Handballenabzug-wer machts, mit welchen Erfahrungen?

Begonnen von redmatze, 06. Dezember 2008, 22:07:36

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Honka

Zitat von: Jericho am 10. Dezember 2008, 01:54:17
, neigen wir hier nicht zur liebevollen Übertreibung, bei der sich die verbliebenen alten Berufsprofis still einen grinsen würden?

dem ist ganz sicher so - in allen Bereichen der Rasur - aber auch anderswo, wo Profis staunen, was Amateure (was ja Liebhaber heißt) bei ihrem Hobby auf die Beine stellen.

Pepe

nee Dirk, da wirst Du ganz sicher nicht gesteinigt...nach dem Anschauungsunterricht habe ich mir die gleichen Fragen gestellt, wie Du sie hier öffentlich gestellt hast...
Ich werde mein Schärfverhalten mal überdenken ^-^

Buddel: tolle Videos !! :D

harrykoeln

Zitat von: Jericho am 10. Dezember 2008, 01:54:17
...
Mal ganz ketzerisch gefragt, neigen wir hier nicht zur liebevollen Übertreibung, bei der sich die verbliebenen alten Berufsprofis still einen grinsen würden?
...
Tun wir und tun sie, tun sie und tun wir.
Ohne gescheidtmeierisch werden zu wollen - aber wir können voneinander nur lernen. In welche Richtung da "mehr" KnowHow transferiert wird, ist dabei  völlig egal. (Persönlich glaub ich, das wir gerade mal Lehrlinge im ersten Lehrjahr sind, die Technik nutzen, die den "Altprofis" grösstenteils noch gar nicht zur Verfügung stand. Oder sie hatten einfach keine Zeit oder keine Mittel zu prüfen, ob sie sie nutzen können, denn in so einem Kotten, das war und ist ein echter Knochenjob, machen wir uns da nix vor. Aber das ist meine persönliche Meinung.)
Wir sehen sicherlich viele Dinge einfach viiiiieeeeeeeeeeel zu eng, und die Profis neigen dazu, meine "Lieblingssätze" zu gebrauchen, dat hammer noch nie esu jemaat, dat hammer schon immer esu jemaat und dat jeeeht nit. Da stehen Rasterelektronenmikroskope, Steine in 500er Stufung, Paste und Balsaholz hier Pferde-, und Juchtenleder dort am Start. Kämpfen tun die gegen "U"-profilige Steine, Daumennägel, die Epidermis und das Gefühl.
Meiner Meinung nach ist der Punkt der, das die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt.
Ich sage vielen Anfängern und Einsteigern, das sie die Schneiden in Ruhe lassen sollen - bis sie denn wissen, was sie da tun. Wir wissen alle, das die Schneidfacetten ein paar Dinge einfach nicht verzeihen, aber auch nicht soooo überempfindliche Pflänzchen sind, die bei der geringsten Berührung in Teile gehen.
Bei den Profis steht die Erfahrung 1000er geschärfter Klingen der Leidenschaft und dem gerne investierten Zeitaufwand uns Hobbyschleifern gegenüber.
So ein Profi kann es sich doch gar nicht leisten, 3 Stunden an einer Klinge hinzuschleifen, nur damit sie den Haartest noch nen Tacken besser macht und der Ansatz der Klinge noch nen Dash sanfter ist. Geschweige denn ein Messer Probe zu rasieren. Der hat unter Umständen 100 Messer auf der Bank liegen und die müssen abends raus... Da müssen Schnelltests her die auf Erfahrungswerten beruhen. Ein Herr Wacker beispielsweise testet die Schärfe während des Schleifens am Daumennagel oder der obersten Hautschicht. Lupe Pfffft. Durch uns (die Foren) hat Herr Wacker die "Haarprobe" kenngelernt, geprüft, für gut befunden und eingeführt.
Ich bin überzeugt, das die Messer - die wir da von dem Meister rasurtüchtig gemacht werden sehen - gute  Rasierer sind. Wenn ich die paar Minuten Aufwand sehe, die er dazu braucht, macht sich bei mir gewaltig der Neid breit. Ich brauche da schon deutlich länger zu! DEUTLICH!
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

NegatroN

Meiner Meinung nach hat das auch mit persönlichen Vorlieben zu tun. Dem einen reicht ein einfacher Ablauf, der andere genießt die ausufernde Prozedur mit zig Einzelschritten. Ich tendiere eher zum ersten aber hier finden sich genug Leute, die die zweite Variante favorisieren. Und solange es funktioniert, ist ja auch beides völlig richtig.

