SCHICK Einweg-Rasierhobel für medizinische und pharmazeutische Zwecke

[Standlinie]

SCHICK Einweg-Rasierhobel für medizinische und pharmazeutische Zwecke

Anlass
Da es in den deutschsprachigen Rasurforen keine mir bekannten Hinweise zu medizinisch genutzten Rasierhobeln gibt, möchte ich dieses Thema mit dem hier vorgestellten SCHICK Einweg-Rasierhobel beginnen. Diese Vorstellung soll den bereits vorhandenen Thread ,,Medizinische Rasier- und Mikrotommesser" ergänzen.

Die im Thread ,,Medizinische Rasier- und Mikrotommesser" veröffentlichen Informationen können hier nachgelesen werden:  https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,22202.0.html


Allgemeine Aussagen zu medizinischen Rasierhobeln
Früher wurde bei jedem chirurgischen Eingriff die zu behandelnde Körperstelle zuvor gereinigt, im Anschluß rasiert und danach desinfiziert. Durch die Rasur sollten Infektionsbildungen und Infektionsübertragungen in Verbindung mit eingenähten oder eingewachsenen Haaren weitestgehend ausgeschlossen werden.
Die bei der Operation verwendeten Instrumente und Rasurgeräte waren in der Regel Mehrweginstrumente. Für die Rasur wurden anfangs noch spezielle medinzinische Rasiermesser eingesetzt (siehe hierzu den oben genannten Link), die vor der Operation aufwändig sterilisiert wurden. Da sich aber bei Mehrweginstrumenten das Risiko für Infektionsübertragungen nicht zu einhundert Prozent ausschließen ließ, wurden so genannte Einweginstrumente entwickelt, die zu einer Erhöhung der Sicherheit und natürlich auch der Wirtschaftlichkeit geführt haben. Das war der Stand der medizinischen Technik dreißig Jahre zuvor und noch davor.


SCHICK Einweg-Rasierhobel
Der hier vorgestellte medizinische Rasierhobel von SCHICK ist ein solches Einweginstrument aus der Frühzeit der medizinschen Rasierhobel. Der Rasierhobel stammt aus den 50er Jahren des zurückliegenden Jahrhunderts und wurde sowohl für medizinische als auch für pharmazeutische Zwecke entwickelt. Der Rasierhobel besteht aus Kunststoff, wobei sich die allgemeine Konstruktion an herkömmlichen dreiteiligen Rasierhobeln anlehnt (Kopfplatte, gezahnte Grundplatte, Griff). Alle Einzelteile sind miteinander verschweißt oder verklebt, was die Einmalverwendung unterstreicht. Als Rasierklinge wurde eine ganz normale Rasierklinge verwendet, die nach ihrer einmaligen Verwendung zusammen mit dem gesamten Rasierhobel entsorgt wurde. Die Rasierklinge ist nicht rostfrei, wie es die beiden letzten Bilder zeigen, allerdings hatte die sichtbare Korrosion immerhin mehr als sechzig Jahre Zeit, um sich entwickeln zu können.
 






























Die technischen Daten zu diesem medizinischen Rasierhobel habe ich in der folgenden Tabelle zusammengefasst.

[DailyDriver]

@Standlinie,

ich möchte schon aus eigener, leider recht ,,häufiger" Erfahrung auch hierzu sagen..."Ich bin irgendwie schon froh, hier, jetzt und in diesem Teil der Welt zu leben." Zumindest was die medizinische Versorgung angeht.
Meine Herr'n, wenn man so den Rost sieht, schreckt es natürlich ab, aber wie Du ja beschrieben hast, ist auch eine lange Zeit vom damaligen Verwendungszeitraum bis heute vergangen. In diesem Zustand hätte ihn wohl selbst vor 100 Jahren niemand benutzt. Hoffe ich mal...

Bei meinen letztjährigen ,,Aktionen" wurden banale Akku-Rasierer mit austauschbaren Scherköpfen genutzt, ob dann vor den eigentlichen OP's im OP noch anderes Gerät zum Einsatz kam, kann ich leider nicht sagen. Ich muss zugeben, da war a) auch mein Interesse an Rasurgerätschaften noch nicht geweckt und b) hatte ich da auch genug ,,andere" Sorgen...

Ein sehr interessanter Bericht zu einem interessanten Thema, vielen Dank für die Info's. 👍

[MRetro]

Danke für die tolle Vorstellung, @Standlinie.
Eine Schande, dass der Rasierer verschweißt ist. Ich finde nämlich, der sieht mit seiner transparenten Kopfplatte richtig toll aus.