dass die Befürchtungen unbegründet waren.

Interessant ist auch der von Krischan71 genannte Aspekt:

Bei den milden Vertretern sind die zwei Wochen für mich machbar und vertretbar.

Es scheint so zu sein, dass Klingen in milden Hobeln länger halten. Ich kanns nicht belegen, habe aber auch den Eindruck.

[JTNachtlauf]

Ich glaube, dass es zwei entscheidende Faktoren gibt:
- je erfahrener der Hobler ist, desto effektiver und schneller führt er die Klinge = die Geschwindigkeit der Klinge im Kontakt mit Haar ist wichtig und schont die Klinge.
- je erfahrener der Hobler ist, desto besser weiß er, wie er gerade seine Bartstoppeln einweichen muss, damit möglichst beste Rasur erfolgt.

Daher hält, meiner Meinung nach, die Klinge länger.

[El Hopaness Romtic]

@JTNachtlauf: klingt für mich sehr plausibel.

[Onkel Hannes]

Ach ja, die Eingangsfrage: ich denke, es liegt daran, dass wir mehr Erfahrung haben (als noch vor wenigen Jahren) und daher die Klingenführung besser ist.

Das wäre auch meine Vermutung.

Sehe ich ebenso.

Ich frage mich immer, was andere wohl für Ergebnisse hätten, wenn sie mit ihrer aktuellen Erfahrung einmal die von mir seit nunmehr rund 8 Jahren wieder bevorzugte Art der Rasur wieder probieren würden, mit der viele von uns Späteinsteigern wohl einst den Weg zum Hobel gefunden haben: Erster Durchgang mit dem Hobel, die weiteren mit einem Systemrasierer (Hobel fürs Grobe, noch ohne jeden Anspruch an das Ergebnis, hingegen Feinarbeit mit dem Systemie ohne jeden Druck in bis zu 3 weiteren Durchgängen).
Ich erziele auf diese Weise neben spielend leichten, absolut reiz- und verletzungsfreien Babypopo-Rasuren extrem lange Standzeiten sowohl der DE- als auch der Systemieklingen, die keinesfalls allein mit gestiegener Erfahrung erklärbar sind. Ich kann nur vermuten, daß so beide Rasierer ihre jeweilige Stärke bei gleichzeitig geringstem Materialverschleiß zur Geltung bringen können.

Mag das niemand mal eine Zeit probieren und berichten?

[Tim Buktu]

Zumindest kann ich davon berichten, dass die Rasurroutine mit Messer und Hobel über Jahre bei mir die Ergebnisse von Systemrasuren so weit verbessert hat, dass ich damit ebenso gute Rasuren erziele wie mit den althergebrachten Werkzeugen. Und das mit dem bei mir eingewöhnten Mach3 schnell, sicher und zuverlässig. In vielen Fällen zuverlässiger.
Spaß an der Freude lass ich dabei mal außen vor. Die steht in dem Fall nicht zur Bewertung.
Die Kombination habe ich erst selten probiert. Aktuell mit dem Leaf Triple, der ja aber eigentlich auch ein Systemie ist.

[Krischan71]

Wieso halten die Klingen jetzt länger? Oder anders gefragt: wieso rasieren sie jetzt besser???

Nach meinen "Aufzeichnungen" habe ich die Astra grün das letzte Mal vor zwei Jahren verwendet und ich war ganz sicher nicht besonders von ihr angetan. Als ich vor drei, vier Wochen neue Klingenpakete aus meinem Vorrat im Keller geholt habe, säuselte mir ein kleines Teufelchen ins Ohr: "Nimm doch noch ein Päckchen Astras mit. Versuch sie noch einmal. Bestimmt funktionieren sie dieses Mal besser als zuletzt." Überzeugt war ich nicht, nahm sie aber trotzdem mit.

Am Sonntag habe ich dann die erste Klinge aus dem Päckchen genommen. Ja, und nun, nach den ersten drei Rasuren im King C. Gillette (wie auch beim letzten Mal) bin ich schon ein bisschen baff. Sie rasiert gar nicht mal schlecht und auch nicht mal ruppig, was ich sonst immer bemängelt habe. Ich bin angenehm überrascht. Gut, die ersten paar Züge fühlten sich etwas kratzig an, aber das Gefühl habe ich wohl öfter mal. Danach gings jedenfalls.

Jetzt werde ich mal sehen, wie sich die Klinge bis zum Ende der Woche schlägt und ob ich sie danach noch ein paar Tage länger nutze. Sachen gibt's:

ich denke, es liegt daran, dass wir mehr Erfahrung haben (als noch vor wenigen Jahren) und daher die Klingenführung besser ist. Eine etwas größere Fehlertoleranz unserer Haut mag auch einen Teil beitragen

 

[Krischan71]

Mag das niemand mal eine Zeit probieren und berichten?

@Onkel Hannes Für Deinen Anwendungsfall bin ich leider nicht der geeignete Kandidat, weil ich mich täglich rasiere und ich ehrlich gesagt zu gerne hobele, als dass ich derzeit zum Systemie greifen möchte. Ich finde es aber super, dass dieses Vorgehen für Dich so gut funktioniert. Und darauf kommt es ja letztlich an.

[MRetro]

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Nach meinen "Aufzeichnungen" habe ich die Astra grün das letzte Mal vor zwei Jahren verwendet und ich war ganz sicher nicht besonders von ihr angetan. Als ich vor drei, vier Wochen neue Klingenpakete aus meinem Vorrat im Keller geholt habe, säuselte mir ein kleines Teufelchen ins Ohr: "Nimm doch noch ein Päckchen Astras mit. Versuch sie noch einmal. Bestimmt funktionieren sie dieses Mal besser als zuletzt." Überzeugt war ich nicht, nahm sie aber trotzdem mit.
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Aktuell geht es mir da genau umgekehrt.
In der Vergangenheit mochte ich die ASP als angenehme Allrounder-Klinge (habe sie aber nicht ständig genutzt). Letztes Jahr kam ein neues 100er-Pack (noch aus Petersburger Produktion) und siehe da ... ungründlicher und mit leichten Irritationen.

Woran liegt es? Keine Ahnung. Rasierklingen sind für mich die größte Unbekannte bei der Rasur. Oder ist es die eigene Haut? 

[El Hopaness Romtic]

Rasierklingen sind für mich die größte Unbekannte bei der Rasur.

Dito.