So habe ich das Messer geschärft

Begonnen von alvaro, 12. März 2020, 14:05:40

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DailyDriver

Zitat von: alvaro am 27. Februar 2024, 20:16:16Aber auch nicht bei allen die ich gesehen habe
Zitat von: alvaro am 27. Februar 2024, 20:16:16Aber auch nicht bei allen die ich gesehen habe
Hmmm, da muss ich mich dann wohl der Gefahren stellen müssen...Schuld haben
dann die abtrünnigen Spanier...

Is' natürlich Quatsch, ich glaube es ist wie bei den meisten Dingen im Leben, alles
eine Sache der Übung und Tagesform, wenn's dann passt is' gut, wenn's dann beißt,
is's der Spanier...😂
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

alvaro

Zitat von: DailyDriver am 27. Februar 2024, 20:22:39Tagesform, wenn's dann passt is' gut, wenn's dann beißt,

Und das kann auch mit Übung und Erfahrung bei einem Rundkopf passieren (wie ich leider gerade erfahren durfte).
Einen Moment der nicht Achsamkeit und nach etlichen Jahren der Erfahrung den längsten Ritz aller Zeiten hingelegt  ;D  ;D  ;D

EasyRider

Zitat von: alvaro am 27. Februar 2024, 21:15:03Und das kann auch mit Übung und Erfahrung bei einem Rundkopf passieren (wie ich leider gerade erfahren durfte).
Einen Moment der nicht Achsamkeit und nach etlichen Jahren der Erfahrung den längsten Ritz aller Zeiten hingelegt  ;D  ;D  ;D

"Der Rundkopf füllt den Bluttopf..."

... schrieb Dr. Mabuse einst im NRF...

 ;D  ;D  ;D









 

DailyDriver

Zitat von: alvaro am 27. Februar 2024, 21:15:03
Zitat von: DailyDriver am 27. Februar 2024, 20:22:39Tagesform, wenn's dann passt is' gut, wenn's dann beißt,

Und das kann auch mit Übung und Erfahrung bei einem Rundkopf passieren (wie ich leider gerade erfahren durfte).
Einen Moment der nicht Achsamkeit und nach etlichen Jahren der Erfahrung den längsten Ritz aller Zeiten hingelegt  ;D  ;D  ;D
Oh je...gute Besserung! 
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

DailyDriver

Zitat von: EasyRider am 27. Februar 2024, 21:30:19
Zitat von: alvaro am 27. Februar 2024, 21:15:03Und das kann auch mit Übung und Erfahrung bei einem Rundkopf passieren (wie ich leider gerade erfahren durfte).
Einen Moment der nicht Achsamkeit und nach etlichen Jahren der Erfahrung den längsten Ritz aller Zeiten hingelegt  ;D  ;D  ;D

"Der Rundkopf füllt den Bluttopf..."

... schrieb Dr. Mabuse einst im NRF...

 ;D  ;D  ;D









 
Na, da sag' ich nur...

...😉
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

Paula

Zitat von: EasyRider am 27. Februar 2024, 21:30:19"Der Rundkopf füllt den Bluttopf..." ... schrieb Dr. Mabuse einst im NRF... ;D ;D ;D
Morgens 7:00Uhr und ich lese so ein Posting. @EasyRider Du hast mir den Tag gerettet!

alvaro


DailyDriver

#322
Natursteinprogression III

Nachdem mir ja im Januar  (RdT)   eine, mehr oder weniger zufällige Progression auf Naturstein ein doch ansprechendes und gutes Ergebnis bescherte, habe ich ab und an meinem Spieltrieb freien Lauf gelassen und so kam ich zu dem Schluß, dass ich ein erstes Bestandsmesser auf Naturstein schärfe. Dabei bleibt weiterhin der erste Stein zum Setzen der Facette, der NANIWA PS 1K im ,,Programm", da mir immer noch ein adäquater Naturstein in diesem Bereich fehlt.

