Pearl Flexi, Adjustable DE Razor

Begonnen von RalfB, 18. April 2021, 16:56:42

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MRetro

Sehr schön, Standlinie.  dh:
Bekommst du ihn auch leicht wieder heraus gezogen, mit dem O-Ring?
Das wäre aus meiner Sicht die Bedingung, damit man ihn ab und an vernünftig reinigen kann.

Standlinie

Das Herausziehen klappt ohne Schwierigkeiten.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

MRetro

Danke  :D
Dann schau mich bei Gelegenheit mal um.

harrahalmes

Somit lasse ich mich gern eines besseren belehren  ;D
Hab ich einen Durscht... Ich könnt a halbe Sau ess, so müd bin ich.

ede.duembel

so, meiner ist angekommen und durfte bereits 2 mal ins Gesicht.

Es ist natürlich noch viel zu früh für irgendeine Art von Fazit. Aber auf jeden Fall kann ich jetzt schon mal sagen, dass er sicher bleiben wird.

Es ist ein schöner Hobel, gut verarbeitet, alles passt sauber, nichts wackelt. Ja, man hört diesen Sprengring, wenn man ihn schüttelt. Aufgemacht habe ich ihn aber noch nicht, er lässt sich nicht so ohne Weiteres rausziehen. Wenn ich das mache, werde ich es mit einem langen Dorn machen und einen kleinen "Schubs" mit dem Schonhammer geben.

Das Gewicht ist ordentlich, in der Hand finde ich es gar nicht mal so überraschend, einer meiner häuig genutzten Hobel ist aber auch der Futur, welcher zwar nicht so schwer wie der Flexi ist, aber doch schwerer als die meissten Hobel. Wenn ich den Hobel ins Gesicht hebe merkt man den Gewichtsunterschied aber schon deutlich. Spätestens wenn ich mit dem Rasieren anfange ist es aber schon total vergessen. Mich schreckt das Gewicht also nicht ab.

Zur ersten Rasur:
Mein normales Setup. Rasur nach dem Duschen, Seife ist eine Mischung aus 75% MWF und 25% Dr.Dittmar. Mein Bart ist recht störrisch geworden, ich merke sofort wenn irgendwas nicht optimal ist. Auch viele hochgelobte Seifen funktionieren bei mir nicht im Ansatz so dass ich die Lobeshymnen nachvollziehen könnte. Ich würde also sagen, dass mein Bartwuchs was das Rasurmaterial angeht eher anspruchsvoll ist. Die Klinge war die alte GSB (die mit dem runden "i"-Punkt). AS von Speick.

Begonnen hatte ich mit dem Strich bei 2.5. Was mir sofort auffällt war dass der Futur ein deutlich lauteres akustisches Signal zurückgibt.Auch finde ich dass der Flexi etwas genauer geführt werden will was den Rasurwinkel angeht. An ein paar Stellen hatte ich das Gefühl dass gar nicht rasiert wurde, sondern ich nur den Schaum mit der Schaumkante weggeschoben hatte. Habe aber nicht gefühlt ob dem auch wirklich so war. Vielleicht war es mir auch einfach nur zu leise. Dann habe ich quer und gegen mit Einstellung 3 gemacht. War schon eine ganz gute Rasur, aber an ein paar Stellen hatte ich wohl wirklich den Winkel noch nicht richtig gewählt. Da waren noch ein paar Stoppel.

Also habe ich mich entschieden noch einen 4ten Durchgang auf Stufe 4 gegen den Strich zu machen. So was kann natürlich auch ganz schnell total in die Hose gehen, aber ich wollte nicht einen ganzen Tag warten bis ich nochmal frisch starten würde. Und das Ergebnis war sehr gut, kaum Hautreizungen und schon gar keine cuts oder Blutpunkte. Dafür ein sehr gut rasiertes Gesicht. Ich habe schon gemerkt, dass ich ungewohnterweise einen 4ten Durchgang gemacht hatte. Aber ich glaube das hätte ich mit dem Futur (den Futur nutze ich meisst so um die Stellung 3 herum) deutlicher gespürt. Die Rasur war auch später am Tag noch sehr gut, mein Eindruck war, dass es länger gedauert hat bis ich wieder Stoppeln gespürt habe.

