Parker „INJRZR“ Adjustable Injector Razor

[Tim Buktu]

Kürzlich habe ich den Parker ,,INJRZR" Adjustable Injector Razor erhalten. Da ich mit SE-Hobeln bisher nur wenig Erfahrung habe und die, die ich habe allesamt keine Begeisterungsstürme haben aufkommen lassen, war die Erwartungshaltung nicht besonders hoch.

Doch halt! Der RazoRock Steel Hawk OC, den ich von MRetro testen durfte, hat mich zumindest unter optischen Gesichtspunkten sehr begeistert.
( https://www.gut-rasiert.de/forum/index.php/topic,32226.msg690513.html#msg690513 )

Quasi das Gegenstück in Sachen Design ist der Parker bzw. sein Vorbild, der Schick (den ich noch nicht verwendet habe).
Über den Parker konnte man hier im Forum noch nicht viel lesen. Lediglich Glattmann hat im Schick-Thread berichtet dass er ihn gerne verwendet.

Ich habe den Parker Adjustable in Gebrauch und bin sehr zufrieden damit. Er ist aber eher auf der milden Seite. Die Verarbeitung ist gut und der Preis ebenfalls. Für mich ein totaler Erfolg.

Für mich ist der Parker Adjustable Injector zwar ein "schicker" SE aber leider rasurtechnisch ein Reinfall auf ganzer Linie!
- nicht winkeltolerant
- rupfig (mit den beigelegten Injector-Klingen)
- ungründlich auch auf höchster Stufe

Auf Stufe 3 hatte ich beim ersten Durchgang mit dem Strich den Eindruck, dass die Klinge zwar an den Haaren zieht, sie aber nicht schneidet. Der Schaum war weg. Die Haare aber waren noch dran. 
Die Rasur mit ihm habe ich abgebrochen. Klinge gewechselt und neuen Versuch gestartet. Nix war's.

Wenn ich mich von meiner Enttäuschung erholt habe muss ich wohl gelegentlich andere Klingen ordern. So miserabel kann der Rasierer eigentlich gar nicht sein!?

Tipps und Erfahrungen mit ihm sind mir natürlich sehr willkommen!

[Standlinie]

Ähnliche Erfahrungen hatte ich vor langer Zeit auch mit dem SE-Supply gemacht. Das Problem lag aber nicht an dem Rasierhobel selbst, sondern an den Injektorklingen. Darauf bin ich eher zufällig gestoßen. Ich hatte mir vor lauter Frust mit der Blechschere aus einer Astra-Rasierklinge eine Injektorklinge zurecht geschnitten. Und siehe da, auf einmal rasierte mich der Supply so, wie ich es erwartet hatte. Gründlich und nachhaltig.
Vielleicht experimentierst Du ein wenig, Tim Buktu, und schneidest Dir eine passende Klinge. Der Aufwand dafür ist vertretbar und zumindest einen Versuch wert. Entsorge den Hobel erst einmal nicht.

[MRetro]

Oha, schade dass die ersten Erfahrungen nicht besser waren.  
Als ich ihn bei dir in der RdT sah, gefiel er mir sofort und ich dachte schon, er könnte ein Kaufkandidat werden.

[herzi]

Ich habe die Injectoren mit gemischten Gefühlen in Erinnerung.
Die Köpfe sind dank der schmalen Klingen recht klein im Vergleich zu DE Hobeln. Dazu waren sie recht sanft. Die Griffe waren ffür mich eher störend lang, sodass das für mich ein recht kurzes Kapitel war.
Es gibt sogar "Twin blades" mit zwei Schneiden an einer Klinge.

[baknip]

Es gibt sogar "Twin blades" mit zwei Schneiden an einer Klinge.

Da sprichst Du ein tolles Teil gelassen an. Eine der subjektiv besten Entscheidungen von Rockabillyhelge war es, mir eine unscheinbare Packung Twinjector-Klingen von Gillette in die Hand zu drücken. Die ollen Dinger liefern mir in Injectoren sehr gute Rasurergebnisse sowohl im Hinblick auf das Schneideverhalten wie auch auf geringe Hautreizung. Damit macht ein Injector ziemlichen Spaß.




Hab mir immer mal wieder eine Packung besorgt, wenn ich sie bei Ebay gesehen habe. Es gibt sie mit französischem und englischem Aufdruck - Unterschiede im Gesicht konnte ich nicht feststellen. Statt des bei älteren Injector-Klingen üblichen Klingenapplikators aus Metall ist er bei den Twinjector-Klingen aus Plastik.

Tim Buktus Parker-Injector schaut vielversprechend aus.

[Tim Buktu]

Die Werbung mit Telly Savalas wäre gleich mehrfach zu bekommen. Die Klingen sind eher Mangelware.

[baknip]

Die Werbung mit Telly Savalas wäre gleich mehrfach zu bekommen. Die Klingen sind eher Mangelware.

Leider. Mr. Savalas wäre an der Wand immerhin eine Bereicherung für Deine Rasurräumlichkeiten :-).