Als Messer habe ich mein BÖKER ,,The Celebrated" in 6/8 gewählt. Das Messer ist neu und unbenutzt, entsprechend ist natürlich auch die Facette/Schneidkannte noch in der werkseigenen Auslieferungsschärfe, wobei eine vorhergehende Testrasur leider erneut bestätigt hat, dass diese nicht wirklich als Rasurbereit betitelt werden kann, zumindest nicht für mich.


Die Progression habe ich wie folgt gewählt:

NANIWA PS 1K -> setzen der Facette
BBB -> angerieben und schrittweise verdünnt bis zum klaren Wasser
MUSTANG -> dto. angerieben und schrittweise verdünnt bis zum klaren Wasser
Grey Slate
LaLune mit Glycerin/Wasser-Gemisch 50/50

Als Leder kommen der Spanier & mein SelfMade-Riemen zum Einsatz.

Da ich mir aus leidiger Erfahrung angewöhnt habe, die Klingengeometrie des Messers zu überprüfen bevor es auf die Steine geht, kann ich diesen Punkt heute schon einmal mit einem großen ,,WOW" ad Acta legen. Das WOW deshalb, weil ich glaube, noch kein dermaßen gerades Messer in Händen gehalten zu haben. Nicht nur, da es ein Gradkopf besitzt, das verstärkt das lineare ja auch, sondern weil eine Glasplatte und Stahllineal in diesen Größenverhältnissen wohl nicht lügen.

Die Schneidkannte wie immer mit dem Edding markiert, das Tape in der Vorbereitung schon vorkonfektioniert, Material und Zubehör liegt bereit, Musik läuft (für heute habe ich Jean-Michelle Jarre gewählt), Schärfbrause kalt und geöffnet, kurzer Rundumblick...Es kann losgehen...

Für das setzen der Facette auf dem 1K braucht es heute insgesamt relativ wenig Zeit. Jeweils 1 Satz auf jeder Seite zeigt, das ich mit 1 x Tape exakt die vorderste Kannte getroffen habe. Nicht nur die exakte gerade Klinge macht Freude, sondern auch, das die Klinge ja beim ,,The Celebrated" recht kurz ist und so wunderbar zur Breite aller heute genutzten Steine passt. Nach 2 Sätzen Einzelschübe pro Seite beginne ich mit Wechselschüben und es geht wirklich fix, nach insgesamt 5 Sätzen werden die spärlich vorhandenen Arm- und/oder Beinhaare bei aufgelegter Klinge gekappt. Dann 1-2 x über die ,,Hornkannte", 1.5 Sätze WS und ich bin zufrieden.

Wie immer folgt beim Wechsel zum nächsten Stein auch der Wechsel vom Tape. Bevor es auf den BBB geht, habe ich mit dem dazugehörigen Anreiber entsprechend für mein Dafürhalten den Slurry erzeugt, relativ dünn, in etwas vergleichbar mit einer rahmigen Milch. Nach 3-4 Sätzen Wechselschüben geht es zur Kontrolle das erste Mal unters Mikro, polieren macht der BBB unter diesen Bedingungen eh (noch) nicht, aber er verändert bzw. egalisiert die Spuren vom 1K. Ab jetzt verdünne ich alle 2 Sätze den Slurry gut um 50% bis am Ende nur noch klares Wasser genutzt wird.
Da ich mittlerweile weiß, dass der Stein bei dieser Vorgehensweise die Facette nicht wirklich poliert, erwarte ich dies bei der nächsten Kontrolle auch nicht, was ich erwarte, ist die Egalisierung der Schleifspuren vom 1K und so ist es auch. Somit entschließe ich mich zum Wechsel auf den MUSTANG.

