Ein altes Johnson

Begonnen von Guilty, 21. Dezember 2008, 10:32:45

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Olivia


Iltis

@ LV: Du hast sicherlich Recht das solche Messer "nachgearbeitet" wurden, und aus der Derben ein einigermassen Hohlschliff gemacht wurde. Das war, denke ich, nicht eine bewusste "modernisierung" sondern einfach der Resultat das man das Messer einen "Messerschleifer" gegeben hat, der das Messer auf seinen Art "verschlimmbessert" hat. Leider finde ich die Quelle auf Anhieb nicht, aber ich meine in eine Novelle von Thomas Hardy gelesen zu haben, wie die Bewohner eines Dorfs in Wessex (Südengland) auf einen Jahresmarkt ihre Rasiermesser von ein "Schleifer" auf seinen "Emery Wheel" (= "Schmirgelrolle") auf Vordermann bringen liessen. Das wäre um der 1880 rum gewesen. Mein einzige Bengall aus Cast Steel hat auch so eine "Behandlung" erlitten. Messer aus diese Zeit die weder der "Barbierschliff" (brutale Schleifspuren am Messerrücken) oder der nachträgliche Hohlschliff aufweisen sind in meine Erfahrung relativ rar.
Grüß
Iltis
de gustibus, aut bene aut nihil

Olivia

Hab grade mal ins Buch geschaut:
Der Hohlschliff fällt schon noch in die Schaffenszeit von Johnson.
Gibt es wohl bereits seit 1800 und war Anfangs recht teuer. (Straight Razor Collecting Tabelle Seite 22)
Muß also nicht unbedingt nachträglich hohl geschliffen worden sein.

redmatze

Zitat (Standard Guide to Razors):
1820-1830:
A slight hollow grinding was introduced around 1825. Razor cutlers spent the next 60 years refining the process.
....About 1825 straight razors started appearing with slighty hollow ground blades. However,the fully hollow ground blade would not perfected until 1885.

Ich kann mir das schon gut vorstellen, daß Messer nachbearbeitet wurden. Hohlschliff war ja damals was neues und ließ sich wahrscheinlich gut verkaufen. Und ob das jetzt alte Messer waren, die verändert wurden oder Messer die einer mal im Keller vom alten Johnson gefunden hat,wer weis?

Auf jedenfall interessantes Thema.



Ich selber habe auch ein  Cast Steel und muss einfach sagen, es ist einer meiner sanftester und gründlichster Rasierer (vielleicht hatte ich auch am Tag des Schärfens ein super Haindling?).
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

henning

Hallo

Rohlinge wurden ja quasi auf Halde produziert, wovon z. B. Herr Wacker, oder bis vor kurzem Thiers Issard heute noch profitieren.
Ich kann mir vorstellen, daß die Rohlinge dann eben irgendwann hohl geschliffen wurden, die eigentlich als Keilklinge gedacht waren, weil sich die Produktion eben umstellte und man die Rohlinge wohl weder wieder einschmelzen wollte, noch die nun "unmodernen" Keilklingen verkaufen mochte. Also eine ganz alltägliche Produktionsumstellung und ein Modernisierungsprozess, wie ich mir denke.

Ciao

Lord Vader

ich denke, dass die rohlinge schon gezielt nachgeschliffen worden sind. immerhin wird diese "verbesserungsleistung" auch nicht umsonst gewesen sein und es ist ja schon ein gewissen equipment dazu nötig.

ich bin mir jedoch unschlüssig, ob rohlinge damals auf halde produziert wurden. immerhin florierte der absatz zu jener zeit und die vorratshaltung dürfte nicht auf mehrere jahrzehnte ausgelegt gewesen sein. ich weiß nicht, wie es bei dovo aussieht, aber die produzieren bestimmt auch nur immer um die 1000 rohlinge und arbeiten die dann erst fertig?!? zudem dürften die wedge messer, da ja der hohlschliff entfiel, auch bereits direkt fertig geschmiedet worden sein. sogesehen wäre ein nachträglicher hohlschliff in jedem fall eine verschlimmbesserung. ich denke, die vorratshaltung dürfte erst im 20 jahrhundert bei kleineren herstellern aufgekommen sein, nachdem die ersten absatzeinbußen durch die modernen sicherheitsrasierer aufgetreten sind.

Indian

Ich habe versucht etwas über G. Johnson herauszufinden. Gibt aber nicht viel. G steht für Gordon und Johnson kommt aus Houston. Ist das richtig? Wo gibt es mehr? War das ein Schmied Amerika?
Viele Grüße Peter

redmatze

Hallo Indian:
G. Johnson stammt aus Sheffield.
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
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Indian

Habe heute ein G. Johnson bekommen.

Die Klinge sieht noch ganz gut aus. Hat zwar Rost und Verfärbung, dürfte aber wieder hinzubekommen sein. Es hat einen Hohlschliff und eine gebogene Schneidefläche. Das Hornheft sieht nicht nicht mehr so schön aus. Ist verfärbt und verbogen. An einigen Stellen sind Stücke heraus gebrochen. Kratzer hat es auch. Ich werde mal ein paar Fotos machen und einstellen. Komme aber erst kommende Woche vermutlich dazu.

Leider konnte ich über G. Johnson nur wenig in Erfahrung bringen. Wenn ich diesen Thread lese, scheint es sich aber um ein älteres Messer zu handeln. Gibt es wirklich so wenig Infos?

Was kann ich mit dem Heft machen? Ersetzen ist dann wohl so eine Sache?
Viele Grüße Peter

redmatze

So, Guiltys Messerchen ist bei mir angekommen und hat schon die zweite Rasur hinter sich. Ein prima Teil. Das Feld konnte sehr gut bestellt werden- kein Halm mehr da ;D

Vielen Dank Guilty ( und  für die Proben und die große Tube Arko ein extra Dankeschön!)

redmatze
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Guilty

Gern geschehen ,freut mich das Du mit dem Johnson und dessen Rasur zufrieden warst.Mal sehen was der kritische Iltis sagen wird wenn Du ihn triffst  :-\   :)

Hoffe das ich mit den Proben nichts losgetreten habe. ;D


Indian

Hallo,

hie sind jetzt einige Fotos meines Johnson. Sie sind nicht so gut, wie gehofft hatte. Aber ich denke für einen Eindruck reicht es. Das Messer sieht nicht mehr so schön aus. Die Klinge dürfte ich hinbekommen. Aber was ist mit dem Heft?





Viele Grüße Peter

Ocrana

Indian, ich würde das Heft an Deiner Stelle austauschen.

Entweder Du versuchst Dich selbst daran oder Du fragst einen der hier zahlreich vorhandenen Schalenbauer, z. B. Guilty, Buddel, Harry oder Dagobert (oder mich  8)).

UbuRoy

@Indian: Falls du die Schalen tauscht, bitte nicht entsorgen!!! Schick sie bitte lieber zu mir!!!

redmatze

Hoffentlich ist das nicht zu spät ;)
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