Mit diesen neuen / aktuellen Klingen für Injector-Hobel habe ich gute Erfahrungen gemacht:




Die Klingen sind scharf und schnittig. Ich verwende sie am liebsten im Schick Injector Dial, der augenscheinlich mit Deinem Parker-Injector eng verwandt ist. Den stelle ich auf den größten Klingenspalt, dann ist er nicht so sanft und knackt einen Mehrtagesbart. Für mich ein angenehmes Rasurgefühl und daily-geeignet.

Ein wenig fummelig ist das Einlegen der Klinge: Dem neuen Spender fehlt der Applikatorarm, was auf dem Foto im Vergleich zum Foto vom Twinjector-Spender weiter oben gut zu erkennen ist. Das heißt, Du musst die Klinge aus dem Spender entnehmen und mit einer kleinen Zange in den Rasierer einlegen. Eleganer geht es mit einem leeren Injecor-Klingenspender konventioneller Bauart als trojanischen Klingenbefüller. : In den legst Du die neuen Klingen unter Verwendung einer Zange oder Pinzette ein. Dann nutzt Du den befüllten Spender wie vorgesehen.

[Glattmann]

Auf Stufe 3 hatte ich beim ersten Durchgang mit dem Strich den Eindruck, dass die Klinge zwar an den Haaren zieht, sie aber nicht schneidet. Der Schaum war weg. Die Haare aber waren noch dran.  
Die Rasur mit ihm habe ich abgebrochen. Klinge gewechselt und neuen Versuch gestartet. Nix war's.

Wenn ich mich von meiner Enttäuschung erholt habe muss ich wohl gelegentlich andere Klingen ordern. So miserabel kann der Rasierer eigentlich gar nicht sein!?

Tipps und Erfahrungen mit ihm sind mir natürlich sehr willkommen!

Für mich tönt es nach einem Winkel-Problem. Wenn Du den Injector gleich führen willst wie einen DE-Hobel wirst Du keinen Erfolg haben.

Der Injector muss ganz steil geführt werden, so dass die Klinge fast parallel zur Haut liegt und so die Haare sanft abschneidet.

Injektoren sind eigentlich dafür bekannt, dass sie viel sanfter arbeiten als eine DE Klinge, selbst bei extremem Drahthaar. In der Supply Werbung sieht man eindrücklich, wie starke, lange Bärte ohne Probleme abgemäht werden. Dass die Klinge Haare reisst kann ich mir bei korrekter Führung eigentlich gar nicht vorstellen, da die dicke Klinge wie ein Messer die Haare ganz einfach abschneidet und gar nicht ausreissen kann (siehe Punkt 5 auf dem Bild). Natürlich sind Injektoren in der Handhabung anspruchsvoller als eine normale DE-Klinge, wenn man aber mal den Dreh raus hat haben sie ihren Reiz.

[baknip]

wenn man aber mal den Dreh raus hat haben sie ihren Reiz.

+1.

Schade nur, dass die allgemeine Anmutung der mir vorliegenden historischen Modelle durch die Bank eher billig wirkt. Beim Metall und Kunststoff wurde nicht gerade aus dem Vollen geschöpft. Das gilt natürlich auch für andere ältere Systemrasierer.

Um eine Frage per Forenmail für alle zu beantworten: Die aktuellen Schick-Jnjector-Klingen B-20 sind NICHT identisch mit den Schick-Klingen für Feather-Artist-Rasierer. Die haben die Bezeichnung P-30 und sind deutlich breiter:

[Tim Buktu]

Geduldig war ich mit dem Parker wirklich nicht und Erfahrung habe ich mit den Injectoren bisher auch sehr wenig.
==> Klingen bestellen und versuchen dem möglichen Winkelfehler auf die Spur kommen.
Danke für Eure Tipps!

Mr. Savalas wäre an der Wand immerhin eine Bereicherung für Deine Rasurräumlichkeiten :-).
...

Kann durchaus sein dass sich da noch Plätzchen findet!  

[Glattmann]

Du hast auch die V2 welche etwas aggressiver ist als die V1 (erkennbar am ,,Parker" Logo auf dem Griff).

Es wurden anscheinend technisch ein paar kleine Dinge verbessert und auf vielfachen Kundenwunsch die Aggressivität etwas gesteigert. Ich bin jetzt auch nicht gerade der Injektor Spezialist, muss aber bei meiner V1 praktisch alles auf 4 oder 5 machen, damit etwas geht. Das müsste aber im Idealfall eher 2 oder 3 sein (oder von mir aus 3 bis 4), damit es Sinn macht.

Auf jeden Fall ist mein Original Schick L1 deutlich aggressiver als mein Parker.

[Ocrana]

... V2 welche etwas aggressiver ist als die V1 (erkennbar am ,,Parker" Logo auf dem Griff)."

Guter Hinweis, das wusste ich nicht.

[Glattmann]

Der "Sharpologist" hat beide Versionen getestet und beschrieben. Ich weiss allerdings nicht, ob ich den Link hier posten darf oder nicht.

[Tim Buktu]

Der "Sharpologist" hat beide Versionen getestet und beschrieben. Ich weiss allerdings nicht, ob ich den Link hier posten darf oder nicht.

Da spricht aus meiner Sicht nichts dagegen!

[Ocrana]

Aus meiner Sicht auch nicht.