Bereits im Januar habe ich ja bei einem Test bzw. besser beim Rumspielen mit dem MUSTANG ein sehr gutes Ergebnis erreichen können, was letztendlich ungeplant zu einem tollen Rasurverhalten wurde. Da aus welchem Grunde auch immer, mein Anreiber nicht wirklich funktioniert, hat dies auch heute wieder meine kleine Dia-Karte übernommen. Der Slurry hat in etwa die gleiche Konsistenz wie bei BBB und auch die Vorgehensweise übernehme ich. Nach gut 3 Sätzen beginne ich mit dem Verdünnen des Slurry bis hinunter zum klaren Wasser. Die erste Kontrolle nach gut 5-6 Sätzen zeigt eine stetige Verbesserung der Facette in Richtung ,,poliert", mit sauberer und trockener Klinge probiere ich bereits jetzt mal einen HT und zwar noch nicht durchgängig, aber im Bereich am Ende der Klinge gelingt er schon. Ich entschließe mich zu 2 Sötzen auf meinem SelfMade-Riemen, der nachfolgende HT ist dann auch schon besser. Es folgen noch ein paar Sötze mit klarem Wasser und ein Zwischenledern, bevor es auf den nächsten Stein, den GS geht.

Ob dieser Schritt eigentlich notwendig ist oder nicht, muss ich noch herausfinden, mein Gefühl sagt mit, schaden kann es auf alle Fälle eher weniger. Da gibt es auch nicht viel Veränderung oder spektakuläres bei der Kontrolle und so belasse ich es bei 5 Sätzen. Altes Tape runter, kurz zwischenledern und weiter geht's...halt...Spaßhalber noch fix die Neugier mit einem HT befriedigen...klappt ganz gut...auf ganzer Länge...na' bitte.

Es geht zum Finish auf den LaLune, wie mittlerweile gewohnt, verwende ich hier ein Glycerin/Wasser-Gemisch mit 50/50. Da fällt mir ein, dass ich da auch schon länger vorhatte, einmal mit dem Medium und auch anderen Mischungsverhältnisse zu ,,spielen", ja, aber nicht heute. Aus Erfahrung weiß ich, wie langsam der LL mit diesen Vorraussetzungen arbeitet und es folgen insgesamt 12 Sötze. Gerade hier beim LL macht sich auch die geringe Lönge der Klinge bemerkbar, für ein gesamtes Aufliegen der Klinge fehlen vielleicht nur 5mm. Dieser Tage habe ich mal im Shop des Herstellers vom LL geschaut, was die Preise machen, denn nur dort gibt es eine 80mm breite Ausführung. Ich muss aber leider sagen, gab es diese Ausführung. Egal wie breit oder schmal, der LL ist dort z.Zt. nicht mehr erhältlich, seeeehr schade aber immerhin gut fürs Sparschwein.

Nach insgesamt 12 Sätzen reinige ich die Klinge, entferne das Tape und es geht final zum Ledern. Zuerst gut 10 Sätze auf dem neuen Spanier und zu einem HT, hurra, alles bestens. Nun schauen ob mein SelfMade-Riemen auch seine Arbeit macht oder ob er, zumindest sichtbar an der Schneidkannte etwas negativ beeinflusst. 3 Sätze SM-Riemen, anschließend nochmal kurz einen HT und siehe da, funktioniert wie vorher auch. Zum Schluß, so zum Spaß noch ein bisschen Spanier und ich glaube, es ist vollbracht. Alles weitere ergibt sich in der ersten Rasur, denn da ändert sich nix:

Egal womit, egal wie lange, wie oft, mit was auch immer geschärft wurde, was zählt ist die Rasur im Gesicht, nur das Ergebnis zählt, das ist das Wichtigste.


Fazit nach der ersten Testrasur... 👍

Das Messer ist sehr sanft und bietet eine gute Gründlichkeit. Bei der Endschärfe fehlt das letzte µ , ist aber besser als meine vorherige Naturstein-Progressionen...und auch als manch anderes Messer.

