Mal ehrlich: Wer von euch macht es mit Gummi

Begonnen von alvaro, 14. Juli 2020, 18:33:25

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alvaro

Also ein neuer Strang "Schärfen auf Kartoffelsack"  ;D ;D ;D
(Ich kenne mich, irgendwann werde ich es nachmachen  dh:)

Paula


alvaro


EasyRider

Zitat von: Paula am 15. Dezember 2020, 18:02:51
fest- oder mehlig kochend?

Egal, Hauptsache BIO... ;D

Und mein Sackriemen bekommt jetzt noch eine ganz feine Rückseite aus Dupionseide und wird dann, dessen bin ich mir jetzt schon sicher, mein bester Riemen... ;D

EasyRider

Zitat von: alvaro am 15. Dezember 2020, 17:30:18
Also ein neuer Strang "Schärfen auf Kartoffelsack"... 

Das wäre zweifelsohne übertrieben  :D, weshalb ich die Materialen, wie ich sie verwendet habe, hier kurz vorstellen möchte.

Das Sackleinen muss mittelfein bis fein sein, so wie dieses hier:



Grob strukturiertes eignet sich nicht wegen der (vielen) Fasern; die würden Schaden anrichten. Also Hände weg von Stoffen wie diesem da:



Als Seide eignet sich am besten Dupionseide, weil diese im Gegensatz zur Maulbeerseide eine - feine - Struktur aufweist, was beim Abziehen für den notwendigen "Griff" sorgt. Auf diesem Bild ist die Strukturierung dieser Seide sehr gut zu erkennen:



Erste Versuche mit dieser Kombi sind ein voller Erfolg geworden. Der "Sack" sorgt für ordentlich Schärfe, die Seide macht diese (überaus) sanft. Und er entlockt den vollhohlen Klingen einen Pfeifton, der wirklich ins Ohr geht... ;D

Der langen Schreibe kurzer Sinn: Ich habe mit diesem Riemen jetzt neben dem Gummy Shark einen zweiten Riemen, der ohne Leder auskommt und dennoch mit jedem Lederriemen mithalten kann. Am Samstag muss ich ihm noch Aufhängung und Griff verpassen, dann kann er ab Sonntag seinen Dienst antreten. Ich habe keinen Zweifel, dass er sich bestens bewähren wird...





alvaro

Geil..............ich komm mal wieder auf Ideen, leider fehlt mir gerade die Zeit.

Tim Buktu

Die Variationsmöglichkeiten sind wohl wirklich sehr groß. Sehr erfreulich und für Experimentierfreudige eine Aufgabe.  ;)
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

alvaro

Zitat von: Tim Buktu am 18. Dezember 2020, 06:49:58
Die Variationsmöglichkeiten sind wohl wirklich sehr groß. Sehr erfreulich und für Experimentierfreudige eine Aufgabe.  ;)

Und trotzdem meinen manche es gibt einen Königsweg.
Ich erkenne immer mehr, dass es Steine, Riemen und Möglichkeiten gibt die man nicht/noch nicht/ nicht mehr kennt.
Immer weniger Wissenschaft, immer mehr "mach einfach mal".

EasyRider

Zitat von: alvaro am 18. Dezember 2020, 09:09:00
Zitat von: Tim Buktu am 18. Dezember 2020, 06:49:58
Die Variationsmöglichkeiten sind wohl wirklich sehr groß. Sehr erfreulich und für Experimentierfreudige eine Aufgabe.  ;)

Und trotzdem meinen manche es gibt einen Königsweg.
Ich erkenne immer mehr, dass es Steine, Riemen und Möglichkeiten gibt die man nicht/noch nicht/ nicht mehr kennt.
Immer weniger Wissenschaft, immer mehr "mach einfach mal".

Das trifft in diesem Fall zu. Ich bin auf die Seide in der 1867 veröffentlichten Novelle "Die Geschichte des Leutnants Jergunow" von Iwan Sergejewitsch Turgenjew gestoßen, in der besagter Leutnant sein Messer "...nach dem Leder noch mit größter Sorgfalt auf feinster Seide" abzog.

Von meinem Gummy Shark weiß ich, dass Sackleinen bestens funktioniert. Also kombinierte ich die russische Methode mit der italienischen, indem ich kurzerhand das Leder durch Sackleinen ersetzte.

Ich bin mir sicher, dass der zaristische Leutnant es nicht anders gemacht hätte, wäre ihm damals Sackleinen schon bekannt gewesen... :)

Zur Seide noch kurz:

Ich habe mit den verschiedensten Seidenarten experimentiert und kann sagen, dass sie sich alle mehr oder weniger gut zum Abziehen eines Rasiermessers eignen. Am besten - und zwar mit Abstand - geht's jedoch mit Dupionseide, weil sie wie Latigo wirkt, indem sie sich wie dieses an die Klinge anschmiegt. Die anderen Seiden sind Rutschbahnen, leisten der Klinge nicht den geringsten Widerstand, müssen also mit deutlich Durchhang verwendet werden, um an der Schneide etwas bewirken zu können. Verhält sich also so ähnlich wie mit Juchtenleder. Bei der Dupionseide genügt jedoch eine "elastische Spannung" des Riemens, so, wie man es auch bei Latigo hält. Und auf ihr muss man deutlich weniger Züge als auf den anderen Seidenarten machen, wobei das Ergebnis dann auch noch immer ein besseres ist...

 

Iltis

de gustibus, aut bene aut nihil

EasyRider

Vom legendären harrykoeln bestätigt zu werden, das kommt ja fast einem Ritterschlag gleich... :)
Danke für den Link, Iltis!  dh: