Rasur und die Inflation

[Onkel Hannes]

Wer Versorgungs- oder Finanzlücken fürchtet, kann sich zu gewohnten Preisen mit Top-Software eindecken: Tüff sensitiv (~3€) und Palmolive RC (~1,25€) sind nach wie vor genau wie ihre Farbe - im grünen Bereich! Ich hab 2021 einige Palmolive RC zu 0,95 online gekauft, Supermarktpreis war da aber meiner Erinnerung nach auch schon zwischen 1€ - 1,25€, wie sehr lange schon zuvor.

Für 7€ hat man immer noch große Auswahl an nicht besonders exklusiven, aber exzellenten Rasierpinseln mit Schweineborste oder Synthetikfaser, vor Ort oder online.

Und was Klingen betrifft, habe ich keinen aktuellen Preisüberblick, aber immer noch das Gefühl, daß die von mir (wenn auch aus anderen Gründen) praktizierte Hybridrasur aus erstem Durchgang mit DE-Hobel und weitere Durchgänge mit Systemrasierer zu einer teils erheblichen Streckung der Lebensdauer der verwendeten Klingen beitragen kann, wenn hier am Verbrauch man sparen möchte.

Wem das nicht reicht, ein Rasiermesser ist doch was fürs Leben. Hat schon jemand von uns jemals ein Rasiermesser "verbraucht"? Was kostet ein einfaches, gebrauchtes Rasiermesser in gutem Zustand? 30€-40€? Wie vor 10 Jahren auch. Ein 1000/6000er King kostet bei Amazon um die 50€, was kostete der vor über 10 Jahren, als ich Sensers Schärfanleitung las? 45€?

Vielleicht nicht im gehobenen Rasier-Segment mit online beschafften exotischen Auslandsprodukten, aber Hausmannskost ist nach wie vor zu Vorkrisenpreisen möglich!

Vielleicht ist es ja ein Anlaß, sich von den guten, noch günstigen Verbrauchsprodukten einige zu bevorraten und vielleicht sogar einmal ein äußerst nachhaltiges Rasiermesser zu überlegen.

Ich hätte auch mal wieder Lust auf 'ne Messerrasur...

[DeSchulz]

Nachvollziehbare Gedankengänge lieber Hannes, seh ich auch so. Was mir jedoch auffällt ist, dass ich mir "nicht einfach mal so" etwas exotisches oder teureres an RS zum "gönnen" hole. In der Hinsicht sitzt das Geld bei mir nicht mehr so locker wie früher, Kaufgelüste wären aber nach wie vor da. 

[Standlinie]

Ich habe schon einmal ein Rasiermesser aufgebraucht, weil es mir auf den Fußboden gefallen ist. Shit happens. War aber nicht so tragisch, da ich ja genug davon habe.

Auch ich beobachte schon seit längerem, dass die Preise anziehen. Zum Beispiel bei Ebay, AliExpress, Ebay-Kleinanzeigen und anderen Online-Verkaufsplattformen. Die Energiekosten bei der Herstellung und natürlich auch beim Transport sind gestiegen. Sicherlich werden auch viele Anbieter die Hand aufhalten und damit auf den Zug der Teuerungsrate aus was für einem Grund auch immer aufspringen. Aber es gibt auch Ausnahmen. Rasierklingen sind in den Drogerieketten Dr.Müller und DM im nach wie vor bezahlbaren Rahmen geblieben. Die No-Name-Klingen können ja durchaus auch von namhaften Herstellern stammen, ohne deren Logo zu tragen. Muss jeder für sich selbst testen. Und wenn eine "besondere Rasierseife" um 20 % teurer geworden ist, kann ich mich durchaus darüber ärgern. Ich kann es aber nicht ändern. Was ich aber kann, ist darüber nachzudenken, wie ich mein Kaufverhalten entsprechend anpasse. Bitte versteht diesen Satz nicht als Kritik an euch. Ich kaufe mir bei den höheren Preisen eben nicht mehr so viele unterschiedliche Rasierprodukte, sondern wäge zuvor erst einmal ab. Und bei den Seifenvorräten, von denen ich vermute, dass jeder von euch dazu Depots pflegt, liegen doch bestimmt ausreichende Vorräte vor, die die nächsten Monate und Jahre einen Neukauf überflüssig machen. Wenn denn nicht dieser kleine Satz "will ich haben" in unseren Köpfen herumspuken würde ....   

[Paula]

n Rasiermesser aufgebraucht, weil es mir auf den Fußboden gefallen ist.

Etwas off-topic. Mir ist mal ein RM auf einen PVC Boden gefallen und die Klinge hat sich am Kopfende "nur" gewaltig verbogen. Ich dachte "das war's" und "schlimmer kann's nicht werden". Deshalb habe ich versucht, es wieder zurück zu biegen, was mir sogar gelungen ist. Es ist zwar nicht so perfekt wie vorher, aber die Facette liegt gerade auf dem Stein. Ich hätte nie erwartet, daß es so flexibel ist. Ich dachte, der gehärtete Stahl wäre zu spröde und würde brechen, weil mir mal beim Entrosten eines anderen RM ein Stück der Klinge einfach "abgebrochen" war.