Gruß
Gregor

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Als Zubehör/Werkzeug diente bewährtes: Edding, Tesa Tape, Schußzähler, Uhrmacherlupe+Stirnhalter, Bin-Mikroskop, ne' Schärfbrause, groovige Musik und eine Menge Spaß am Ganzen!
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

BastlWastl

@DailyDriver : Tip Naniwa weglassen, ein angeriebener BBB sollte mit Tape vollkommen reichen. Mit dem hast du dann auch alles richtig gemacht. Nur wenn du den Schlamm in so einer Progression verdünnst und dann noch Wechselschübe/Sätze mit nur Wasser machst bist du schon viel feiner unterwegs (sehr breite Schleifriefen die aber weniger Tief sind, im Prinzip wie von mir im BBB Thread empfohlen ein perfektes Prefinish). Angeriebener Schiefer und da kann man auch einen Sündteuren Escher nehmen wird ein gröberes Schliffbild und auch weniger Schärfe hinterlassen, auch finde ich Schiefer anreiben als weniger Produktiv. Das hat man früher gemacht weil man mit maximal 2 Steinen geschärft hat. (Sandstein und mit einem großen Thüringer, weil die Belgier zu teuer waren....) Gibt es ja in entsprechender Literatur nachzulesen. Wenn ein Anreiber nicht funktioniert ist der erste Schritt die Kanten stark zu brechen, am besten abzurunden. Hilft auch das nicht, probiere den ganzen Anreiber mittels Diamantplatte konvex zu schleifen das hilft enorm! .

Diamantkarten Slurry ist nur bei wenigen Steinen Effektiv, Naturjapaner und Franken fallen mir da ein bei allen anderen für wirklich feine Schneiden nicht von Vorteil. Da liegt dein Fehler. Ich kenne zwar die angewandten Steine nicht, besitze nur original alte La Lunes aber mit nicht angeriebenen feinen Schiefer vorweg mit dem gleichen Zeitaufwand und dann auf den LaLune währest du besser bedient meine ich.

So eine Progression bei einem neuen Messer dauert nur mit Naturstein unter 30 min. würde ich meinen, mit dem Naniwa geht das natürlich schneller. Und schärfen sollte schnell gehen sonst bin ich durch die Schärfbrause zu besoffen ;) .

Grüße Wastl. 

DailyDriver

@BastlWastl,

vielen lieben Dank für deine Info's und vor allem den dazugehörigen Erklärungen. Bei meinem nächsten Versuch in Richtung Natursteinprogression werde ich mit Sicherheit zu deinem Post zurückfinden und entsprechend versuchen umzusetzen. Wie heißt es immer noch so schön..."Man(n) lernt nie aus!" 👍

Ich habe immer noch Probleme damit, beim BBB am Ende eine halbwegs polierte bzw. ich nenne es einmal, eine anpolierte Facette/Schneidkannte zu erreichen. Da fehlt es mir noch deutlich an Erfahrung, wenn mir dies gelingt, so denke ich mir, benötigt der MUSTANG auch kein anreiben mehr. 

Gruß
Gregor
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

BastlWastl

Zitat von: DailyDriver am 13. März 2024, 17:05:07@BastlWastl,

vielen lieben Dank für deine Info's und vor allem den dazugehörigen Erklärungen. Bei meinem nächsten Versuch in Richtung Natursteinprogression werde ich mit Sicherheit zu deinem Post zurückfinden und entsprechend versuchen umzusetzen. Wie heißt es immer noch so schön..."Man(n) lernt nie aus!" 👍

Ich habe immer noch Probleme damit, beim BBB am Ende eine halbwegs polierte bzw. ich nenne es einmal, eine anpolierte Facette/Schneidkannte zu erreichen. Da fehlt es mir noch deutlich an Erfahrung, wenn mir dies gelingt, so denke ich mir, benötigt der MUSTANG auch kein anreiben mehr.

Gruß
Gregor

Servus, ich helfe gerne.

Beim BBB hat man das "Problem" das dies Schleifkorn vergleichsweise riesig ist. ABer eben meist rundlich und sich in der Matrix verbirgt bzw. nur wenig rausschaut. Also hat man zwar eine riesen Schleifriefe die aber nicht tief ist wenn man den nur mit Wasser nutzt. Ein angeriebener Schiefer hingegen hätte zwar nominell feineres Schärfkorn/flakes aber gerade durch Anreiben mit Diamant werden grobe Teile rausgerissen...
Eine Methode für ein besseres BBB Finish währe den BBB nach vollständiger PRogression mit feiner Diakarte abreiben ganz ohne Druck und somit nur die herausragenden Granate zu rasieren quasi. Dann polieren die noch besser, werden aber wesentlich langsamer.

