Methode der italienischen Meisterbarbiere nach Marco

Begonnen von Faust des Nordsterns, 17. Februar 2020, 21:29:46

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Faust des Nordsterns

Am besten fahre ich mit der Methode der italienischen Meisterbarbiere. Die verbraucht zwar mit Abstand am meisten Material, dafür kriegt man Schaum in Hülle und Fülle und in bester Konsistenz. Ich habe quasi jeden Morgen einen Schaumberg, der für ein ganzes Bataillon reicht. ;D

Im angelsächsischen Raum ist sie irrtümlicherweise als die 'Methode nach Marco' bekannt, da er sie bekannt gemacht hat. Gelernt hat er sie von einem italienischen Barbier, der über 40 Jahre Erfahrung hatte. Die Methode eignet sich sowohl für Hart- als auch für Weichseifen. Ich wende sie sogar bei Rasiercrèmes an. Am besten funktioniert sie mit Naturhaar. Vor allem als Anfänger hat sie mir enorm geholfen, tendiert man doch als Anfänger eher zu einem trockenen Schaum, was für die Nassrasur suboptimal ist. Seit fast zehn Jahren schäume ich standardgemäss mit dieser Methode auf. Vielleicht hilft sie auch dem einen oder anderen Beginner hier.

Nachfolgend die wortgetreue Übersetzung des Tutorials vom italienischen User Marco auf B&B. Das Original findet man hier.


1. Den Rasierpinsel kurz einweichen oder einfach für mindestens 30 Sekunden unter dem fliessenden Wasserhahn halten.

2. Den Rasierpinsel auf gar keinen Fall ausschlagen, sondern sachte wenden, so dass das überflüssige Wasser von alleine abfliesst.

3. Mit den Spitzen des Rasierpinsels auf der Rasierseife kreisen. Weil der Rasierpinsel noch recht nass ist, sachte und ohne Druck beginnen.

(Nun beginnt der Spass)

4. Mit dem Rasierpinsel heftig Seife aufnehmen, indem man 45-60 Sekunden lang auf der Rasierseife kreist. Das alles sind nur Richtwerte, es kommt vor allem auf die Grösse und die Fähigkeit der Wasseraufnahme des Rasierpinsels drauf an. Je nach Eigentümlichkeiten der Seife variieren.

5. Nun geht man zum Gesicht über und beginnt mit dem Gesichtsschäumen. Auch hier wieder sachte beginnen, da sich einiges an Schaum angesammelt haben dürfte.

6. Während dem Gesichtsschäumen sachte und stufenweise ein paar Tropfen Wasser dem Rasierpinsel hinzufügen. Wenn man etwas routiniert ist, kann man auch einfach die Haarspitzen etwas befeuchten, was natürlich mit dem Nachteil einhergeht, dass man das Wasser-Seife-Verhältnis weniger gut steuern kann.

7. Nun bringt man den Schaum auf die gewünschte Konsistenz.


*** Das Grundkonzept, das man immer im Auge behalten sollte, ist simpler als simpel: viel Wasser + viele Umkreisungen + viel Seife = eine Menge fetter, dichter, glatter und wirksamer Schaum ***
Nemo me impune lacessit.

multicast

Praktiziere ich auch seit Jahren mit dem Unterschied, dass ich die Seife kurz wässere, den Pinsel kräftig ausschlage und dann das meiste Wasser im Seifentiegel, bis auf einen kleinen Rest, abgieße.

Faust des Nordsterns

Stimmt, das Einweichen von harten Seifen hatte ich vergessen zu erwähnen. Hartseifen sollten zumindest kurz eingeweicht werden. Etwas heisses Wasser auf die Seife genügt vollkommen. So wie du das handhabst mache ich ehrlich gesagt nur bei der 3017er Behandlung, um den Verbrauch hochzuschrauben.
Nemo me impune lacessit.

Oberloser

Zitat von: Faust des Nordsterns am 17. Februar 2020, 21:29:46
*** Das Grundkonzept, das man immer im Auge behalten sollte, ist simpler als simpel: viel Wasser + viele Umkreisungen + viel Seife = eine Menge fetter, dichter, glatter und wirksamer Schaum ***

Simpler als simpel...Du sagst es, und was ist jetzt daran neu? Der Name der Methode war mir nicht bekannt, aber diese Grundregel kennen wir doch alle, oder?  o)

Faust des Nordsterns

#4
Überflüssiger als dein neunmalkluger Einzeiler ist der Beitrag sicherlich nicht.