Pepe

Zitat von: harrykoeln am 10. Dezember 2008, 08:31:00
...aber wir können voneinander nur lernen. In welche Richtung da "mehr" KnowHow transferiert wird, ist dabei  völlig egal...(Persönlich glaub ich, das wir gerade mal Lehrlinge im ersten Lehrjahr sind, die Technik nutzen, die den "Altprofis" grösstenteils noch gar nicht zur Verfügung stand...

volle Zustimmung !!

...Wir sehen sicherlich viele Dinge einfach viiiiieeeeeeeeeeel zu eng...

stimmt, wir gehen oft viel zu pingelig mit unseren Messern, Hobel, Riemen, Steinen und sonstwas um in der Angst, etwas beschädigen zu können...

...Da stehen Rasterelektronenmikroskope, Steine in 500er Stufung, Paste und Balsaholz hier Pferde-, und Juchtenleder dort am Start. Kämpfen tun die gegen "U"-profilige Steine, Daumennägel, die Epidermis und das Gefühl.
Meiner Meinung nach ist der Punkt der, das die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt....


Die Schwierigkeit sehe ich darin, diesen 'goldenen' Mittelweg zu finden...

...Ich bin überzeugt, das die Messer - die wir da von dem Meister rasurtüchtig gemacht werden sehen - gute  Rasierer sind. Wenn ich die paar Minuten Aufwand sehe, die er dazu braucht, macht sich bei mir gewaltig der Neid breit. Ich brauche da schon deutlich länger zu! DEUTLICH!

...oh oh...wenn ich da an meinen Zeitaufwand denke... o) obwohl im Laufe der Zeit hat sich schon eine gewisse Abgeklärtheit und Routine 'breitgemacht'...

redmatze

Genau wegen Maestro Livi habe ich den Thread eröffnet.
Ich sah seinen Abzug auf der Hand und dachte mir: aus Spass macht er das bestimmt nicht. Muss doch einen Grund haben?

Auch der Gedankengang:
Wie haben die Leute früher Ihre Messer scharf bekommen, trage ich seit einiger Zeit mit mir rum. Die hatten vielleicht einen Stein rumliegen und einen Lederriemen ( nix mit 12000er oder sonstwas Steine). Und irgendwie hat es ja auch funtioniert. Mein Nachbar(86 Jahre alt, Schlosser von Beruf) im Haus , zeigte mir mal wie man sich mit einem Hobeleisen (Holzbearbeitung) rasieren kann. Denn Abzug hat er mit einem Arkansas durchgeführt. Der Grat lag noch auf dem Stein!). Mein Staunen war groß, als er seinen Unterarm die Haare rasierte.

Wie harrykoeln schon sagte:
Meiner Meinung nach ist der Punkt der, das die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt.

Dem stimme ich voll überein.

Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Lord Vader

also ich fand den druck nicht soo groß beim pasten. aber wie der das messer auf die steine haut, das fand ich schon krass und das kann auch nicht gut sein! und ob seine messer scharf ausgeliefert werden, steht auch noch auf einem anderen blatt papier. und falls sie fasurTAUGLICH ankommen, so denke ich, dass die rasurqualität und die schärfe, die mit liebe von einem von uns gemacht wurde, dann doch noch eine ganz andere liga ist. abgesehen davon macht es einen unterschied, ob man das messer 1x so schärft oder ob man das generell so macht! denn dann hat man irgendwann diese schöne bogenform, die bartisto ja so mag und mal im NRF beschrieben hat (bzw. wie man sie verhindert).

harrykoeln

Zitat von: redmatze am 10. Dezember 2008, 10:23:57
Genau wegen Maestro Livi habe ich den Thread eröffnet.
Ich sah seinen Abzug auf der Hand und dachte mir: aus Spass macht er das bestimmt nicht. Muss doch einen Grund haben?
...