Da ich aktuell keine Einkaufliste habe, sind mir steigende Preise bei Rasurartikeln bisher noch nicht aufgefallen. Sollte es mal wirklich eng werden, werde ich bei Neukäufen bestimmt keine Probleme haben, auf den ein oder anderen hochpreisigeren Rasurartikel zu verzichten und stattdessen etwas günstigeres zu benutzen. Hardware habe ich mehr als genug. Und bei der Software sehe ich auch keine Probleme am Horizont. Mit einem Tabac Puck z.B. könnte ich mich gefühlt eine halbe Ewigkeit rasieren. Wenn man das pro Rasur runterbricht, ist das
bestimmt eine sehr preiswerte Seife mit top Qualität.

Tüff sensitiv (~3€)

CHH Tobacco, Pitralon classic / Polar und Isana/Ombia wären da meine Wahl.

[Dattelpalm]

zu gewohnten Preisen ... eindecken: Tüff sensitiv (~3€)

Ja wo denn? Jetzt bin ich doch mal neugierig. Vor etwa zwei Jahren wollte ich Tüff grün mal kaufen, weil ich so viel darüber gelesen hatte. Einzige Bezugsquelle nach längerer Suche war ein kleiner Versand, der aber nicht in Frage kam, weil es da keine weiteren Rasurartikel gab und die Versandkosten unverhältnismäßig gewesen wären. In den hiesigen Drogeriemärkten (Westdeutschland) habe ich es noch nie gesehen.

Heute hatte ich mehr Erfolg: Amazon sechs Euro, Manufactum sieben Euro und lieferbar. Also relativ problemlos erhältlich, allerdings weit entfernt von drei Euro.

[El Hopaness Romtic]

Ja wo denn?

Zum Beispiel bei avivamed: https://www.avivamed.de/product/search/results?query=T%C3%BCff

Da gibts auch noch diverse Pitralon.

Versandkosten sind m.E. moderat, ab 60 € dann auch frei.

[Dattelpalm]

Ja gut Wenn man mehrere Fläschchen bestellt, relativieren sich die Versandkosten. Was meinem Vorsatz zuwider läuft, Rasursoftware zu horten Wenn man natürlich schon weiß, daß man die Sorten mag, ist das wirklich günstig.

Ich trotze der Inflation, in dem ich mich nur zwei bis drei Mal pro Woche rasiere   Die gestiegenen Preise bemerke ich vor allem bei den etwas höherpreisigen Marken wie Taylor of Old Bond Street, die man nach dem Brexit nicht mehr günstiger in England beziehen kann.

[El Hopaness Romtic]

Ich habe da allerdings noch nie bestellt. Der Shop führt halt ein paar Sachen, die bei mir auf der Liste sind, u.a. das rote Tüff.

[Cuchillo]

Wem das nicht reicht, ein Rasiermesser ist doch was fürs Leben. Hat schon jemand von uns jemals ein Rasiermesser "verbraucht"? Was kostet ein einfaches, gebrauchtes Rasiermesser in gutem Zustand? 30€-40€? Wie vor 10 Jahren auch. Ein 1000/6000er King kostet bei Amazon um die 50€, was kostete der vor über 10 Jahren, als ich Sensers Schärfanleitung las? 45€?

Vielleicht nicht im gehobenen Rasier-Segment mit online beschafften exotischen Auslandsprodukten, aber Hausmannskost ist nach wie vor zu Vorkrisenpreisen möglich!

Vielleicht ist es ja ein Anlaß, sich von den guten, noch günstigen Verbrauchsprodukten einige zu bevorraten und vielleicht sogar einmal ein äußerst nachhaltiges Rasiermesser zu überlegen.

Ich hätte auch mal wieder Lust auf 'ne Messerrasur...

In der Tat bringen die gestiegenen Preise den einen oder anderen da mal auf vernünftige Ideen.
Schade nur, daß man Rasierseife nicht ewig lagern kann, sonst müsste man sich jetzt nochmal eindecken. Ich habe schon ein grösseres Arko und Palmostickdepot, das für ungefähr 20 Jahre reichen würde, wenn ich mich ab sofort nur damit rasieren würde. Ich kann mir im moment aber nur schwer vorstellen, daß Rasierseife wirklich teuer wird. Wenn das der Fall wäre, hätten wir noch ganz andere Probleme.

[Bengall Reynolds]

Sofern man kein Shavocalypsen-Prepper war und entsprechende Vorräte angeschafft hat, bleibt einem ja gar nix anderes übrig als die Preissteigerungen hinzunehmen.

Ich nehme an es werden auch in dieser Krise wieder einige Traditionsmarken entweder ganz verschwinden oder nach dem Verkauf an einen Konzern angepasst, verschlimmbessert und verkauft so lange es noch genügend Käufer dafür gibt.

P&G ist es völlig wurscht ob 1.000.000 Konsumenten Produkt A für 0.99 € und 1.000.000 andere Konsumenten Produkt B für 1,99 € kaufen können.
Wenn man durch die Einstellung von Produkt A Produktionskosten einsparen oder Marktanteile gewinnen kann und danach 2.000.000 Konsumenten Produkt B für 2,19 € kaufen müssen, dann klatscht man dort vor Freude in die Hände.

Ich persönlich finde solche Entwicklungen immer sehr bedauerlich, stehe dem aber wehrlos gegenüber.