Und nein, nicht alle kennen es. Hättest du nicht nur das Fettgedruckte gelesen, dann wüsstest du auch, an wen sich das Tutorial in erster Linie richtet.
Nemo me impune lacessit.

DeSchulz

Gruß aus der Pfalz

Oberloser

Aber ich meinte das gar nicht negativ!  :D

Das kann man machen, dazu gibt es einen uralten Thread in Badger&Blade. Aber ich meine, das kann man doch schlecht verallgemeinern, fast jede Seife will anders behandelt werden und mir persönlich wäre das Einweichen für Naturhaarpinsel zu kurz und die Sache insgesamt zu siffig/tropfig.

TeaTime

Der Unterschied besteht mM darin, dass man mit den Spitzen kreist, statt kräftig mit dem Pinsel reinzudrücken und gefühlte 20-30 Sek. zu kreisen. Letztlich wäre meine Vermutung, dass man ähnlich viel Seife im Pinsel hat.

Oberloser

Zitat von: TeaTime am 18. Februar 2020, 13:21:15
Der Unterschied besteht mM darin, dass man mit den Spitzen kreist, statt kräftig mit dem Pinsel reinzudrücken und gefühlte 20-30 Sek. zu kreisen. Letztlich wäre meine Vermutung, dass man ähnlich viel Seife im Pinsel hat.

Ich denke, das kommt zuallererst auf den verwendeten Pinseltypus an.

Marco bezieht sich in diesem Thread aus dem Jahr 2011 auf das aufschäumen von italienischen Weichseifen und der einen oder anderen Hartseife in einem Tiegel oder Mug. Er schreibt nichts über das aufschlagen von Rasiercreme oder das aufschäumen im Gesicht, nichts zur Wasserhärte oder den Eigenarten der vielen verschiedenen Pinsel(größen) und Seifen. Er behauptet zwar, dass es egal sei, ob Schweineborste oder Dachshaar verwendet wird, aber die vielen unterschiedlichen Meinungen in besagtem Thread beweisen, dass seine geschilderten Parameter nicht in ganzer Linie funktionieren.
     
Ich habe eine Menge gänzlich unterschiedlicher Seifen und Pinsel im Einsatz und behaupte mal, dass es letztlich eine Frage der Definition ist, was genau ich haben will. Wenn man das Ziel hat, große Mengen an Schaum zu produzieren, einhergehend mit einem ordentlichen Seifenabtrag, kann man das sicherlich so machen. Will ich hingegen eine normale Menge festen, feinporigen Schaum erzeugen, kann ich ebenso gut mit einem ausgeschlagenen oder ausgedrückten Pinsel beginnen und - je nach verwendetem Pinsel und Seife - sukzessive mehr oder weniger Wasser zugegeben, den Wassergehalt kontrollieren bis ich mein Ziel erreicht habe und den Schaum auch während der Durchgänge konstant halten.

Ich meine, darüber reden und diskutieren wir doch schon seit Bestehen des Forums, oder liege ich da komplett falsch?

Nebenbei bemerkt, ich habe gerade mit italienischen Weichseifen noch nie irgendwelche Probleme gehabt. Erst kürzlich ist mir die Figaro in die Hände gefallen. Sie lässt sich geradezu kinderleicht zu perfektem Schaum verarbeiten und angesichts ihres leckeren Dufts habe ich mich gefragt, warum sie so selten bei mir zum Einsatz kommt.   :)


alvaro

@Oberloser  +1
Schön ausgedrückt!
Es gibt keinen Standard, da sich wirklich jede Seife anders verhält

@Faust des Nordstern
Bis auf die "Einweichzeit" entspricht das meinem normalen Vorgehen, ich wusst nicht, dass das jetzt ein eigenes Verfahren darstellt.

(Es wäre sehr schön wenn du einmal nicht aggressiv auf einen Kommentar der dir nicht gefällt reagieren würdest.)




Faust des Nordsterns

@Oberloser!

Keine Ahnung was du mit deinen destruktiven Beiträgen hier bezwecken willst. Kommt jedenfalls sehr schräg rüber und grenzt fast schon an Diffamierung.

Zitat von: Oberloser am 18. Februar 2020, 16:29:18
Marco bezieht sich in diesem Thread aus dem Jahr 2011 auf das aufschäumen von italienischen Weichseifen und der einen oder anderen Hartseife in einem Tiegel oder Mug. Er schreibt nichts über [...] das aufschäumen im Gesicht, [...]