Heute morgen die 2te Rasur, etwas genauer auf den Winkel geachtet, gleiche Seife, gleiche Klinge (also jetzt die 2te Rasur damit). Alles gleich auf Einstellung 4. Also mit, quer und gegen. Ich hab diesmal nur noch die Myrsol Emulsion als pre und als after genutzt. Die Myrsol hatte ich zusammen mit dem Flexi bestellt. Und es wurde in diesem erst 2ten Versuch auf Anhieb in den 3 Durchgängen eine sehr gute Rasur. Ich habe mich sicher mehr konzentriert als ich das an einem normalen Morgen gemacht habe, aber ich freue mich jetzt schon auf die nächste Rasur.

Als ersten Eindruck kann ich also festhalten, dass ich nicht bereue schwach geworden zu sein. Wenn ein Hobel gar nicht für einen funktioniert merkt man das ja i.d.R sehr schnell. Ich habe im vergangenen Jahr eigentlich nur 2 Hobel genutzt, den Futur und einen Gillette new type Zahnkamm. Kann mir gut vorstellen, dass der Flexi den Futur ersetzt, obwohl ich den Futur schon ziemlich toll finde.

Gruß
ede

MRetro

Sehr aussagekräftiger Bericht, ede.duembel.  dh:

Es freut mich, dass dir der Pearl gut gefällt.
Ansonsten, 3 Hobel sind ja auch nicht soooo viele.  ;)

Tim Buktu

Zitat von: Tim Buktu am 30. August 2021, 07:23:35
...
Erste Einschätzung nach 3 Rasuren: Klasse und unkompliziert.

Nach einem nun etwas ausgedehnterem Test und dem darauf folgenden "3ONE6" von Edwin Jagger kann ich zwar bei der ersten Einschätzung bleiben, aber so angenehm und nachhaltig wie der "3ONE6" rasiert er mich nicht.
Zwar ist das relativ hohe Gewicht nicht störend, aber ein etwas leichterer Hobel liegt mir dann doch mehr. 

Der Pearl Flexi ist zwar nicht wählerisch bei den Klingen, aber ich kann dann doch noch deutlich Unterschiede erkennen. Die Immergeher-Klingen laufen für mich auch am Besten im Flexi (Bleue Extra und Nacet z.B.).
Ich habe den Eindruck, dass die etwas steiler zu haltenden Hobel (Klingenschneide/Haut) die Unterschiede zwischen den Klingen deutlicher zu Tage treten lassen.

Auch wenn sich das jetzt doch kritisch anhört, so ist der Flexi für mich ein sehr guter Hobel, aber zu den TOP 5 gehört er für mich nicht.
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

RalfB

Also ich bekomme meine Schraube nicht von Hand gezogen.
Habt Ihr Werkzeug zum Abziehen benutzt?
Gruß Ralf

Standlinie

Kein Werkzeug benutzen! Schau Dir die Bilder von den zerlegten Hobeln genau an, hier den Sperr- oder Sprengring. Das ist nur ein unsauber gebogener Streifen Blech mit spitzen und scharfkantigen Ecken. Und diese Ecken verhindern den Auszug. Es reicht deshalb kaum aus, am Griffknubbel nur vorsichtig zu ziehen. Ziehe also fest und ruckartig, dann gibt der Blechstreifen nach.
Natürlich könntest Du das Griffende in einen Schraubstock einspannen, sofern Du Holzbacken verwendest, die den eingespannten Griff vor Druckstellen schützen sollen. Hier besteht aber die Gefahr, dass Du dann am Hobelkopf ziehst und diesen dann von der Griffhülse abziehst. Das wäre kontraproduktiv. Also nur von Hand ziehen. Und sollte das nichts nützen, belasse den Hobel in dem Zustand in dem er gerade ist, also im ursprünglichen klappernden Zustand.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

RalfB

Ich werde noch mal in Ruhe schauen.
Was spricht dagegen, den Rasierer als Dreiteiler zu benutzen?

Standlinie

Wenn es kein Rasierhobel mit einer Rasierklingenspieleinstellung wäre, spräche gar nichts dagegen. Löst Du die Kopfplatte ab, beschädigst Du die Einstellmechanik.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

RalfB

Zitat von: Standlinie am 29. September 2021, 10:23:40
Wenn es kein Rasierhobel mit einer Rasierklingenspieleinstellung wäre, spräche gar nichts dagegen. Löst Du die Kopfplatte ab, beschädigst Du die Einstellmechanik.

Nee, da habe ich mich falsch ausgedrückt. Nicht die Kopfplatte ab nur ich die Schraube raus.  Muss ich dann etwas erfinden um den Kupferring zu ersetzen?
Beim Gibbs fällt die Schraube doch auch einfach raus.

