Geschwindigkeit beim Ledern entscheidend?

Begonnen von Tim Buktu, 18. April 2019, 07:17:48

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matchbox

Moin,

ist es vielleicht so, dass man sich selbst täuschen lässt?

Wenn man mit dem Abziehen beginnt stimmen mehrere Sachen nicht: Technik, Druck, Geschwindigkeit. Die Klinge verballt schneller.
Je öfter man es macht, verbessert sich die Technik und der Druck wird optimaler. Das Tempo erhöht sich durch die zunehmende Routine, die Klinge bleibt länger scharf. Aber woran liegt es?

Viele Grüße

Matchbox

Tim Buktu

Zitat von: matchbox am 26. April 2019, 16:35:42
...

ist es vielleicht so, dass man sich selbst täuschen lässt?
...
Das kann schon sein, aber es liegt sicher nicht an der langsamen Verbesserung der Technik, da ich sehr lange immer gleich abgezogen und von jetzt auf nachher umgestellt habe.
Ich hab nicht den Eindruck dass es eine Täuschung ist, aber wer weiß!?
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

stoppdiestoppel

#17
Zitat von: Perikles am 21. April 2019, 18:22:40
Als sporadischer und unerfahrener, aber schon länger Messer-Rasierer kann ich das so bestätigen, dass es zumindest eine gewisse geschwindigkeit braucht.

Ja, würde ich auch sagen. Wenn ich daran zurück denke, wie ich angefangen habe: Mit dem festen Stoßriemen und der verinnerlichten Weißheit, dass das Messer "nur durch sein Eigengewicht aufliegen" solle. So habe ich da wirklich, in der Angst, sofort den Grat zu ruinieren, mit dem Messer balanciert. Das Ergebnis: Das Messer wurde stumpfer und stumpfer.
Ich behaupte: Es braucht sowohl eine gewisse Geschwindigkeit als auch einen gewissen Druck und Durchhang. Mit jeder nicht stimmenden Variable wird das Ergebnis schlechter. Natürlich kann man eine solche Aussage immer absichtlich in die Extreme interpretieren. Ich spreche jedoch von einer gewissen Geschwindigkeit, einem gewissen Druck und einem gewissen Durchhang. Also nicht wie ein Berserker los hobeln, aber auch nicht, als habe man es mit rohen Eiern zu tun. Eine gewisse Bestimmtheit muss man an den Tag legen. Es muss etwas am Grat passieren; wir schmieren ja keine Butterbrote, sondern ziehen ab.

Zitat von: Perikles am 21. April 2019, 18:22:40
Letztlich finde ich jede Messerrasur - auch wenn das hier gern anders gesehen wird - brutal viel schlechter als Hobel, Shavette oder die bösen G.. Rasierer.

Ja, sehe recht ähnlich. Ich habe mich jetzt ein paar Jahre täglich nur mit meinen Rasiermessern rasiert, ich schärfe sie selber (vom künstlichen Stein über den Coticule über JNats und Thüringern ist alles in meiner Sammlung) und finde die Rasurkultur mit dem Messer unerreicht. Aber genau so denke ich, dass sich manche etwas selber vormachen, wenn sie per se von der "sanftesten und gründlichsten Rasur" schwärmen. Ich finde nämlich: So pauschal und verherrlichend kann man das einfach nicht sagen. Die Wirklichkeit ist einfach etwas komplexer. Ich bin zum Beispiel davon überzeugt, dass die individuellen Haut- und Barteigenschaften (samt der individuellen Wuchsrichtungen) erheblichst Einfluss darauf haben, wie zügig, gründlich und schonend eine Messerrasur ist. Im Moment nutze ich tatsächlich einen viel gescholtenen Systemer. Nein, nicht den gern als Fallobst hinzugezogenen Antik-Rasierer "Mach 3", sondern den Fusion 5 von Gilette (mit Flexball). Hand aufs Herz, aber: Eine dermaßen sanfte, gründliche und schnelle Rasur bekomme ich mit dem Rasiermesser nicht oder nur selten hin (dazu kommt: Schon damals hat eine Fusion-Klinge bei mir ewig gehalten. Oft habe ich mich 3 Monate und mehr mit einer Klinge rasiert. Das Ergebnis war am Ende einer solchen Tortur noch OK). Wenn ich mit dem Rasiermesser einen guten Tag habe, die klinge stimmt und alles andere auch, liege ich vielleicht bei 85 oder 90% beim Ergebnis und 50% bei der Geschwindigkeit. Und ja, im Alltag spielt das doch eine Rolle, ob ich den Wecker wegen einer Messerrasur auf 5.30 oder auf 6.00 Uhr mit dem Systemie stellen kann.
Dennoch werde ich dem Messer als Genussmittel treu bleiben. Und ich schließe auch nicht aus, dass wieder längere Phasen dabei sein werden, in denen ich nur mit dem Messer rasiere. Dann aber sicher nicht, weil ich das bessere Ergebnis erwarte, sondern weil es um Feeling, Genuss und Kultur geht.

Tim Buktu

Zitat von: stoppdiestoppel am 28. April 2019, 11:09:10
...
Ich behaupte: Es braucht sowohl eine gewisse Geschwindigkeit als auch einen gewissen Druck und Durchhang. Mit jeder nicht stimmenden Variable wird das Ergebnis schlechter. ...

Vielleicht liegt es bei mir ja auch daran, dass inzwischen mit der veränderten Geschwindigkeit die Variablen passen und zu einem besseren Ergebnis führen. 
Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

PS: Alles nur meine persönliche Meinung, die sich durchaus beeinflussen lässt und sich deshalb gelegentlich auch ändert!

Lu-Ku

Das schönste aller Geheimnisse: ein Genie zu sein und es als einziger zu wissen. (Mark Twain)

stoppdiestoppel

Zitat von: Tim Buktu am 28. April 2019, 12:22:45
Zitat von: stoppdiestoppel am 28. April 2019, 11:09:10
...
Ich behaupte: Es braucht sowohl eine gewisse Geschwindigkeit als auch einen gewissen Druck und Durchhang. Mit jeder nicht stimmenden Variable wird das Ergebnis schlechter. ...

Vielleicht liegt es bei mir ja auch daran, dass inzwischen mit der veränderten Geschwindigkeit die Variablen passen und zu einem besseren Ergebnis führen. 

Ja, vermutlich. Es ist ja irgendwo eine Abhängigkeit zwischen diesen Variablen gegeben. Beeinflusse ich eine, beeinflusse ich auch alle anderen. Es kommt daher ohne jede Frage auf das optimale Zusammenspiel an.

kueltigin


Jungs tut mir leid ich bin zu doof ein Bild einzufügen >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:( >:(

alvaro

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Tim Buktu

Tranquilo - In der Ruhe liegt die Kraft...

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