1. Den Original-Post hatte ich bereits im Eröffnungbeitrag explizit erwähnt und auch verlinkt. Dein Beitrag hingegen liest sich so, als ob du den Original-Post urplötzlich aus dem Hut zaubern würdest.

2. Von wegen er schreibe nichts über «das aufschäumen im Gesicht»! Im Original-Post schreibt der User Marco unter Schritt 6 klipp und klar:

«6. Move the brush onto your face and face lather

Zitat von: Oberloser am 18. Februar 2020, 16:29:18

[...] Er schreibt [...] nichts zur Wasserhärte oder den Eigenarten der vielen verschiedenen Pinsel(größen) und Seifen. Er behauptet zwar, dass es egal sei, ob Schweineborste oder Dachshaar verwendet wird, aber die vielen unterschiedlichen Meinungen in besagtem Thread beweisen, dass seine geschilderten Parameter nicht in ganzer Linie funktionieren. [...]

Dieses Tutorial -- das vor allem an Beginner gerichtet ist und dessen einzelnen Schritte keineswegs in Stein gemeisselt sind -- bezwecket gar nicht eine universelle Methode für das Aufschäumen zu liefern, die auf «ganzer Linie funktionieren» und sämtliche Parameter (!) berücksichtigen soll. Du interpretierst und projizierst Sachen hinein, die du wohl nur selber siehst.

Und welche «vielen unterschiedlichen Meinungen» meinst du denn? Die krasse Mehrheit der Rückmeldungen im Original-Thread ist äusserst positiv.

Bitte schliesst oder löscht diesen Faden, der langsam aber sicher zur Lachnummer verkommt. Ich klinke mich nun aus.
Nemo me impune lacessit.

lotse

Das schöne am GRF ist, dass hier die Fäden allgemein auf recht hohem Niveau gesponnen werden. Nicht so sehr gefühltes Wissen und auch eher genaueres und präziseres Formulieren. Die hier zitierte Anleitung ist für meine Begriffe doch recht binsenweise und unpräzise. Gerade als Anfänger ist man doch eher besser bedient, wenn man auf den Einzelfall schaut. Also: Welcher Pinsel, welche Seife, was für Wasser. Diese Erkenntnisse lassen sich dann peu a peu ausbauen.
Ich würde mich freuen, wenn der Threaderöffner mit anderen Meinungen respektvoller umgehen könnte.

Herne

Zitat von: Faust des Nordsterns am 18. Februar 2020, 19:27:21
@Oberloser!

Keine Ahnung was du mit deinen destruktiven Beiträgen hier bezwecken willst. Kommt jedenfalls sehr schräg rüber und grenzt fast schon an Diffamierung.

Bitte schliesst oder löscht diesen Faden, der langsam aber sicher zur Lachnummer verkommt. Ich klinke mich nun aus.
Wessen Beiträge hier und auch an anderen Stellen persönlich diffamierend sind, liegt eigentlich klar auf der Hand.
Oberloser's Beiträge hingegen sind alles andere als destruktiv, sondern inhaltlich sehr gehaltvoll.

Als Lachnummern empfinde ich, daß bestimmte Selbstverständlichkeiten und Binsenweisheiten, wie es Kollege lotse genannt hat, sowohl hier als auch in diesem anderen Strang mit der komischen Zahl aufgebauscht werden, als ob jemand das Rasurrad neu erfunden hätte.

947

Volle Zustimmung! Die genannte Methode praktizieren wir wohl de facto alle mehr oder minder so.
Keine Raketenwissenschaft.
Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Glut.

Onkel Hannes

Bitte halte Dich mit Deiner Aggressivität hier etwas zurück, Faust, wenn Deine Beiträge sachlich diskutiert werden.

Zitat von: Faust des Nordsterns am 18. Februar 2020, 19:27:21
Bitte schliesst oder löscht diesen Faden, der langsam aber sicher zur Lachnummer verkommt.

Für mich ist die Lachnummer aber sicher nicht Oberloser...

Mich hat es ja schon gewundert, daß es so lange dauert, bis jemand die Umbenennung von absoluten Banalitäten (eine Seife aufbrauchen -> "3017er Behandlung", Seife im Gesicht aufschäumen -> "Methode italienischer Meisterbarbiere") zumindest diskutiert...
Hungrig vom schlafen und müde vom essen.