Grüße Wastl.

DailyDriver

Zitat von: BastlWastl am 13. März 2024, 17:18:43Eine Methode für ein besseres BBB Finish währe den BBB nach vollständiger PRogression mit feiner Diakarte abreiben ganz ohne Druck und somit nur die herausragenden Granate zu rasieren quasi. Dann polieren die noch besser, werden aber wesentlich langsamer.
Das heißt quasi, den BBB zu ,,öffnen" um die dann freiliegenden, aber noch im Stein/Verbund liegenden Schleifpartikel zu nutzen. Ähnlich einem Finish auf dem GBB, welches in vielen Videos zu sehen ist, unter fließendem Wasser um zu verhindern, dass sich sog. ,,Autoslurry" bildet. Das würde ja wieder auch das Gefüge des Steines selbst öffnen und die eigentlichen Schleifpartikel aus dem Gefüge herausbrechen...das würde dann im Umkehrschluß bedeuten, dass die Facette nicht poliert wird, sondern eher abrassiv gearbeitet wird.
Halbwegs richtig?
LIEBER HABEN OHNE ZU BRAUCHEN ALS GAR KEIN SPASs! 😎

BastlWastl

Zitat von: DailyDriver am 13. März 2024, 17:31:37
Zitat von: BastlWastl am 13. März 2024, 17:18:43Eine Methode für ein besseres BBB Finish währe den BBB nach vollständiger PRogression mit feiner Diakarte abreiben ganz ohne Druck und somit nur die herausragenden Granate zu rasieren quasi. Dann polieren die noch besser, werden aber wesentlich langsamer.
Das heißt quasi, den BBB zu ,,öffnen" um die dann freiliegenden, aber noch im Stein/Verbund liegenden Schleifpartikel zu nutzen. Ähnlich einem Finish auf dem GBB, welches in vielen Videos zu sehen ist, unter fließendem Wasser um zu verhindern, dass sich sog. ,,Autoslurry" bildet. Das würde ja wieder auch das Gefüge des Steines selbst öffnen und die eigentlichen Schleifpartikel aus dem Gefüge herausbrechen...das würde dann im Umkehrschluß bedeuten, dass die Facette nicht poliert wird, sondern eher abrassiv gearbeitet wird.
Halbwegs richtig?
Nein da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Im allgemeinen geht man davon aus das ein Belgischer Brocken, egal ob Blau oder Gelb, Grün oder was auch immer (Ausnahme LesLatneuse diese Schicht ist eher wie ein Arkansas/Feile zu handhaben) eine recht weiche Matrix besitzen die einen gewissen Prozentsatz für uns interessante schärfende Granate enthalten. Man kann wie du ja bereits weißt durch Schlamm, sprich aufgeriebene Oberfläche und dadurch auch lose Granate die auch offen herumkullern und mehr von den Granaten freilegen erheblich den Schärfvorgang beschleunigen. Nur wird es daruch nicht feiner. Will ich mit Belgiern ein feineres Ergebniss dann muss ich den Schlamm beseitigen bzw. nur mit Wasser schärfen, dabei je nach Stein reicht nachwässern bei sehr harten bis hin zu fließendem Wasser bei sehr weichen Steinen.
Wenn ich nun einen generell ja eher härteren BBB nutze (auch bei härteren GBB`s) und diese nicht mit einem Artverwandten Nagura Anreibe sondern mit ner Diakarte schleife ich nicht nur die Matrix ab sondern auch die Granate, da der Diamant härter ist. Das ist meistens Kontraproduktiv da der Stein langsamer wird (die Granate schauen nicht mehr aus der Matrix hervor sondern sind quasi Platt geschliffen auf Ebene der Matrix). Dabei aber nicht den Schlamm nutzen, Stein penibel sauber halten Ggf. auch wieder mit fließend Wasser je nach Härte. Somit kann man wie bei einem Quarzit a la Arkansas die Feinheit eines Steines einstellen. 