Ganz klar - dea att gaa geine leddariiimaaa;D ;D
Nein im Ernst, wenn ich nix anderes hab, ziehe ich meine Rasiermesser auch am Unterarm oder der Handkante ab. Wäre die Verletzungsgefahr nicht so groß, bräuchte ich kein Glattleder. Seht ihr im Video, wie er auf der Handkante abzieht? Nix Kreuzstrich, er wandert mit der Klinge über die Handkante, zieht dabei gerade. Irgendwo hab ich mir das mal abgeschaut, ähnlich mache ich das auch, sowohl auf den Steinen, als auch auf dem Leder. Nix mehr quer ziehen, nur noch gerade. Den Kreuzstrich hab ich noch nie gemocht.
"The two most common things in the universe are hydrogen and stupidity.
There is more stupidity around than hydrogen, and it has a longer shelf life."
Frank Zappa (1940-1993)

Lord Vader

Zitat von: harrykoeln am 10. Dezember 2008, 11:05:10
Zitat von: redmatze am 10. Dezember 2008, 10:23:57
Genau wegen Maestro Livi habe ich den Thread eröffnet.
Ich sah seinen Abzug auf der Hand und dachte mir: aus Spass macht er das bestimmt nicht. Muss doch einen Grund haben?
...

Ganz klar - dea att gaa geine leddariiimaaa;D ;D
Nein im Ernst, wenn ich nix anderes hab, ziehe ich meine Rasiermesser auch am Unterarm oder der Handkante ab. Wäre die Verletzungsgefahr nicht so groß, bräuchte ich kein Glattleder. Seht ihr im Video, wie er auf der Handkante abzieht? Nix Kreuzstrich, er wandert mit der Klinge über die Handkante, zieht dabei gerade. Irgendwo hab ich mir das mal abgeschaut, ähnlich mache ich das auch, sowohl auf den Steinen, als auch auf dem Leder. Nix mehr quer ziehen, nur noch gerade. Den Kreuzstrich hab ich noch nie gemocht.


den sinn des kreuzstrichs hab ich auch nicht verstanden, habe von anfang an die klinge wandern lassen. allerdings würde mich beim abzug auf dem unterarm mal interessieren, ob das auch mit behaartem arm geht oder ob die haare da irgendwie einen schaden anrichten können? ich hab da nämlich 2-3 haare und denke, dass das nicht gut sein kann, das messer da drüber zu ziehen.

redmatze

Zitatich hab da nämlich 2-3 haare und denke, dass das nicht gut sein kann, das messer da drüber zu ziehen.

Wenn ich schärfe und abziehe, habe ich keine Haare mehr am Unterarm ;D
Da wird immer die Schärfe getestet und nochmal und nochmal....
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

Lord Vader


redmatze

war bei mir auch so, ein paar Stellen bleiben übrig, aber das sieht ziemlich bescheuert aus. ;D Weg mit dem Rest!
Der Mund des Menschen, ist oft gefährlicher
als der Rachen eines Tigers.

kretzsche

Stimmt, meine Unterarme sind auch nur noch partiell behaart. Das verstecke ich aber unter langen Hemdsarmen ;D.

Uwe

Olivia

Buddel! Wie kannst Du solche Links posten!?!
Der Mann stürzt mich in eine Sinnkrise!
Da zermarter ich mir das Hirn warum ich auf Teufel komm raus nicht in der Lage bin, über den Rücken zu wenden, zweifel an meiner Feinmotorik und übe wie ein Teufel. Dann das!

So gehts jedenfalls wesentlich flockiger.

shaved

Als ich das zum ersten mal gesehen habe, ist mir ein Zitat eingefallen (Author
und Titel sind mir gerade entfallen): "Bevor sie es machen, wie man es nicht
macht, lernen sie erstmal wie man es macht." Letzteres ist bei Mastro Livi
mit Sicherheit mehr als 2 Wochen herr. Er macht eigentlich alles das, was
normalerweise als Fehler angesehen wird. Unsanft auf die Steine, wenden ueber
die Schneide, Messer ohne Schaum (würde mich nicht wundern, wenn auch ohne
Spiegel) in das Gesicht. Die Hand ersetzt bei ihm das Leder, als Schmied wird
seine Haut dort etwas härter sein als bei mir.
Wenn ich sowas sehe bekomme ich Respekt und zwar ganz schweren (die Neugierde
auf eines seiner Messer lasse ich mal aussen vor).
Stumpfe Messer schärft man. Schleifen ist etwas anderes.