Standlinie

Der Gibbs Reglable hat keinen Sprengring. Den brauchst Du beim Flexi auch nicht zwingend. Du musst nur aufpassen, dass Dir dann beim Aufschrauben der Griffschraube diese nicht versehentlich auf den Boden fällt. Der Sprengring ist eigentlich nichts anderes als eine Sicherung gegen Herausrutschen.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.

bigloeffel

Hallo liebe Gemeinde,

ich hatte Dank der Rasuthek die Gelegenheit, den Pearl Flexi gründlich auf Herz und Nieren zu Testen. Hier nun meine Zusammenfassung:

Die Verarbeitung des Pearl Flexi ist im Vergleich zu meinen anderen Hobeln überaus gut. Durch sein sehr dickes Griffstück wirkt er insgesamt recht bullig, klein und gedrungen. Die Funktionalität ist gut und exakt. Alles ließ sich problemlos einstellen und auf- und zuschrauben.
Von dem recht hohen Gewicht des Flexi war ich zunächst erst einmal komplett überrascht. Die 140g sind schon echt eine Ansage. So hatte ich bei dem Teil auch nicht das Gefühl einen Rasierhobel in der Hand zu halten, sondern eher einen Smith&Wesson Revolver. Das hohe Gewicht unterstreicht hier zwar grundsätzlich den Eindruck der Wertigkeit, denn man hat hier wirklich ordentlich etwas in der Hand, aber frage mich, ob das wirklich so sein muss. Ich empfand das recht hohe Gewicht dann doch eher als störend.

Vom Gesamteindruck hätten den Hobel ein paar hübsch polierte Strukturen, einige schön geschwungene Linien oder auch verspielte Akzente gut getan. Für meinen Geschmack fehlt mir beim Flexi irgendwie das Schnittige, das Distinguierte oder das Stylische anderer Adjustables z.B. von einem Gillette Slim oder Merkur Progress. Der Pearl kommt eher plump und schwerfällig daher, so ganz ohne feinsinnige Geschmeidigkeit oder auch vornehme Eleganz.

Aus meiner Sicht ist der Flexi ein rein auf Funktionalität ausgerichtetes "Werkzeug" und verbreitet durch seine komplett matte Oberfläche eher den Charme eines chirurgischen Instruments. Für mich ist der Pearl somit auch kein Rasierer den man im Badezimmer bei den Beauty- und Pflegeprodukten platziert, sondern er ist eher ein Stück Werkzeug, das besser im Keller in der Werkzeugkiste aufgehoben ist. Ich kann jeden handwerklich Begeisterten oder Technikfreak durchaus verstehen, der genau auf so etwas wie den Flexi steht, weshalb ich den Hobel hier auch in keiner Weise schlechtreden möchte, denn rein vom Rasieren her war ich mit dem indischen Schwergewicht im Ergebnis doch recht zufrieden, allerdings auch wieder nicht so begeistert, dass der Hobel nun unbedingt bei mir einziehen müsste. Getestet habe ich ihn mit der Feather Hi-Stainless, Shark Super Satinless, Lord Platinum und der Derby Premium. Großartige Fehlstellungen des Klingenspaltes, für die einige Ausführungen des Flexi ja offensichtlich bekannt sind, konnte ich hier im Übrigen nicht feststellen.

Insgesamt bekommt man mit dem Flexi doch schon recht viel Hobel für einen durchaus angemessenen Preis, insbesondere mit Blick auf das hier mitgelieferte Zubehör. Der Pearl Flexi ist schon ein echt besonderer Hobel und in dem Preissegment ist er aufgrund seiner guten Verarbeitung, Qualität und Wertigkeit auf jedem Fall eine klare Empfehlung. Jeder der so etwas mag, sollte hier unbedingt zuschlagen, denn mehr Hobel braucht eigentlich kein Mensch!

Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Tim Buktu, der den Hobel freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Herzliche Grüße
Jörg

Standlinie

Dankeschön für diesen ausführlichen Bericht. Vielleicht mag er als Anregung dafür dienen, dass sich jemand angesprochen fühlt, den Pearl-Flexi über ein Customizing soweit anzupassen, dass ein wesentlich gefälligeres Aussehen entsteht. Die Amis machen das ja mit ihren Amischlitten und ihren Harleys vor.
Die Nachhaltigkeit einer gründlichen Nassrasur zeigt sich 24 Stunden später an nur gering und gleichmäßig nachgewachsenen Bartstoppeln.