Mit der Methode bekommt man auch gute Schneiden vom BBB weg, ohne Pastenleder ;) . Unbehandeltes Leinen und Leder im Anschluss ist aber anzuraten.

Grüße Wastl.


DailyDriver

@BastlWastl,

auch hier wieder erst ein großes Danke für die ausführliche Erklärung. Yep, es gibt immer noch sehr viel zu lernen, aber ich bin da guter Dinge. Wenn ich meine geplante Erweiterung/Investition zur bildlichen Dokumentation umgesetzt habe, werde ich dann mal vielleicht einige meiner ,,Steinzeiten" anschaulicher dokumentieren. So kann ich Fragen oder auch verschiedene Wege besser kommunizieren. Vielleicht hilft es dann ja auch anderen Interessierten. Es ist mit Sicherheit sinnvoller mit und von den Erfahrungen anderer zu profitieren als gefrustet alles hinzuwerfen, nur weil es nicht funktioniert, obgleich nur ein wenig drehen an einer Stellschraube das Problem ursächlich gelöst hätte. Man(n) muss halt erst einmal drauf kommen, wo das Problem da schlummert...

Ich für meinen Teil werde da noch viel experimentieren (müssen), aber gerade das macht ja mitunter den Spaß an der Sache aus. Wenn alles auf Anhieb mit meisterlichem Niveau klappt, is' ja auch irgendwie langweilig...😇
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DailyDriver

#329
@BastlWastl und natürlich auch alle interessierten...

Die Beiträge von @BastlWastl haben mich nicht nur gestern sondern auch heute beschäftigt und ließen
mir da auch irgendwie keine Ruhe...also was dann kam, war für mich klar...ein kleine ,,Steinzeit"...  ;D

Ich habe mir das Böker von gestern erneut vorbereitet und die Progression wie folgt:

1. BBB mit Slurry, runter verdünnt, am Ende gute 8 Sätze auf klarem Wasser
2. MUSTAN, gut 8Sätze, nur klares Wasser
3. LaLune, 12 Sätze Glycerin/Wasser 50/50
4. geledert mit dem Spanier (12 Sätze +), mein SelfMade-Riemen (2-3 Sätze)

Anm.: 1 Satz = 10x , egal was, womit, wo drauf...

Ich konnte beobachten, dass das Polierverhalten vom BBB zum Schluß besser und vor allem auch erkennbarer war als bei der gestrigen Progression, das gleiche gilt für die Schleifriefen, m.E. waren sie schon breiter, aber nicht tiefer. Also genau so, wie es @BastlWastl beschrieben hat.   

-> das hat also wohl funktioniert

Nach dem Ledern ging auch mein HT, also ungeplant aber zu neugierig, ging es natürlich ins ,,Kleine Lesezimmer"  und fix eingeseift...ich habe aber nur ein paar Probezüge gemacht.

-> super sanft, aber nicht an Schärfe zugelegt. Rasurverhalten ggü. gestern (RdT)  nahezu gleich.

Ich habe unter dem Mikro gesehen, das die Schneidkannte nicht wirklich homogen glatt ist, irgendwie noch ,,Sägezahnartig". Da vermute ich die fehlende Schärfe. Die Flanken der Facette sind gut poliert, die Riefen sind zwar zu sehen, aber nicht sonderlich tief. Ich vermute da den BBB als Urheber, denn die Schleifpartikel verlieren  ja nicht urplötzlich vor der Schneidkannte ihre (so oft gepriesene) Wirkung.

Hast Du/ihr eine Idee und/oder eine Erklärung? Ich glaube, wenn die Schneidkannte ohne diese ,,Zacken" bzw. ,,Sägezahnartige" Struktur wäre, würde auch die Schärfe besser sein.

Anm.: Bitte bedenken, dass ich die Schneidkannte unter einem Mikroskop bei hoher Vergrößerung betrachte, so muss der Begriff ,,Sägezahnartig" vielleicht nicht missverstanden werden.

Danke

Gregor
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